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KZ-Gedenkstollen Ebensee. Auf dass nie Gras darüber wachse · Memorial tunnel. So that grass never grows over it

KZ-Gedenkstollen Ebensee. Auf dass nie Gras darüber wachse · Memorial tunnel. So that grass never grows over it

KZ-Gedenkstollen Ebensee. Auf dass nie Gras darüber wachse. Aus Anlass der Befreiung des KZ-Ebensee am 6. Mai 1945 durch US-amerikanische Truppen. Ebensee am Traunsee | AT · 1945-2024 (© SW-Foto s. credits im Text; © PP · # 3483 · www.ewigesarchiv.at) Ich selbst bin neun Jahre nach der Befreiung des KZs in Ebensee geboren worden. Meine Mutter hatte als junges Mädchen aus Winteruniformen der deutschen Wehrmacht Hemden für die notdürftige Bekleidung der überlebenden Zwangsarbeiter in einer Nähstube im Josefshaus geschneidert und dabei ihren späteren Mann, einen deutschsprachigen Polen (einen „Volksdeutschen“), der im Auftrag der Amerikaner arbeitete, kennengelernt. Mit ihm war sie 1953 nach Detroit, also „nach Amerika“, ausgewandert, hatte sich dann allerdings dazu entschlossen, ihr Kind lieber im vertrauten Ebensee zur Welt zu bringen und war im fünften Monat schwanger mit dem Ozeandampfer Queen Elizabeth zurückgefahren. Darum bin ich in Ebensee am Traunsee – formerly known as „Ebensee“ – zur Welt gekommen und nicht in Detroit und setze mich seit vielen Jahren mit der Geschichte meines Geburtsortes auseinander, habe dazu eine große Anzahl an Tableaux erstellt und einige Filme (s. unten).

Das KZ Ebensee war ein Außenlager des KZ Mauthausen, die Häftlinge im KZ Ebensee wurden eingesetzt, um Stollen und Kavernen für die unterirdische Produktion von Raketen auszuheben. Nachdem im August 1943 die wichtigsten Produktionsstätten für die V2-Raketen durch britische Luftangriffe auf Peenemünde-Ost in der „Operation Hydra“ zerstört worden waren, verlangte Hitler von seinem Rüstungsminister Speer, dass die Produktionsstätten in unterirdische Stollen verlegt werden sollten. 

Am 18. November 1943 wurden die ersten Häftlinge in die Nähe der Ortschaft Ebensee verlegt, um Häftlings- und Werkstättenbaracken zu bauen. Als Tarnnamen für diese KZ-Anlagen wurden „Zement“, „Kalksteinwerke“, „Solvay“, „Dachs II“ oder „Taube I“ gewählt. 

Die Häftlinge mussten unter größten körperlichen Anstrengungen innerhalb kürzester Zeit die Stollen bis zu 250 Meter in den Berg hineintreiben. Das gesamte Stollensystem war durch ein Schienensystem untereinander verbunden. Es sollte ein Raketen-Entwicklungswerk mit Prüfständen entstehen, wo das Aggregat 9 (A9) produziert werden sollte. 

In der Zeit von November 1943 bis Mai 1945 starben im KZ Ebensee 8.570 Häftlinge, die namentlich bekannt sind. Lagerhöchststand war am 23. April 1945 mit 18.509 Häftlingen.  

Am 5. Mai 1945 versuchte der Lagerkommandant Anton Ganz, die Häftlinge dazu zu bewegen, in die Stollen zu gehen, unter dem Vorwand, sie vor der heranrückenden US-Armee zu schützen. Der Plan sah eine Sprengung der Stollen vor.

Die Häftlinge waren durch das seit dem Frühjahr 1944 aufgebaute „Internationale Komitee“ gewarnt worden. Sie weigerten sich, dem Befehl Folge zu leisten. Dies war die bedeutungsvollste und folgenschwerste Widerstandshandlung der Häftlinge. 

Noch am selben Tag zog die SS ab, bevor tags darauf, am 6. Mai 1945, das Konzentrationslager Ebensee durch amerikanische Truppen der 3rd Cavalry Group unter dem Befehl von Timothy Brennan befreit wurde.

Foto links oben: Überlebende aus dem Krankenrevier

US-Armee, 8. Mai 1945, National Archives Washington

Text zum Foto der Dauerausstellung:

„Die schwere Arbeit im unterirdischen Tunnel, das Ausheben von Gruben und unterirdischen Sälen im frostigen Kalkgestein, das rauhe Alpenklima, unzureichende Ernährung und die leichte Sträflingskleidung und Schuhwerk schufen eine große Zahl Erkrankter, so daß ein Viertel aller Häftlinge ständig schwerkrank war. Von diesem Viertel der Häftlinge war die eine Hälfte in den Baracken eingepfercht, die als Krankenhaus dienten, und die andere Hälfte mußte, obwohl krank und erschöpft, die Arbeit fortsetzen, um dann vollkommen erschöpft entweder an der Arbeitsstelle selbst oder in der Baracke, wo sie wohnten, umzukommen.“

Aussage Hrvoje Macanovic, 6. September 1945

2. Foto oben Blick in die Stollenanlage: © Hans Kienesberger, 1980-er Jahre 

Großes SW-Foto links mit Übersicht:

Foto: Bohuslav Barta, 22./23. Mai 1945

Blick in Richtung Nordosten auf die Baustelle vor der Stollenanlage B. Am Areal vor der Anlage B befinden sich 7 Stolleneingänge, die während der Bauphase durch Schmalspurgleisanlagen erschlossen waren. Das Bild zeigt eindrucksvoll die Dimension der Baustelle mit Gebäuden aus Holz und Ziegel, Schienensträngen, gestapelten Rohrleitungen, Strommasten etc.

Text der Dauerausstellung: „Zwangsarbeit für den Raketenkrieg

Hier, am Fuß des Seeberges, mussten die Häftlinge des Konzentrationslagers Ebenseer Stollenanlagen mit einer Gesamtausdehnung von fast 8 Kilometer in den Berg treiben. Die norddeutsche ,,Heeresversuchsanstalt Peenemünde" versuchte als Folge des Luftkrieges ihre Anlagen in unterirdische und damit bombensichere Bereiche zu verlagern. Ursprünglich sollte in Ebensee unter der Leitung von Wernher von Braun die in der Propaganda als V2 bezeichnete A4-Rakete technisch weiterentwickelt werden.

Abweichend von den ursprünglichen Plänen der NS-Rüstungspolitik beherbergten 1944/45 bereits fertiggestellte Teile der aus zwei Stollensystemen bestehenden Anlage (A+B) eine Raffinerie zur Herstellung von Benzin sowie Anlagen der Steyr-Daimler-Puch-Werke.

Beim Bau der Stollen herrschten unvorstellbare „Arbeitsbedingungen": Schon aufgrund der fehlenden Sicherheitsvorkehrungen war der Einsatz im Steinbruch und beim Stollenbau absolut lebensgefährlich. Der Überlebende Italo Tibaldi berichtet: „Die Tunnel glichen Ameisenhaufen. Jeder war damit beschäftigt, entweder die Steine mit den Förderloren wegzubringen oder Holz heranzuschaffen, um die Stollen zu errichten. Man arbeitete Tag und Nacht, begleitet vom Gebrüll der Kapos, dem Geschrei der Häftlinge und dem Lärm der Presslufthämmer. Es war höllisch: Hier blieben Männer am Boden liegen, weil sie von den Kapos totgeschlagen worden waren. Dort war ein Verletzter mit zerschmettertem Schädel, der von einem Stein im Tunnel getroffen worden war. Anderswo brachten die Kameraden einen von Durchfall geplagten Häftling weg, bevor er von den Peinigern gesehen wurde.

Anfang Mai 1945 – unmittelbar vor der Befreiung – plante die SS-Lagerleitung die Stollen mitsamt den Häftlingen zu sprengen. Durch die Aktivitäten eines illegalen Häftlingskomitees und deren Kontakte zu Personen außerhalb des Lagers konnte die Ermordung tausender Häftlinge verhindert werden.

Das Foto rechts aus 2024 zeigt die Landschaft in gleicher Blickrichtung, mit dem Berg im Hintergrund.

Ebensee concentration camp memorial tunnel. So that grass will never grow over it. On the occasion of the liberation of Ebensee concentration camp by US troops on May 6, 1945. Ebensee am Traunsee | AT – 1945-2024 (© SW photo see credits in text; © PP – # 3483 – www.ewigesarchiv.at) I myself was born in Ebensee nine years after the liberation of the concentration camp. As a young girl, my mother had made shirts from winter uniforms of the German Wehrmacht for the makeshift clothing of the surviving forced laborers in a sewing room in the Josefshaus and met her future husband, a German-speaking Pole (a “Volksdeutsche”) who worked on behalf of the Americans. She had emigrated with him to Detroit, i.e. “to America”, in 1953, but then decided to give birth to her child in the familiar surroundings of Ebensee and returned on the ocean liner Queen Elizabeth five months pregnant. That is why I was born in Ebensee am Traunsee – formerly known as “Ebensee” – and not in Detroit, and why I have been researching the history of my birthplace for many years and have produced a large number of tableaux and several films (see below).

Ebensee concentration camp was a satellite camp of Mauthausen concentration camp; the prisoners in Ebensee concentration camp were used to dig tunnels and caverns for the underground production of rockets. After the most important production facilities for the V2 rockets were destroyed in August 1943 by British air raids on Peenemünde East in “Operation Hydra”, Hitler demanded from his Minister of Armaments, Speer, that the production facilities be relocated to underground tunnels.

On November 18, 1943, the first prisoners were moved near the village of Ebensee to build prisoner and workshop barracks. Cement“, ”Limestone Works“, ‘Solvay’, ”Dachs II“ or ”Taube I” were chosen as the camouflage names for these concentration camp facilities.

The prisoners had to drive the tunnels up to 250 meters into the mountain in a very short space of time under extreme physical exertion. The entire tunnel system was interconnected by a rail system. A rocket development plant with test stands was to be built, where the Aggregat 9 (A9) was to be produced.

Between November 1943 and May 1945, 8,570 prisoners died in Ebensee concentration camp, all of whom are known by name. The camp reached its peak on April 23, 1945 with 18,509 prisoners.

On May 5, 1945, camp commander Anton Ganz tried to persuade the prisoners to go into the tunnels under the pretext of protecting them from the approaching US army. The plan was to blow up the tunnels.

The prisoners had been warned by the “International Committee”, which had been set up in the spring of 1944. They refused to obey the order. This was the most significant and momentous act of resistance by the prisoners.

The SS withdrew on the same day, before the Ebensee concentration camp was liberated the next day, on May 6, 1945, by American troops of the 3rd Cavalry Group under the command of Timothy Brennan.

Photo top left: Survivors from the infirmary

US Army, May 8, 1945, National Archives Washington

Text accompanying the photo in the permanent exhibition:

“The hard work in the underground tunnels, the digging of pits and underground halls in the frosty limestone, the harsh Alpine climate, insufficient food and the light convict clothing and footwear created a large number of sick prisoners, so that a quarter of all prisoners were constantly seriously ill. Of this quarter of prisoners, half were crammed into the barracks that served as a hospital, and the other half, although sick and exhausted, had to continue working, only to die completely exhausted either at the work site itself or in the barracks where they lived.”

Statement by Hrvoje Macanovic, September 6, 1945

2nd photo above View of the tunnel system: © Hans Kienesberger, 1980s

Large SW photo on the left with overview:

Photo: Bohuslav Barta, May 22/23, 1945

View to the northeast of the construction site in front of tunnel B. There are 7 tunnel entrances in the area in front of tunnel B, which were accessed by narrow-gauge tracks during the construction phase. The picture impressively shows the dimensions of the construction site with buildings made of wood and brick, rail tracks, stacked pipelines, electricity pylons, etc.

Text of the permanent exhibition: “Forced labor for the rocket war

Here, at the foot of the Seeberg, the prisoners of the Ebensee concentration camp had to drive tunnels with a total extension of almost 8 kilometers into the mountain. As a result of the air war, the North German “Peenemünde Army Experimental Station” attempted to relocate its facilities to underground and thus bomb-proof areas. Originally, the A4 rocket, known in propaganda as the V2, was to undergo further technical development in Ebensee under the direction of Wernher von Braun.

Contrary to the original plans of Nazi armaments policy, parts of the facility consisting of two tunnel systems (A+B) that had already been completed in 1944/45 housed a refinery for the production of gasoline as well as facilities of the Steyr-Daimler-Puch-Werke.

Unimaginable “working conditions” prevailed during the construction of the tunnels: due to the lack of safety precautions alone, working in the quarry and building the tunnels was absolutely life-threatening. Survivor Italo Tibaldi reports: “The tunnels were like anthills. Everyone was busy either taking the stones away with the haul trucks or bringing in wood to build the tunnels. They worked day and night, accompanied by the shouting of the Kapos, the screams of the prisoners and the noise of the jackhammers. It was hellish: here men were left lying on the ground because they had been beaten to death by the Kapos. There was an injured man with a shattered skull who had been hit by a stone in the tunnel. Elsewhere, the comrades took a prisoner suffering from diarrhea away before he was seen by his tormentors.

At the beginning of May 1945 – just before the liberation – the SS camp administration planned to blow up the tunnels along with the prisoners. Thanks to the activities of an illegal prisoners’ committee and their contacts with people outside the camp, the murder of thousands of prisoners was prevented.

The photo on the right from 2024 shows the landscape looking in the same direction, with the mountain in the background.

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