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Telefonzellen · Telephone booths

30/04/202004/30/2020

Als ich das Telefonbuch von Paris verfilmte („Wirklich wahr?“ „Ja – sicher!“) und mehr Essentielles über’s Fernsprechen in der internationalen Öffentlichkeit. Splendid Isolation_46. Berlin | DE; Ebensee, Traunkirchen, Sophienalpe, Wien | AT; London | UK; Paris | FR; Poznan | PL · 1977–2019 (© PP · Ewiges Archiv) Gegen Ende meines Aufenthaltes als artist in residence am Department für Animationsfilm an der Concordia University in Montreal, im Jahr 1989, wurde mir überraschenderweise eine Gastprofessur angeboten – aber ich war schon auf die Rückkehr nach Österreich fixiert, das Angebot schien mir nicht konkret genug: ich lehnte ab. (Eine Entscheidung, mit der ich jahrelang hadern sollte – was hätte aus mir werden können! ;-) Wieder zurück, fiel ich in ein recht tiefes Loch – aus einer sehr aktiven Filmcommunity in Canada, in der ich mich sehr wohl gefühlt hatte, in die heimische Isolation. Nach einigen Monaten in einem undefinierten Zwischenbereich bekam ich die Chance, 1990 ein halbes Jahr in einem Atelier in der cité des arts internationales in Paris zu arbeiten. Dort beschäftigte ich mich damals insbesondere mitden politischen Vorgängen, ich dokumentierte mit meiner 16 mm Bolex Filmkamera die Aufmärsche der rechtsextremen Front National unter Jean-Marie LePen, die Gegen-Demonstrationen, das Eingreifen der CRS – eine sehr turbulente Zeit. Filmen mit 16 mm war sehr teuer, es gab damals keine kleinen Videokameras, von Smartphones ganz zu schweigen – jedes Drücken auf den Auslöser wollte gut überlegt sein, denn Filmmaterial, Entwicklung, Kopie und Transfer auf Video kostete viel Geld. Der daraus resultierende Film „Paris Paname“ ist online (s. link) Jedenfalls konnte und wollte ich nicht permanent durch die Straßen laufen und mich bei Tumulten herumtreiben. Mir fiel der Satz ein: „Der Schauspieler ist SO GUT, dass er auch ein Telefonbuch vorlesen könnte und die Leute würden ihm begeistert zuschauen!“ Um mir die Zeit zu vertreiben, begann ich also, die Seiten eines Bandes des Telefonbuchs von Paris („Paris annuaire“) zu bezeichnen bzw. mit Tusche zu bemalen.

When I filmed the Paris phone book (“Really true?” “Yes – sure!”) And more essentials about telephony in the international public. Splendid Isolation_46. Berlin | DE; Ebensee, Traunkirchen, Sophienalpe, Vienna | AT; London | UK; Paris | FR; Poznan | PL · 1977–2019 (© PP · Eternal Archives) Towards the end of my stay as artist in residence at the Department of Animated Film at Concordia University in Montreal, in 1989, I was surprisingly offered a visiting professorship – but I was looking forward to returning Austria fixed, the offer didn’t seem concrete enough to me: I declined. (A decision with which I should struggle for years – what could have become of me! 😉 Back again, I fell into a rather deep hole – from a very active film community in Canada, in which I had felt very comfortable in the domestic isolation. After a few months in an undefined intermediate area, I got the chance to work in a studio in the cité des arts internationales in Paris for half a year in 1990. At that time I was particularly concerned with political processes, documenting with my 16 mm Bolex film camera the marches of the far-right Front National under Jean-Marie LePen, the counter-demonstrations, the intervention of the CRS – a very turbulent time. Filming at 16 mm was very expensive, at that time there were no small video cameras, not to mention smartphones – every push on the shutter button had to be carefully considered, because film material, development, copying and transfer to video cost a lot of money. The resulting film “Paris Paname” is online (see link) In any case, I could not and did not want to walk permanently through the streets and hang around in turmoil. I remembered the sentence: “The actor is SO GOOD that he could also read a phone book and people would watch him enthusiastically!” So to pass the time, I started reading the pages of a volume of the Paris phone book (” Paris annuaire “) to designate or to paint with ink.

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