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Tante Mitzi und Onkel Hans – Wohnen im Lassalle-Hof

Tante Mitzi und Onkel Hans – Wohnen im Lassalle-Hof

Tante Mitzi und Onkel Hans – Wohnen im Lassalle-Hof. Wien | AT · 1977 – 2017 (© PP · Ewiges Archiv). Maria und Hans Deuwagner waren nicht „Tante“ und „Onkel“, wurden aber von meinen Geschwistern und mir zu Lebzeiten so genannt. Meine Großmutter Aloisia Promberger hatte Maria –immer und ausschließlich „Mitzi“ genannt – in Bad Schallerbach bei einem Kuraufenthalt kennengelernt, die beiden hatten sich angefreundet. Mitzi war aus „Böhmen“ als Dienstmädchen nach Wien gekommen und hatte später Hans Deuwagner geheiratet, einen Optikermeister. Nach wie vor berührt mich beim Anblick dieser Aufnahmen die ganz besondere Zuneigung der beiden zueinander, die auch bei diesen Fotos zum Ausdruck kommt. Sie wohnten im „Lassalle-Hof“, einem Gemeindebau des „Roten Wien“, in dem ich sie hin und wieder besuchte und in dem auch die SW-Fotos entstanden sind. Zugang zur Wohnung war von der Radingerstraße aus. Meiner Erinnerung nach schätze ich, dass die Wohnung rund 50 m2 groß war, Parkettböden, beheizt mit Kohleöfen. Der „Lassalle-Hof“ wurde als Brückenkopf vor der Reichsbrücke im 2. Bezirk von den Architekten Hubert Gessner, Hans Paar und Fritz Waage geplant und 1924/25 aus den Mitteln der vom Stadtrat für Finanzwesen Hugo Breitner eingeführten Wohnbausteuer errichtet. Der Bau war Teil eines umfassenden Bauprogramms, das für die Bevölkerung menschenwürdige Wohnungen schaffen sollte – hell, trocken, mit Wasserleitung und WC ausgestattet waren sie ein krasser Gegensatz zu den „Bassena-Wohnungen“ in den Mietskasernen. Wesentlicher Teil der Anlagen waren Gemeinschaftseinrichtungen wie Bäder, Kindergärten, Waschküchen, Mütterberatungsstellen und Bibliotheken. „Der rote Hugo“ wurde von der „Christlich-Sozialen-Partei“ massiv bekämpft. Benannt ist er nach Ferdinand Lassalle (1825 – 1864), dem Begründer der internationalen sozialistischen Bewegung in Deutschland. Die Fotos von Maria und Hans Deuwagner sind Teil eines „Serienporträts“, das ich 1977 aufgenommen habe: Mit einer 6 x 6 Rolleiflex (zweiäugig, mit 80 mm Planar-Optik) auf Stativ belichtete ich alle 12 möglichen Aufnahmen innerhalb einer kurzen Zeitspanne, ohne Bildausschnitt, Entfernung etc zu verändern. In den Jahren 1973 bis 1979 fertigte ich etwa 80 „Serienporträts“ in dieser Art an. Die Farbfotos entstanden bei einer Besichtigung des Lassalle-Hofes gemeinsam mit Mariella vor einigen Tagen. 

Tante Mitzi und Onkel Hans – Wohnen im Lassalle-Hof. Wien | AT · 1977 – 2017 (© PP · Ewiges Archiv). Maria und Hans Deuwagner waren nicht „Tante“ und „Onkel“, wurden aber von meinen Geschwistern und mir zu Lebzeiten so genannt. Meine Großmutter Aloisia Promberger hatte Maria –immer und ausschließlich „Mitzi“ genannt – in Bad Schallerbach bei einem Kuraufenthalt kennengelernt, die beiden hatten sich angefreundet. Mitzi war aus „Böhmen“ als Dienstmädchen nach Wien gekommen und hatte später Hans Deuwagner geheiratet, einen Optikermeister. Nach wie vor berührt mich beim Anblick dieser Aufnahmen die ganz besondere Zuneigung der beiden zueinander, die auch bei diesen Fotos zum Ausdruck kommt. Sie wohnten im „Lassalle-Hof“, einem Gemeindebau des „Roten Wien“, in dem ich sie hin und wieder besuchte und in dem auch die SW-Fotos entstanden sind. Zugang zur Wohnung war von der Radingerstraße aus. Meiner Erinnerung nach schätze ich, dass die Wohnung rund 50 m2 groß war, Parkettböden, beheizt mit Kohleöfen. Der „Lassalle-Hof“ wurde als Brückenkopf vor der Reichsbrücke im 2. Bezirk von den Architekten Hubert Gessner, Hans Paar und Fritz Waage geplant und 1924/25 aus den Mitteln der vom Stadtrat für Finanzwesen Hugo Breitner eingeführten Wohnbausteuer errichtet. Der Bau war Teil eines umfassenden Bauprogramms, das für die Bevölkerung menschenwürdige Wohnungen schaffen sollte – hell, trocken, mit Wasserleitung und WC ausgestattet waren sie ein krasser Gegensatz zu den „Bassena-Wohnungen“ in den Mietskasernen. Wesentlicher Teil der Anlagen waren Gemeinschaftseinrichtungen wie Bäder, Kindergärten, Waschküchen, Mütterberatungsstellen und Bibliotheken. „Der rote Hugo“ wurde von der „Christlich-Sozialen-Partei“ massiv bekämpft. Benannt ist er nach Ferdinand Lassalle (1825 – 1864), dem Begründer der internationalen sozialistischen Bewegung in Deutschland. Die Fotos von Maria und Hans Deuwagner sind Teil eines „Serienporträts“, das ich 1977 aufgenommen habe: Mit einer 6 x 6 Rolleiflex (zweiäugig, mit 80 mm Planar-Optik) auf Stativ belichtete ich alle 12 möglichen Aufnahmen innerhalb einer kurzen Zeitspanne, ohne Bildausschnitt, Entfernung etc zu verändern. In den Jahren 1973 bis 1979 fertigte ich etwa 80 „Serienporträts“ in dieser Art an. Die Farbfotos entstanden bei einer Besichtigung des Lassalle-Hofes gemeinsam mit Mariella vor einigen Tagen. 

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Tante Mitzi und Onkel Hans – Wohnen im Lassalle-Hof

Tante Mitzi und Onkel Hans – Wohnen im Lassalle-Hof

Tante Mitzi und Onkel Hans – Wohnen im Lassalle-Hof. Wien | AT · 1977 – 2017 (© PP · Ewiges Archiv). Maria und Hans Deuwagner waren nicht „Tante“ und „Onkel“, wurden aber von meinen Geschwistern und mir zu Lebzeiten so genannt. Meine Großmutter Aloisia Promberger hatte Maria... mehr lesen

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