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Friedens-Krapfen essen und Videos vom Ukraine-Krieg swipen · Eating peace donuts and swiping videos from the Ukraine war

Friedens-Krapfen essen und Videos vom Ukraine-Krieg swipen · Eating peace donuts and swiping videos from the Ukraine war

Einen Friedens-Krapfen essen und auf TikTok Videos vom Krieg in der Ukraine „swipen“. Wien | AT · 2011–2022 (© PP · # 2432 · www.ewigesarchiv.at) Krapfen waren für mich immer Krapfen mit Marillenmarmelade gefüllt, die gabs zur Faschingszeit. Wenn in Ebensee beim Faschingsumzug Krapfen verteilt wurden, hab’ ich nie welche bekommen. Jahre, Jahrzehnte später tauchten dann „Vanillekrapfen“ auf, mit Puddingfüllung. Das Geheimnis, wie die Füllung, also die Marmeladefüllung „wirklich“ in den Krapfen kommt, wurde mir erst sehr spät im Leben enthüllt, sozusagen knapp vor dem Ende: Vor einigen Jahren im Kaffeehaus Croissböck („die besten Krapfen von Wien“ oder so) konnte ich eine Mitarbeiterin bei der Arbeit an einem Krapfenfüll-Gerät beobachten: Die im Lokal frittierten Krapfen wurden paarweise je in kleine waagrechte Röhrchen gestoßen, eigentlich aufgespießt und dabei mit einer Portion Marillenmarmelade injiziert. Unglaublich. Konnte mich nur schwer zurückhalten, die Mitarbeiterin zu fragen, ob ich sie bei dieser Arbeit fotografieren dürfte. 

Seit einiger Zeit bin ich immer wieder über die fantastisch wachsende Vielfalt von Krapfen-Variationen in einem Verkaufsraum der Firma „Mann“ bei der U-Bahnstation Margaretengürtel bass erstaunt. (endlich kann ich das Adjektiv „bass“ einmal verwenden!). Ich kaufe selten dort ein, insbesondere weil mich meine Schwester, eine Ärztin, eindringlich auf die Gefahr der „Weizenwampe“ hinweist, nicht ohne Grund leider. Aber wenn ich doch dort ab und zu Brot kaufe, sehe ich unglaubliche Krapfen-Metamorphosen. Mohnkrapfen, Erdbeer-Schafkrapfen, Mozart-Krapfen, Eierlikör-Krapfen (€ 2.45!) und: Friedenskrapfen! In kleine  Gesprächen versuche ich mich mit den Verkaufsmitarbeiter*innen über diese exuberante Vielfalt zu unterhalten. Ja, es würden immer wieder neue Varianten hergestellt. Aber die sind eher teuer oder? Ja, aber die Leute würden’s halt kaufen etc. An einem Sonntag frag’ ich dann, ob ich ein paar Fotos machen kann. Eine Mitarbeiterin meint beim letzten Besuch, die Friedenskrapfen, die würden besonders gut schmecken. Ich verlasse das Geschäft, kehre dann aber um und kaufe einen Mozart-Krapfen mit Violinschlüssel (€ 2,–) und Pistazien, Schoko-Füllung und eben einen „Friedens-Krapfen“ auch um € 2,– wobei: „€ 1,00 pro verkauften Krapfen, geht an die Nothilfe Caritas für die UKRAINE“.

Also dann klar, gute Sache – im Grunde nehm ich die, um sie im Studio besser fotografieren zu können. Dann der Friedens-Krapfen Test: Obenauf eine gefühlt 5 mm dicke Zucker-Fett-Glasur, geschmacklich wie ein süßes Schmalzbrot. Ich beiße weiter und weiter in der Hoffnung, irgendwann auf die erlösende Marillen-Marmelade zu stoßen – aber nein: braune Nuss- oder so Füllung.

In Anbetracht des guten Zwecks werden hier keine weiteren Testerkenntnisse veröffentlicht. Vielleicht zahle ich demnächst ein paar Friedens-Krapfen und hinterlasse sie im Geschäft mit der Bitte, sie an andere Kund*innen weiterzugeben.

Bei der Rückfahrt von einem Videodreh erzählt mir Patrick, der Kameramann, davon, dass er ab und zu auf TikTok kurze Videos mit Berichten aus der Ukraine, Berichte hautnah vom Krieg anschauen würde – alles wäre da, Berichte uas bombardierten Städten, auch direkt von der Front etc. Nur ganz kurz schaue ich selber, swipe, also wische immer neue Videos über den Bildschirm des Handys.

Ich könnte also Friedens-Krapfen essen und im unendlichen TikTok-Strom Videos vom Krieg anschauen.

Eating a peace donut and swiping videos of the war in Ukraine on TikTok. Vienna | AT · 2011–2022 (© PP · # 2432 · www.ewigesarchiv.at) For me, donuts were always filled with apricot jam, which was available at carnival time. When donuts were distributed at the carnival parade in Ebensee, I never got any. Years, decades later, “vanilla donuts” appeared with a custard filling. The secret of how the filling, i.e. the jam filling, “really” gets into the donut was revealed to me very late in life, just before the end, so to speak: A few years ago in the Croissböck coffee house (“the best donuts in Vienna” or something) I was able to observe an employee at work on a donut filling device: The donuts fried in the restaurant were pushed in pairs into small horizontal tubes, actually skewered and injected with a portion of apricot jam. Unbelievable. I had a hard time refraining from asking the employee if I could take a picture of her at work.
For some time now, I’ve been amazed at the fantastically growing variety of donut variations in a sales room of the “Mann” company near the Margaretengurtel underground station. (finally I can use the adjective “bass” for once!). I rarely shop there, especially because my sister, who is a doctor, urgently warns me about the danger of “wheat belly”, unfortunately not without reason. But when I buy bread there from time to time, I see unbelievable donut metamorphoses. Poppy seed fritters, strawberry sheep fritters, Mozart fritters, eggnog fritters (€ 2.45!) and: peace fritters! In small conversations I try to talk to the sales staff about this exuberant variety. Yes, new variants are always being produced. But they’re rather expensive, aren’t they? Yes, but people would just buy it etc. Then on a Sunday I ask if I can take a few photos. During the last visit, an employee said that the peace donuts tasted particularly good. I leave the shop, but then turn around and buy a Mozart donut with a treble clef (€2.00) and pistachios, chocolate filling and a “peace donut” also for €2.00 where: “€1.00 per donut sold goes to the emergency aid Caritas for the UKRAINE”.
Well then, of course, a good thing – basically I take them to be able to photograph them better in the studio. Then the peace donut test: On top of what felt like a 5 mm thick sugar-fat glaze, it tasted like a sweet lard. I bite on and on in the hope of eventually finding the redeeming apricot jam – but no: brown nut or something.
In consideration of the good cause, no further test findings are published here. Maybe I’ll pay for a few peace donuts soon and leave them in the shop with the request that they pass them on to other customers.
On the way back from a video shoot, Patrick, the cameraman, tells me that he occasionally watches short videos on TikTok with reports from Ukraine, reports up close about the war – everything is there, reports from bombed cities, including directly from the Front, etc. I only look very briefly myself, swipe, i.e. keep swiping new videos across the screen of the mobile phone.
So I could eat peace donuts and watch videos of the war in the never-ending TikTok stream.

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Friedens-Krapfen essen und Videos vom Ukraine-Krieg swipen · Eating peace donuts and swiping videos from the Ukraine war

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