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Die Jagdbilder meines Lebens · The Hunting Pictures of My Life

Die Jagdbilder meines Lebens · The Hunting Pictures of My Life

Die Jagdbilder meines Lebens. Langwies, Wien | AT · 2017–2023 (© Repros rechte Seite: KHM · © PP · # 2951 · www.ewigesarchiv.at) Mit den beiden Bildern auf der linken Seite bin ich einige Jahre lang aufgewachsen, sie hingen in der Wohnung meiner Großeltern. Jetzt mit schlichtem, gebeiztem Rahmen, früher aber mit schön geschnitztem Rahmen, wie meine Mutter erzählte, aber diese schönen Rahmen seien meinem Großvater „abgeluchst“ worden unter Umständen, an die ich mich jetzt nicht mehr erinnern kann. Sicher weiß ich aber, dass sich für diese beiden Malereien derzeit kein Platz findet, sie sind ungeliebt, stehen mit der Bildseite zur Wand irgendwo, eines davon, das mit der Fuchsjagd und dem Reiter mit dem roten „Wams“, so heißt dieses Kleidungsstück wohl, der auf dem sich aufbäumenden Pferd sitzt und die linke Hand mit Hut triumphierend hoch hält, hat eine Riß in den gemalten Wolken. Dramatisch die Szene auf dem Bild darunter: Die Jagdhunde-Meute hat den Hirsch umkreist, in die Enge getrieben, einer der Hunde ist schon auf seinen Rücken gesprungen, die berittenen Jäger schon in Sichtweite im Hintergrund – das Ende ist nahe. Was tun mit diesen Werken?

Ganz im Gegensatz zu den beiden Bilder auf der rechten Seite, vor denen ich gestern im Kunsthistorischen Museum länger gestanden bin – beide von Lucas Cranach d. J., dem Hofmaler des städtischen Kurfürsten.

oben:

Hirschjagd des Kurfürsten Johann Friedrich

Das 1544 datierte Gemälde stellt eine höfische Gesellschaft auf Hirschjagd dar. Während in der Ferne die von dem markanten Bau des Schlosses Hartenfels dominierte Silhouette der Elbestadt Torgau, einer der Residenzen der sächsischen Kurfürsten, erkennbar ist, lassen sich auf einem Uferstreifen im Vordergrund einige fürstliche Teilnehmer ausmachen. Zu ihnen zählen der in ein grünes Wams gekleidete Landesherr Johann Friedrich, genannt der Großmütige (1503 – 1554), sowie außen links Kaiser Karl V. (1500 – 1558) in hellen Beinkleidern. Neben ihm steht der grau gewandete Pfalzgraf Friedrich II., genannt der Weise (1482 – 1556), der seit 1544 als Kurfürst die Pfalz regierte. In der auf Erkennbarkeit berechneten Platzierung verschiedener Regenten im Bildvordergrund, der erzählerischen Fülle und der teppichhaften Anlage hat das Werk Gemeinsamkeiten mit einer weiteren, doch kleineren Tafel von 1529 in der Wiener Sammlung, die als das früheste erhaltene Jagdgemälde der Cranach-Werkstatt gilt (GG 3560). Die Ausführung des vorliegenden Gemäldes wird zumeist Lucas Cranach d.J., einem Sohn des älteren Cranach, zugeschrieben. Lucas d.J. hatte nach dem Tod seines älteren Bruders Hans 1537 eine herausgehobene Stellung in der Wittenberger Werkstatt des Vaters inne, der seit 1504/05 Hofmaler der sächsischen Kurfürsten war. Nach dessen Weggang 1550 führte Cranach d.J. den väterlichen Betrieb bis zu seinem Tode 1586 fort. Die Jagd galt nicht nur als Privileg und Statussymbol des Adels, sondern zählte wie das Turnier zu jenen sportlichen Wettbewerben, in denen der Herrscher seine Kampfestugenden demonstrieren konnte. Ein bestimmtes Ereignis ist freilich weder auf der hier besprochenen Wiener Tafel noch auf den anderen Jagdbildern der Cranach-Werkstatt dargestellt. Vielmehr boten solche repräsentativen Werke die Möglichkeit, eine tatsächliche oder erhoffte Verbundenheit mit jenen Herrschern zu propagieren, die auf ihnen neben den sächsischen Kurfürsten erscheinen. Aus diesem Grund dürften die Dargestellten nicht selten mit diesen Werken selbst bedacht worden sein, wie etwa Karl V. mit zwei heute in Madrid befindlichen, ähnlich großformatigen Jagdbildern von 1544/45. Sie entsprechen im Format der Wiener Tafel und situieren das Geschehen ebenfalls vor der Kulisse von Torgau. Das (originale?) kurpfälzische Wappen in der linken oberen Bildecke lässt hingegen vermuten, dass die 1544 datierte Wiener Tafel als Geschenk für Friedrich II. von der Pfalz bestimmt war, der im selben Jahr die Kurfürstenwürde erhalten hatte. Guido Messling (26.6.2017, KHM) 

 

Unten:

Hirschjagd des Kurfürsten Friedrich d. Weisen

Das 1529 datierte Wiener Bild gehört zu den ersten Jagdgemälden Cranachs und ist noch deutlich kleiner als die großformatigen, repräsentativen Tafeln, die in der Wittenberger Werkstatt des Malers seit den 1540er Jahren entstanden (vgl. die „Hirschjagd“ GG 856). Von einem hohen Standpunkt fällt der Blick zunächst auf das Geschehen im Zentrum, wo Jäger mit ihren Hunden ein Rudel Hirsche in den Fluss treiben. Dort werden sie leichte Beute der am gegenüberliegenden Ufer in Büschen postierten Armbrustschützen, die Cranach entlang des unteren und linken Bildrandes platziert hat. Bei diesen handelt es sich um eine wahrlich illustre Gesellschaft – und zugleich um ein dynastisches Familienbild der in Kursachsen regierenden Ernestiner, einer Linie des Hauses Wettin. Ganz links lässt sich zunächst Kurprinz Johann Friedrich (1503 – 1554) erkennen, der ab 1532 die Geschicke des Kurfürstentums lenken sollte, während in der unteren rechten Ecke der regierende Kurfürst Johann der Beständige (1468 – 1532) zu sehen ist. Sein älterer Bruder Friedrich der Weise (1463 – 1525), der nahe der unteren Bildmitte in Begleitung eines Dieners erscheint, war zur Entstehungszeit des Gemäldes indes bereits verstorben. Von den grau gekleideten sächsischen Fürsten hebt sich ein ebenfalls am unteren Bildrand postierter Jäger durch sein blaues Gewand ab; er trägt die Züge Kaiser Maximilians I. (1459 – 1519). An der Flussbiegung nähert sich auf einem Kahn noch eine vornehme Gesellschaft, unter denen man einige Hoffrauen in Begleitung zweier Männer mit Jagdspeeren sowie ein Liebespaar entdeckt. Die Baugruppe auf der Anhöhe im rechten Hintergrund ähnelt dem heute nur als Ruine erhaltenen Schloss in Mansfeld. Ein Bild in Kopenhagen entspricht in der Grunddisposition unserem Gemälde weitgehend, doch ist es kleiner und kommt ohne die prominent platzierten Bildnisse der sächsischen Kurfürsten und anderer Souveräne aus, die als Teilnehmende des Jagdgeschehens gezeigt werden. In Cranachs Schaffen haben die seit 1529 überlieferten Jagdgemälde Vorläufer in einem bereits 1506 entstandenen Riesenholzschnitt und in heute verlorenen, nur archivalisch greifbaren Tüchleinmalereien. Die weitaus meisten von Cranachs Jagdbildern, die nicht zuletzt die Jagdleidenschaft des kursächsischen Hofes bezeugen, dürften aus solchen bemalten Tüchern oder mehr oder minder einfachen Wanddekorationen für die diversen Schlösser bestanden haben. Christoph Scheurl, Rektor an der Wittenberger Universität, überliefert in einer 1508 gehaltenen Lobrede auf Cranach, dass er seine Landesherren mit einer (Zeichen-?)Tafel auf der Jagd begleiten würde. Erinnert sei in diesem Zusammenhang an die vielen Tierstudien Cranachs und an die noch früheren Beispiele Jacopo de’ Barbaris, der ebenfalls für Friedrich den Weisen tätig war. Im Auftrag seines Landesherrn traf Cranach 1508 in den Niederlanden mit dem jagdbegeisterten Kaiser Maximilian zusammen, um ihm das Bild eines Ebers zu überreichen. Guido Messling (KHM, 29.9.2017)

The hunting pictures of my life. Langwies, Vienna | AT – 2017-2023 (© Repros right side: KHM – © PP – # 2951 – www.ewigesarchiv.at) I grew up with the two pictures on the left side for a few years, they hung in my grandparents’ flat. Now with a plain, stained frame, but earlier with a beautifully carved frame, as my mother told me, but these beautiful frames had been “stolen” from my grandfather under circumstances I can’t remember now. I know for sure, however, that there is no place for these two paintings at the moment, they are unloved, standing somewhere with the picture side to the wall, one of them, the one with the fox hunt and the rider with the red “doublet”, which is probably the name of this garment, sitting on the rearing horse and holding up his left hand with hat triumphantly, has a tear in the painted clouds. Dramatic is the scene in the picture below: The pack of hunting dogs has circled the stag, cornered it, one of the dogs has already jumped on its back, the mounted hunters already in sight in the background – the end is near. What to do with these works?
Quite the opposite of the two paintings on the right, in front of which I stood for a longer time yesterday in the Kunsthistorisches Museum – both by Lucas Cranach the Younger, court painter to the city’s elector.
Above:
Stag Hunt of the Elector Johann Friedrich
The painting, dated 1544, depicts a courtly party hunting stags. While the silhouette of the Elbe town of Torgau, one of the residences of the Saxon electors, dominated by the striking building of Hartenfels Castle, is visible in the distance, a number of princely participants can be made out on a strip of bank in the foreground. Among them are the sovereign Johann Friedrich, called the Magnanimous (1503 – 1554), dressed in a green doublet, and on the far left Emperor Charles V (1500 – 1558) in light-coloured leggings. Next to him is the grey-robed Count Palatine Frederick II, called the Wise (1482 – 1556), who had ruled the Palatinate as Elector since 1544. In the placement of the various regents in the foreground, which is calculated to make them recognisable, the narrative richness and the carpet-like layout, the work has similarities with another, but smaller, panel from 1529 in the Vienna collection, which is considered the earliest surviving hunting painting by the Cranach workshop (GG 3560). The execution of the present painting is mostly attributed to Lucas Cranach the Younger, a son of the elder Cranach. After the death of his elder brother Hans in 1537, Lucas the Younger held a prominent position in the Wittenberg workshop of his father, who had been court painter to the Saxon electors since 1504/05. After his departure in 1550, Cranach the Younger continued his father’s business until his death in 1586. Hunting was not only regarded as a privilege and status symbol of the nobility, but, like the tournament, was one of those sporting competitions in which the ruler could demonstrate his martial virtues. Admittedly, neither the Viennese panel discussed here nor the other hunting pictures from the Cranach workshop depict a specific event. Rather, such representative works offered the opportunity to propagate an actual or hoped-for bond with those rulers who appear in them alongside the Saxon electors. For this reason, the sitter was probably not infrequently presented with these works himself, such as Charles V with two similarly large-format hunting pictures from 1544/45, which are now in Madrid. They correspond in format to the Vienna panel and also situate the action against the backdrop of Torgau. The (original?) Electoral Palatine coat of arms in the upper left corner of the picture, however, suggests that the Vienna panel, dated 1544, was intended as a gift for Frederick II of the Palatinate, who had received the electoral dignity in the same year. Guido Messling (26.6.2017, KHM)

Below:
Stag Hunt of the Elector Frederick the Wise.
This Viennese painting, dated 1529, is one of Cranach’s first hunting paintings and is still considerably smaller than the large-format, representative panels produced in the painter’s Wittenberg workshop from the 1540s onwards (cf. the “Stag Hunt” GG 856). From a high vantage point, the view first falls on the action in the centre, where hunters with their hounds are driving a pack of stags into the river. There they become easy prey for the crossbowmen posted in bushes on the opposite bank, whom Cranach has placed along the lower and left edges of the picture. This is a truly illustrious company – and at the same time a dynastic family portrait of the Ernestines, a line of the House of Wettin, who reigned in Electoral Saxony. On the far left we can first recognise Elector Prince Johann Friedrich (1503 – 1554), who was to steer the fortunes of the Electorate from 1532 onwards, while in the lower right corner we can see the reigning Elector Johann the Steadfast (1468 – 1532). His elder brother Frederick the Wise (1463 – 1525), who appears near the lower centre of the painting accompanied by a servant, had already died by the time the painting was made. A huntsman, also positioned at the lower edge of the picture, stands out from the grey-clad Saxon princes by his blue robe; he bears the features of Emperor Maximilian I (1459 – 1519). At the bend in the river, another distinguished party is approaching on a barge, among them some court ladies accompanied by two men with hunting spears and a pair of lovers. The group of buildings on the hill in the right background resembles the castle in Mansfeld, which is now only in ruins. A picture in Copenhagen largely corresponds to our painting in its basic disposition, but it is smaller and does without the prominently placed portraits of the Saxon electors and other sovereigns, who are shown as taking part in the hunting action. In Cranach’s oeuvre, the hunting paintings that have survived since 1529 have predecessors in a giant woodcut made as early as 1506 and in small cloth paintings that are now lost and can only be found in archives. By far the majority of Cranach’s hunting pictures, which testify not least to the passion for hunting of the Electoral Saxon court, may have consisted of such painted cloths or more or less simple wall decorations for the various castles. Christoph Scheurl, rector at Wittenberg University, records in a 1508 eulogy of Cranach that he would accompany his sovereigns on the hunt with a (sign?) tablet. In this context, it is worth recalling Cranach’s many animal studies and the even earlier examples of Jacopo de’ Barbaris, who was also active for Frederick the Wise. In 1508, on behalf of his sovereign, Cranach met the hunting-loving Emperor Maximilian in the Netherlands to present him with a picture of a boar. Guido Messling (KHM, 29.9.2017)

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Die Jagdbilder meines Lebens · The Hunting Pictures of My Life

Die Jagdbilder meines Lebens · The Hunting Pictures of My Life

Die Jagdbilder meines Lebens. Langwies, Wien | AT · 2017–2023 (© Repros rechte Seite: KHM · © PP · # 2951 · www.ewigesarchiv.at) Mit den beiden Bildern auf der linken Seite bin ich einige Jahre lang aufgewachsen, sie hingen in der Wohnung meiner Großeltern. Jetzt mit schlichtem, gebeiztem... mehr lesen

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