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Cornelius Kolig (1942–2022)

Cornelius Kolig (1942–2022)

Cornelius Kolig (1942–2022). (© PP · # 2617 · www.ewigesarchiv.at) „Was ist denn künstlerisches Schaffen, wenn nicht das Verarbeiten, Veredeln, Verdichten, Destillieren von in der alltäglichen Wirklichkeit Vorgefundenem? Die Bloßlegung und Verstärkung des Sinnlichen und damit Vermittelbaren des Lebens, seiner Schönheit und seiner Schrecken, von Wollust und Ekel, von Liebe, Gewalt, Krankheit, Leid, Tod, berauschter Existenzergriffenheit, des Stoffwechsels, der Farben, des Gestankes, der Wohlgerüche, des Tastens, der Freuden des Schmeckens und des Hörens . . . ist Inhalt des „Paradies“-Projektes.“ (C. Kolig). Im Zentrum der Arbeiten von Cornelius Kolig stehen tabuisierte primäre Lebensäußerungen wie Sexualität, die Funktionalität menschlicher Ausscheidungen sowie die breite Sinnlichkeit des Aktionistischen. Das „Paradies“ ist ein etwa 5.000 m2 großes Areal in Vorderberg im Gailtal in Kärnten, dem Geburtsort des Künstlers, auf dem ab 1979 Gebäude und Gartenelemente für die darin versammelten Objekte und Installationen entstanden sind, es ist zugleich Werkstatt, Schaulager und Archiv. In diesem „Paradies“ versammelt sind mehr als 400 Metallskulpturen, Objekte und Installationen sowie eine ungezählte Anzahl an Bildern, Zeichnungen, Skizzen, Fotografien, Videos und Audioaufzeichnungen. Cornelius Kolig hinterlässt ein gewaltiges Werk. 

Das vor kurzer Zeit fertiggestellte Video „Cornelius Kolig führt durchs Paradies“ dokumentiert eine authentische Führung durch diese umfangreiche Anlage. (Link s. u.) Das Video entstand in enger Abstimmung mit Cornelius Kolig aus Anlass seines 80. Geburtstages – er war damit sehr zufrieden.

Das Werk von Cornelius Kolig beschäftigt mich, seit ich 1972 bei einer Ausstellung im Museum des 20. Jahrhunderts, dem sogenannten „20-er Haus“ (heute: Belvedere 21)  in Wien damit konfrontiert worden war. Kennengelernt und erstmals besucht in seinem Atelier – damals noch in Villach, St. Martin – habe ich ihn im Jahr 1981. In seinem „Paradies“ in Vorderberg im Gailtal in Kärnten war ich seither viele Male, im Sommer, wo alles blüht, wächst und riecht, ebenso wie im Winter. Das alle Bereiche des Lebens umfassende Werk von Cornelius Kolig war und ist heftig umstritten, eine der heftigsten Hetzkampagnen nach dem Ende des NS-Terror-Regimes gegen einen Künstler wurde im Jahr 1998 von der Kronen Zeitung und der FPÖ-Kärnten unter Jörg Haider gestartet: „Kultur-Skandal in Kärnten stoppen“ war die Schlagzeile des Covers der Kronen Zeitung am Montag, 16. März 1998, darüber: „Fäkalkünstler soll Millionen kassieren. Im Inneren eine Doppelseite mit infamsten Unterstellungen, der Text vom damaligen Krone-Eigentümer und Herausgeber Hans Dichand persönlich verfasst. Die FPÖ unter Haider startete eine massive Kampagne, sammelte Unterschriften und diffamierte Kolig in übelster Weise, begleitet von Veröffentlichungen in der Kronen Zeitung mit Beiträgen des FPÖ-Europaabgeordneten Mölzer. Gemeinsam mit dem Künstler Herwig Turk organisierte ich eine Solidaritätskampagne für Cornelius Kolig, der sich weitere Künstler*innen anschlossen (s. dazu www.ewigesarchiv.at)

Kurzbiographie Cornelius Kolig

1942 geboren in Vorderberg an der Gail. Cornelius Kolig ist Maler, Objekt- und Konzeptkünstler. Er ist der Enkel von Anton Kolig und der Großneffe von Franz Wiegele.

1960–65 Studium an der Akademie der bildenden Künste in Wien bei Josef Dobrowsky, Herbert Boeckl und Max Weiler. Bereits 1963 und 1968 stellte Cornelius Kolig bei Monsignore Otto Mauer in der Galerie (nächst) St. Stephan Röntgenplastiken, Tast- und Temperaturplastiken und Lichtobjekte aus. Es entstehen Gerätschaften und Maschinen, durch die Natur- und Körperinszenierungen ermöglicht werden. 

1979 Baubeginn am PARADIES in Vorderberg, einem als Lebens- und Gesamtkunstwerk gedachten Projekt, einem Garten- und Gebäudekomplex zur Benützung der darin versammelten, zwischen 1962 und heute entstandenen Arbeiten des Künstlers. 

Zahlreiche Ausstellungen im In- und Ausland. 

Werke von Cornelius Kolig sind vertreten in: Museum moderner Kunst Wien, Albertina, Belvedere 21, Lentos Kunstmuseum Linz, Museum Moderner Kunst Kärnten, Museum Liaunig, Kunsthaus Bregenz, Kunstmuseum Bochum, Deutsches Kunststoff Museum Düsseldorf, Hessisches Landesmuseum Darmstadt und in zahlreichen Privat-Sammlungen.

Cornelius Kolig zum Konzept des Paradieses:

„Antrieb für die Realisierung des „Paradieses“ war die Überzeugung, dass aus dem Zusammenwirken, der Zusammenschau und dem symphonischen Zusammenklang vieler aufeinander bezogener Arbeiten ein höherer Grad an Komplexität und Intensität erreicht werden kann, als es durch die vom Kunstbetrieb in der Regel bevorzugte Portionierung künstlerischer Konzepte zu warenverkehrstauglicheren Einzelwerken möglich ist. So entwickelte sich im Laufe mehrerer Jahrzehnte aus ganz unterschiedlichen Elementen wie Werkstätten, Schaulager, Friedhof, Archiv, Innenhöfen Gärten und aus Objekten, Bildern, Plastiken, Hörbildern, Zeichnungen, Natur- und Körperinszenierungen ein untrennbar mit dem Standort verbundenes Lebens- und Gesamtkunstwerk.

Die Bloßlegung und Verstärkung des Sinnlichen und damit Vermittelbaren des Lebens, seiner Schönheit und seiner Schrecken, von Wollust und Ekel, von Liebe, Gewalt, Krankheit, Leid, Tod, berauschter Existenzergriffenheit, des Stoffwechsels, der Farben, des Gestankes, der Wohlgerüche, des Tastens, der Freuden des Schmeckens und des Hörens, in neuen kombinatorischen Verbindungen und Verquickungen ihrer Bedeutungen in multimedial und mit allen Sinnen erfahrbaren Installationen, ist Inhalt des „Paradies“-Projektes. 

Das „Paradies“ ist amoralisch, es wertet nicht. Es isoliert das gesampelte Erleben, reinigt es von allem Überflüssigen und steigert dadurch seine Wirkung. Das geschieht in kritischer Distanz zum eigenen Handeln und im Bewusstsein des Ausgeliefertseins an die biologischen Voraussetzungen unseres Tuns, unserer durch das kulturelle Umfeld und die eigene Geschichte geprägten Wahrnehmung und unseres anthropozentrisch gefärbten Urteilens. Aus Sternenstaub gemacht, sehen wir uns als Teil eines rätselhaften und unbeteiligten Universums, das im schönsten, aber wohl am unwahrscheinlichsten Fall in uns sich seiner selbst bewusst wird“  aus: Cornelius Kolig, Das Paradies. Die Bedienungsanleitung. Ritter Klagenfurt, Wien 2013. (904 Seiten)

Cornelius Kolig (1942-2022). (© PP · # 2617 · www.ewigesarchiv.at) “What is artistic creation if not the processing, refining, condensing, distilling of what is found in everyday reality? The exposure and strengthening of the sensual and thus what can be conveyed in life, its beauty and its horrors, lust and disgust, love, violence, illness, suffering, death, intoxicated existential emotion, the metabolism, the colours, the stench, the pleasant smells, the touch, the pleasures of taste and hearing. . . is the content of the “Paradise” project.” (C. Kolig). At the center of Cornelius Kolig’s work are taboo primary expressions of life such as sexuality, the functionality of human excretions and the broad sensuality of actionism. The “paradise” is an area of ​​around 5,000 m2 in Vorderberg in the Gailtal in Carinthia, the artist’s birthplace, on which buildings and garden elements for the objects and installations assembled there were created from 1979. It is also a workshop, showroom and archive. More than 400 metal sculptures, objects and installations as well as countless images, drawings, sketches, photographs, videos and audio recordings are gathered in this “paradise”. Cornelius Kolig leaves behind a tremendous body of work.

The recently completed video “Cornelius Kolig leads through paradise” documents an authentic tour of this extensive complex. (Link see below) The video was created in close cooperation with Cornelius Kolig on the occasion of his 80th birthday – he was very happy with it.

The work of Cornelius Kolig has occupied me since I was confronted with it in 1972 at an exhibition in the Museum of the 20th Century, the so-called “20er Haus” (today: Belvedere 21) in Vienna. I got to know him and visited him for the first time in his studio – at that time still in Villach, St. Martin – in 1981. Since then I have been to his “paradise” in Vorderberg in the Gailtal in Carinthia many times, in summer, when everything blooms, grows and smells, just like in winter. Cornelius Kolig’s work, which encompasses all areas of life, was and is highly controversial. One of the most violent hate campaigns against an artist after the end of the Nazi terror regime was launched in 1998 by the Kronen Zeitung and the FPÖ-Carinthia under Jörg Haider: “Stop the culture scandal in Carinthia” was the headline on the cover of the Kronen Zeitung on Monday, March 16, 1998, about: “Faecal artist should collect millions. Inside a double page with the most infamous allegations, the text was personally written by the then Krone owner and publisher Hans Dichand. The FPÖ under Haider launched a massive campaign, collecting signatures and defaming Kolig in the worst possible way, accompanied by publications in the Kronen Zeitung with articles by the FPÖ MEP Mölzer. Together with the artist Herwig Turk, I organized a solidarity campaign for Cornelius Kolig, which other artists joined (see www.ewigesarchiv.at)

Short biography of Cornelius Kolig
1942 born in Vorderberg an der Gail. Cornelius Kolig is a painter, object and concept artist. He is the grandson of Anton Kolig and the grandnephew of Franz Wiegele.
1960-65 studied at the Academy of Fine Arts in Vienna with Josef Dobrowsky, Herbert Boeckl and Max Weiler. As early as 1963 and 1968 Cornelius Kolig exhibited X-ray sculptures, tactile and temperature sculptures and light objects at Monsignor Otto Mauer’s gallery (nearest) St. Stephan. Equipment and machines are created that enable the staging of nature and the body.
1979 Start of construction on PARADIES in Vorderberg, a project intended as a life and total work of art, a garden and building complex for the use of the artist’s works created between 1962 and today.
Numerous exhibitions at home and abroad.
Works by Cornelius Kolig are represented in: Museum of Modern Art Vienna, Albertina, Belvedere 21, Lentos Art Museum Linz, Museum of Modern Art Carinthia, Museum Liaunig, Kunsthaus Bregenz, Art Museum Bochum, German Plastics Museum Düsseldorf, Hessian State Museum Darmstadt and in numerous private collections .

Cornelius Kolig on the concept of paradise:
“The driving force behind the realization of the “paradise” was the conviction that a higher degree of complexity and intensity can be achieved from the interaction, the synopsis and the symphonic harmony of many related works than is possible through the portioning that is usually preferred by the art world artistic concepts into individual works that are more suitable for trading is possible. Thus, over the course of several decades, a work of life and a total work of art that is inseparably linked to the location developed from very different elements such as workshops, display storage, cemetery, archive, inner courtyards, gardens and from objects, pictures, sculptures, audio images, drawings, nature and body staging.
The exposure and strengthening of the sensual and thus what can be conveyed in life, its beauty and its horrors, lust and disgust, love, violence, illness, suffering, death, intoxicated existential emotion, the metabolism, the colours, the stench, the pleasant smells, the Touching, the joy of tasting and hearing, in new combinatorial connections and amalgamations of their meanings in multimedia installations that can be experienced with all senses, is the content of the “Paradise” project.
“Paradise” is amoral, it doesn’t judge. It isolates the sampled experience, cleansing it of everything superfluous and thereby increasing its impact. This happens with a critical distance to one’s own actions and in the awareness of being at the mercy of the biological prerequisites of our actions, our perception shaped by the cultural environment and our own history and our anthropocentrically colored judgments. Made of stardust, we see ourselves as part of an enigmatic and uninvolved universe that, in the most beautiful, but probably least likely, case becomes self-aware within us” from: Cornelius Kolig, Das Paradies. The user manual. Ritter Klagenfurt, Vienna 2013. (904 pages)

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Cornelius Kolig (1942–2022)

Cornelius Kolig (1942–2022)

Cornelius Kolig (1942–2022). (© PP · # 2617 · www.ewigesarchiv.at) „Was ist denn künstlerisches Schaffen, wenn nicht das Verarbeiten, Veredeln, Verdichten, Destillieren von in der alltäglichen Wirklichkeit Vorgefundenem? Die Bloßlegung und Verstärkung des Sinnlichen und damit... mehr lesen

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