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„Der Konditor“ von August Sander · “The Pastry Cook“ by August Sander

„Der Konditor“ von August Sander · “The Pastry Cook“ by August Sander

„Der Konditor“ von August Sander: Neuzugang in der Sammlung Das Ewige Archiv! Amsterdam | NL; Köln | DE; Wien | AT · 1928–2022 (Bildnachweise © s. Text · Tableau © PP · # 2360 · www.ewigesarchiv.at) Mit großer Freude nahm ich eine sorgfältig verpackte FedEx-Sendung aus Amsterdam entgegen und packte sie aus. Darinnen ein limitierter Kunstdruck der Fotografie „Der Konditor“, 1928, von August Sander (1876–1964), # 99 / 150 und ein Zertifikat zur Edition. Das einzigartige und umfangreiche Werk des deutschen Fotografen beschäftigt und begeistert mich, seit ich in den 1970-er Jahren in der „Brücke“, der ersten Fotogalerie in Wien in der Bäckerstraße, gegründet von Anna Auer und Werner Mraz, damit konfrontiert worden war. August Sander wollte eine umfassende fotografische Bestandsaunahme der deutschen Gesellschaft erstellen und sie in einem in Gruppen gegliederten Mappenwerk veröffentlichen. In diesem groß angelegten, naturgemäß unvollendet gebliebenen Projekt, das er in den 1920er Jahren konzipierte und das ihn sein Leben lang beschäftigen sollte, ging es Sander um nichts Geringeres, als ein typologisches Gesamtbild der deutschen Gesellschaft seiner Zeit – dh. im Wesentlichen der Weimarer Republik – zu erstellen: Hunderte von Einzel- und Gruppenportraits, nach beruflichen, sozialen oder familiären Gesichtspunkten geordnet, sollten die verschiedenen gesellschaftlichen Bereiche repräsentativ abbilden. Für dieses „Zeitbild“, wie er es selber nannte, hatte er sieben Gruppen vorgesehen: „Der Bauer“, „Der Handwerker“,„Die Frau“, „Die Stände“, „Die Künstler“, „Die Großstadt“, „Die letzten Menschen“. Ein Teil seines Archivs wurde im Krieg bei einem Brand vernichtet.

Zu Sanders Lebzeiten ist nur der schmale Band „Antlitz der Zeit“ (re. ob.) erschienen, erst 2002 wurde eine 7-bändige Werkausgabe veröffentlicht mit 619 Duotone-Tafeln. 

Für mich waren die Arbeiten von August Sander, der US-Amerikanischen Fotografin Diane Arbus und des Amateur-Photographen Johann Promberger, meines Großvaters entscheidende Anregungen für mein Projekt Das Ewige Archiv, an dem ich seit 1980 arbeite.

Im November 2021 sah ich im Amsterdamer Fotomuseum „Foam“ eine Edition des „Ziegelträgers“ (re. unten), dem Titelbild von „Antlitz der Zeit“, entschied mich dann aber für den „Konditor“, ebenfalls im Buch beinhaltet.

Hängt nun gerahmt und unter Passepartout im Studio, erlaubt mir einen Blick auf einem Menschen, der vor rund hundert Jahren gelebt und gearbeitet hat und ist in gewissem Sinne ein Konnex zu jemandem, der überzeugt davon war, sein Werk, das er sich vorgenommen hatte, weiterzumachen. Einfach weitermachen!

Das Zertifikat zum Kunstdruck mit näheren Informationen zum dargestellten Konditor und zu August Sander:

Limitierter Kunstdruck der Fotografie „Konditor“, 1928, von August Sander (1876–1964) © Die Photographische Sammlung/SK Stiftung Kultur August Sander Archiv, Köln;

VG Bild-Kunst, Bonn. Blatt 99 / 150, 26,0 x 17,2 cm

Dieser Abzug wurde im November 2008 in einer limitierten Auflage von 150 Exemplaren veröffentlicht von der Photographischen Sammlung/SK Stiftung Kultur, die seit dem Erwerb des August-Sander-Archivs im Jahr 1992 die weltweit größte Sammlung zum Werk des Fotografen besitzt. Dieses Bild stammt von einem modernen Abzug (1991), der auf der Grundlage von Sanders originalem großformatigem Glasplattennegativ hergestellt wurde und sich im August-Sander-Archiv der Photographischen Sammlung/SK Stiftung Kultur, Köln, befindet. Die Kölner LUP AG realisierte den hochwertigen Druck mit hochpigmentierten Epson UltraChrome®Pro-Tinten auf Bonjet Atelier Fibre Silk, 310g/qm.

„Konditor“ (1928) ist eine der ikonischen Fotografien in August Sanders umfangreichem Werk. Als Prototyp und Beispiel für einen stolzen Vertreter seines Handwerks hat Sander sie in seine Kulturstudie „Menschen des 20. Jahrhunderts“ aufgenommen, mit der er einen Querschnitt durch die Berufsgruppen und Gesellschaftsgruppen seiner Zeit dokumentieren wollte. Während Sanders Werk, ähnlich einem illustrativen Modell, durchaus einen universellen Ansatz hatte, entstanden seine Fotografien jedoch in einem geographisch und gesellschaftlich begrenzten Umkreis. Sander hatte mit vielen der auf seinen Fotografien Porträtierten eine mehr oder weniger enge Bekanntschaft – ohne dies zum Thema seiner Bilder zu machen – und so könnte es interessant sein zu wissen, dass der Konditor, ein gewisser Franz Bremer, gegenüber von Sanders Atelier eine Bäckerei und ein Café hatte in Köln-Lindenthal in der Dürener Straße. 1932 ließ Bremer zum 30-jährigen Bestehen der Bäckerei eine Publikation drucken. Darin stellte er sein Café vor: „|ch eröffnete mein Geschäft [...] als zweiundzwanzigjähriger Konditormeister mit zwei Angestellten. |ch habe es mir zu meinem obersten Gebot gemacht, unter Verwendung nur erstklassiger Materialien und Zutaten beste Qualität zu angemessenen Preisen zu liefern. Der Zuwachs meiner Kundschaft beweist, dass wie überall im Kleingewerbe – insbesondere im Süßwarengewerbe – nur Qualitätsprodukte geschätzt und bevorzugt werden. Strenge Einhaltung meines Grundsatzes bedeutete, dass ich bald einen großen Kreis treuer Kunden hatte. Ich möchte mich in erster Linie bei ihnen dafür bedanken, dass sie es mir ermöglicht haben, einen kleinen Betrieb weiterzuentwickeln und auszubauen, so dass er heute mit seinen großzügigen Arbeitsflächen und seiner modernen Ausstattung als Vorzeigebetrieb gilt, dessen hygienisch einwandfreie Ausstattung allen [...] Normen entspricht. |ch habe jetzt dreißig Mitarbeiter.“ — Eine Erfolgsgeschichte, die einmal mehr die stolze Haltung des Konditors erklärt. Trotz der weltweiten Wirtschaftskrise sah sich Franz Bremer als Gewinner, dessen „Handwerk in jedem Land Gold fand“. Der Betrieb, der weiterhin von der Familie geführt wurde, schloss erst Ende der 1990er Jahre.

Gabriele Conrath-Scholl

Direktor/Die Photographische Sammlung/SK Stiftung Kultur

www.photographie-sk-kultur.de

“The Pastry Cook” by August Sander: New addition to the collection The Eternal Archive! Amsterdam | NL; Cologne | EN; Vienna | AT 1928–2022 (Photo credits © see text Tableau © PP # 2360 www.ewigesarchiv.at) It was with great pleasure that I received a carefully packed FedEx shipment from Amsterdam and unpacked it. Inside a limited edition art print of the photograph “Der Konditor”, 1928, by August Sander (1876–1964), # 99 / 150 and a certificate of the edition. The unique and extensive work of the German photographer has occupied and inspired me since I was confronted with it in the 1970s in the “Brücke”, the first photo gallery in Vienna on Bäckerstraße, founded by Anna Auer and Werner Mraz. August Sander wanted to create a comprehensive photographic inventory of German society and publish it in a portfolio divided into groups. In this large-scale project, which naturally remained unfinished, which he conceived in the 1920s and which would occupy him throughout his life, Sander was concerned with nothing less than a typological overall picture of German society of his time – ie. essentially the Weimar Republic: Hundreds of individual and group portraits, arranged according to professional, social or family aspects, were intended to represent the various areas of society in a representative manner. For this “image of the times”, as he called it himself, he had planned seven groups: “The Farmer”, “The Craftsman”, “The Woman”, “The Estates”, “The Artists”, “The Big City”, “The last people”. Part of his archive was destroyed in a fire during the war.
During Sander’s lifetime, only the narrow volume “Antlitz der Zeit” (top right) was published, only in 2002 was a 7-volume edition published with 619 duotone plates.
For me, the work of August Sander, the American photographer Diane Arbus and the amateur photographer Johann Promberger, my grandfather, were the decisive inspiration for my project The Eternal Archive, which I have been working on since 1980.
In November 2021, I saw an edition of the “Ziegelträger” (bottom right), the title picture of “Antlitz der Zeit” in the Amsterdam photo museum “Foam”, but then decided on the “Konditor”, also included in the book.
Now hanging framed and mated in the studio, allows me a glimpse of a person who lived and worked around a hundred years ago and is in a sense a connection to someone who was convinced that the work he had set out to do to carry on. Just keep going!

Certificate

Limited-Edition Art Print of the Photograph Konditor (Pastry Cook), 1928, by August Sander (1876-1964)

© Die Photographische Sammlung/SK Stiftung Kultur August Sander Archiv, Cologne;

VG Bild-Kunst, Bonn

Sheet 99 / 150, 26.0 x 17.2.cm

This print was published in November 2008 in a limited edition of 150 by die Photographische Sammlung/SK Stiftung Kultur, which since acquiring the August Sander Archive in 1992 now holds the largest collection worldwide of the photographer’s work. This image stems from a modern print (1991) produced on the basis of Sander’s original large-format glass plate negative, which is part of the August Sander Archive at Die Photographische Sammlung/SK Stiftung Kultur, Cologne. The Cologne-based company LUP AG performed the high-quality printing using highly pigmented Epson UltraChrome®Pro-inks on Bonjet Atelier Fibre Silk, 310g/qm.

Konditor (1928) is one of the iconic photographs in August Sander’s extensive oeuvre. Sander included it in his cultural study People of the Twentieth Century, with which he wanted to document a cross-section of the occupational categories and social groups of his time, as a prototype and proud representative of his craft. While Sander’s work, much like an illustrative model, definitely had a universal approach, his photographs, however, were taken within a limited radius, both geographically and socially. Sander had a more or less close acquaintanceship with many of those portrayed in his photographs — without making this the subject of his images — and so it might be interesting to know that the pastrycook, a certain Franz Bremer, had a bakery and café opposite Sander’s studio in the Lindenthal district of Cologne in Diirener Strasse. In 1932, Bremer had a publication printed commemorating the bakery’s thirtieth anniversary. In it, he introduced his café: “| opened my business […] as a twenty-two-year-old master confectioner with two employees. Using only first-class materials and ingredients, | made it my topmost precept to deliverthe best quality at reasonable prices. The increase in the number of my clientele is proof that, like everywhere in small trade — in particular in the confectionary business — only quality products are valued and preferred. Strict adherence to my principle meant that | soon had a large circle of loyal customers. | would first and foremost like to thank them for enabling me to further develop and expand what began as only a small business, so that today, with its generous working spaces and modern equipment, it is regarded as a model business whose impeccably hygienic equipment complies with all the […] standards. | now have thirty employees.” — A success story that once again explains the pastrycook’s proud attitude. Despite the worldwide economic crisis, Franz Bremer considered himself a winner whose “trade in hand found gold in every land.” The business, which continued to be run by the family, did not close until the end of the nineties.

Gabriele Conrath-Scholl

Director/Die Photographische Sammlung/SK Stiftung Kultur

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„Der Konditor“ von August Sander · “The Pastry Cook“ by August Sander

„Der Konditor“ von August Sander · “The Pastry Cook“ by August Sander

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