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Wie Mansuet Rudl die Weltgeschichte aufhalten wollte · How Mansuet Rudl wanted to stop world history in its tracks

Wie Mansuet Rudl die Weltgeschichte aufhalten wollte · How Mansuet Rudl wanted to stop world history in its tracks

Walter Pilar in „LEBENSSEE 4. Welle · WANDELALTAR „Wie Mansuet Rudl die Weltgeschichte aufhalten wollte“ Ebensee | AT · 1960 (Erzählung u. Postbus-Modell: © Walter Pilar Nachlass; Tableau © PP · # 3166 · www.ewigesarchiv.at) Nikita Chruschtschov, Staats- und Parteichef der Sowjetunion, reiste 1960 bei einem Staatsbesuch in einem umgebauten Postbus durch Österreich. Walter Pilar beschreibt, wie ein von ihm als „Mansuet Rudl“ bezeichneter Mann mit einem Schild, auf dem in kyrillischen Buchstaben STOP geschrieben war, den Bus aufhalten und zu einem Halt in Ebensee bewegen wollte. 

2.5.5 Drei zugaben

2.5.5.1 Zugabe: aus der internationalen presse

Laut dem artikel „Skandal in der Hofburg" (Der Spiegel nr. 29/1960) soll dieser staatsbesuch sich zu einem unrühmlichen abschluß für bundeskanzler Raab ausgewachsen haben: „Der Österreich-Besuch Nikita Chruschtschows endete derart disharmonisch, daß dem Kanzler nun ein ebenso schmählicher wie schneller Abgang von der politischen Szene der Alpenrepublik sicher ist. (...) Daß er gerade im Beisein Chrustschows seinen Abschied von der österr. Politik vorbereiten wollte, war kein Zufall. Seit Jahren weiß sich Julius Raab mit dem Sowjetboß durch eine jener seltsamen Sympathien verbunden, die mitunter gerade zwischen Einzelgängern oder Herrenmenschen über alle ideologischen Differenzen hinweg aufblühen. (...)

Im Widerspruch zu den Klischeevorstellungen kommunistischer Ostblock-Funktionäre, die in den österr. Regierungsmitgliedern lediglich „Handlanger des Weißen Hauses (...)" sehen, bezeichnete Chruschtschow den „kleinen Kapitalisten Raab" wiederholt als einen Mann, ,,der wie ein Kommunist hält, was er verspricht". Belehrte Chruschtschow Raabs sozialistischen Stellvertreter Pittermann: „Für mich gibt es nur zwei ehrliche Weltanschauungen – Kommunismus und Kapitalismus. Was sich dazwischen Sozialismus nennt, ist für mich bloß Opportunismus." (...)

Am Ende des teuren Staatsbesuchs, der den Steuersäckel (...) mit 2,2 Millionen Schilling belastet, steht denn auch Kanzler Julius Raab vor den Trümmern seiner politischen Aufbauarbeit. (...)"

Aus: Walter Pilar, LEBENSSEE WANDELALTAR, 2018:

Ergänzende informationen:

zum Saurer 5 GVF-U-Konferenzbus vulgo „Chruschtschow-postbus" u.a. ausgestattet mit 15 dreh- & verschiebbaren fauteuils (ausgebaut von einer Swissair-maschine) & ausgekleidet mit speziellen holzfurnieren sowie versehen mit damals modernsten audiogeräten & einem tv-empfänger. Bei überlandfahrten konnten kalte & warme speisen serviert werden. Schon bei der erprobungsfahrt wurde er flankiert von weißen mäusen mit blaulicht.

2.5.5.2 Zweite + dritte zugabe von schulfreunden des autors

Der E'seer schulfreund A. B. hat die mit zahlreicher gendarmeriebegleitung daherkommende Chruschtschowbuskolonne auf der „Kaisabruggn“ überm Langbathbach stehend – erlebt.

& daß dann der prominenzbus leider in Ebensee durchgefahren ist. Vor einiger zeit hat er mir dann am telefon noch genaueres erzählt: 1. daß ihm S. E. jun. (= des letzten KPÖ-gemeinde-rats G. E. sen. ältester sohn & seit jahren vorsitzender des 1. E'eer Schachclubs 1840) während einer partie schach auf seine wiederholten fragen geantwortet habe, daß der buskonvoi zu unser aller schande nicht nur in E., dem einzigen industrieort

des Skg.s durchgefahren ist, sondern damit den traditionellen arbeiterort E'see links liegengelassen habe. Nichtsdestotrotz habe gerade wegen dieser ignoranz ein gewisser „Mansuet" sich dem daherfahrenden postgelben Saurerbus von der seite der Loidl-schneiderei her angenähert, um ihn zum stehen zu bringen. M. sei fast auf den fahrenden bus aufgesprungen. Doch in letzter sekunde dürfte sich der bekannte draufgänger der gefährlichen situation bewußt geworden sein. Er habe gezögert, wodurch er sofort von herbeieilenden gendarmen abgedrängt worden sei. & trotzdem habe man dem Mansuet sozusagen hinter der aschlingseitn (also der Rückseite vom Chrust.-bus) vor allen zuschauern ein ausrollbares weißes transparent noch zustecken können, welches dieser dann blitzschnell entrollt &

in die höhe gehalten hätte. Darauf sei in rot hinaufgepinselten cyrill. lettern gestanden ,,cтon!“ (russ.: STOP!) Da Mansuet nach seiner aktion nicht verhaftet worden ist, habe man angenommen, daß es unter den gendarmeriebeamten od. der staatspolizei sympathisanten dieser aktion gegeben habe. Oder war es vielleicht doch eine geplante sache, daß gerade an & um jene stelle, wo der bus seine hinterseite zeigen mußte sich genossen so geschickt gruppiert hätten, daß der genosse M. darin habe untertauchen können. Ferner erzählte er meinem schulfreund Toni noch, daß eine delegation der E'seer kommunisten unter führung seines vaters dann doch nach Fuschl ins schloßhotel nachgefahren seien, weil von unbekannt eine stimme verlautet hatte = von irgendwoher durchgesickert war, daß ministerpräsident N. S. Ch. & sein troß nach dem besuch von Bad Ischl dort im schloßhotel übernachten würden. Nachdem sie zu ihm vorgelassen worden waren, überreichten sie ihre mitbringsel: sein vater G. E. sen. einen holzgeschnitzten röhrenden hirschen & eine, von ihm nicht genauer bezeichnete genossin, ein bukett frischer alpenblumen ...

Walter Pilar, LEBENSSEE WANDELALTAR, 2018, Ritter Verlag, Klagenfurt und Graz, S. 165–170. Stills aus genanntem Buch, Super-8-Film von I. H. (aus Archiv D.)

Walter Pilar in “LEBENSSEE 4th wave – WANDELALTAR “How Mansuet Rudl wanted to stop world history” Ebensee | AT – 1960 (Narrative and Postbus model: © Walter Pilar estate; Tableau © PP – # 3166 – www.ewigesarchiv.at) Nikita Khrushchev, Head of State and Party Leader of the Soviet Union, travelled through Austria in a converted Postbus during a state visit in 1960. Walter Pilar describes how a man he called “Mansuet Rudl” tried to stop the bus with a sign saying STOP in Cyrillic letters and persuade it to stop in Ebensee.

2.5.5 Three recordings

2.5.5.1 Encore: from the international press

According to the article “Scandal in the Hofburg” (Der Spiegel no. 29/1960), this state visit was to end in ignominy for Chancellor Raab: “Nikita Khrushchev’s visit to Austria ended so disharmoniously that the Chancellor now had to make an equally ignominious and rapid exit from the political scene.

and swift departure from the political scene of the Alpine republic. (…)

It was no coincidence that he wanted to prepare his departure from Austrian politics in the presence of Khrushchev. Julius Raab had known for years that he was bound to the Soviet leader by one of those strange sympathies that sometimes blossom between outsiders or gentlemen, regardless of ideological differences.

differences. (…)

Contrary to the clichés of communist Eastern Bloc functionaries, who saw the Austrian members of government merely as “stooges of the White House (…)”, Khrushchev repeatedly described the “little capitalist Raab” as a man “who, like a communist, keeps his promises”. Khrushchev lectured Raab’s socialist deputy Pittermann: “For me there are only two honest world views – communism and capitalism. Anything in between that is called socialism is just opportunism for me”. (…)

At the end of the expensive state visit, which cost the taxpayer (…) 2.2 million Austrian schillings, Chancellor Julius Raab was faced with the ruins of his political reconstruction.

From: Walter Pilar, LEBENSSEE WANDELALTAR, 2018:

Supplementary information:
on the Saurer 5 GVF-U conference bus, known as the “Khrushchev postbus”, equipped with 15 swivelling & sliding armchairs (removed from a Swissair aircraft) & lined with special wood veneers as well as fitted with state-of-the-art audio equipment & a TV receiver. Hot & cold meals could be served on cross-country journeys. Even during the test drive, it was flanked by white mice with blue lights.

2.5.5.2 Second + third additions from the author’s school friends
A. B., a school friend from E’se, experienced the Khrushchev bus convoy on the “Kaisabruggn” over the Langbathbach, accompanied by numerous gendarmes.
& that the celebrity bus then unfortunately drove through Ebensee. Some time ago he told me more details on the phone: 1. that S. E. jun. (= eldest son of the last KPÖ municipal councillor G. E. sen. & for years chairman of the 1st E’eer Chess Club 1840) had answered his repeated questions during a game of chess that the bus convoy, to the shame of us all, had not only passed through E., the only industrial town in the Skg.
the only industrial town in the Skg. but had left the traditional working-class town of E’see on the left. Nevertheless, it was precisely because of this ignorance that a certain “Mansuet” approached the travelling Saurer bus from the side of the Loidl tailors’ shop in order to bring it to a halt. M. almost jumped onto the moving bus. But at the last second, the well-known daredevil probably realised that the situation was dangerous. He hesitated and was immediately pushed away by rushing gendarmes. & despite this, it was still possible to slip Mansuet a roll-out white transparent sheet behind the back of the bus (i.e. the back of the bus) in front of all the spectators, which he then unrolled at lightning speed & held aloft.
held up in the air. On it was written in red Cyrillic letters “cтon!” (Russian: STOP!) Since Mansuet was not arrested after his action, it was assumed that there were sympathisers of this action among the gendarmerie officers or the state police. Or was it perhaps a planned thing that comrades had grouped themselves so skilfully at & around the place where the bus had to show its rear side that comrade M. could have hidden in it? He also told my school friend Toni that a delegation of E’se communists led by his father had travelled to the castle hotel in Fuschl after all, because a voice had leaked out from somewhere that Prime Minister N. S. Ch. & his entourage would be spending the night there in the castle hotel after their visit to Bad Ischl. After they had been admitted to him, they presented their gifts: his father G. E. sen. a wood-carved roaring stag & a bouquet of fresh alpine flowers, which he did not specify …

Walter Pilar, LEBENSSEE WANDELALTAR, 2018, Ritter Verlag, Klagenfurt and Graz, pp. 165-170. Stills from the aforementioned book, Super 8 film by I. H. (from archive D.)

 

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