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Meine Oma im Korbstuhl mit dem Hecht · My grandma in the wicker chair with the pike

21/02/202302/21/2023

Meine Oma im Korbstuhl mit dem Hecht. Ebensee, Langwies, Traunkirchen | AT · 1899–2020 (© PP · # 2735 · www.ewigesarchiv.at) Habe ich das Portrait meiner Oma Aloisia Promberger (1899 – 1977) während des ersten oder zweiten „Lockdowns“ gezeichnet? Keine Ahnung mehr, die Zeit vergeht, die Zeichnung ist jedenfalls mit 4. Dezember 2020 datiert, zu der Zeit zeichnete ich eine ganze Reihe von Portraits von Freund*innen mit Kopfergänzungen, auch ein Selbstportrait. Für diese Zeichnung jedenfalls nahm ich als Vorlage das Foto rechts unten, eines aus einem „Serienportrait“, einer Serie von 12 Fotos, die ich selbst von ihr gemacht hatte, im Jahr 1975, zwei Jahre vor ihrem Tod. Sie saß im Schatten des Hauses in einem Korbstuhl und las in einem „Heftl“, einem Roman-Heft. Gibt es diese Art von Romanen überhaupt noch?

Unsere Oma entstammte einer Fischerfamilie am Traunsee, ihr Vater war der „ledige“ Sohn eines Italieners aus dem Trentino, der beim Bau der Traunkirchner Straße gearbeitet hatte – über ihre Mutter weiß ich nichts. Vier Brüder, eine Schwester. Am Foto rechts oben steht sie in der hinteren reihe, die dritte von links. Das Foto darunter zeigt sie mit zwei Brüdern beim Fischen in der „Plätte“, im Hintergrund das Kloster Traunkirchen. Das Fischereirecht wurde den Söhnen vererbt, den beiden Töchtern nicht. Heirat mit Johann Promberger, Schlosser, später Werkmeister in der Saline Ebensee. (Drittes Foto) Ein Sohn: Walter und eine Tochter: Ernestine. Der Sohn wurde eingezogen zur Wehrmacht, kam in französische Kriegsgefangenschaft und starb 1957, erst 36-jährig.

Ich selbst bin als Kind jahrelang am Samstag abend mit dem Zug von Langwies zu ihr nach Ebensee gefahren, wo sie am Bahnhof auf mich gewartet hat, mir 5 Schilling für ein „Heftl“ (Micky Maus, Bessy, Fix und Foxi . . .) gegeben hat. Bei ihr zuhause dann gemeinsam abendessen, lesen – sie ihre „Roman-Heftln“. Später am Abend dann zur Nachbarin Karten-Spielen und fernsehen.

Eine starke, resolute Frau, die ich sehr gern hatte.

Peter Putz, Oma im Korbstuhl mit dem Hecht, 2020, 51 x 53 cm, Blei- und Filzstift auf Hadernpapier

My grandma in the wicker chair with the pike. Ebensee, Langwies, Traunkirchen | AT 1899-2020 (© PP # 2735 www.ewigesarchiv.at) Did I draw the portrait of my grandmother Aloisia Promberger (1899 – 1977) during the first or second “lockdown”? I have no idea anymore, time is passing, the drawing is dated December 4th, 2020, at the time I drew a whole series of portraits of friends with additions to their heads, including a self-portrait. In any case, for this drawing I used the photo below on the right as a template, one of a “series portrait”, a series of 12 photos that I had taken of her in 1975, two years before her death. She sat in the shade of the house in a wicker chair and read a “Heftl”, a book of novels. Do novels like this even exist anymore?
Our grandmother came from a family of fishermen on Lake Traunsee, her father was the “unmarried” son of an Italian from Trentino who had worked on the construction of the Traunkirchner Straße – I don’t know anything about her mother. Four brothers, one sister. In the photo at the top right, she is in the back row, third from the left. The photo below shows her with two brothers fishing in the “Plätte” with the Traunkirchen monastery in the background. The fishing rights were inherited by the sons, but not by the two daughters. Marriage to Johann Promberger, locksmith, later foreman in the Saline Ebensee. (Third photo) A son: Walter and a daughter: Ernestine. The son was drafted into the Wehrmacht, was taken prisoner by the French and died in 1957, only 36 years old.
As a child, for years I used to take the train from Langwies to her in Ebensee on Saturday evenings, where she waited for me at the train station and offered me 5 shillings for a “Heftl” (Micky Mouse, Bessy, Fix and Foxi . . .) has given. Then have dinner together at her house, read her “novel booklets”. Later in the evening we went to the neighbor’s to play cards and watch TV.
A strong, resolute woman who I was very fond of.

Peter Putz, Grandma in the wicker chair with the pike, 2020, 51 x 53 cm, pencil and felt-tip pen on rag paper

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Jahr1899

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