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Am schönsten Platz der Welt sitzen und an Verbrechen denken, die mehr als 70 Jahre zurückliegen · Sitting in the most beautiful place in the world and thinking about crimes that happened more than 70 years ago

Am schönsten Platz der Welt sitzen und an Verbrechen denken, die mehr als 70 Jahre zurückliegen · Sitting in the most beautiful place in the world and thinking about crimes that happened more than 70 years ago

Am schönsten Platz der Welt sitzen und an Verbrechen denken, die mehr als 70 Jahre zurückliegen. Warum eigentlich? Ebensee | AT · 2022 (© PP · # 2467 · www.ewigesarchiv.at) In Rindbach, einem Ortsteil von Ebensee am Traunsee sitzen, einem Schwanenpärchen mit den Jungen zuschauen, übers Wasser Richtung Gmunden schauen, der Traunstein markant im Bild, fast wolkenloser Himmel. Besser gehts nicht. In Ebensee bin ich geboren und aufgewachsen, weil meine Mutter Erna, die mit ihrem Mann, meinem Vater Ernst, 1953 nach Detroit ausgewandert war, sich dort aber ganz fremd fühlte, ihr Kind lieber im ihr vertrauten Ort im Salzkammergut zur Welt bringen wollte und im fünften Monat schwanger mit dem Ozean-Dampfer „Queen Elizabeth“ zurückfuhr nach Europa. Das Geld für das Ticket hatte sie sich durch Arbeit in einer Druckerei, die „Painting-by-Numbers“-Vorlagen herstellte und in einem Altersheim verdient.

Neun Jahre bevor ich geboren bin, am 6. Mai 1945 hat die US-Army das KZ Ebensee befreit: „Beginning on Sunday Afternoon 6 May 1945 Men of F Company Captain Timothy Brennan Commanding 3d Cavalry Reconnaissance Squadron XX Corps (Ghost Troopers) Third US Army  Participated in the Liberation of this Camp, known as Ebensee.“ (Tafel in der Gedenkstätte des KZ Ebensee). Im KZ fand die Einheit mehr als 15.000 Häftlinge, Zwangsarbeiter vor in unbeschreiblichen Zuständen. Nach der Befreiung starben noch rund 750 Menschen, die schon zu weit entkräftet waren. Insgesamt starben im KZ Ebensee mehr als 8.000 Menschen. Mehr als achttausend Menschen!

Das KZ Ebensee war jedenfalls nicht auf Wunsch der Ebenseeerinnen und Ebenseeer errichtet worden, sondern auf Befehl der deutschen Reichsführung, des NS-Terror-Regimes: die Produktionsanlagen der deutschen Raketen, der sogenannten „V2“, mit denen London bombardiert wurde und noch mehr werden sollte in Peenemünde waren durch Luftangriffe der Alliierten zerstört worden, die Entwicklung und Produktion einzelner Elemente sollte in riesigen Stollen in Ebensee weitergeführt werden. (s. Film „Stollen im Dachsteinkalk“ Regie: Andreas Kurz)

Am 14. Mai 2022 fand die 77. Internationale Gedenkfeier in der KZ-Gedenkstätte Ebensee statt. Dabei wurde auch Eli Wiesel zitiert – sinngemäß: „Wer die Opfer des NS-Terror-Regimes vergisst, bringt sie ein zweites Mal um“.

Für mich ist das Nachdenken über die unvorstellbaren Untaten, die nur wenige Jahre vor meiner Geburt geschahen, keine Last. Es fällt mir nicht leicht – aber mich darauf einzulassen, mich damit von Zeit zu Zeit zu beschäftigen, ist eine wesentliche und notwendige Erweiterung meines Lebens. Ich bin auch stolz darauf, dass sich meine Heimatgemeinde Ebensee und viele Ebenseeerinnen und Ebenseeer aktiv mit den Ereignissen in der NS-Zeit auseinandersetzen: Es gibt eine Partnerschaft mit der italienischen Gemeinde Prato, aus der viele KZ-Häftlinge stammen, ein auerordentlich verdienstvolles Zeitgeschichte Museum Ebensee – Wolfgang Quatember, dem Direktor und Nina Höllinger sei besonders gedankt, eine Reihe von Bürgermeistern und jetzt Bürgermeisterin Sabine Promberger, die diese Auseinandersetzung vorangetrieben haben und aktiv unterstützen, eine Gedenkstätte am KZ-Friedhof Ebensee, einen zugänglichen Stollen mit einer Dauerausstellung, Veranstaltungen und Vorträge. Das finde ich großartig und dafür bin ich dankbar.

Niemals vergessen!

Die Freude an der Schönheit vieler Facetten des Lebens und das Nachdenken über Schrecknisse der Vergangenheit und der Gegenwart – nahezu alle Redner*innen am Gedenktag nahmen zum Krieg in der Ukraine Stellung – schließen einander nicht aus.

Ich habe hier ein kleines, kompaktes „Online-Informationspaket zum KZ Ebensee“ zusammengestellt:

Video „Erna und Gerti erzählen . . .“ Vom „Umschwung“ 1938, von der „Hitler-Zeit“ und vom KZ in Ebensee. 22 min., 2017. Gespräche mit Erna Putz und Gerti Parzer im Jahr 2015. © Peter Putz

Interview mit Steven Andrew Geiger, 77. Internationale Gedenkfeier, KZ-Gedenkstätte Ebensee, 14. Mai 2022

Steven Andrew Geigers Vater überlebte das KZ Mauthausen, sein Großvater wurde in Auschwitz ermordet, weitere 40 Familienmitglieder starben in den Gaskammern des NS-Terrorregimes. Er hat die „Mensch Foundation International“ gegründet. www.menschfoundation.org

Rede von Vit Bárta, Sohn von Drahomir Bárta, des ehemaligen Lagerschreibers des KZ-Ebensee.  77. Internationale Gedenkfeier, KZ-Gedenkstätte Ebensee, 14. Mai 2022. Der tschechische Häftling Drahomir Bárta, damals Lagerschreiber des KZ-Ebensee, verfasste ein Tagebuch, das erhalten geblieben und ein wichtiges Dokument im Prozess gegen Anton Gans, den Kommandanten des KZ-Ebensee in Memmingen im Jahr 1972 darstellte.

Rede von Amos Jeger (Beer Sheva, Israel), bei der 77. Internationalen Gedenkfeier, KZ-Gedenkstätte Ebensee, 14. Mai 2022. Sein Vater Joseph Jeger wurde am 6. Mai 1945 von der amerikanischen Armee befreit. Er war noch nicht 16 Jahre alt, war 1.80 m groß und wog 29 kg. Sein Bruder Zoltan Jeger starb einen Tag vor der Ankunft der US-Army.

Guy Dockendorf (Präsident des Comité International de Mauthausen),

Rede bei der 77. Internationalen Gedenkfeier, KZ-Gedenkstätte Ebensee, 14. Mai 2022. Appell, den gegenwärtigen Krieg in der Ukraine sofort zu beenden.

Gabriele Alberti (Vorsitzender der ANED Prato). Prato ist die Partnergemeinde von Ebensee. Rede bei der 77. Internationalen Gedenkfeier, KZ-Gedenkstätte Ebensee, 14. Mai 2022.

Sitting in the most beautiful place in the world and thinking about crimes that happened more than 70 years ago. Why actually? Ebensee | AT 2022 (© PP · # 2467 · www.ewigesarchiv.at) Sitting in Rindbach, a district of Ebensee on Lake Traunsee, watching a pair of swans with their young, looking across the water towards Gmunden, the Traunstein prominent in the picture, almost cloudless sky. It doesn’t get any better. I was born and grew up in Ebensee because my mother Erna, who emigrated to Detroit with her husband, my father Ernst, in 1953, but felt completely alien there, preferred to give birth to her child in a place she was familiar with in the Salzkammergut and in the five months pregnant with the ocean liner “Queen Elizabeth” returned to Europe. She had earned the money for the ticket by working in a printing shop that produced “Painting-by-Numbers” templates and in a retirement home.

Nine years before I was born, on May 6, 1945, the US Army liberated the Ebensee concentration camp: “Beginning on Sunday Afternoon 6 May 1945 Men of F Company Captain Timothy Brennan Commanding 3d Cavalry Reconnaissance Squadron XX Corps (Ghost Troopers) Third US Army  Participated in the Liberation of this Camp, known as Ebensee.” (Plaque in the memorial of the Ebensee concentration camp). In the concentration camp, the unit found more than 15,000 prisoners, forced laborers in indescribable conditions. After the liberation, around 750 people who were already too exhausted died. In total, more than 8,000 people died in the Ebensee concentration camp. More than eight thousand people!

In any case, the Ebensee concentration camp was not built at the request of the people of Ebensee, but by order of the German Reich leadership, the Nazi terror regime: the production facilities for the German rockets, the so-called “V2”, with which London was and will be bombed in Peenemünde had been destroyed by Allied air raids, the development and production of individual elements was to be continued in huge tunnels in Ebensee. (see film “Stollen im Dachsteinkalk” directed by Andreas Kurz)

On May 14, 2022, the 77th International Commemoration Ceremony took place at the Ebensee Concentration Camp Memorial. Eli Wiesel was also quoted in the process – analogously: “Whoever forgets the victims of the Nazi terror regime kills them a second time”.

For me, thinking about the unimaginable atrocities that happened just a few years before I was born is not a burden. It’s not easy for me – but letting myself deal with it from time to time is an essential and necessary extension of my life. I am also proud that my home community of Ebensee and many Ebensee residents are actively involved in the events of the Nazi era: there is a partnership with the Italian community of Prato, from which many concentration camp prisoners come, and an extraordinarily meritorious contemporary history museum Ebensee – Special thanks to Wolfgang Quatember, the director and Nina Höllinger, a number of mayors and now mayoress Sabine Promberger, who have pushed and actively supported this debate, a memorial at the Ebensee concentration camp cemetery, an accessible tunnel with a permanent exhibition, events and lectures. I think that’s great and I’m grateful for that.

Never forget!

Enjoying the beauty of many facets of life and reflecting on the horrors of the past and present – almost all speakers on the day of remembrance commented on the war in Ukraine – are not mutually exclusive.

I have put together a small, compact “online information package on the Ebensee concentration camp” here:

Video “Erna and Gerti talk . . .” From the “turnaround” in 1938, from the “Hitler era” and from the concentration camp in Ebensee. 22 min., 2017. Conversations with Erna Putz and Gerti Parzer in 2015. © Peter Putz

Interview with Steven Andrew Geiger, 77th International Commemoration, Ebensee Concentration Camp Memorial, May 14, 2022
Steven Andrew Geiger’s father survived the Mauthausen concentration camp, his grandfather was murdered in Auschwitz, and another 40 family members died in the gas chambers of the Nazi terror regime. He founded the “Mensch Foundation International”. www.menschfoundation.org

Speech by Vit Bárta, son of Drahomir Bárta, the former camp clerk of the Ebensee concentration camp. 77th International Commemoration, Ebensee Concentration Camp Memorial, May 14, 2022. Czech prisoner Drahomir Bárta, then camp clerk of Ebensee concentration camp, wrote a diary that has been preserved and is an important document in the trial of Anton Gans, the commander of the concentration camp Ebensee in Memmingen in 1972.

Speech by Amos Jeger (Beer Sheva, Israel), at the 77th International Commemoration, Ebensee Concentration Camp Memorial, May 14, 2022. His father Joseph Jeger was liberated by the American army on May 6, 1945. He was not yet 16 years old, was 1.80 m tall and weighed 29 kg. His brother Zoltan Jeger died a day before the US Army arrived.

Guy Dockendorf (President of the Committee International de Mauthausen),
Speech at the 77th International Commemoration, Ebensee Concentration Camp Memorial, May 14, 2022. Appeal for an immediate end to the current war in Ukraine.

Gabriele Alberti (President of ANED Prato). Prato is the partner municipality of Ebensee. Speech at the 77th International Commemoration, Ebensee Concentration Camp Memorial, May 14, 2022.

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