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Auswanderung · emigration

21/12/201912/21/2019

Von Ebensee nach Amerika auswandern. Ebensee | AT; München | DE; US · 1953 (© PP · Ewiges Archiv) Meine Mutter ist mit ihrem ersten Mann, meinem Vater, im Jahr 1953 von Ebensee nach Detroit ausgewandert. Er hatte von einem Onkel gesprochen, der eine Fleischfabrik in Detroit besitzen würde und ihn eingeladen hätte, dort mitzuarbeiten. Meine Mutter und mein Vater waren also „Auswanderer“ – in heutigem Sprachgebrauch also „Emigranten aus wirtschaftlichen Gründen“. Die Fotos dieses Tableaus waren mit anderen in einem weißen Kuvert, das ich nach dem Tod meiner Mutter 2017 gefunden hatte.

Das Foto links oben zeigt meine Mutter (mit Hut) mit nachdenklichem, ernstem Ausdruck im Gesicht – Familie, Bruder, Mutter, Onkel, Freundinnen hatten sie und ihren Mann zum Bahnhof Ebensee Landungsplatz gebracht, um sie auf die große Reise zu verabschieden. Sie war damals 27 Jahre alt, es war ihre erste wirklich große Reise. Die Reise führte mit dem Zug nach München, wo in einem Hotel übernachtet wurde. Aus den wenigen Erzählungen meiner Mutter dazu ist mir in Erinnerung, dass sie sich in der Dusche mit dem überraschend brennheißen Wasser fast schwer verbrannt hat.

Die drei Fotos des linken Teils zeigen sie ziemlich sicher in München, (eindeutig jedenfalls das links unten mit dem riesigen Reichsadler an der Stirnwand), vermutlich in der Abflughalle des Flughafens München Riem. Der rechte Teil umfasst Fotos vom Inneren des Flugzeuges und den Blick auf die Tragflächen mit den Propellern. Von München ging die Reise nach New York, dann weiter nach Detroit. Dort stellte sich allerdings heraus, dass es keinen Onkel gab, zumindest keinen Onkel mit Fleischfabrik.

Emigrating from Ebensee to America. Ebensee | AT; Munich | DE; US · 1953 (© PP · Ewiges Archiv) My mother and her first husband, my father, emigrated from Ebensee to Detroit in 1953. He had spoken of an uncle who would own a meat factory in Detroit and who would have invited him to work there. So my mother and my father were “emigrants” – in current parlance so “emigrants for economic reasons”. The photos of this tableau were with others in a white envelope that I found after my mother’s death in 2017.
The photo on the top left shows my mother (with hat) with a thoughtful, serious expression on her face – family, brother, mother, uncle, friends had brought her and her husband to the Ebensee Landungsplatz station to say goodbye to their long journey. She was 27 years old at the time, it was her first really big trip. The trip took the train to Munich, where we stayed in a hotel. From my mother’s few stories, I remember that she almost burned herself in the shower with the surprisingly hot water.
The three photos of the left part show them almost certainly in Munich, (definitely the one at the bottom left with the huge imperial eagle on the front wall), probably in the departure hall of Munich Riem Airport. The right part contains photos of the interior of the aircraft and a view of the wings with the propellers. From Munich the trip went to New York, then on to Detroit. There it turned out, however, that there was no uncle, at least no uncle with a meat factory.