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Rückreise · return journey

Rückreise · return journey

Von Detroit zurück nach Ebensee. Detroit, New York | US · 1953 (© PP · Ewiges Archiv) Meine Eltern sind am 15. Februar 1953 von Ebensee/OÖ abgefahren, um „nach Amerika“, genauer: nach Detroit auszuwandern (s. vorhergehendes Tableau), meine Mutter ist am 14. Oktober des gleichen Jahres alleine von New York mit der letzten Fahrt des Ozean-Dampfers „Queen Elizabeth“ wieder nach Europa zurückgefahren. Sie war mit mir im 5. Monat schwanger. Sie erzählte mir zwar in größeren Abständen immer wieder bruchstückhaft von ihrer Zeit in den USA, aber es war sicher auf beiden Seiten große Scheu, darüber ausführlich zu reden. Meine Mutter ist im Februar 2017 verstorben, vor einigen Monaten habe ich beim Sichten von Fotoalben und Briefen auch etwa 30 SW-Fotografien gefunden, die sie an ihre Eltern in Ebensee geschickt hatte, um ihnen zu zeigen, wo und wie sie in Amerika lebte, teilweise rückseitig beschriftet.

Ich habe nach einigen Überlegungen drei davon ausgewählt und für dieses Tableau zusammengestellt, von denen ich finde, dass es zu vertreten ist, sie zu veröffentlichen. Das Foto links oben ist rückseitig in der charakteristischen Handschrift meiner Mutter beschriftet: „Vor dem Postgebäude – natürlich mit einem Brief zu Euch! Detroit – März 1953“ – also etwa einen Monat nach ihrer Ankunft in Detroit. Das Foto links unten zeigt sie eher sommerlich bekleidet auf einer Holzbank vor dem Haus in einem Außenbezirk von Detroit, in dem sie und ihr Mann – gemeinsam mit anderen Auswanderern – gewohnt hatten. Rückseitig: „Innigste Busserl immer Eure Erna. Detroit 1953. U.S.A.“

Der erste Mann meiner Mutter, mein Vater, war ein sogenannter „Volksdeutscher“ aus Schlesien in Polen, der nach dem Krieg „für die Amerikaner“ gearbeitet hatte, und den sie kennengelernt hatte, weil er die Nähstube mit Material versorgte, in der sie als junges Mädchen für die nackten und in schrecklichem Zustand befindlichen Überlebenden des KZs Ebensee nach der Befreiung im Mai 1945 aus Winteruniformen der deutschen Wehrmacht notdürftige Bekleidung schneiderte (s. Video: „Erna und Gerti erzählen“).

Meine Eltern lebten daher in der ersten Zeit in Detroit mit ausgewanderten Polen zusammen – meine Mutter sprach aber weder englisch noch polnisch. Was für sie besonders schwierig war: In Ebensee war sie die Tochter einer „gut vernetzten“, angesehenen Familie, ihre Mutter stammte aus einer Fischerfamilie vom Traunsee, ihr Vater war Werkmeister in der Saline Ebensee – aber in Amerika war sie „einfach ein Niemand!“ wie sie es empfand. Es gab eine Reihe von Gründen, warum sie sich nach längerer Überlegung dazu entschloss, ihr Kind „zuhause“ zur Welt zu bringen – FB ist kein Ort, um sich dazu auszubreiten.

Jedenfalls: das Geld für die Rückfahrt mit dem Schiff musste sie sich selbst verdienen: Sie arbeitete ua. in einem Altersheim als Abwäscherin und in einer Druckerei, die Vorlagen für „Painting-by-numbers“ Bilder herstellte.

Das Foto rechts oben zeigt sie mit Koffer und zwei Ledertaschen vor einer „Greyhound“-Busstation. Es ist unbeschriftet und ich denke, es könnte vor der Abreise entstanden sein – sicher bin ich mir nicht.

Die Rückreise mit der letzten Fahrt des Dampfers „R.M.S. Queen Elizabeth“ begann am 14. Oktober, wie am Gepäcksanhänger zu lesen ist, und führt von New York nach Cherbourg. Die Abbildung unten stammt von der Menu-Karte, auf der das „Farewell Dinner“ an Bord am Sonntag, 18. Oktober 1953 abgedruckt ist: Chilled Cantaloup, Hors d’Oevre, Consommé Souveraine, Poached Salmon . . .

Es werden wohl sehr gemischte Gefühle gewesen sein, die meine Mutter an Bord begleitet haben. Von Cherbourg führte die Rückreise nach Rotterdam, von dort mit dem Zug nach Ebensee, wo sie dann völlig unangekündet zur großen Freude ihrer Eltern vor der Tür stand. Es gab im Haushalt kein Telefon (von Internet, E-Mail etc. ganz zu schweigen). 

Ich wurde demnach nicht in Detroit, sondern im Februar des folgenden Jahres in der Wohnküche meiner Großeltern in Ebensee geboren.

From Detroit back to Ebensee. Detroit, New York US · 1953 (© PP · Ewiges Archiv) My parents left Ebensee / Upper Austria on February 15, 1953 to “emigrate to America”, more precisely: to Detroit (see previous tableau), my mother is on October 14th same year from New York alone with the last voyage of the ocean liner “Queen Elizabeth” back to Europe. She was five months pregnant with me. Although she kept telling me a little bit about her time in the United States, it was certainly a shyness on both sides to talk about it in detail. My mother passed away in February 2017, a few months ago while looking through photo albums and letters I also found about 30 black-and-white photographs that she had sent to her parents in Ebensee to show them where and how she lived in America, partly inscribed on the back.
After some deliberation, I selected three of them and put them together for this tableau, which I think is responsible for publishing them. The photo on the top left is inscribed on the back in the characteristic handwriting of my mother: “In front of the post office – of course with a letter to you! Detroit – March 1953 ”- about a month after arriving in Detroit. The photo below left shows her dressed in summer clothes on a wooden bench in front of the house on the outskirts of Detroit, where she and her husband – together with other emigrants – had lived. On the back: “Most intimate busses, always your Erna. Detroit 1953. U.S.A. “
My mother’s first husband, my father, was a so-called “Volksdeutscher” from Silesia in Poland, who had worked “for the Americans” after the war and whom she had got to know because he supplied the sewing room with material in which she was young girl for the naked and in terrible condition of the survivors of the Ebensee concentration camp after the liberation in May 1945 made makeshift clothing from winter uniforms of the German Wehrmacht (see video: “Erna and Gerti tell”).
My parents lived together with emigrated Poles in Detroit in the early days – but my mother spoke neither English nor Polish. What was particularly difficult for her: In Ebensee she was the daughter of a “well-networked”, respected family, her mother came from a fishing family from Lake Traunsee, her father was a foreman in the Ebensee saltworks – but in America she was “simply nobody! “How she felt. There were a number of reasons why, after lengthy deliberation, she decided to give birth to her child “at home” – FB is not a place to expand.
In any case: she had to earn the money for the return trip by ship: among other things, she worked. in an old people’s home as a washer and in a print shop that created templates for “painting-by-numbers” pictures.
The photo on the top right shows her with a suitcase and two leather bags in front of a “Greyhound” bus station. It is unlabeled and I think it could have been made before departure – I’m not sure.
The return journey with the last trip of the steamer “R.M.S. Queen Elizabeth ”began on October 14th, as read on the luggage tag, and leads from New York to Cherbourg. The illustration below comes from the menu card on which the “Farewell Dinner” on board was printed on Sunday, October 18, 1953: Chilled Cantaloup, Hors d’Oevre, Consommé Souveraine, Poached Salmon. , ,
It must have been very mixed feelings that accompanied my mother on board. From Cherbourg the return journey led to Rotterdam, from there by train to Ebensee, where she stood at the door completely unannounced to the great delight of her parents. There was no telephone in the household (not to mention internet, email, etc.).
I was therefore not born in Detroit, but in February of the following year in the kitchen of my grandparents in Ebensee.

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Rückreise · return journey

Rückreise · return journey

Von Detroit zurück nach Ebensee. Detroit, New York | US · 1953 (© PP · Ewiges Archiv) Meine Eltern sind am 15. Februar 1953 von Ebensee/OÖ abgefahren, um „nach Amerika“, genauer: nach Detroit auszuwandern (s. vorhergehendes Tableau), meine Mutter ist am 14. Oktober des gleichen Jahres... mehr lesen

From Detroit back to Ebensee. Detroit, New York US · 1953 (© PP · Ewiges Archiv) My parents left Ebensee / Upper Austria on February 15, 1953 to “emigrate to America”, more precisely: to Detroit (see previous tableau), my mother is on October 14th same year from New York alone with... read more