WONDER BREAD & Weizenwampe: Bäckerei J. Baumgartner goes Webdesign, ANKERBROT zieht aus der gleichnamigen Fabrik aus und ein Brottester berichtet. Amsterdam | NL; Ebensee, Gugging, Traunkirchen, Wien | AT; Montréal | CA · 1940-er–2023 (© PP · # 2855 · www.ewigesarchiv.at) Das SW-Foto links ist ein Detail aus einer etwa postkarten-großen, gerahmten Fotografie, die mich jedesmal, wenn ich sie sehe, zum Nachdenken anregt. Es ist eine etwas unscharfe Reproduktion eines Fotos, mit Knickstellen, hinter Glas, in den 1940-ern entstanden: Ein Bub steht vor einem hölzernen Windfang in der Sonne, auf der rechten Seite schaut eine ältere Frau auf ihn. Auf dem Schild steht: Bäckerei Karl Kienesberger. Der Bub war Karl, der Bruder des Künstlers Hans Kienesberger, die Frau die Großmutter der beiden. Die Bäckerei ist abgebrannt als Hans noch ein Baby war, das Haus wurde aufgebaut, aus der Bäckerei wurde eine „Elektro-Bäckerei“ mit einem kleinen Verkaufsraum, in dem meine Oma mitgeholfen hat, Hans hat viele Jahre in der Backstube mitgearbeitet, ich habe als Kind in die „Knödelbrot-Maschine“ alte Semmel eingeworfen, die dann in kleine Semmelbröckerl zerstanzt wurden. Ich habe mitbekommen, welche schwere Arbeit in der Bäckerei zu leisten ist, sehr frühes Aufstehen, Kneten, Hitze und Dampf bei der Arbeit, bei Wetterumschwung wurde der Sauerteig unbrauchbar usw. Auf dem rechten Foto kniee ich 1988 vor dem Brotregal eines Supermarktes in Montréal und „teste“ das schwammartige, in Plastiksäcken verpackte, geschnittene „Brot“ des US-amerikanischen Konzerns, der WONDER BREAD herstellt. Ich habs dann doch nie gegessen.
Das Foto oben mittig zeigt den Firmenschriftzug einer ehemaligen Bäckerei in Ebensee, in deren Räumlichkeiten sich jetzt eine Webdesign / Webhosting Firma befindet, rechts daneben die Werbung mit einer Schwimmerin für die Brotfabrik Ströck. Links unten ein länglicher Korb aus Stroh, in das Brotstrutzen zum „Aufgehen“ gelegt wurden, bevor sie in den Backofen (ohne diese Form) geschoben wurden. Dieses Exemplar war von August Walla bemalt worden und fotografierte ich im Museum Gugging. Daneben die ehemalige Bäckerei Roithner in der Gumpendorferstraße – jetzt AREA 53 – atelier & gallery; ein von einem Display in einem Verkaufslokal der Brot-Firma „Der Mann“ abfotografiertes Bild; rechts unten eine Bäckerei in Amsterdam, aufgenommen 2022.
Das Bäckerhandwerk hat sich grundlegend verändert, kleine Bäckereien haben schon vor Jahrzehnten vielfach geschlossen, Backfabriken sind an ihre Stelle getreten. Die Teile der ANKERBROT-Fabrik (li. ob.), die noch auf dem Areal verbleiben sind, das längst zum großen Teil in Wohnungen und Galerie umgeknetet – gentrifiziert – wurde, ziehen aus oder sind schon ausgezogen.
Meine Schwester, eine Internistin, empfiehlt mir, möglichst wenig Weizenbrot zu essen und verweist auf das Buch „Die Weizenwampe“.
William Davis, Weizenwampe
Brot, Gebäck, Pizza, Pasta – Weizen ist in unserer Nahrung allgegenwärtig. Doch kaum jemand weiß, was für ein gesundheitsschädigender Dickmacher das goldgelbe Korn ist. Denn in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde das Getreide genetisch so verändert, dass es mit dem »Urweizen« nicht mehr viel gemein hat. Der »neue Weizen« macht dick, fördert Diabetes sowie den Alterungsprozess, schädigt Herz und Hirn und ist schlecht für die Haut. Dr. med. William Davis zeigt glutenfreie Ernährungsalternativen auf, und wie man gesund und schlank ohne Weizen leben kann.
Film: Das Brot des Bäckers (1976)
Der Film „Das Brot des Bäckers“ schildert auf sehr eindrucksvolle Weise den Alltag des jungen Bäckerlehrlings Werner Wild. Dieser erlernt sein Handwerk im Familienbetrieb Baum. Doch die kleine Bäckerei gerät schon bald in große Bedrängnis, als in der unmittelbaren Nachbarschaft ein Supermarkt eröffnet wird. Baums Bäckerei steht dadurch plötzlich in einem offenen Preiskrieg, denn der neue Supermarkt hat eine eigene Bäckereiabteilung. Meister Baum sieht sich gezwungen, seinen Betrieb zu modernisieren. Aber kann er auf Dauer gegen den übermächtigen Supermarkt konkurrieren?
WONDER BREAD & Weizenwampe: Bakery J. Baumgartner goes web design, ANKERBROT moves out of the factory of the same name and a bread tester reports. Amsterdam | NL; Ebensee, Gugging, Traunkirchen, Vienna | AT; Montreal | CA · 1940s–2023 (© PP · # 2855 · www.ewigesarchiv.at) The B&W photo on the left is a detail from a roughly postcard-sized, framed photograph that makes me think every time I see it . It is a somewhat fuzzy reproduction of a photo behind glass, with kinks, taken in the 1940s: a boy is standing in the sun in front of a wooden porch, on the right an older woman is looking at him. The sign reads: Bakery Karl Kienesberger. The boy was Karl, the brother of the artist Hans Kienesberger, and the woman was their grandmother. The bakery burned down when Hans was still a baby, the house was rebuilt, the bakery became an “electric bakery” with a small sales room in which my grandmother helped, Hans worked in the bakery for many years, I was a child threw old rolls into the “dumpling bread machine”, which were then crushed into small breadcrumbs. I saw the hard work that goes into the bakery, getting up very early, kneading, heat and steam at work, weather changes spoiling the sourdough, etc. In the photo on the right, I’m kneeling in front of the bread shelf of a Montréal supermarket in 1988 and “Test” the spongy, plastic-bagged, sliced “bread” from the US corporation that makes WONDER BREAD. Then I never ate it.
The photo above in the middle shows the company logotype of a former bakery in Ebensee, in whose premises there is now a web design / web hosting company, to the right is the advertisement with a swimmer for the Ströck bread factory. Below left is an elongated basket made of straw, in which bread slices were placed to “rise” before being put into the oven (without this shape). This example was painted by August Walla and I photographed it in the Gugging Museum. Next to it is the former Roithner bakery on Gumpendorferstraße – now AREA 53 – atelier & gallery; an image photographed of a display in a shop of the bread company “Der Mann”; bottom right a bakery in Amsterdam, taken in 2022.
The bakery trade has changed fundamentally, many small bakeries closed decades ago and bakeries have taken their place. The parts of the ANKERBROT factory (top left), which still remain on the site, which has long since been gentrified for the most part into apartments and galleries, are moving out or have already moved out.
My sister, an internist, recommends that I eat as little wheat bread as possible and refers to the book “The Wheat Belly”.
William Davis, Wheat Belly
Bread, pastries, pizza, pasta – wheat is omnipresent in our food. But hardly anyone knows what a health-damaging fattening agent the golden-yellow grain is. Because in the second half of the 20th century, the grain was genetically modified in such a way that it no longer had much in common with the »primeval wheat«. The “new wheat” makes you fat, promotes diabetes and the aging process, damages the heart and brain and is bad for the skin. dr medical William Davis shows gluten-free diet alternatives and how to live healthy and slim without wheat.
Movie: The Baker’s Bread (1976)
The film “The Baker’s Bread” describes the everyday life of the young baker’s apprentice Werner Wild in a very impressive way. He learned his craft in the Baum family business. But the small bakery soon finds itself in great difficulties when a supermarket is opened in the immediate vicinity. Baum’s bakery is suddenly in an open price war because the new supermarket has its own bakery department. Master Baum feels compelled to modernize his business. But can it compete against the overpowering supermarket in the long run?