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Gezeichnete Geschichten · Drawn Stories

Gezeichnete Geschichten · Drawn Stories

Katalog zur Serie „Gezeichnete Geschichten“, die ich 1977/78 während meines Studiums an der Akademie der bildenden Künste in Poznan/Polen auf die Rückseite von Kalenderblättern machte. (© PP · # 3426 · www.ewigesarchiv.at)

Vor einigen Jahren schrieb ich zu dieser Zeit folgenden kurzen Text, den ich dem Maler und Freund Wolfgang Egger (1951–1991) widmete, den ich damals kennengelernt hatte: 

Oktober 1977: Hauptbahnhof Poznan, Polen  

Ankunft in Poznan, Polen am späten Abend, nach ca. 18-stündiger Zugfahrt. Ein Polyglott-Sprachführer, ein langer, taillierter, graublauer Mantel mit Kunstpelzbesatz (von der Mutter genäht), eine Mappe mit Zeichenpapier, ein weißer Koffer mit schwarzem Gurt: Basis-Ausstattung für einen knapp 1-jährigen Studienaufenthalt, lange vor der späteren Ausrufung des Kriegsrechtes unter General Jaruzielski, lange vor Solidarnosc und vor der Westöffnung. 

Der Anfang einer intensiven Zeit in einer nahen Fremde und der Begegnung mit herzlichen, wunderbaren Menschen, das Eintauchen in eine völlig ungewohnte Sprachwelt. Der Beginn auch von Freundschaften: einige wenige dauern bis heute an, eine davon wurde durch einen frühen Tod beendet.

In den 1970er Jahren wollte sich auf meiner Hochschule, der Angewandten, kaum jemand um ein Auslandsstipendium für Polen bzw. den restlichen Ostblock bewerben, bevorzugte Ziele waren Paris, New York, London. Poznan (Posen) lag und liegt ca. 300 km westlich von Warschau, nicht weit entfernt vom damaligen DDR-Gebiet, ein weißer Fleck nicht nur auf der Kunstlandkarte jener Tage.

Für mich jedenfalls war es eine sehr arbeitsintensive, fruchtbare Zeit: Studium beim Plakatkünstler Waldemar Swierzy, Arbeit an Druckgrafiken, Produktion des Animationsfilmes OBUWIE (Schuhe). 

Fotoserien entstehen: z.B. von Schaufenstern mit Unterwäsche – später Grundlage für den Siebdruck Polnische Schaufenster sind die schönsten von ganz Europa, beigegeben einer Ausgabe des mit Hans Kienesberger und Walter Pilar von 1978 – ’81 herausgegebenen TRAUNSEHERs. 

Diese und andere Serien, etwa von Autos, Lampenschirmen, Christbäumen, Wochenendhäusern, werden in folgenden Jahren erste Departments für das von mir 1980 gegründete Ewige Archiv.

Das erste Untermietzimmer mit aufklappbarem Bett und darunter montiertem aufklappbaren Tisch. Später dann ein etwas größeres Zimmer bei Pan Pantoflinski in der ul. Przypadek um 10 $/Monat: Ein kleines Gartenhaus mit kohlebefeuerter Zentralheizung, Herr Pantoflinski ein streng/freundlicher älterer Mann, ein pensionierter Offizier mit ausgezeichneten deutschen, englischen und französischen Sprachkenntnissen.

Das Zimmer mit Blick auf den Garten war Ausgangspunkt für die in dieser Publikation veröffentlichten Gezeichneten Geschichten – einer Serie von kolorierten Federzeichnungen auf der Rückseite von Kalenderblättern, für Plakate und Animationsfilme. Neben Kontakten zu KünstlerkollegInnen aus Polen entwickelten sich schnell Freundschaften mit den wenigen anderen AusländerInnen: mit Anna Nowakowski, der kanadischen Grafikerin mit polnischen Wurzeln, mit dem Maler Billy Moro-Wey aus Zaire, vor allem aber mit Wolfgang Egger, der auf der Akademie am Schillerplatz in Wien Malerei studiert hatte. Er setzte sein Studium in Poznan fort, arbeitete unablässig in der Garage seines Unterkunftgebers.

Eines seiner dort entstandenen Bilder hängt nun in meinem Studio: Peter mit der goldenen Hand und sein rosaroter Freund, ein Porträt von mir mit einem Plastikflamingo (Abb. s. Seite 27).

Wolfgang selbst ist im Jahr 1991 viel zu früh verstorben, sein Bild aber bleibt ein weiteres, markantes Beispiel dafür, dass Kunst Zeit überbrücken und Zeiten markieren kann. 

Catalogue of the series ‘Drawn Stories’, which I made on the back of calendar pages during my studies at the Academy of Fine Arts in Poznan/Poland in 1977/78. (© PP – # 3426 – www.ewigesarchiv.at)

A few years ago at that time I wrote the following short text, which I dedicated to the painter and friend Wolfgang Egger (1951-1991), whom I had met at that time:

October 1977: Poznan Central Station, Poland

Arrival in Poznan, Poland late in the evening, after an 18-hour train journey. A Polyglot phrasebook, a long, tailored, grey-blue coat with faux fur trim (sewn by my mother), a folder with drawing paper, a white suitcase with a black strap: basic equipment for a study visit of just under a year, long before the later declaration of martial law under General Jaruzielski, long before Solidarnosc and before the opening of the West.

The beginning of an intensive time in a foreign country and encounters with warm, wonderful people, immersion in a completely unfamiliar linguistic world. It was also the beginning of friendships: a few have lasted to this day, one of which was ended by an early death.

In the 1970s, hardly anyone at my university, the Angewandte, wanted to apply for a scholarship abroad for Poland or the rest of the Eastern Bloc; the favoured destinations were Paris, New York and London. Poznan (Poznan) was and still is about 300 kilometres west of Warsaw, not far from the territory of the former GDR, a blank spot not only on the art map of those days.

It was a very labour-intensive, fruitful time for me: studying under poster artist Waldemar Swierzy, working on prints, producing the animated film OBUWIE (shoes).

Photo series are created: e.g. of shop windows with underwear – later the basis for the screen print Polish shop windows are the most beautiful in Europe, included in an issue of TRAUNSEHER published with Hans Kienesberger and Walter Pilar from 1978 – ‘81.

These and other series, for example of cars, lampshades, Christmas trees and weekend houses, became the first departments for the Eternal Archive, which I founded in 1980.

The first sublet room with a fold-out bed and a fold-out table underneath. Later, a somewhat larger room with Pan Pantoflinski in ul. Przypadek for $10/month: a small garden house with coal-fired central heating, Mr Pantoflinski a strict/friendly older man, a retired officer with excellent knowledge of German, English and French.

The room overlooking the garden was the starting point for the Drawn Stories published in this publication – a series of coloured pen and ink drawings on the back of calendar pages, for posters and animated films. In addition to contacts with fellow artists from Poland, friendships quickly developed with the few other foreigners: with Anna Nowakowski, the Canadian graphic artist with Polish roots, with the painter Billy Moro-Wey from Zaire, but above all with Wolfgang Egger, who had studied painting at the Akademie am Schillerplatz in Vienna. He continued his studies in Poznan, working incessantly in the garage of his host.

One of the paintings he created there now hangs in my studio: Peter with the golden hand and his pink friend, a portrait of me with a plastic flamingo (see page 27).

Wolfgang himself died far too early in 1991, but his picture remains another striking example of how art can bridge time and mark time.

 

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Katalog zur Serie „Gezeichnete Geschichten“, die ich 1977/78 während meines Studiums an der Akademie der bildenden Künste in Poznan/Polen auf die Rückseite von Kalenderblättern machte. (© PP · # 3426 · www.ewigesarchiv.at) Vor einigen Jahren schrieb ich zu dieser Zeit folgenden kurzen... mehr lesen

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