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Mein Schulkollege Jörg Haider · My school colleague Jörg Haider

Mein Schulkollege Jörg Haider · My school colleague Jörg Haider

Mein Schulkollege Jörg Haider – ein fragmentarischer Erinnerungsversuch. Klagenfurt, Wien | AT · 1985–2021 (Fotos: © FPÖ, BZÖ, Kronen Zeitung; PP · Tableau: © Peter Putz · 2021 · www.ewigesarchiv.at) Ich bin in Bad Ischl ins Gymnasium gegangen – die ersten Jahre ein kleines „Privatgymnasium“, gegründet vom christlich-sozial geprägten Dr. Franz Witek, untergebracht in der „Starhemberg-Villa“. Mein (Adoptiv-)Vater unterrichtete dort Deutsch und Englisch, das Professoren-Kollegium war – von einiger Distanz betrachtet – teils eher ungewöhnlich, relativ viele ältere Professor*innen, wie ich später erfahren habe, manche mit ausgeprägter Vergangenheit in der nur wenige Jahrzehnte zurückliegenden dunklen Vergangenheit. Jörg Haider aus Bad Goisern war vier Jahre vor mir, er spielte Schultheater, zB im Nestroy-Stück „Einen Jux will er sich machen“, inszeniert von seiner Deutsch-Professorin, von der es hieß, sie sei eine BDM-Führerin („Bund Deutscher Mädchen“) gewesen – eine Behauptung, die ich hierorts nicht verifizieren kann, klar. Klar allerdings war, dass Jörg Haider sich eindeutig positionierte: Der „Senior“ der schlagenden Verbindung „Albia“ gewann ua. einen außerschulischen Redewettbewerb mit einem Vortrag mit dem sinngemäßen Titel „Warum Österreich Teil der deutschen Nation ist!“ 

Gut erinnere ich mich an mein Erstaunen, als ich Anfang der 1980-er Jahre, während ich selbst einige Jahre an einem Gymnasium in Villach Kunsterziehung unterrichtete, spätnachts an einem Nebenbahnhof Jörg Haider sitzen sah, so wie ich auf einen Anschlusszug wartend. Ich dachte mir: „Was macht der in Kärnten“. Die folgenden Jahre sollten mich dann diesbezüglich aufklären.

Zu den Fotos dieses Tableaus: die drei untereinanderliegenden Fotos sind Teil eines Filmstreifens, den ich etwa 1985 im Schneideraum der Uni Klagenfurt fand, als ich dort einen Lehrauftrag für Animationsfilm hatte. Möglicherweise war mein Vorgänger bei der Produktion eines Werbefilms der FPÖ beteiligt und hatte einen Schnipsel beim Schneiden vergessen. Der Ewige Archivar war jedenfalls um eine Reliquie bereichert und ist Karin vom cyberlab dankbar für das sorgfältige Scannen des Relikts). Die diversen Werbesujets sind beschriftet und demnach wohl selbsterklärend (abgesehen davon, dass sich auf der Website www.ewigesarchiv.at eine Reihe von Einträgen zum Thema finden). Das mittlere SW-Foto ist ein Dokument aus der Kronen Zeitung vom 9. September 1998, eine Zeit der in der Nachkriegszeit beispiellosen Hetze von FPÖ unter Jörg Haider und Kronen Zeitung gegen den Künstler Cornelius Kolig. (Information dazu s. unten) Der Beipacktext ist lesenswert.

Das Foto rechts  unten zeigt das Buchcover „Logenmord Jörg Haider“, aufgenommen am Büchertisch einer großen Klagenfurter Buchhandlung.

„Jörg Haider (* 26. Jänner 1950 in Goisern; † 11. Oktober 2008 in Köttmannsdorf) war ein österreichischer Politiker des sogenannten Dritten Lagers. Haider war zwischen 1971 und 1975 Bundesobmann des Rings Freiheitlicher Jugend und von 1986 bis 2000 Vorsitzender der Freiheitlichen Partei Österreichs (FPÖ). Im April 2005 spalteten sich unter seiner Federführung zahlreiche Funktionäre von der FPÖ ab und gründeten die Partei Bündnis Zukunft Österreich (BZÖ). Er war von 1989 bis 1991 sowie von 1999 bis zu seinem Tod Landeshauptmann von Kärnten.

Haiders Eltern, die 1945 heirateten, kamen aus unterschiedlichen Bildungsschichten. Sein Vater Robert Haider (* 26. März 1914; † 18. März 2004) war Schuhmacher, die Mutter Dorothea Haider (* 10. Oktober 1918; † 14. Juni 2016),[2] geborene Rupp, die Tochter eines Gynäkologen und Primararztes am Linzer Allgemeinen Krankenhaus. Beide waren überzeugte Nationalsozialisten. Robert Haider war bereits in den 1930er-Jahren ein „Illegaler“, das heißt Mitglied der zu jener Zeit in Österreich verbotenen NSDAP. Er floh über die Grenze ins Deutsche Reich, trat dort der paramilitärischen Österreichischen Legion der SA bei und war aktiv am nationalsozialistischen Juliputsch von 1934 beteiligt. Nach dem „Anschluss“ 1938 war er zunächst Gaujugendwalter der Deutschen Arbeitsfront in Linz. Im Zweiten Weltkrieg wurde er an der West- und Ostfront mehrfach verwundet und kehrte als Leutnant in die Heimat zurück. Die Mutter war Führerin im Bund Deutscher Mädel. Nach der Befreiung 1945 musste Robert Haider Massengräber für die zuvor von der SS im KZ Ebensee Ermordeten ausheben. Als ehemaliger nationalsozialistischer Funktionär wurde er von den Alliierten ins Internierungslager Glasenbach gebracht und war als „Illegaler“ von den Entnazifizierungsgesetzen der ersten Nachkriegsjahre besonders betroffen. Im Zuge des Verbotsgesetzes 1947 wurden er und seine Frau als „minderbelastet“ eingestuft. Haider senior fand Arbeit in einer Schuhfabrik und wurde später freiheitlicher Parteisekretär für den Bezirk Gmunden.[3] Politisch waren die Eltern weiterhin dem nationalistischen Lager verbunden, was sich unter anderem darin niederschlug, dass sie den letzten Obmann der Großdeutschen Volkspartei Österreichs und Reichstagsabgeordneten der NSDAP Hermann Foppa als Taufpaten für ihren Sohn Jörg auswählten. . .“ (wikipedia) 

„Kultur-Skandal in Kärnten“

Am 16. März 1998, einen Tag vor der Beschlussfassung im Kärntner Landtag über ein Projekt von Cornelius Kolig zur Neugestaltung des „Kolig-Saales“ im Klagenfurter Landhaus (die Fresken seines Großvaters waren von den Nazis abgeschlagen worden) erschien die Kärntner Krone mit der Titelseite: „Kultur-Skandal in Kärnten stoppen!“. Im Innenteil folgte eine Doppelseite mit einer massiven und diffamierenden Attacke gegen den „Fäkalkünstler“ Kolig von Hans Dichand persönlich. Am nächsten Tag vermeldete die Krone: „Freiheitliche beziehen klare Position“. Ein tatsächlicher „Kultur-Skandal“ mit in der Nachkriegszeit beispielloser Hetze gegen Kolig begann. 

Die FPÖ startete in der Folge eine Unterschriftenaktion gegen Kolig und das Projekt, Jörg Haider selbst verteilte entsprechende Prospekte vor eigens aufgestellten „Informationsständen“, die FPÖ schaltete großformatige Anzeigen in der Kärntner Krone. Medial wurde die Kampagne massiv durch den nachmaligen EU-Abgeordneten Andreas Mölzer unterstützt.

Peter Putz und Herwig Turk dokumentierten die Hetze auf www.ewigesarchiv.at und organisierten mit anderen K¸nstlerInnen Inserate und Veranstaltungen (MAK Wien, Kunstverein Kärnten, Galerie Freihausgasse) zur Unterstützung von Cornelius Kolig. Das Projekt von Cornelius Kolig im Kärntner Landtag wurde trotz der Anfeindungen im Herbst 1998 fertiggestellt.  

Jörg Haider war seit 1999 neben seiner Tätigkeit als Landeshauptmann auch Kulturreferent von Kärnten, Andreas Mölzer ist u. a. Herausgeber des Periodikums „Zur Zeit“ (und war Kandidat der FPÖ bei den Europawahlen 2014).

2008 fand unter Landeshauptmann Jörg Haider (der nur 10 Jahre zuvor gegen einen Künstler massivst gehetzt und ihn  öffentlich  diffamiert hatte) eine Landesausstellung unter dem Titel  „Emanzipation & Konfrontation“(Kuratorin Sylvie Aigner) statt.

My school colleague Jörg Haider – a fragmentary attempt at memory. Klagenfurt, Vienna | AT · 1985–2021 (Photos: © FPÖ, BZÖ, Kronen Zeitung; PP · Tableau: © Peter Putz · 2021 · www.ewigesarchiv.at) I went to high school in Bad Ischl – the first few years a small “private high school”, founded by the Christian-socially influenced Dr. Franz Witek, housed in the “Starhemberg Villa”. My (adoptive) father taught German and English there, the professors’ college was – viewed from a distance – sometimes rather unusual, with a relatively large number of older professors, as I learned later, some with a distinct past only a few decades ago dark past. Jörg Haider from Bad Goisern was four years ahead of me, he played school theater, e.g. in the Nestroy play “He wants to make a joke”, staged by his German professor, who was said to be a BDM leader (“Bund German girl ”) – an assertion that I cannot verify here, of course. What was clear, however, was that Jörg Haider clearly positioned himself: The “senior” of the striking connection “Albia” won, among other things. an extracurricular speech competition with a lecture with the analogous title “Why Austria is part of the German nation!”
I well remember my astonishment when, in the early 1980s, while I was teaching art education at a grammar school in Villach for a few years, I saw Jörg Haider sitting at a side station late at night, just as I was waiting for a connecting train. I thought to myself: “What is he doing in Carinthia”. The following years should then enlighten me about this.
About the photos in this tableau: the three photos lying one below the other are part of a film strip that I found around 1985 in the cutting room of the University of Klagenfurt when I was teaching animation film there. It is possible that my predecessor was involved in the production of an advertising film for the FPÖ and had forgotten a snippet while editing. In any case, the Eternal Archivist was enriched with a relic and is grateful to Karin from cyberlab for carefully scanning the relic). The various advertising subjects are labeled and are therefore probably self-explanatory (apart from the fact that there are a number of entries on the topic on the website www.ewigesarchiv.at). The middle b / w photo is a document from the Kronen Zeitung from September 9, 1998, a time of unprecedented agitation by the FPÖ under Jörg Haider and Kronen Zeitung against the artist Cornelius Kolig in the post-war period. (Information on this see below) The enclosed text is worth reading.
The photo below right shows the book cover “Logenmord Jörg Haider”, taken on the book table of a large Klagenfurt bookstore.

“Jörg Haider (born January 26, 1950 in Goisern; † October 11, 2008 in Köttmannsdorf) was an Austrian politician from the so-called Third Camp. Between 1971 and 1975 Haider was federal chairman of the Ring of Freedom Youth and from 1986 to 2000 chairman of the Freedom Party of Austria (FPÖ). In April 2005, under his leadership, numerous functionaries split off from the FPÖ and founded the Alliance Future Austria (BZÖ) party. He was Governor of Carinthia from 1989 to 1991 and from 1999 until his death.
Haider’s parents, who married in 1945, came from different backgrounds. His father Robert Haider (born March 26, 1914 – March 18, 2004) was a shoemaker, his mother Dorothea Haider (* October 10, 1918 – June 14, 2016), born Rupp, the daughter of a gynecologist and primary care physician at the Linz General Hospital. Both were staunch National Socialists. Robert Haider was already an “illegal” in the 1930s, that is, a member of the NSDAP, which was banned in Austria at the time. He fled across the border into the German Reich, where he joined the paramilitary Austrian Legion of the SA and was actively involved in the Nazi July coup of 1934. After the “Anschluss” in 1938, he was initially a district youth elector for the German Labor Front in Linz. During the Second World War he was wounded several times on the western and eastern fronts and returned home as a lieutenant. The mother was a leader in the Association of German Girls. After the liberation in 1945, Robert Haider had to dig mass graves for those previously murdered by the SS in the Ebensee concentration camp. As a former National Socialist functionary, he was taken to the Glasenbach internment camp by the Allies and, as an “illegal alien”, was particularly affected by the denazification laws of the first post-war years. In the course of the Prohibition Act of 1947, he and his wife were classified as “less exposed”. Haider senior found work in a shoe factory and later became a liberal party secretary for the Gmunden district. [3] Politically, the parents were still connected to the nationalist camp, which was reflected, among other things, in the fact that they chose the last chairman of the Greater German People’s Party of Austria and Reichstag member of the NSDAP, Hermann Foppa, as godfather for their son Jörg. . . “(Wikipedia)

“Culture scandal in Carinthia”
On March 16, 1998, one day before the decision in the Carinthian state parliament on a project by Cornelius Kolig to redesign the “Kolig Hall” in the Klagenfurt country house (his grandfather’s frescoes had been chipped off by the Nazis), the Carinthian crown appeared with the front page : “Stop the cultural scandal in Carinthia!”. Inside there was a double page with a massive and defamatory attack against the “fecal artist” Kolig by Hans Dichand himself. The next day the crown announced: “Freedom leaders take a clear position”. A real “culture scandal” began with agitation against Kolig that was unprecedented in the post-war period.
The FPÖ then started a signature campaign against Kolig and the project, Jörg Haider himself distributed corresponding brochures in front of specially set up “information stands”, the FPÖ placed large-format advertisements in the Kärntner Krone. The campaign received massive media support from the future MEP Andreas Mölzer.
Peter Putz and Herwig Turk documented the agitation on www.ewigesarchiv.at and organized advertisements and events with other artists (MAK Vienna, Kunstverein Kärnten, Galerie Freihausgasse) in support of Cornelius Kolig. Cornelius Kolig’s project in the Carinthian state parliament was completed in autumn 1998, despite the hostility.
Jörg Haider has been the cultural advisor of Carinthia since 1999, in addition to his work as governor, Andreas Mölzer is a. Editor of the periodical “Zur Zeit” (and was a candidate for the FPÖ in the 2014 European elections).
In 2008, under Governor Jörg Haider (who only ten years earlier had massively incited and defamed an artist) a state exhibition entitled “Emancipation & Confrontation” (curator Sylvie Aigner) took place.

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