Rollendes Geflügel, dicht verpackt. Bruxelles / Brussel / Brüssel | BE; Wolfsberg | AT · 1984 (© PP · # 3145 · www.ewigesarchiv.at) Auf dem schmalen Sticker, den ich vor einiger Zeit in Brüssel gesehen habe, steht folgender Text (aus dem Französischen übersetzt): „In Frankreich werden jedes Jahr 1 Milliarde Geflügel getötet, das macht 2.739.726 Stück pro Tag. Es ist Zeit, dieses Massaker zu beenden. Haben Sie schon einmal über Ihren Verbrauch von Geflügel und Eiern nachgedacht?“
Vor wenigen Tagen bin ich in Kärnten auf der Autobahn hinter einem Geflügeltransporter hergefahren und dachte mir: Der fährt jedenfalls nicht für mich. Vor mittlerweile vielen Jahren hörte ich von einem Tag auf den anderen auf, Fleisch zu essen – und bin dabei geblieben. Wenn ich gefragt werde, warum: „Ach – einfach aus den üblichen Gründen!“ Die Gegenfrage, die auf der Hand liegt, erspare ich mir: „Sag’ einmal, warum isst DU überhaupt noch Fleisch???“ Keine Wurst und kein Fleisch essen, war und ist überhaupt kein Problem für mich – wenn ich einen Tiertransporter sehe, denke ich mir: der fährt jedenfalls nicht für mich. Wobei das nicht ganz stimmt: Ich esse immer noch Käse und Milchprodukte – und um die zu erzeugen, braucht es Tierhaltung. Aber zumindest ein Anfang ist gemacht, ich schränke meinen diesbezüglichen Verbrauch mehr und mehr ein.
Und auf die übliche Ansage der Fleischesser*innen: „Aber – für die Sojaproduktion, die für. Deinen Tofu (etc) nötig ist, wird der Reegnwald zerstört!“ verweise ich gerne auf folgende Tatsache:
AMAZONAS: Regenwaldzerstörung für die Ernährung:
Keine andere Industrie hat derart viele Wälder zerstört wie die lateinamerikanische Tierindustrie. Mit ihr eng yerbunden ist die europäische Tierindustrie auf unserem Kontinent. Sie importiert pro Jahr 240.000 Tonnen Rindfleisch und 33 Millionen Tonnen Soja.
Das Rindfleisch landet direkt auf dem Tisch, das Soja indirekt und geht zuerst als Futtermittel an landwirtschaftlich gehaltene Tiere. Das deckt sich auch mit globalen Statistiken zur Sojabohne: Soja wird primär als Tierfutter (76 Prozent) verwendet, sekundär kommt es in Form von Sojaöl in der Lebensmittelindustrie (13 Prozent) vor und nur tertiär als Sojamilch, Tofu, Tempeh und Co. (7 Prozent). Der Rest entfällt auf Agrotreibstoffe-und sonstige Industrie (4 Prozent).
Dabei ist Sojabohne nicht gleich Sojabohne. Während Soja für Futtermittel großteils aus Übersee stammt, werden für Lebensmittel aus der proteinreichen Hülsenfrucht großteils österreichische oder zumindest europäische Pflanzen verwendet. Beispielsweise bieten hier zulande alle Supermärkte und Discounter in ihren Veggie-Eigenmarken Sojamilch an, die aus österreichischen Sojabohnen hergestellt wird. Pflanzliche Fleisch- und Milchalternativen sind daher nicht nur gut für Tiere, sondern auch für den Schutz von Regenwäldern und damit für Umwelt und Klima. Sie nehmen Druck weg, immer mehr und immer größere Flächen für die Tierindustrie schaffen zu müssen.
aus: vegan.at Magazin der veganen Gesellschaft, Nr. 39 1/2023
Ergänzend dazu noch: der Großteil der argentinischen Fleischproduktion ist mittlerweile in Besitz chinesischer Konzerne.
Rolling poultry, tightly packed. Bruxelles / Brussel / Brüssel | BE; Wolfsberg | AT – 1984 (© PP – # 3145 – www.ewigesarchiv.at) The following text (translated from French) is on the narrow sticker I saw in Brussels some time ago: “In France, 1 billion poultry are killed every year, that’s 2,739,726 per day. It’s time to put an end to this massacre. Have you ever thought about your consumption of poultry and eggs?”
A few days ago, I was driving behind a poultry truck on the motorway in Carinthia and thought to myself: He’s certainly not driving for me. Many years ago, I stopped eating meat from one day to the next – and have stuck with it. When I’m asked why: “Oh – just for the usual reasons!” I spare myself the obvious counter-question: “Tell me, why do YOU still eat meat at all?” Not eating sausage or meat wasn’t and isn’t a problem for me – when I see a livestock lorry, I think to myself: at least it’s not driving for me. Although that’s not entirely true: I still eat cheese and dairy products – and it takes animal husbandry to produce them. But at least I’ve made a start, I’m increasingly limiting my consumption in this respect.
And in response to the usual statement from meat eaters: “But – for soya production, which is used for. Your tofu (etc), the rainforest is being destroyed!” I would like to point out the following fact:
AMAZONAS: Rainforest destruction for food:
No other industry has destroyed as many forests as the Latin American animal industry. The European animal industry on our continent is closely linked to it. It imports 240,000 tonnes of beef and 33 million tonnes of soya every year.
The beef ends up directly on the table, the soya indirectly and is first used as feed for farmed animals. This is also in line with global statistics on soya beans: soya is primarily used as animal feed (76 per cent), secondarily in the form of soya oil in the food industry (13 per cent) and only tertiary as soya milk, tofu, tempeh and the like (7 per cent). The rest is used in the agrofuel and other industries (4 per cent).
Not all soya beans are the same. While soya for animal feed largely comes from overseas, Austrian or at least European plants are largely used for food made from the protein-rich legume. In this country, for example, all supermarkets and discounters offer soya milk made from Austrian soya beans in their own veggie brands. Plant-based meat and milk alternatives are therefore not only good for animals, but also for the protection of rainforests and therefore for the environment and climate. They take the pressure off having to create ever more and ever larger areas of land for the animal industry.
from: vegan.at magazine of the vegan society, No. 39 1/2023
In addition: the majority of Argentinian meat production is now owned by Chinese companies.