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Zur HTL in Mödling, in die mein Onkel Walter ging · where my uncle Walter went to school

Zur HTL in Mödling, in die mein Onkel Walter ging · where my uncle Walter went to school

Zur HTL in Mödling, in die mein Onkel Walter ging, der starb, als ich drei Jahre alt war. Ebensee, Langwies, Mödling, Wien | AT · 1936–2024 (© Nachlass Walter Promberger, PP · # 3124 · www.ewigesarchiv.at) Der Vorschlag, am Sonntag mit dem Rad nach Mödling zu fahren – auch, um endlich die HTL (Höhere Technische Lehranstalt) anzuschauen – war von B. gekommen, wofür ich ihr dankbar bin – alleine hätte ich’s sicher niemals gemacht. Nach einem kleinen Umweg und etwa zwei Stunden Fahrt dann vor dem großen Gebäude, in dem der Bruder meiner Mutter gelernt, in dessen Internat er immer so Heimweh gehabt hatte, wie immer wieder erzählt wurde. Das große SW-Foto rechts zeigt ihn, etwas unscharf, beim Feilen an einem Werkstück, er schaut, ebenso wie sein Kollege, in die Kamera. Mein Onkel Walter Promberger (1927–1957) ist gestorben, als ich drei Jahre alt war und so unglaublich es auch für mich klingen mag: ich kann mich an ihn erinnern, ich habe ein Bild in mir, das ihn im Wohn-Esszimmer meiner Großeltern, in dem ich geboren und aufgewachsen bin, beim gemeinsamen Mittagessen zeigt. Ganz deutlich. Es gibt einige wenige Fotos von ihm, in meinem Studio hängt ein etwa postkartengroßer Linoldruck: „Rauhreif“, 1936, 15 x 10 cm, betitelt und signiert in Kurrentschrift, und es gibt eine Mandoline (re. unt.), die er in amerikanischer Kriegsgefangenschaft in Frankreich gebaut hatte. Auf den Stoffbändern ist eingestickt: „Lacht Dir ein Rosenmund Küss’ ihn zu jeder Stund!“ und „SERVUS DU ICH HATTE DICH SO LIEB!“ Über diese Mandoline hatte ich bereits ein Tableau zusammengestellt, nun, nach diesem Ausflug kann ich meinen Erinnerungsraum an Onkel Walter etwas vergrößern.

Die Mandoline von Onkel Walter, gebaut in amerikanischer Kriegsgefangenschaft, France 1945. Ebensee, Langwies, Mödling | AT · um 1929–2022 (© PP · # 2551 · www.ewigesarchiv.at) Am Kasten in meinem früheren Kinderzimmer liegt sie, etwas verstaubt, einige Saiten lose, ab und zu nehme ich sie in die Hand, seit Jahren schon, zuletzt gestern. Schon lange dachte ich daran, das Wenige, das ich dazu weiß, aufzuschreiben, wenn ich das nicht mache, macht das niemand mehr. Was meine Mutter erzählte war, dass ihr Bruder, als 20-jähriger in amerikanischer Kriegsgefangenschaft in Frankreich (wo in Frankreich? Keine Ahnung) diese Mandoline gebaut hat. Er hatte die dafür benötigten Saiten (a, b, was weiß ich denn) auf einen Zettel aufgeschrieben, der wurde gefunden, er wurde als Spion verdächtigt und zum Tode verurteilt, dann aber nicht hingerichtet. Mehr weiß ich dazu nicht. Meine Mutter meinte, dass ihn dieses Erlebnis so grundlegend erschüttert hat, dass das in späteren Jahren der Grund für seine Ängste und Depressionen war. Er war 1927 geboren, besuchte die HTL-Mödling, war dann Ingenieur bei der OKA (OÖ. Kraftwerks AG), er sei ein außerordentlich beliebter und lieber Mensch gewesen. Am 26. Februar 1957 schied er aus dem Leben. Ich war damals drei Jahre als und so unglaublich es klingen mag: ich kann mich an ihn als lieben Menschen erinnern, habe ein Bild in mir, das ihn im Wohn-Esszimmer meiner Großeltern, in dem ich geboren und aufgewachsen bin, beim gemeinsamen Mittagessen zeigt. Ganz deutlich.

To the HTL in Mödling, where my uncle Walter went, who died when I was three years old. Ebensee, Langwies, Mödling, Vienna | AT – 1936-2024 (© Nachlass Walter Promberger, PP – # 3124 – www.ewigesarchiv.at) The suggestion to cycle to Mödling on Sunday – also to finally visit the HTL (Höhere Technische Lehranstalt) – had come from B., for which I am grateful – I would certainly never have done it on my own. After a short diversions and a two-hour drive, we arrived in front of the large building where my mum’s brother studied and where he had always been so homesick, as people kept telling me. The large black and white photo on the right shows him, somewhat out of focus, filing a workpiece, looking into the camera, just like his colleague. My uncle Walter Promberger (1927-1957) died when I was three years old and as unbelievable as it may sound to me, I can remember him, I have a picture in my mind that shows him in my grandparents’ living/dining room, where I was born and grew up, having lunch together. Very clearly. There are a few photos of him, in my studio hangs a postcard-sized linoleum print: “Rauhreif”, 1936, 15 x 10 cm, titled and signed in Kurrent script, and there is a mandolin (bottom right) that he had built in France as an American prisoner of war. Embroidered on the fabric ribbons is: “Lacht Dir ein Rosenmund Küss’ ihn zu jeder Stund!” and “SERVUS DU ICH HATTE DICH SO LIEB!” I had already put together a tableau about this mandolin, now, after this excursion, I can enlarge my memory of Uncle Walter a little.

Uncle Walter’s mandolin, built in American captivity, France 1945, Ebensee, Langwies, Mödling | AT – around 1929-2022 (© PP – # 2551 – www.ewigesarchiv.at) It lies in a box in my former childhood bedroom, a little dusty, some strings loose, I pick it up from time to time, for years now, most recently yesterday. For a long time I’ve been thinking of writing down the little I know about it, if I don’t do it, nobody will. What my mum told me was that her brother made this mandolin when he was 20 years old and a prisoner of war in France (where in France? I don’t know). He had written down the strings he needed (a, b, I don’t know) on a piece of paper, it was found, he was suspected of being a spy and sentenced to death, but then not executed. That’s all I know about it. My mother said that this experience shook him so fundamentally that it was the reason for his anxiety and depression in later years. He was born in 1927, attended the HTL-Mödling, then worked as an engineer at OKA (OÖ. Kraftwerks AG) and was an extremely popular and kind person. He passed away on 26 February 1957. I was three years old at the time and as unbelievable as it may sound, I can remember him as a dear person, I have a picture in my mind of him in my grandparents’ living/dining room, where I was born and grew up, having lunch together. Very clearly.

 

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