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Elisabeth Wetsch (1956–2021)

Elisabeth Wetsch (1956–2021)

Elisabeth Wetsch (1956–2021), Internet-Pionierin, youtube-Queen, liebe Nachbarin mit einem besonderen Interesse für Serienkiller*innen und deren Opfer und vieles, vieles mehr.

Es fällt mir sehr schwer, mitteilen zu müssen, dass Elisabeth Wetsch am 10. Februar 2021 verstorben ist. Nach einer Gallenoperation traten eine Reihe von Komplikationen auf und es kam in Folge zu diesem tragischen Verlauf. 

Wenn eine Frau, eine Persönlichkeit wie Elisabeth plötzlich fehlt, dann bleibt die Zeit stehen und es ändert sich in gewissem Sinne der Lauf der Welt. Sie war 18 Jahre meine Studionachbarin, soweit ich mich erinnern kann, haben wir uns kein einziges Mal umarmt oder auf die Wange geküsst – und doch war und bleibt sie eine der mir nächsten Freundinnen. Als ich 2003 mein Studio im Werkstättenhof bezog, war sie eine derjenigen, die mir spontan anboten, mich zu unterstützen, sie war in einem ganz besonderen Maße hilfsbereit. Erst im Laufe der kommenden Jahre bekam ich nach und nach eine Ahnung davon, wer meine Nachbarin eigentlich war. Die wenigen folgenden Sätze können nur winzige Fragmente und Facetten einer sehr vielschichtigen Persönlichkeit und besonderen Frau sein. Nach vielen Tätigkeiten wie Modeschmuck-Macherin und -Verkäuferin auf der Donauinsel, Reiseleiterin (jeweils mit dazugehörigen unglaublichen, teils skurrilen Geschichten) in früheren Jahren, war sie eine der Allerersten in Österreich, die im IT-Bereich tätig waren. Anfang der 1990-er Jahre konzipierte und realisierte sie für LIBRO den ersten kommerziellen Webshop (libro.cc) – damals mit Büro in einem der von Otto Wagner entworfenen Jugendstilhäusern am Naschmarkt mit rund 10 Mitarbeiter*innen. Der Konkurs von LIBRO riss sie und ihre Firma mit, ein Privatkonkurs mit drastischen jahrelangen Folgen und Einschnitten war die Folge. Ihre Eltern hatten ein Gasthaus am Bisamberg (ich hoffe, ich erinnere mich richtig), als nach dem Tod ihres Vaters ihre Mutter an Krebs erkrankt war, begann sie bei täglichen Besuchen im Krankenhaus wieder zu stricken. Zu der Zeit unterrichtete sie am WIFI, verfasste Fachbücher über das Programmieren von Websites (die immer noch erhältlich sind) und stellte ein Video über Stricken ins Netz, das sie zunächst vergaß. Als sie nach Monaten nachschaute, bemerkte sie zu ihrem Erstaunen die große Anzahl von Aufrufen. Das war der Beginn von „nadelspiel – stricken und häkeln mit eliZZZa“ ihrer phänomenalen Website www.nadelspiel.com. Wesentlich dabei war, dass sie eine sehr clevere Methode erfunden hatte, Stricken zu demonstrieren: In ihren Videos sah man/frau nicht auf jemanden, der strickte, sondern direkt auf die Hände der Strickenden, sozusagen POV – Zusehen aus der persönlichen Perspektive. Dazu schnitt sie in größere, transparente IKEA-Aufbewahrungs-Boxen seitlich Bereiche frei, durch die sie die Hände stecken konnte und in den Boden der Box ein Loch, in dem sie die Videokamera befestigte, die also ins Innere der Box ragte und damit direkt die strickenden Hände aufzeichnen konnte (oft kopiert mittlerweile, darum verrate ich kein Betriebsgeheimnis). In Kombination mit ihrer sehr ruhigen, beruhigenden Stimme, die den Fortgang der Arbeit kommentierte, die Grundlage ihres Erfolges. 

Als Freunde und langjährige Nachbarn im 5. Stock des Werkstätten-Hofes haben wir miterlebt, wie stark sie mit und für ihr „Nadelspiel“ gelebt hat, wie tief sie mit ihren  zahlreichen „virtuellen“ Freundinnen und Freunden, mit ihren „Schäfchen“ verbunden war. Für uns war es unglaublich, wieviel Resonanz sie auslöste, ihre fast 2.000 Videos zu „Stricken & Häkeln mit eliZZZa“ wurden bisher in Summe rund 150 Millionen Mal aufgerufen, eine Zahl, die sie zu Recht stolz machte.

Oft aßen meine Studionachbarn und ich gemeinsam zu Mittag – immer wieder kam sie lachend zur Tür herein, mit einer Videokamera in der Hand oder einem Smartphone, verwickelte uns in Gespräche, und öfters fanden wir uns erstaunt in ihren Videos wieder. Ich selbst bin so unversehens zum „Co-Star“ ihres Introvideos für ihren eigenen youtube-Kanal (eliZZZa13) geworden mit ein paar hundertausend Aufrufen, und nur drei Tage vor ihrem Krankenhausaufenthalt bat sie mich, ein Video mit ihr aufzunehmen, in dem sie ein Geschenkspaket einer virtuellen Strickfreundin aus Kanada auspackte – das vermutlich letzte Video, das sie auf ihrer Website veröffentlichte. 

Für den unpackbaren Internet-Skandal „Kaufhaus Österreich“ hatte sie selbstverständlich nur Spott und Hohn über, einmal kam sie mit der ausgedruckten Liste der Suchergebnisse für ein sehr bekanntes Parfum zu uns: An erster Stelle der Eintrag eines Gestüts für Stutenmilch! Über die Kosten zur Erstellung dieser Peinlichkeit (1,26 Mio Euro) konnte sie nur die Augen verdrehen – gut, dass sie nicht lesen muss, wie eine ÖVP-Wirtschaftsministerin ohne rot zu werden Aussagen wie diese tätigt: „Für die Suchfunktion seien lediglich 30 Prozent der Kosten angefallen, hielt Schramböck der breiten Kritik an den Kosten in der Höhe von 1,26 Mio. Euro entgegen. Am Ende seien 3.000 regionale Händler an Bord gewesen – die Suchfunktion habe also nur 127 Euro pro Shop gekostet.“ (orf.at) Da hätten wir mit Elisabeth in unserer Mitte ein bisschen zu rechnen begonnen. . . Nein – ich missbrauche nicht einen Nachruf für politisches Hickhack – im Gegenteil: die Erwähnung dieser schamlosen Frechheit ist das Allermindeste, was ich einer Web-Spezialistin wie Elisabeth „schuldig“ bin.

Neben „Nadelspiel“ betrieb Elisabeth eine sehr große Anzahl von Websites zu allen möglichen Themen, etwa zu Gärten, zu ihrer Leidenschaft für die TV-Serie „Columbo“ und auch eine sehr spezifische: auf www.crimeZZZ.net listete sie penibel Serial Killers und deren Opfer auf, eine Website, auf die auch – wie sie sagte – das FBI zugriff. Für die unzähligen Geschichten, die damit zusammenhängen, für ihre „Schneckenbars“, ihre wunderbaren „Makronen“ und vieles vieles andere bleibt hier kein Platz mehr.

Ihre Katze Lucy, die auch immer wieder in ihren Videos „mitspielte“, wird von uns gut betreut. Wir alle, die sie als Nachbarn und Freunde persönlich kannten, sind sehr traurig – was uns allen bleibt, ist die Erinnerung an einen ganz besonderen Menschen, den wir zumindest in den Videos, die sie hinterlassen hat, immer wieder sehen und hören können. Die Website www.nadelspiel.com wird so, wie Elisabeth es bestimmt hat, weitergeführt werden.

Danke von Herzen für alles, liebe Elisabeth!

Elisabeth Wetsch (1956–2021), internet pioneer, youtube queen, dear neighbor with a special interest in serial killers and their victims and much, much more. It is very difficult for me to have to announce that Elisabeth Wetsch passed away on February 10, 2021. A number of complications arose after biliary surgery and this tragic outcome followed. If a woman, a personality like Elisabeth is suddenly missing, then time stands still and in a certain sense the course of the world changes. She was my studio neighbor for 18 years, as far as I can remember, we never hugged or kissed on the cheek – and yet she was and remains one of my closest friends. When I moved into my studio in the Werkstättenhof in 2003, she was one of the people who spontaneously offered to support me; she was particularly helpful. Only over the next few years did I gradually get an idea of ​​who my neighbor actually was. The few sentences that follow can only be tiny fragments and facets of a very complex personality and special woman. After many activities such as fashion jewelry maker and seller on the Danube Island, tour guide (each with associated unbelievable, sometimes bizarre stories) in previous years, she was one of the very first in Austria to work in the IT sector. In the early 1990s, she designed and implemented the first commercial webshop (libro.cc) for LIBRO – at the time with an office in one of the Art Nouveau houses designed by Otto Wagner on Naschmarkt with around 10 employees. The bankruptcy of LIBRO tore you and your company with it, a personal bankruptcy with drastic long-term consequences and cuts was the result. Her parents had an inn on Bisamberg (I hope I remember correctly), when her mother was diagnosed with cancer after her father’s death, she started knitting again on daily visits to the hospital. At the time, she was teaching at WIFI, writing textbooks on programming websites (which are still available), and posting a video about knitting that she initially forgot. When she checked after months, she was astonished to see the large number of calls. That was the beginning of “needle game – knitting and crocheting with eliZZZa” on their phenomenal website www.nadelspiel.com. It was essential that she had invented a very clever method of demonstrating knitting: In her videos you didn’t look at someone knitting, but directly at the hands of the knitter, so to speak POV – watching from a personal perspective. To do this, she cut free areas on the sides of larger, transparent IKEA storage boxes through which she could put her hands and a hole in the bottom of the box in which she attached the video camera, which protruded into the inside of the box and thus directly the knitting hands (often copied in the meantime, so I’m not giving away a trade secret). In combination with her very calm, reassuring voice, which commented on the progress of the work, the basis of her success. As friends and long-term neighbors on the 5th floor of the Werkstätten-Hof, we have seen how strongly she lived with and for her “needles”, how deeply she was connected to her numerous “virtual” friends, to her “little sheep” . For us it was unbelievable how much response it triggered, her almost 2,000 videos on “Knitting & Crocheting with eliZZZa” have so far been viewed around 150 million times, a number that made her rightly proud.

My studio neighbors and I often had lunch together – again and again she came in the door laughing, with a video camera in hand or a smartphone, engaged us in conversations, and we often found ourselves amazed in her videos. I myself became the “co-star” of her intro video for her own youtube channel (eliZZZa13) with a few hundred thousand views, and just three days before she went to hospital she asked me to record a video with her in which she played Unpacked a gift package from a virtual knitting friend from Canada – probably the last video that she published on her website. For the unpackable Internet scandal “Kaufhaus Österreich”, of course, she only had ridicule and scorn, once she came to us with the printed list of search results for a very well-known perfume: First of all, the entry of a stud for mare’s milk! She could only roll her eyes at the cost of creating this embarrassment (1.26 million euros) – it’s good that she doesn’t have to read how an ÖVP economics minister makes statements like this without blushing: “There are only 30 for the search function Percent of the costs incurred, Schramböck countered the widespread criticism of the costs in the amount of 1.26 million euros. In the end, 3,000 regional dealers were on board – so the search function only cost 127 euros per shop. ”(Orf.at) We started to reckon with Elisabeth in our midst. . . No – I am not abusing an obituary for political hacking – on the contrary: the mention of this shameless cheek is the very least I owe a web specialist like Elisabeth. In addition to “Nadelspiel”, Elisabeth ran a very large number of websites on all sorts of topics, such as gardens, her passion for the TV series “Columbo” and a very specific one: on www.crimeZZZ.net she meticulously listed Serial Killers and their victims, a website that she said was also accessed by the FBI. There is no more room here for the countless stories that go with it, for their “snail bars”, their wonderful “macaroons” and much, much more. Your cat Lucy, who also “played” in her videos again and again, is well looked after by us. All of us who knew her personally as neighbors and friends are very sad – what we all have left is the memory of a very special person, whom we can see and hear again and again, at least in the videos she left behind. The website www.nadelspiel.com will continue as Elisabeth has determined. Thank you from the bottom of my heart for everything, dear Elisabeth!

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