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Donnerstags-Demos

Donnerstags-Demos

 Do-Demos. Wien | AT · 2000 (© PP · Ewiges Archiv) „Bei den Nationalratswahlen 1999 konnte der damalige sozialdemokratische Bundeskanzler Viktor Klima keine handlungsfähige Regierungskoalition bilden, so dass es schließlich erstmals in der Geschichte Österreichs zu einem Bündnis zwischen ÖVP und FPÖ kam. Sie hatten in den Wahlen gleich viele Mandate im Nationalrat errungen, die FPÖ unter Jörg Haider aber etwa 400 Stimmen (0,01 %) mehr als die ÖVP erhalten.“ Die ÖVP als drittstärkste Partei stellte mit Wolfgang Schüssel den Bundeskanzler.

Das, woran ich mich am stärksten erinnere, ist eine spontane, unglaubliche Empörung, in mir und um mich herum (in meiner „Blase“ – noch vor jeder FB-Zeit), die aufbrauste. Eine Koalition mit der FP unter Jörg Haider! Das gibts nicht, DAS kann doch nicht sein!

Noch am Abend des Tages, an dem die Einigung zwischen ÖVP und FPÖ bekannt geworden war, kam es zu einer Versammlung am Ballhausplatz mit anschließender Demonstration, das Dach der ÖVP-Zentrale wurde von einigen Aktivisten besetzt.

Zur Angelobung am 4. Februar versammelte sich eine große Anzahl von Protestierenden, ein starkes Aufgebot an Polizei mit Schutzschildern bildete eine Kordon, internationale Medien und TV-Anstalten waren mit Sat-Übertragungswägen vor Ort. Der Bundeskanzler und die Minister gingen durch einen unterirdischen Gang in die Hofburg zur Angelobung, die vom damaligen Bundespräsidenten Wolfgang Schüssel mit versteinerter Miene durchgeführt wurde, oberirdisch durch lautes Klimpern mit Schlüsseln, Trommeln auf Töpfe und Schreien begleitet war.

Die Mobilisierung damals, also noch vor Facebook und Twitter geschah wohl über Telefon und SMS, Flugblätter ua. Mein Studio war damals in der Liechtenstein-Straße, also nicht allzuweit von Ballhausplatz, Hofburg und Parlament entfernt – mit einer kleinen Digitalkamera war ich de facto von Anfang an dabei und habe begonnen, die Aktivitäten zu dokumentieren. Der Ballhausplatz war eines der Zentren der Protest-Bewegung, die „Botschaft der besorgten Bürger*innen“ wurde errichtet, am Heldenplatz kam es zu verschiedenen großen Manifestationen. Schriftprojektionen mit starkem Beamer auf Regierungs-Gebäude, teils wirklich witzige Transparente und Losungen, ein „Trojanischer Esel“ wurde gebaut – also eine Replik des „Trojanischen Pferdes“, das von Alfred Hrdlicka zu Waldheim-Zeiten entworfen worden war und vieles mehr. Der Ballhausplatz war der Treffpunkt der bald und regelmäßig stattfindenden Donnerstags-Demonstrationen, die wöchentlich auf verschlungenen Routen durch die Stadt und in Außenbezirke zogen. Hannes R., Pedro (leider schon verstorben) und ich waren einige der Fotograf*innen – darunter auch Lisl Ponger, die lange Zeit die Do-Demos begleiteten und dokumentierten. 

Eine Zeit ohne Smart-Phones (und Selfies), meine Fotos entstanden mit einer kleinen Digitalkamera mit geringer Auflösung – ich hab sie auch nicht gepostet, sondern per E-mail an Freund*innen/Bekannte geschickt. Ich hab die Gesichter meist unkenntlich gemacht, mein „Kompagnon“ Hannes nicht – er meinte: wer da mitgeht, soll dazu stehen. Im Laufe vieler Monate und Do-Demos entstanden 1000-e Fotos, viele davon habe ich wöchentlich auf meiner website www.ewigesarchiv.at veröffentlicht – solange, bis sie gehackt wurde und in den Orkus ging. Die Fotos selber habe ich noch gespeichert, die Fotos ab 2001 sind nach wie vor auf meiner website unter einem verborgenen Link.

Jahre später entstanden eine Reihe von Tableaux im Rahmen meines Projektes Das Ewige Archiv.

Auf diesem Tableau: Schrisftstellerinnen Elfriede Jelinek, Marlene Streeruwitz, (beide 2. Reihe); die Fotografin und Künstlerin Lisl Ponger und Filmemacher Christoph Schlingensief (3. Reihe), die Ministerin a.D. Johanna Dohnal und der Soziologe Peter Kreisky (unterste Reihe)

 Do-Demos. Wien | AT · 2000 (© PP · Ewiges Archiv) „Bei den Nationalratswahlen 1999 konnte der damalige sozialdemokratische Bundeskanzler Viktor Klima keine handlungsfähige Regierungskoalition bilden, so dass es schließlich erstmals in der Geschichte Österreichs zu einem Bündnis zwischen ÖVP und FPÖ kam. Sie hatten in den Wahlen gleich viele Mandate im Nationalrat errungen, die FPÖ unter Jörg Haider aber etwa 400 Stimmen (0,01 %) mehr als die ÖVP erhalten.“ Die ÖVP als drittstärkste Partei stellte mit Wolfgang Schüssel den Bundeskanzler.

Das, woran ich mich am stärksten erinnere, ist eine spontane, unglaubliche Empörung, in mir und um mich herum (in meiner „Blase“ – noch vor jeder FB-Zeit), die aufbrauste. Eine Koalition mit der FP unter Jörg Haider! Das gibts nicht, DAS kann doch nicht sein!

Noch am Abend des Tages, an dem die Einigung zwischen ÖVP und FPÖ bekannt geworden war, kam es zu einer Versammlung am Ballhausplatz mit anschließender Demonstration, das Dach der ÖVP-Zentrale wurde von einigen Aktivisten besetzt.

Zur Angelobung am 4. Februar versammelte sich eine große Anzahl von Protestierenden, ein starkes Aufgebot an Polizei mit Schutzschildern bildete eine Kordon, internationale Medien und TV-Anstalten waren mit Sat-Übertragungswägen vor Ort. Der Bundeskanzler und die Minister gingen durch einen unterirdischen Gang in die Hofburg zur Angelobung, die vom damaligen Bundespräsidenten Wolfgang Schüssel mit versteinerter Miene durchgeführt wurde, oberirdisch durch lautes Klimpern mit Schlüsseln, Trommeln auf Töpfe und Schreien begleitet war.

Die Mobilisierung damals, also noch vor Facebook und Twitter geschah wohl über Telefon und SMS, Flugblätter ua. Mein Studio war damals in der Liechtenstein-Straße, also nicht allzuweit von Ballhausplatz, Hofburg und Parlament entfernt – mit einer kleinen Digitalkamera war ich de facto von Anfang an dabei und habe begonnen, die Aktivitäten zu dokumentieren. Der Ballhausplatz war eines der Zentren der Protest-Bewegung, die „Botschaft der besorgten Bürger*innen“ wurde errichtet, am Heldenplatz kam es zu verschiedenen großen Manifestationen. Schriftprojektionen mit starkem Beamer auf Regierungs-Gebäude, teils wirklich witzige Transparente und Losungen, ein „Trojanischer Esel“ wurde gebaut – also eine Replik des „Trojanischen Pferdes“, das von Alfred Hrdlicka zu Waldheim-Zeiten entworfen worden war und vieles mehr. Der Ballhausplatz war der Treffpunkt der bald und regelmäßig stattfindenden Donnerstags-Demonstrationen, die wöchentlich auf verschlungenen Routen durch die Stadt und in Außenbezirke zogen. Hannes R., Pedro (leider schon verstorben) und ich waren einige der Fotograf*innen – darunter auch Lisl Ponger, die lange Zeit die Do-Demos begleiteten und dokumentierten. 

Eine Zeit ohne Smart-Phones (und Selfies), meine Fotos entstanden mit einer kleinen Digitalkamera mit geringer Auflösung – ich hab sie auch nicht gepostet, sondern per E-mail an Freund*innen/Bekannte geschickt. Ich hab die Gesichter meist unkenntlich gemacht, mein „Kompagnon“ Hannes nicht – er meinte: wer da mitgeht, soll dazu stehen. Im Laufe vieler Monate und Do-Demos entstanden 1000-e Fotos, viele davon habe ich wöchentlich auf meiner website www.ewigesarchiv.at veröffentlicht – solange, bis sie gehackt wurde und in den Orkus ging. Die Fotos selber habe ich noch gespeichert, die Fotos ab 2001 sind nach wie vor auf meiner website unter einem verborgenen Link.

Jahre später entstanden eine Reihe von Tableaux im Rahmen meines Projektes Das Ewige Archiv.

Auf diesem Tableau: Schrisftstellerinnen Elfriede Jelinek, Marlene Streeruwitz, (beide 2. Reihe); die Fotografin und Künstlerin Lisl Ponger und Filmemacher Christoph Schlingensief (3. Reihe), die Ministerin a.D. Johanna Dohnal und der Soziologe Peter Kreisky (unterste Reihe)

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