Zeichnen mit ChatGPT. Über den Wert des Zeichnens in Zeiten der KI-Generierung. Digiversum; Wien | AT · 2025 (© NN; © PP · # 3498 · www.ewigesarchiv.at) Das „Zeichnen“ hat selbstverständlich keinerlei (kommerziellen) Wert per se. Mit der Hand, mit dem Mund, mit dem Bleistift im Hintern eine Linie über eine Fläche ziehen und dort eine Spur hinterlassen, ist kostenfrei und es erscheint auch kein Verkaufspreis auf einem Display. Dass diese Spuren auf Papier, auf Kunststoff, auf Stein etc allfällig einen Handelswert, einen kommerziellen Wert, einen Verkaufspreis bekommen und gehandelt oder bei Auktionen zu einem (hohen) Preis versteigert werden, entsteht auf einer völlig anderen Ebene. Klar, es gibt diesen „persönlichen Wert“: Ahhh, diese Zeichnung hat (m)ein Kind gemacht! Diese finde ich sooo SUPER, oder: Die Zeichnung schaut ihm/ihr doch TOTAL ÄHNLICH – etc. etc.
Aber: was bedeutet Zeichnung bzw das Zeichnen derzeit in einer Zeit, in der Bilder, Videos, Musik, Skulpturen, durch Eingabe von „Prompts“, also „auslösenden Beschreibungen, Worten, eventuell Bildvorlagen durch KI-Programme „generiert“ werden? Die heutige Bastelaufgabe in den schäbigen Versuchslabors des Ewigen Archivs lautete also: „Lass doch ChatGPT eine Zeichnung von Dir selber machen, also ein KI-Selbstportrait und zeichne dann anschließend Dich selbst, Du Vollkoffer!“
Linke Seite: ChatGPT-„Portrait von mir“, gepromptet mit: „Bleistift-Zeichnung, Mann, weiß, sehr kurze Haare, Glatze oben, Frontalansicht, mein Alter, Hochformat“
Rechte Seite: Fünf-Minuten-Selbstportrait, Bleistift, Papier
Es ging mir absolut nicht darum, ob die eine oder andere „Zeichnung“ besser oder schlechter ist, sondern um die Erhebung eines Status zum Stand der Dinge.
Also es entsteht durch KI ein Bild-Konstrukt, das eine Zeichnung simuliert, aufgebaut aus zahllosen Bildvorlagen, in Sozialen Netzwerken, in Bildersammlungen (natürlich auch solchen wie dem Ewigen Archiv) „trainiert“.
Drawing with ChatGPT. On the value of drawing in times of AI generation. Digiversum; Vienna | AT – 2025 (© NN; © PP – # 3498 – www.ewigesarchiv.at) Of course, ‘drawing’ has no (commercial) value per se. Drawing a line over a surface with your hand, with your mouth, with a pencil in your bum and leaving a trace there is free of charge and no selling price appears on a display. The fact that these traces on paper, plastic, stone, etc. may have a commercial value, a retail price and are traded or sold at auction for a (high) price is a completely different matter. Sure, there is this ‘personal value’: Ahhh, this drawing was made by (my) child! I think it’s sooo SUPER, or: The drawing looks TOTALLY LIKE him/her – etc. etc.
But: what does drawing mean at a time when pictures, videos, music, sculptures are ‘generated’ by AI programmes by entering “prompts”, i.e. ‘triggering descriptions, words, possibly image templates’? So today’s tinkering task in the shabby test labs of the Eternal Archive was: ‘Why don’t you get ChatGPT to make a drawing of yourself, an AI self-portrait, and then draw yourself, you complete idiot!’
Left-hand side: ChatGPT ‘Portrait of me’, prompted with: ‘Pencil drawing, man, white, very short hair, bald head on top, frontal view, my age, portrait format’
Right-hand side: Five-minute self-portrait, pencil, paper
I wasn’t at all interested in whether one ‘drawing’ or the other was better or worse, but in establishing a status of the state of things.
In other words, AI creates an image construct that simulates a drawing, built up from countless image templates, ‘trained’ in social networks, in image collections (including those such as the Eternal Archive, of course).