Cornelius Kolig und die Katzen im Paradies. Vorderberg | AT · 2012–2022 (Werke © Nachlass C. Kolig; © PP · # 3375 · www.ewigesarchiv.at) Im „Paradies“ des Künstlers Cornelius Kolig (1942–2022) lebten und leben viele Katzen, sie laufen auf dem weiträumigen Areal zwischen den zahlreichen Installationen und Objekten herum. Alle Katzen haben Namen, viele wurden von ihm gezeichnet oder gemalt. Gefragt, warum er eine so enge Beziehung zu Katzen habe, erzählte Kolig davon, dass er als kleines Kind beobachtet habe, wie neugeborene Kätzchen in der Umgebung manchmal in Säcke gesteckt und gegen die Wand geschleudert wurden, die Katzen bei den benachbarten Bauern wären ständig hungrig und abgemagert gewesen, er hätte Semmeln „gestohlen“ und sie gefüttert. Viele Arbeiten von Cornelius Kolig stehen in engem Bezug zu Tieren und ihrem Lebensraum, im Paradies gibt es Nistkästen und zahlreiche Katzenhäuschen für die im Freien lebenden Katzen (s. Foto re. unten) Katzen begleiteten Cornelius Kolig und mich immer bei den zahlreichen Besichtigungen der weitläuigen Anlage, sie waren auch beim Interview dabei, das ich für einen der Filme über ihn und sein umfassendes „Paradies“ machte (li. ob.). Die Zeichnung rechts war ein Geschenk an mich zu meinem Geburtstag im Februar des Jahres 2022. Im Oktober desselben Jahres verstarb Cornelius Kolig. Das Werk von Cornelius Kolig beschäftigt mich, seit ich in 1974 in einer Ausstellung im damaligen Museum des 20. Jahrhunderts, dem „20-er Haus“ in Wien damit konfrontiert worden war. Kennengelernt und erstmals besucht in seinem Atelier – damals noch in Villach, St. Martin – habe ich ihn im Jahr 1981. Im „Paradies“ in Vorderberg war ich seither viele Male, im Sommer, wo alles blüht und wächst und riecht, ebenso wie im Winter.
In meinen Filmen „Cornelius Kolig und das Paradies“ (2018) und „Cornelius Kolig führt durchs Paradies“ (2022) spricht er seine Arbeit, seine Anlage, seine Ansichten zu Archiven und dem Kunstbetrieb.
Das Paradies“ von Cornelius Kolig, eine rund 6000 m2 große Anlage in Vorderberg im Gailtal in Kärnten, auf der mehr als 400 Objekte und Installationen und eine ungezählte Anzahl von Malereien und Grafiken versammelt sind, ist in Österreich absolut in Konzeption, Ausführung und Zeitspanne einzigartig und meiner Ansicht nach nur mit den „Häusern für die Skulpturen“ von Walter Pichler in St. Martin im Burgenland vergleichbar. Auch international gesehen gibt es nur wenige Projekte in dieser Größe, künstlerischen Dimension, Ernsthaftigkeit und Dauer, beispielsweise „La Ribaute“ von Anselm Kiefer in Frankreich, die Anlage von Donald Judd in Marfa/Texas, die von der Dia Art Foundation betreut wird, ein umfangreicher „Garten“ von Jean Dubuffet. Was mir wesentlich erscheint: Die ernsthafte Wahrnehmung eines solitären Werkes.
Das „Paradies“ von Cornelius Kolig wird nach seinem Tod von Dr. Doris Kolig hervorragend betreut und in jeder Hinsicht gepflegt, die auch gemeinsam mit Dr. Cornelia Kolig-Nöth, der Erbin, sämtliche Kosten der Erhaltung trägt.
Ich bin mit der Neugestaltung eines zeitgemäßen Online-Auftritts beauftragt, der auch eine Virtuelle Tour durch das Paradies beinhalten wird. Das Team besteht aus: Moni Parii und Patrick Spanbauer On Screen (Video, Schnitt, digitale Produktion); Helmut Heiland (Webentwicklung); Reinhold Leitner, cupix (Virtuelle Tour)
Cornelius Kolig and the cats in paradise. Vorderberg | AT – 2012-2022 (Works © Estate C. Kolig; © PP – # 3375 – www.ewigesarchiv.at) Many cats lived and live in the ‘Paradise’ of the artist Cornelius Kolig (1942-2022); they roam the spacious area between the numerous installations and objects. All the cats have names, many were drawn or painted by him. When asked why he had such a close relationship with cats, Kolig said that as a small child he had observed how newborn kittens in the neighbourhood were sometimes put into sacks and thrown against the wall, the cats at the neighbouring farmers were constantly hungry and emaciated, he would have ‘stolen’ bread rolls and fed them. Many of Cornelius Kolig’s works are closely related to animals and their habitat, in Paradise there are nesting boxes and numerous cat houses for the cats living outdoors (see photo below right). Cats always accompanied Cornelius Kolig and me on the numerous visits to the extensive grounds, they were also present during the interview I did for one of the films about him and his extensive ‘Paradise’ (above left). The drawing on the right was a gift to me for my birthday in February 2022. Cornelius Kolig passed away in October of the same year. I have been interested in Cornelius Kolig’s work since I was confronted with it in 1974 in an exhibition at the former Museum of the 20th Century, the ‘20er Haus’ in Vienna. I got to know him and visited him for the first time in his studio – at that time still in Villach, St. Martin – in 1981. I have been to ‘Paradies’ in Vorderberg many times since then, in summer, where everything blooms and grows and smells, as well as in winter.
In my films ‘Cornelius Kolig und das Paradies’ (2018) and ‘Cornelius Kolig führt durchs Paradies’ (2022), he talks about his work, his facility, his views on archives and the art business.
Cornelius Kolig’s ‘Paradise’, an approximately 6,000 square metre complex in Vorderberg in the Gailtal valley in Carinthia, which brings together more than 400 objects and installations and an uncounted number of paintings and graphics, is absolutely unique in Austria in terms of its concept, execution and time span and, in my opinion, can only be compared to Walter Pichler’s ‘Houses for Sculptures’ in St. Martin in Burgenland. Internationally, too, there are only a few projects of this size, artistic dimension, seriousness and duration, for example ‘La Ribaute’ by Anselm Kiefer in France, the installation by Donald Judd in Marfa/Texas, which is supervised by the Dia Art Foundation, an extensive ‘garden’ by Jean Dubuffet. What seems essential to me is the serious perception of a solitary work.
Since his death, Cornelius Kolig’s ‘Paradise’ has been excellently cared for and looked after in every respect by Dr Doris Kolig, who, together with Dr Cornelia Kolig-Nöth, the heiress, also bears all the costs of its preservation.
I have been commissioned to redesign a contemporary online presence, which will also include a virtual tour of the paradise. The team consists of: Moni Parii and Patrick Spanbauer On Screen (video, editing, digital production); Helmut Heiland (web development); Reinhold Leitner, cupix (virtual tour)