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Glutton und die sieben Todsünden · Glutton and the Seven Deadly Sins

Glutton und die sieben Todsünden · Glutton and the Seven Deadly Sins

Glänzer Neu, Glutton® und die sieben Todsünden. Ahja: Und die Kotze & Pisse rund ums U4. Amsterdam | NL; Berlin | DE; NN | IT; Wien | AT · 2010–2023 (© PP · # 2839 · www.ewigesarchiv.at) Frühmorgens begegne ich öfters dem Mann mit der Gießkanne in einer und dem Gummischieber in der anderen Hand, der vor dem Eingang zum Cafe und zum Büro- und Parkhaus stoisch die Kotzeflecken uäm. zusammenschiebt, Remains of the Night der ums Eck liegenden Disco. Die zerbrochenen Flaschen, Pizzareste, Dosen sammeln dann die Mitarbeiter*innen der MA 48 auf. Ich nicke dem Mann mit der Gießkanne kurz zu, ab und zu beobachte ich ihn, wie er mit der selbstfahrenden Reinigungsmaschine anschließend den Terrazzoboden im Inneren des Büro und Parkhauses reinigt. Das erinnert mich an eine Szene im Film „Hundstage“ von Ulrich Seidl, in dem eine kleine Gruppe von Frauen in einer Art Ballet mechanique mit ähnlichen Maschinen durch das Bild fahren – aufgenommen in einem Ausbildungszentrum einer Reinigungsfirma in Wien Liesing. „Hundstage“ ist übrigens der letzte Film, den ich von Ulrich Seidl gesehen habe – wird’s womöglich auch bleiben. Dadurch sind mir auch weitere Auftritte von Georg Friedrich entgangen, dem offiziellen Impersonator von greinenden Zuhältern und Ungustln nicht nur in Seidlschen Moralfilmen sondern auch sämtlichen heimischen Filmproduktionen bzw. werden mir entgehen. Naja.
Eine Reinigungsmaschine „Glutton®“ zu benennen, ist dann doch eine schöne Leistung der  beauftragten „Kreativagentur“, die für Namensfindung konsultiert wurde. Völlerei – englisch: gluttony“ – ist ja eine der sieben Todsünden. Dafür gibt’s eine Belobigung. (Leider habe ich in der Bilddatenbank nicht vermerkt, wo Sonja Gasparin, die Regionaldirektorin Süd des Ewigen Archivs, diese Maschine und den Mann, der sie führt, aufgenommen hat. Kroatien? Italien?)
Wie schaut’s mit meiner eigenen Reinigungspraxis aus? Vor mehr als zwanzig Jahren, in einem anderen Lebenszusammenhang, einem zentrumsnäheren, wesentlich teureren Studio als dem gegenwärtigen, hatte ich Frau A. „engagiert“, eine Polin, mit der ich mich gut auf polnisch verständigen konnte, weil ich für einen Nicht-Polen ganz passabel in dieser Sprache „radebrechen“ kann. Sie kam einmal wöchentlich oder alle zwei Wochen und reinigte das Studio, insbesondere den Boden. Ich bezahlte den damals üblichen Stundensatz und war eine Zeitlang sehr begeistert, wie der Boden glänzte nach ihrer getanen Arbeit. „Glänzer NEU“, ein lackartiges Mittel, das sie gerne und großzügig verteilte, war das Geheimnis. Seit ich das Studio wechselte, wische ich den Boden selber auf mit einem klappbaren Wischer und Frosch-Neutral-Reiniger. Aber immer nur partiell – ich muss dafür soviele Röhren und Zeugs verstellen. Jedenfalls: alle Menschen um mich herum, die mit Reinigungs- und Aufräumungsarbeiten beschäftigt sind, haben meine Hochachtung. Danke. Vielen Dank!

Shiner New, Glutton® and the Seven Deadly Sins. Ahja: And the puke & piss around the U4. Amsterdam | NL; Berlin | EN; NN | IT; Vienna | AT · 2010–2023 (© PP · # 2839 · www.ewigesarchiv.at) Early in the morning I often meet the man with the watering can in one hand and the rubber squeegee in the other, standing stoically in front of the entrance to the cafe and the office and parking garage the puke stains etc. pushes together, remains of the night of the disco around the corner. The employees of MA 48 then collect the broken bottles, pizza leftovers and cans. I nod briefly to the man with the watering can, and from time to time I watch him clean the terrazzo floor inside the office and car park with the self-propelled cleaning machine. This reminds me of a scene in Ulrich Seidl’s film “Hundstage”, in which a small group of women drive through the picture in a kind of ballet mechanique with similar machines – recorded in a training center of a cleaning company in Vienna Liesing. Incidentally, “Hundstage” is the last film I saw by Ulrich Seidl – and it may stay that way. As a result, I also missed further appearances by Georg Friedrich, the official impersonator of whining pimps and ungustln not only in Seidl’s morality films but also in all domestic film productions or will escape me. Oh well. Naming a cleaning machine “Glutton®” is a great achievement by the “creative agency” that was commissioned to come up with the name. Gluttony is one of the seven deadly sins. There’s a reward for that. (Unfortunately I didn’t note in the image bank where Sonja Gasparin, Regional Director South of the Eternal Archives, took this machine and the man operating it. Croatia? Italy?) What about my own cleaning practice? More than twenty years ago, in a different context of life, a much more expensive studio closer to the center than the current one, I “engaged” Ms. A., a Polish woman with whom I could communicate well in Polish because I was a non-Polish can “break the wheel” quite passably in this language. She came once a week or every two weeks and cleaned the studio, especially the floor. I paid the hourly rate that was usual at the time and for a while I was very enthusiastic about how the floor shone after the work was done. The secret was “Glänzer NEU”, a varnish-like substance that she was happy to distribute generously. Since I switched studios, I mop the floor myself with a folding mop and frog neutral cleaner. But always only partially – I have to adjust so many tubes and stuff for this. In any case: all the people around me who are busy with cleaning and tidying up work have my respect. Thanks. Thanks very much!

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Glutton und die sieben Todsünden · Glutton and the Seven Deadly Sins

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