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Revisiting ORF – Besuch in meiner früheren Arbeitsstätte

15/10/202310/15/2023

Revisiting ORF – Ein Besuch in meiner früheren Arbeitsstätte. Wien | AT · 1991–2023 (© PP · # 2962 · www.ewigesarchiv.at) Nach langer Zeit wieder am Küniglberg im ORF Zentrum. Ich freute mich sehr über ein Wiedersehen mit früheren Arbeitskolleg*innen, war ich doch von 1991–1995 „ständiger freier Mitarbeiter“ im ORF-Digitalstudio, eine Zeit, die mir in sehr guter Erinnerung geblieben ist und die eine sehr wichtige Periode meines Lebens bleibt. Viel hat sich natürlich verändert, das von Roland Rainer entworfene Gebäude wurde renoviert und in weiten Teilen umgebaut, ein beeindruckender „Newsroom“ errichtet uvm. Das Foto links oben zeigt mich bei der Arbeit im „Szenarienstudio“ an der „Oxberry“, einer 35 mm Animations-Kamera. In diesem Studio, allerdings nicht mit dieser „analogen“ Kamera, sondern mit einer Videokamera, die mit einem professionellen Videorecorder mit Einzelbildschaltung verbunden war, entstanden viele Signations für das Kinderprogramm des ORF (s. Text unten). Das Foto nahm ich bei einem Jahre späteren Besuch im ZIB-Studio auf, das Foto rechts oben gestern, also 2023 im Studio für die Sport-Sendungen des ORF. Das Foto darunter zeigt den Teleprompter, mit dem Textfragment: „ . . hoffentlich bis nächste Woche, auf Wiedersehen“

Ja – hoffentlich bis nächste Woche!

Eine „Signation“ ist ein animierter Titelvorspann vor einer Sendung, eine Art Cover, soll einerseits neugierig machen und zum Zusehen anregen, andereseits charakteristisch für die folgende Sendung sein. Markus Hanzer, der damalige Leiter der ORF-Grafik, fragte mich 1991, ob ich Lust hätte, eine Signation für die Sendung AM DAM DES des Kinderprogramms zu versuchen. Ich hatte und das Ergebnis gefiel – eine ganze Reihe von kurzen Animationen im Laufe der folgenden Jahre war die Folge davon. Zu der Zeit war fürs Erste der Reiz der 3 D Animationen schon bekannt und es gab Interesse für die etwas analoger wirkenden Animationen mit Stopp- und Zeichentrick, wie ich sie seit Längerem gemacht hatte – 1988/89 war ich ein Jahr artist in residence an der Concordia University in Montreal gewesen und hatte auch aus dieser Zeit eine Reihe von Anregungen mitgebracht. Von Anfang an wurden mir ideale Arbeitsbedingungen geboten: Ein leerstehendes, kleines „Szenarien-Studio“ mit Hebebühne wurde adaptiert mit M II Recorder mit Einzelbildschaltung, Kamera, massivem Stativ etc. In diesem Studio war auch eine 35 mm Oxberry-Animationskamera aufgestellt, in der Heinrich Landauer großartige Jingles – zB für die Filmsendung „Trailer“, für Panoptikum und viele andere Sendungen produziert hatte (gr. Foto re. im Hintergrund). Als Folge der Digitalisierung war diese Kamera seit einiger Zeit unbenutzt geblieben. Die Signation für RAT AUF DRAHT sollte für die das Kinderservice werben, und Kinder, die in schwierigen Situationen waren, auf die Möglichkeit der Telefonberatung aufmerksam machen. Ich versuchte also, in wenigen Sekunden eine Art Vorher-/Nachher-Situation darzustellen – in Verbindung mit einem Telefon. Mit Plastillin bzw. farbigem Wachs formte ich Flammen, Tränen, bereitete unterschiedliche Augen- und Mundpositionen vor (s. gr. Foto links unten) und nahm Bild für Bild mit den kleinen Unterschieden auf. Diese Art von Animation ist natürlich keine Einzelarbeite, sondern war nur in Teamarbeit in Zusammenhang mit dem Digitalstudio möglich. Den Schriftzug entwarf meiner Erinnerung nach Halmut Stiedl aka Helmut Modellskipper auf der Paintbox, die Aufkleber wurden von Karl Maier in der Printgrafik gemacht, die Fertigstellung der Animation erfolgte damals auf einem „Harry“, einer dedicated Hardware – das war kurz vor Einführung der apple Macintosh-Computer. Die Musik stammte vermutlich von Freddy Gigele. Mitarbeit im Szenarien-Studio: Matthias Kunert und Michael Hajek, der derzeitige Artdirector des ORF.

Die Rat auf Draht Signation ist ab 00:57 auf dem Video mit einigen Signations, die ich für den ORF konzipiert und realisiert habe, zu sehen.

Revisiting ORF – A visit to my former workplace. Vienna | AT – 1991-2023 (© PP – # 2962 – www.ewigesarchiv.at) After a long time back at the Küniglberg in the ORF centre. I was very happy to see former colleagues again, as I was a “permanent freelancer” in the ORF digital studio from 1991-1995, a time that I remember very well and that remains a very important period of my life. A lot has changed, of course, the building designed by Roland Rainer was renovated and largely rebuilt, an impressive “newsroom” was built and much more. The photo above left shows me working in the “Scenery Studio” on the “Oxberry”, a 35 mm animation camera. In this studio, though not with this “analogue” camera, but with a video camera connected to a professional video recorder with single-frame switching, I made many signations for the ORF children’s programme (see text below). I took the photo during a visit to the ZIB studio years later, the photo on the top right yesterday, i.e. in 2023 in the studio for ORF’s sports programmes. The photo below shows the teleprompter, with the text fragment: ” . . hopefully until next week, goodbye”.
Yes – hopefully until next week!

A “Signation” is an animated opening title before a programme, a kind of cover. On the one hand, it is meant to arouse curiosity and encourage people to watch, on the other hand, it is meant to be characteristic of the programme that follows. Markus Hanzer, the head of ORF graphics at the time, asked me in 1991 if I would like to try a signation for the programme AM DAM DES of the children’s programme. I had and liked the result – a whole series of short animations over the following years was the result. At that time, the appeal of 3 D animation was already known for the time being, and there was interest in the more analogue-looking animations with stop and go animation that I had been doing for a while – in 1988/89 I had been artist in residence at Concordia University in Montreal for a year and had also brought back a number of ideas from that time. Right from the start, I was offered ideal working conditions: A vacant, small “scenario studio” with a lifting platform was adapted with an M II recorder with single-frame switching, camera, massive tripod, etc. A 35 mm Oxberry animation camera was also set up in this studio, in which Heinrich Landauer had produced great jingles – e.g. for the film programme “Trailer”, for Panoptikum and many other programmes (large photo on the right in the background). As a result of digitalisation, this camera had remained unused for some time. The sign for RAT AUF DRAHT was meant to advertise the children’s service and to make children who were in difficult situations aware of the possibility of telephone counselling. So I tried to depict a kind of before/after situation in a few seconds – in connection with a telephone. With plastillin or coloured wax I formed flames, tears, prepared different eye and mouth positions (see large photo below left) and recorded image by image with the small differences. This kind of animation is of course not an individual work, but was only possible in teamwork in connection with the digital studio. To my recollection, Halmut Stiedl aka Helmut Modellskipper designed the lettering on the Paintbox, the stickers were made by Karl Maier in the print graphics, the completion of the animation was done on a “Harry”, a dedicated hardware at that time – this was shortly before the introduction of the apple Macintosh computers. The music was probably by Freddy Gigele. Collaborators in the scenario studio: Matthias Kunert and Michael Hajek, the current art director of the ORF.
The Rat auf Draht Signation can be seen from 00:57 onwards on the video with some signations that I conceived and realised for ORF.

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