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Fenster · windows

04/09/202009/04/2020

Die Fensterprüfung. Damtschach, Steiermark, Wien | AT; Dessau | DDR · 1973–2016 (© PP · Ewiges Archiv) Zwei Männer lehnen sich aus einem Fenster und schauen mich an: Einer mit Zigarette in der Hand mit abschätzendem, prüfenden Blick, der Andere mit leichtem Lächeln. Die Fassade des Wohnhauses mit markanten Stukkaturen. Was auf dem Foto aufgrund der Perspektive nicht zu sehen ist: eine ganze Reihe der Stukkaturen ist bereits abgeschlagen (ähnlich wie vor Kurzem bei zwei Häusern in der Äußeren Mariahilferstraße), „reif“ gemacht für den Abbruch, um ein lukrativeres Immobilienobjekt an die Stelle zu setzen. Ich wundere mich über meine damalige Unverfrorenheit, als ich 1973 in Ottakring diese beiden Männer fotografierte, auf der Straße stehend, mit einer Rolleiflex, die ein quadratisches, 6 x 6 cm großes Negativ belichtete (darum auch der nahezu quadratische Bildausschnitt). Ich machte damals zwei Foto kurz nacheinander, es gibt eine zweite Aufnahme aus anderem Blickwinkel und aus größerer Distanz, bei dem der desolate Zustand des Gebäudes deutlicher sichtbar ist. Wie mir beim Betrachten des Fotos klar wird, haben die beiden Männer mich damals geprüft aus dem Fenster. Das daneben gestellte Farbfoto zeigt den Kunsthistoriker Peter Gorsen, Ordinarius für Kunstgeschichte an der Angewandten, wie er bei einer Besichtigung des Bauhauses in der damaligen DDR den Mechanismus eines Fensters „prüft“. Das Foto entstand im Rahmen einer Studienreise der Angewandten 1979, also 10 Jahre vor dem Ende der „Deutschen Demokratischen Republik“. Ein Spezialgebiet von Peter Gorsen (1933–2017), bei dem ich studierte und den ich sehr geschätzt habe, war der Wiener Aktionismus, seine Frau Hanel Koeck war eine der Beteiligten bei einigen Aktionen.

Untere Reihe: ein „blindes“ Fenster in der Steiermark; Fensterreste im Werkstättenhof Wien; Markus Orsini-Rosenberg schließt eine Fenstertüre mit farbigen Gläsern im Schloss Damtschach.

The window check. Damtschach, Styria, Vienna | AT; Dessau | GDR · 1973–2016 (© PP · Eternal Archives) Two men lean out of a window and look at me: one with a cigarette in his hand with an appraising, scrutinizing look, the other with a slight smile. The facade of the residential building with striking stucco. What cannot be seen in the photo due to the perspective: a whole series of the stucco work has already been removed (similar to two houses recently in the Äußere Mariahilferstrasse), made “ripe” for demolition in order to replace it with a more lucrative property put. I am amazed at my impertinence back then when I photographed these two men in Ottakring in 1973, standing on the street with a Rolleiflex that exposed a square, 6 x 6 cm negative (hence the almost square image section). Back then I took two photos in quick succession, there is a second shot from a different angle and from a greater distance, in which the desolate condition of the building is more clearly visible. As I see when looking at the photo, the two men examined me out of the window. The color photo next to it shows the art historian Peter Gorsen, professor of art history at the University of Applied Sciences, “checking” the mechanism of a window during a visit to the Bauhaus in the former GDR. The photo was taken as part of a study trip by the Angewandte in 1979, 10 years before the end of the “German Democratic Republic”. A specialty of Peter Gorsen (1933–2017), with whom I studied and which I greatly appreciated, was Viennese actionism; his wife Hanel Koeck was one of the participants in some of the campaigns.
Bottom row: a “blind” window in Styria; Window remains in the Werkstättenhof Vienna; Markus Orsini-Rosenberg closes a window door with colored glasses in Damtschach Castle.

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