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Wohnung · flat

Wohnung · flat

Meine Geburtsküche – Versuch einer Rekonstruktion. Ebensee | AT · 1954–1979 (© PP · Ewiges Archiv) Das Foto rechts oben hat mein Onkel Walter Promberger gemacht: Jemand, entweder meine Großmutter oder die Hebamme hält mich über eine Zinkwanne (die Ausstülpung bei meinem Kopf ist eine Wärmeflasche). Meine Mutter war erst vier Monate vor meiner Geburt mit der letzten Überfahrt des Schiffes „Queen Elizabeth II“ von Amerika zurückgekommen, wohin sie mit ihrem ersten Mann ausgewandert war – sie wollte ihr Kind im vertrauten Ebensee zur Welt bringen, statt in einem Vorort von Detroit. Dieses Foto zeigt aber nicht nur ein Neugeborenes, sondern auch weitere Details – zB links vom Kopf ist das „Wasserschiff“ zu sehen mit einem Schwenkhahn. Wasser wurde darin vom Küchenherd („Sparherd“) erwärmt. Ich bin zwar einige Jahre in dieser Wohnung in Trauneck 6 aufgewachen, und bin jahrelang jeweils am Wochenende zu meinen Großeltern gefahren, aber ich kann mich nicht mehr erinnern, wo das Wasser hergekommen ist – auch auf den Fotos der Küche, die im Jahr 1979 gemacht wurden, kann ich keinen Wasserhahn oder eine Abwasch sehen. Diese Fotos entstanden nach dem Tod meiner Oma Aloisia Promberger, als die Wohnung ausgeräumt wurde, aufgenommen hat sie der Künstler Hans Kienesberger (1948–2019), der auch 6 Jahre in dieser Wohnung gelebt hatte: In seinem Geburtsjahr 1948 war die Bäckerei seiner Eltern in Traunkirchen im Winter bis auf die Grundmauern abgebrannt, meine Oma holte ihn in derselben Nacht mit dem „Leiterwagerl“ von Traunkirchen nach Ebensee, wo er sechs Jahre lang aufwuchs. 

Das Zimmer und die Gegenstände sind mir ganz nahe, sehr vertraut. Der Herd wurde in späteren Jahren mit einer „Resopal“-Platte abgedeckt, das Essen auf einem Elektroherd gekocht, der auf dem linken großen Foto offene Eisschrank war im Jahr meiner Geburt ganz sicher noch nicht da, die Milch wurde – jedenfalls in der kälteren Jahreszeit – zwischen die Fensterflügel gestellt.

Ich sehe die Kuchenform, in der meine Oma den „Germbunkel“ gebacken hatte, ab und zu auch den „Marmorkuchen“. Auf dem Parkettboden im mittleren der Zimmer (kleine Fotos oben), war ich als Kind ausgerutscht und hatte mir alle vorderen Zähne ausgeschlagen (die „Milchzähne“). 

Zwanzig Jahre vor meiner Geburt in der Wohnküche meiner Großeltern in Ebensee, also am 12. Februar 1934 begannen die Februarkämpfe 1934, auch Februaraufstand 1934 oder Österreichischer Bürgerkrieg bezeichnet, die bewaffneten Kämpfe in österreichischen Industrieorten vom 12. bis zum 15. Februar 1934, die zu mehreren Hundert Toten führten. „Auch in Ebensee hatten sich Arbeiter diesem Aufstand angeschlossen. Nach dessen Niederschlagung durch Bundesheer und Heimwehren mussten am 16. Februar 1934 26 festgenommene Ebenseer Arbeiter an der Wand der Hauptschule Aufstellung nehmen. Fanatische Heimwehrmänner forderten ihre Erschießung. Letztendlich wurden gegen die Ebenseere Arbeiter Freiheitsstrafen bis zu einem Jahr verhängt, während in anderen Teilen Österreichs Standgerichte Todesurteile fällten. Die Bücher der Bibliothek des Arbeiterheimes waren von der Heimwehr im Traunsee versenkt worden.“ (Gedenktafel, 2010)

Gewidmet meiner Oma Aloisia und meinem Opa Johann Promberger.

My birth kitchen – an attempt at reconstruction. Ebensee | AT · 1954–1979 (© PP · Ewiges Archiv) The photo on the top right was taken by my uncle Walter Promberger: someone, either my grandmother or the midwife holds me over a zinc tub (the protrusion on my head is a hot water bottle). My mother had only returned from America four months before I was born with the last crossing of the “Queen Elizabeth II” ship, where she had emigrated with her first husband – she wanted to give birth to her child in the familiar Ebensee instead of in a suburb of Detroit , This photo shows not only a newborn, but also other details – for example, to the left of the head you can see the “water ship” with a swivel tap. Water was warmed up by the kitchen stove (“Sparherd”). Although I woke up in this apartment in Trauneck 6 for a few years and went to my grandparents for a weekend at the weekend for years, I can’t remember where the water came from – even in the photos of the kitchen taken in 1979 I can’t see a tap or a washing up. These photos were taken after the death of my grandmother Aloisia Promberger, when the apartment was cleared out, taken by artist Hans Kienesberger (1948-2019), who also lived in this apartment for 6 years: in 1948, his parents’ bakery was in Traunkirchen burned to the ground in winter, my grandmother took him the same night with the “Leiterwagerl” from Traunkirchen to Ebensee, where he grew up for six years.
The room and the objects are very close to me, very familiar. In later years, the stove was covered with a “Formica” plate, the food was cooked on an electric stove, the fridge on the large photo on the left was certainly not there in the year I was born, the milk became – at least in the colder season – placed between the window sash.
I sometimes see the cake tin in which my grandmother baked the “Germbunkel” and also the “marble cake”. On the parquet floor in the middle of the room (small photos above), I slipped as a child and knocked out all my front teeth (the “milk teeth”).
Twenty years before I was born in the kitchen of my grandparents in Ebensee, i.e. on February 12, 1934, the February fighting in 1934, also known as the February Uprising in 1934 or the Austrian Civil War, started the armed struggles in Austrian industrial towns from February 12 to 15, 1934 several hundred dead. “Workers had also joined this uprising in Ebensee. After its suppression by the army and home forces, on February 16, 1934, 26 arrested Ebense workers had to line up on the wall of the secondary school. Fanatical homemen demanded their execution. Ultimately, up to one year imprisonment was imposed on the Ebenseere workers, while in other parts of Austria, civil courts were sentenced to death. The books of the library of the workers’ home had been sunk in the Traunsee by the Heimwehr. ”(Memorial plaque, 2010)

Dedicated to my grandma Aloisia and my grandfather Johann Promberger.

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Meine Geburtsküche – Versuch einer Rekonstruktion. Ebensee | AT · 1954–1979 (© PP · Ewiges Archiv) Das Foto rechts oben hat mein Onkel Walter Promberger gemacht: Jemand, entweder meine Großmutter oder die Hebamme hält mich über eine Zinkwanne (die Ausstülpung bei meinem Kopf ist eine... mehr lesen

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