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Handy · Mobile Phone

Handy · Mobile Phone

FOR FREE!*) GRATIS!*) Ich bin ein Profiteur von Kinderarbeit. Damit mein Handy lustige „Emojis“ versenden kann, mussten 10-jährige Kinder im Ostkongo in engen Schächten nach Coltan schürfen. Ebensee, Linz, Langwies, Wien | AT · 1992–2020 (© PP · Ewiges Archiv; © Objekt li.: Ina Loitzl) In der Ausstellung WASTE ART im Künstlerhaus Wien steht auch ein schickes HUAWEI-Handy, auf dem allerdings keine WhatsApps verschickt werden, sondern ein Video läuft, in dem die Produktionsbedingungen thematisiert werden, unter denen die für die Objekte der Begierde die Rohstoffe abgebaut werden: „for free“ von Ina Loitzl: „ Dass für so ein Mini-Ding wahnsinnig wertvolle Ressourcen an Edelmetallen wie Gold, Silber, Kupfer, Kobalt, Quecksilber, Aluminium, Palladium etc. unter unsichersten und sklavenartigen Verhältnissen abgebaut werden, vermutet man nicht, wenn das Verkaufsobjekt in einer schön designten Glanzhülle im übergroßen Store steckt. Zusätzlich geht es auf Kosten der arbeitenden Menschen im Kongo und u.a. Brasilien, die hier die letzten sind, die davon leben können. Im Gegensatz sind insbesondere im Kongo bewaffnete Rebellengruppierungen entstanden, die mit Gewalt das Wertvolle – die abgebauten Edelmetalle – an sich nehmen. Anschließend werden zur weiteren Produktion die Displays und die Technik in chinesischen Firmen in Fließbandarbeit produziert. In der Ausstellung also  ein weit gereistes Objekt, an dem trotz aller seiner Praktikabilität viel Blut und Schweiß unsichtbar haften.“

Mein erstes Mobiltelefon – ein „Ericsson-Klapphandy“ – kaufte ich etwa Mitte der 1990-er Jahre. (Foto links oben, aufgenommen im Krankenhaus Graz, 2002). Seither hatte ich mindestens sechs, vermutlich mehr Handies, wobei ich sie austauschen „musste“, weil sie einen Defekt hatten. Eines funktionierte nach 5 Tagen nicht mehr, die Firma wollte es nicht reparieren („Wasserschaden!“ Von wegen!!) Längere Zeit benützte ich ein Telefon, das meiner Mutter zu unhandlich war. 

Jean Ziegler schreibt in seinem Buch „Was ist so schlimm am Kapitalismus“ über die Produktionsbedingungen eines besonders wichtigen Erzes: „Kivu ist eine wunderschöne Region mit Savannen und Seen, die sich im Osten des Kongo am Fuße der Vulkanketten des Virunga-Massivs ausbreitet. Dort bauen Privatunternehmen in Bergwerksenklaven, die von schwer bewaffneten Milizen bewacht werden, Coltan ab. Man braucht dieses Erz, das heute kostbarer ist als Silber und Gold, für Flugzeugrümpfe, Handys und tausend andere Dinge, die für die Bewohner der Industriestaaten unverzichtbar sind. Es gibt nur ein Problem: Das Erz ist schwer zugänglich, die Schächte sind meist so eng, dass in ihnen nur schmächtige Kinder an Seilen heruntergelassen werden können. Die Coltanadern liegen zehn bis zwanzig Meter unter der Erde. Die Felsen sind brüchig, Bergrutsche häufig. Dann werden die Kinder bei lebendigem Leib begraben und ersticken in den Schächten. Unermüdlich bereisen die Rattenfänger der Minenbarone die Dörfer in Nord-Kivu, um Kinder anzuwerben.

Die Hölle der Minen ist in dem Riesengebiet des Ostkongo nur allzu bekannt. Die Mütter kennen sie, die Kinder von zehn bis zwölf Jahren ebenfalls. Sie zittern vor Angst, wenn man die Schächte erwähnt. In Kivu wüten Hunger, Bürgerkrieg, marodierende Milizen, Plünderer der Maniokernten etc. Die Kinder wissen, dass ihre Familien nur überleben können, wenn sie in die Schächte hinabsteigen. Sosehr sie den engen Tunnel auch fürchten, die Mehrheit der Jungen und Mädchen folgt den Anwerbern der Minenbarone . . .“ (Zitatnachweis und ein längerer Textauszug am Ende dieses Textes)

Als „programmierte Obsoleszenz“ bezeichnet man die vorsätzliche Verkürzung der Lebensdauer eines Produkts. Es geht darum, seine Erneuerungsfrequenz zu beschleunigen.  

Große Empfehlung: Jean Ziegler, Was ist so schlimm am Kapitalismus – Antworten auf die Fragen meiner Enkelin, München, 2019

„lch wollte nie ein Handy haben. Jedes Mal, wenn ich auf dem Tisch unseres Hauses in Russin das schwarze Handy deiner Großmutter Erica liegen sehe, denke ich an Kivu.

Kivu ist eine wunderschöne Region mit Savannen und Seen, die sich im Osten des Kongo am Fuße der Vulkanketten des Virunga-Massivs ausbreitet. Dort bauen Privatunternehmen in Bergwerksenklaven, die von schwer bewaffneten Milizen bewacht werden, Coltan ab. Man braucht dieses Erz, das heute kostbarer ist als Silber und Gold, für Flugzeugrümpfe, Handys und tausend andere Dinge, die für die Bewohner der Industriestaaten unverzichtbar sind. Es gibt nur ein Problem: Das Erz ist schwer zugänglich, die Schächte sind meist so eng, dass in ihnen nur schmächtige Kinder an Seilen heruntergelassen werden können. Die Coltanadern liegen zehn bis zwanzig Meter unter der Erde. Die Felsen sind brüchig, Bergrutsche häufig. Dann werden die Kinder bei lebendigem Leib begraben und ersticken in den Schächten. Unermüdlich bereisen die Rattenfänger der Minenbarone die Dörfer in Nord-Kivu, um Kinder anzuwerben.

Die Hölle der Minen ist in dem Riesengebiet des Ostkongo nur allzu bekannt. Die Mütter kennen sie, die Kinder von zehn bis zwölf Jahren ebenfalls. Sie zittern vor Angst, wenn man die Schächte erwähnt. In Kivu wüten Hunger, Bürgerkrieg, marodierende Milizen, Plünderer der Maniokernten etc. Die Kinder wissen, dass ihre Familien nur überleben können, wenn sie in die Schächte hinabsteigen. Sosehr sie den engen Tunnel auch fürchten, die Mehrheit der Jungen und Mädchen folgt den Anwerbern der Minenbarone . ..

Aber unternimmt der kongolesische Staat nichts, um seine Bevölkerung zu schützen?

Den kongolesischen Staat gibt es in Kivu nicht. Um ein Beispiel zu nennen: Das Coltan wird auf Lastwagen verladen, die in Ruanda zugelassen sind, sie passieren die Grenze — die sogenannte »Große Barriere« in Goma, erreichen Ruhengeri, dann Kigali; verlassen Ruanda, setzen ihren Weg in Kenia fort und erreichen den Hafen von Mombasa an der Küste des Indischen Ozeans. Von dort gelangt die kostbare Fracht auf die Industriemärkte von Japan, China, Europa, Nordamerika. Die Inbesitznahme riesiger Gebiete durch Glencore, Freeport-McMoRan, Rio Tinto und andere transkontinentale Konzerne nimmt im Osten des Kongo vielfältige Formen an. Beispielsweise betreibt Glencore riesige Kupferminen. Beim Coltan ist das System anders: Kleine einheimische Firmen bauen das Erz ab. Zwischenhändler kaufen es auf und veräußern es an Gécamines; die staatliche kongolesische Minengesellschaft ist für Steinbrüche und Bergwerke zuständig — und sehr korrupt. Diese verkauft das Erz an die transkontinentalen Konzerne. .

Niemals werde ich die verängstigten Blicke, die abgemagerten Körper der Kinder und Jugendlichen vergessen, die sich für einen Hungerlohn, und ständig bedroht von den Gewehren der Milizen, in den Coltanminen von Kivu abquälen. Die Region verfügt über fast 80 Prozent der weltweiten Vorkommen dieses eminent wichtigen Erzes. Der einzige Augenblick, in dem sich in jüngerer Zeit die internationale Presse für Kivu interessiert hat, war Weihnachten 2000. Die berühmte PlayStation 2 von Sony war aus den europäischen Kaufhäusern verschwunden, weil es kein Tantal mehr gab, das aus Coltan gewonnen wird.

Kümmert sich denn niemand um diese Kindersklaven?

Hunderte von Jungen und Mädchen, denen es gelungen ist, aus den mitten in den Wäldern gelegenen BergwerksIagern zu entkommen, irren auf den Strßen von Bukavu und Goma umher. Nur wenige humanitäre Organisationen versuchen, ihnen zu helfen, ihre Wunden zu versorgen, ihnen Essen und eine Unterkunft zu bieten. Als besonders wohltuend erweist sich dabei Voix libres unter der Leiterin Marianne Sébastien, einer ganz außergewöhnlichen Frau aus Genf.

Unternimmt keiner etwas gegen diesen kriminellen Handel?

Präsident Barack Obama erließ am Ende seiner zweiten Amtszeit ein Gesetz, das die Identifizierung von Erzen verlangte, die unter unmenschlichen Bedingungen abgebaut werden. Diese sogenannten Conflict-Minerals, Konflikterze, durften auf dem nordamerikanischen Markt nicht mehr gehandelt werden.

Und das hat nicht geklappt? Es hat sich nichts verändert?

Nein, nicht wirklich... Die Bergbaugiganten, die über enorme Mittel verfügen, haben alles Erdenkliche getan, um das Gesetz Obamas zu unterlaufen. Glencore, die mächtigste im Bergbau tätige Unternehmensgruppe der Welt, hat ihre Holding, das heißt ihre Dachorganisation, die alle weltweit erwirtschafteten Gewinne einstreicht, in der Schweiz eingetragen, im Kanton Zug. In diesem Steuerparadies beträgt die jährliche Steuer für eine Holding

0,2 Prozent der erzielten Einkünfte. Im Reich von Glencore geht die Sonne niemals unter . ..

Wie können die Bergbaugesellschaften die Gesetze umgehen?

Das muss doch ziemlich schwierig sein?

Sei unbesorgt, Zohra! Sie müssen sich keine Sorgen machen. Sie haben ihre ungeheure Macht in Washington geschickt ausgespielt. Präsident Donald Trump, der Nachfolger von Obama, hat vor den Bergbaugiganten gekuscht. Er hat das Gesetz abgeschafft.

Mit anderen Worten, diese kapitalistischen Privatunternehmen sind mächtiger als der mächtigste Staat der Welt?

Genau! Du hast es begriffen. Aber kommen wir auf den Kongo zurück. Im Osten des Kongo, einem Gebiet, das doppelt so groß ist wie Frankreich, gibt es keine öffentliche Gewalt. Viele Minenbetreiber bezahlen weder Betriebsgenehmigungen noch Ausfuhrabgaben noch, wie sich von selbst versteht, einen einzigen Cent Steuern. Goma, das am Nordufer des Kivu-Sees liegt, im Schatten der höchsten Virunga-Vulkane, ist eine Stadt mit fast 400.000 Einwohnern. Aber in dieser Stadt gibt es praktisch kein funktionierendes Krankenhaus. Selbst alltägliche Medikamente fehlen. Ein Kind, das von einer Giftschlange gebissen wird oder eine Infektion bekommt, stirbt.

Ich hasse diese herzlosen Banditen.

Hassen ist nutzlos, Zohra. Wir müssen verstehen. Jean-Paul Sartre, von dem du schon in der Schule gehört haben dürftest, schrieb: »Um die Menschen zu lieben, muss man sehr stark hassen, was sie unterdrückt.« Das Schlüsselwort ist was, nicht wer. Das Problem ist nicht die moralische oder psychologische Verfassung dieser Herrscher der Welt oder ihre subjektive Absicht. Es geht also nicht darum, zu wissen, ob die Präsidentin oder der Präsident von Del Monte, Goldman Sachs, Unilever, Texaco oder Glencore ein guter oder ein schlechter Mensch ist. Denn sie sind alle dem Phänomen unterworfen, das wir in der Soziologie strukturelle Gewalt nennen. . .“

Textauszug S. 51–55

WASTE ART im Künstlerhaus Wien, bis 17. Jänner 2021. Eine multimediale Ausstellung mit und zum Müll unserer Gesellschaft. Nach einer Idee und kuratiert von Ina Loitzl. Künstler*innen: Werner Boote, Christian Eisenberger, Hans Glaser, Lois Hechenblaikner, Gudrun Lenk-Wane, Ina Loitzl, Erwin Stefanie Posarnig, Peter Putz · Das Ewige Archiv, Johannes Rass, Tom Sachs (USA), Nikki Schuster (D), Dario Tironi (I), Irene Wölfl

Herzliche Einladung zu meinem Zoom-Talk am kommenden Freitag

zum Thema der WASTE ART Ausstellung:

Peter Putz: „Gnadenlose Schönheit“. Das Ewige Archiv – Eine Enzyklopädie der Wirklichkeiten.  

Moderation: Ina Loitzl

Freitag, 18. Dez. 2020, 19 Uhr

Zoom-Meeting beitreten

https://us02web.zoom.us/j/84489629226

bitte 5 Minuten vorher einsteigen

FOR FREE! *) GRATIS! *) I am a beneficiary of child labor. In order for my cell phone to send funny “emojis”, 10-year-old children in eastern Congo had to dig for coltan in narrow shafts. Ebensee, Linz, Langwies, Vienna | AT · 1992–2020 (© PP · Eternal Archives; © object left: Ina Loitzl) The WASTE ART exhibition in the Künstlerhaus Vienna also has a stylish HUAWEI mobile phone on which, however, no WhatsApps are sent, but a video is running the production conditions under which the raw materials for the objects of desire are mined: “for free” by Ina Loitzl: “That for such a mini thing incredibly valuable resources of precious metals such as gold, silver, copper, cobalt, mercury , Aluminum, palladium etc. are mined under the most unsafe and slave-like conditions, one does not suspect if the sales object is in a beautifully designed shiny shell in the oversized store. In addition, it is at the expense of the working people in the Congo and among others Brazil, who are the last here to make a living from it. In contrast, in the Congo in particular, armed rebel groups have emerged who use force to take what is valuable – the precious metals that have been mined. The displays and the technology are then produced in assembly line work in Chinese companies for further production. In the exhibition, then, a well-traveled object to which, despite all its practicality, a lot of blood and sweat invisibly adhere. ” I bought my first mobile phone – an “Ericsson flip phone” – around the mid-1990s. (Photo above left, taken in the Graz Hospital, 2002). Since then I have had at least six, probably more, cell phones, and I “had to” replace them because they were defective. One of them stopped working after 5 days, the company didn’t want to repair it (“Water damage!” No way!) For a long time I used a phone that my mother found too unwieldy. Jean Ziegler writes in his book “What is so bad about capitalism” about the production conditions of a particularly important ore: “Kivu is a beautiful region with savannahs and lakes that extends in the east of the Congo at the foot of the volcanic chains of the Virunga massif. There, private companies mine coltan in mining enclaves that are guarded by heavily armed militias. This ore, which is more precious than silver and gold today, is needed for aircraft fuselages, cell phones and a thousand other things that are indispensable for the inhabitants of the industrialized countries. There is only one problem: the ore is difficult to access, the shafts are usually so narrow that only thin children can be lowered into them on ropes. The coltan veins are ten to twenty meters underground. The rocks are brittle, and landslides are frequent. Then the children are buried alive and suffocate in the shafts. The pied piper of the mine barons travel tirelessly to the villages of North Kivu to recruit children. The hell of the mines is all too well known in the vast area of ​​Eastern Congo. The mothers know them, as do the children aged ten to twelve. They tremble with fear when you mention the shafts. In Kivu, hunger rages, civil war, marauding militias, looters of the cassava crops, etc. The children know that their families can only survive if they descend into the shafts. As much as they fear the narrow tunnel, the majority of the boys and girls follow the recruiters of the mine barons. . . “(Proof of quotation and a longer text excerpt at the end of this text)

“Programmed obsolescence” is the deliberate shortening of the lifespan of a product. The point is to speed up your renewal frequency. Great recommendation: Jean Ziegler, What is so bad about capitalism – Answers to my granddaughter’s questions, Munich, 2019 “I never wanted a cell phone. Every time I see your grandmother Erica’s black cell phone lying on the table in our house in Russin, I think of Kivu. Kivu is a beautiful region with savannahs and lakes that extends in the east of the Congo at the foot of the volcanic chains of the Virunga massif. There, private companies mine coltan in mining enclaves that are guarded by heavily armed militias. This ore, which is more precious than silver and gold today, is needed for aircraft fuselages, cell phones and a thousand other things that are indispensable for the inhabitants of the industrialized countries. There is only one problem: the ore is difficult to access, the shafts are usually so narrow that only thin children can be lowered into them on ropes. The coltan veins are ten to twenty meters underground. The rocks are brittle, and landslides are frequent. Then the children are buried alive and suffocate in the shafts. The pied piper of the mine barons travel tirelessly to the villages of North Kivu to recruit children. The hell of the mines is all too well known in the vast area of ​​Eastern Congo. The mothers know them, as do the children aged ten to twelve. They tremble with fear when you mention the shafts. In Kivu, hunger rages, civil war, marauding militias, looters of the cassava crops, etc. The children know that their families can only survive if they descend into the shafts. As much as they fear the narrow tunnel, the majority of the boys and girls follow the recruiters of the mine barons. .. But is the Congolese state doing nothing to protect its people? The Congolese state does not exist in Kivu. To give an example: The coltan is loaded onto trucks that are registered in Rwanda, they pass the border – the so-called “Great Barrier” in Goma, reach Ruhengeri, then Kigali; leave Rwanda, continue their way in Kenya and reach the port of Mombasa on the coast of the Indian Ocean. From there, the valuable freight is transported to the industrial markets of Japan, China, Europe and North America. The occupation of vast areas by Glencore, Freeport-McMoRan, Rio Tinto and other transcontinental corporations is taking many forms in eastern Congo. For example, Glencore operates huge copper mines. The system is different for coltan: small local companies mine the ore. Intermediaries buy it up and sell it to Gécamines; the state-owned Congolese mining company is responsible for quarries and mines – and very corrupt. This sells the ore to the transcontinental corporations. . I will never forget the frightened looks, the emaciated bodies of the children and adolescents who struggle for a starvation wage and are constantly threatened by the guns of the militias in the coltan mines of Kivu. The region has almost 80 percent of the world’s deposits of this eminently important ore. The only recent moment in which the international press took an interest in Kivu was Christmas 2000. The famous PlayStation 2 from Sony had disappeared from European department stores because there was no longer any tantalum made from coltan. Nobody cares about these child slaves? Hundreds of boys and girls who have managed to escape from the mine camps in the middle of the woods wander the streets of Bukavu and Goma. Few humanitarian organizations try to help them treat their wounds and provide them with food and shelter. Voix libres under the director Marianne Sébastien, a very extraordinary woman from Geneva, proves to be particularly beneficial. Is nobody doing anything about this criminal trade? President Barack Obama, at the end of his second term, passed a law requiring the identification of ores that are mined under inhumane conditions. These so-called conflict minerals, ores, were no longer allowed to be traded on the North American market. And that didn’t work out? Nothing has changed? No, not really … The mining giants, with enormous resources, have done everything possible to undermine Obama’s law. Glencore, the most powerful mining group in the world, has its holding company, that is, its umbrella organization, which collects all profits generated worldwide, registered in Switzerland, in the canton of Zug. In this tax haven, the annual tax for a holding is 0.2 percent of the income generated. The sun never sets in the realm of Glencore. ..

How can the mining companies circumvent the laws? That must be pretty difficult? Do not worry, Zohra! You do not have to worry. They have skillfully played to their enormous power in Washington. President Donald Trump, the successor to Obama, has ducked before the mining giants. He abolished the law. In other words, these private capitalist corporations are more powerful than the most powerful state in the world? I agree! You got it. But let’s come back to the Congo. In the east of the Congo, an area twice the size of France, there is no public authority. Many mine operators pay neither operating licenses nor export duties, nor, of course, a single cent in taxes. Goma, which lies on the north shore of Lake Kivu, in the shadow of the highest Virunga volcanoes, is a city of almost 400,000 inhabitants. But there is practically no functioning hospital in this city. Even everyday medication is missing. A child who is bitten by a venomous snake or becomes infected dies. I hate these heartless bandits. Hate is useless, Zohra. We have to understand. Jean-Paul Sartre, whom you should have heard of at school, wrote: “In order to love people, you have to hate what suppresses them very much.” The key word is what, not who. The problem is not the moral or psychological makeup of these rulers of the world, or their subjective intent. So it’s not about knowing whether the president of Del Monte, Goldman Sachs, Unilever, Texaco or Glencore is a good or a bad person. Because they are all subject to the phenomenon that we call structural violence in sociology. . . ” Excerpt from pp. 51–55 WASTE ART in the Künstlerhaus Vienna, until January 17, 2021. A multimedia exhibition with and about the garbage of our society. Based on an idea and curated by Ina Loitzl. Artists: Werner Boats, Christian Eisenberger, Hans Glaser, Lois Hechenblaikner, Gudrun Lenk-Wane, Ina Loitzl, Erwin Stefanie Posarnig, Peter Putz Das Ewige Archiv, Johannes Rass, Tom Sachs (USA), Nikki Schuster (D), Dario Tironi (I), Irene Wölfl

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FOR FREE! *) GRATIS! *) I am a beneficiary of child labor. In order for my cell phone to send funny “emojis”, 10-year-old children in eastern Congo had to dig for coltan in narrow shafts. Ebensee, Linz, Langwies, Vienna | AT · 1992–2020 (© PP · Eternal Archives; © object left: Ina... read more