Gute Fahrt, Walter!
Walter Pilar, Schriftsteller (*1948 – † 2018). Schriftsteller, Zeichner, „KunstWandWerker & Rauminstallatör“ (sic) in Linz und Langwies. Seit 1968 zahlreiche Lesungen, „Performances“, Aktionen und Ausstellungen. Einträge in Gipfelbüchern, Beiträge in Kulturzeitschriften und Anthologien des In- und Auslandes. Preise u.a.: Oö. Landeskulturpreis für Literatur 1990; Adalbert-Stifter-Stipendium 2003; Österr. Projektstipendium 2012/13; Kulturpreis der Stadt Linz 2016. Gemeinsam mit Hans Kienesberger und Peter Putz Herausgeber der Bild-Text-Edition „Der Traunseher“ (1978 – ‘81).
„Lebenssee IV Wandelaltar“ – der 4. Band seines Opus Magnum „Lebenssee“ – wurde soeben fertiggestellt und sollte am 23. Jänner 2018 im Adalbert-Stifter-Haus in Linz präsentiert werden. Alle Bücher sind im Ritter Verlag erschienen. www.ritterbooks.com
Walter Pilar fehlt schmerzlich – seine literarische Hinterlassenschaft ist immens.
Das mittlere SW-Foto oben zeigt den Dampfer „Elisabeth“, mittlerweile schon lange abgewrackt, auf der Reproduktion einer Postkarte (Aufnahme und Verlag O. Reichl/Ebensee).
Großes Foto links: „Die TRAUNSEHER inmitten der Giselabesatzung (von links): Karl Eder sen. (+), Kapitän Walter Schiffbänker (+), Walter Pilar, Franz Vogl, Willi Zauner, Peter Putz, Steuermann Franz Loidl (d’ Nådan, +), Josef Derfler (da Maschinfuaß), Hans Kienesberger. Nicht auf dem Bild: Sepp Ippisch (da Blaschke, +), Aufnahmeort & -datum: Werft Rindbach am 27. 10. 1979, Foto: A. Buschenreiter“. Bildtext von Walter Pilar aus: Katalogbuch zur Retrospektive „Der Traunseher“ im Rahmen der OÖ. Landesausstellung 2008.
Der Schriftsteller Walter Pilar (1948–2018), eine Jahre Aushilfsmatrose bei der Traunsee-Schiffahrt, beschreibt in seinem Buch „Lebenssee 2. Welle, Gerade Regenbögen“ eine Begenung mit Thomas Bernhard: „Student beim lesen einer bunten illustrierten von staatspreisträger ertappt (kleinschreibung im gesamten kapitel aus anti-gründen) . . . Da näherte sich – zuerst als fernes geräuschel – auf den brückenbrettern bestimmt auftretendes, hartes schuhwerk. Unmittelbar darauf stieg ein hubertusschuh, hellbrauner zwirnstutzen, nacktes kniegelenk & eine halblange, kurze gradlleinenhose vom hellen holzsteg auf den eingeölt-dunkelbraunen schiffboden; dem folgte der zweite fuß derselben bekleidung sowie ein, mit einem grünen jägerhemd behängter rumpf; bis schließlich der grinsende kopf der 39-jährigen (kleinen) staatspreisträgers Thomas Bernhard den brandbraunen rahmen der führerkabine füllte: „Sie lesen?“ Ertappt wie ein Schüler, der während d er unterrichtsstunde schundhefte liest, lallte er mehr, als es hier veranschaulicht werden kann: „Ja, s-s-so an ble-bledsinn“ . . . (Ritter Verlag, Wien und Klagenfurt, 2002)
Die SW-Foto unten mittig hat Hans Kienesberger (1948–2019) im Jahr 1984 in der Werft Rindbach bei Ebensee am oberen Ende des Traunsees aufgenommen, als der Dampfer „Gisela“ buchstäblich am Trockenen war und renoviert wurde – siehe Transparent „RETTET die GISELA – Aktion der Freunde der Stadt Gmunden“.
Gute Fahrt, Walter!
Walter Pilar, Schriftsteller (*1948 – † 2018). Schriftsteller, Zeichner, „KunstWandWerker & Rauminstallatör“ (sic) in Linz und Langwies. Seit 1968 zahlreiche Lesungen, „Performances“, Aktionen und Ausstellungen. Einträge in Gipfelbüchern, Beiträge in Kulturzeitschriften und Anthologien des In- und Auslandes. Preise u.a.: Oö. Landeskulturpreis für Literatur 1990; Adalbert-Stifter-Stipendium 2003; Österr. Projektstipendium 2012/13; Kulturpreis der Stadt Linz 2016. Gemeinsam mit Hans Kienesberger und Peter Putz Herausgeber der Bild-Text-Edition „Der Traunseher“ (1978 – ‘81).
„Lebenssee IV Wandelaltar“ – der 4. Band seines Opus Magnum „Lebenssee“ – wurde soeben fertiggestellt und sollte am 23. Jänner 2018 im Adalbert-Stifter-Haus in Linz präsentiert werden. Alle Bücher sind im Ritter Verlag erschienen. www.ritterbooks.com
Walter Pilar fehlt schmerzlich – seine literarische Hinterlassenschaft ist immens.
Das mittlere SW-Foto oben zeigt den Dampfer „Elisabeth“, mittlerweile schon lange abgewrackt, auf der Reproduktion einer Postkarte (Aufnahme und Verlag O. Reichl/Ebensee).
Großes Foto links: „Die TRAUNSEHER inmitten der Giselabesatzung (von links): Karl Eder sen. (+), Kapitän Walter Schiffbänker (+), Walter Pilar, Franz Vogl, Willi Zauner, Peter Putz, Steuermann Franz Loidl (d’ Nådan, +), Josef Derfler (da Maschinfuaß), Hans Kienesberger. Nicht auf dem Bild: Sepp Ippisch (da Blaschke, +), Aufnahmeort & -datum: Werft Rindbach am 27. 10. 1979, Foto: A. Buschenreiter“. Bildtext von Walter Pilar aus: Katalogbuch zur Retrospektive „Der Traunseher“ im Rahmen der OÖ. Landesausstellung 2008.
Der Schriftsteller Walter Pilar (1948–2018), eine Jahre Aushilfsmatrose bei der Traunsee-Schiffahrt, beschreibt in seinem Buch „Lebenssee 2. Welle, Gerade Regenbögen“ eine Begenung mit Thomas Bernhard: „Student beim lesen einer bunten illustrierten von staatspreisträger ertappt (kleinschreibung im gesamten kapitel aus anti-gründen) . . . Da näherte sich – zuerst als fernes geräuschel – auf den brückenbrettern bestimmt auftretendes, hartes schuhwerk. Unmittelbar darauf stieg ein hubertusschuh, hellbrauner zwirnstutzen, nacktes kniegelenk & eine halblange, kurze gradlleinenhose vom hellen holzsteg auf den eingeölt-dunkelbraunen schiffboden; dem folgte der zweite fuß derselben bekleidung sowie ein, mit einem grünen jägerhemd behängter rumpf; bis schließlich der grinsende kopf der 39-jährigen (kleinen) staatspreisträgers Thomas Bernhard den brandbraunen rahmen der führerkabine füllte: „Sie lesen?“ Ertappt wie ein Schüler, der während d er unterrichtsstunde schundhefte liest, lallte er mehr, als es hier veranschaulicht werden kann: „Ja, s-s-so an ble-bledsinn“ . . . (Ritter Verlag, Wien und Klagenfurt, 2002)
Die SW-Foto unten mittig hat Hans Kienesberger (1948–2019) im Jahr 1984 in der Werft Rindbach bei Ebensee am oberen Ende des Traunsees aufgenommen, als der Dampfer „Gisela“ buchstäblich am Trockenen war und renoviert wurde – siehe Transparent „RETTET die GISELA – Aktion der Freunde der Stadt Gmunden“.