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Umgang mit unverlangten WhatsApp-Nachrichten · Dealing with unsolicited WhatsApp messages

14/03/202503/14/2025

Wie gehe ich adäquat um mit mir von Freund*innen per WhatsApp „unverlangt“ zugesandten Nachrichten/Informationen/Aufforderungen? Klagenfurt, Puchberg am Schneeberg, Vorderberg, Wien | AT · 2023–2025 (© PP · # 3441 · www.ewigesarchiv.at) Viele meiner Freund*innen halten mich – wohl zurecht – für einen uninformierten tumben Tor und schicken mir in unterschiedlicher Frequenz meist unkommentiert oft erschreckende, jedenfalls meist beunruhigende Nachrichten zu, Hinweise auf Radiosendungen, die jetzt von mir gehört werden sollten, Textkonvolute, die ich unbedingt lesen soll, Kurzvideos, die von mir angeschaut werden müssen. Die wenigen Freunde (M), die mir „heitere“ – zum-Auf-dieSchenkel-klopfen-lustige Videos zugeschickt haben, wurden allerdings entweder sofort blockiert oder unmissverständlich hingewiesen, dass sie diesen Krapfen einstellen sollen, sonst . . . (kostet ja auch Strom). Nun gut – „Memes“ wie „BARGELD MUSS FÜR IMMER BLEIBEN” mit der Bitte, das weiterzuleiten – gut, da denk ich mir mein Teil. Aber: was mache ich mit einem fast einminütigen Video, das mir ein langjähriger, in Deutschland lebender Freund und Künstler gestern schickte. Dieser Freund schickt mir in größeren Abständen meist beunruhgende Nachrichten zur Lage. Damit ich rechtzeitig weiß, was Sache ist. Das Video zeigt die Durchfahrt eines sehr langen Transportzuges, auf dessen Ladeflächen offensichtlich Militärfahrzeuge, Geschütze uä. (ich bin Zivildiener und mir fehlen die entsprechenden Begriffe). In der Aufnahme sind Anzeigetafeln des Wiener Hauptbahnhofes zu sehen. Dazu folgender Text meines Freundes: „Es handelt sich bei diesem Video (angeblich) u einen Zug der am 11. März am Wiener Hauptbahnhof Richtung Ukraine abgefertigt wurde. (Ich kann das nicht überprüfen.) Eine Verletzung der Neutralität, falls das Video authentisch sein sollte.“

Ich schaue mir das Video an. Darauf folgender schriftlicher Dialog: Ich: „Unglaublich!!!! Das schaut sehr authentisch aus!!“ Er: „Das ist sehr brisant. Aber es müssten die Fakten überprüft werden. Handelt es sich um NATO Gerät? Ist das Zielland Ukraine? Was ist, wenn auf dem Frachtbrief Polen oder Bulgarien steht?“ Ich: „Ja!“ Er: „Es müsste sich ein investigativer Journalist drum kümmern . . . “ Dialog Ende.

So. Was mache ich jetzt mit diesem Informationsbrocken, den mir mein Freund da hingeworfen hat? Wie gehe ich damit um? Zunächst: soll ich meinem Künstlerfreund jetzt mal dankbar sein, dass er mir das Video reingeschnalzt hat? Hat er das nur mir geschickt oder auch anderen seiner Wiener Freund*innen? Will er mich warnen? Soll ich mir die Notfallrationen besorgen, schauen, wo der nächste Luftschutzbunker ist? Soll ich das Video an „investigative“ Journalist*innen schicken? Wer sind die? Kenne ich einige? Soll ich beim Hauptbahnhof selber recherchieren, den Stationsvorsteher kontaktieren? Mich aus dem Fenster stürzen? Auf die Schienen legen? Was mache ich mit meiner Beunruhigung? Also?

Das, was mir defaultmäßig in meinem frugalen „Elfenbein-Studio“ einfällt, ist halt Bild-Escapismus, der sich in diesem Tableau manifestiert – und dieser kurze Text, den ich zunächst tatsächlich für mich selber geschrieben habe.

How do I deal appropriately with “unsolicited” messages/information/requests sent to me by friends via WhatsApp? Klagenfurt, Puchberg am Schneeberg, Vorderberg, Vienna | AT – 2023-2025 (© PP – # 3441 – www.ewigesarchiv.at) Many of my friends – probably rightly – think I’m an uninformed, stupid fool and send me, mostly without comment, often frightening, at least mostly disturbing messages, references to radio programs that I should listen to now, text bundles that I should definitely read, short videos that I have to watch. However, the few friends (M) who have sent me “cheerful” – thigh-slappingly funny – videos were either blocked immediately or told in no uncertain terms that they should stop this doughnut, otherwise . . . (after all, it costs electricity). Well – “memes” like “CASH MUST STAY FOREVER” with the request to forward it – fine, I’ll think my part. But: what do I do with an almost one-minute video that a long-time friend and artist living in Germany sent me yesterday? This friend sends me mostly worrying messages about the situation at longer intervals. So that I know what’s going on in good time. The video shows the passage of a very long transport train, on the loading area of which military vehicles, guns, etc. are obviously loaded. (I’m a civilian servant and I don’t know the relevant terms). The recording shows display boards at Vienna Central Station. The following text from my friend: “This video is (allegedly) about a train that was dispatched on March 11 at Vienna Central Station in the direction of Ukraine. (I can’t verify this.) A violation of neutrality if the video is authentic.”
I watch the video. The following written dialog follows: Me: “Unbelievable!!!! That looks very authentic!” Him: “That’s very controversial. But the facts need to be checked. Is it NATO equipment? Is the destination country Ukraine? What if the consignment note says Poland or Bulgaria?” Me: “Yes!” He: “An investigative journalist would have to look into it . . . “ End of dialog.
So. What do I do now with this nugget of information that my friend has thrown at me? How do I deal with it? First of all, should I be grateful to my artist friend for sending me the video? Did he only send it to me or to other of his Viennese friends? Is he trying to warn me? Should I get the emergency rations, see where the nearest bomb shelter is? Should I send the video to “investigative” journalists? Who are they? Do I know some of them? Should I do my own research at the main station, contact the stationmaster? Throw myself out of the window? Lie down on the tracks? What do I do with my anxiety? Well?
The thing that comes to mind by default in my frugal “ivory studio” is just image escapism, which manifests itself in this tableau – and this short text, which I actually wrote for myself at first.

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