Einführung

Bedienelemente – Controls

Suche
Klicken Sie dieses Bedienelement, um das Hauptmenu zu öffnen.

Click this control to open the main menu.

 

Suche
Klicken Sie dieses Bedienelement, um das Ewige Archiv zu durchsuchen.

Click this control to browse the Eternal Archives.

 

Übersicht
Klicken Sie dieses Bedienelement oder verwenden Sie die ESC (“escape”-Taste), um zurück zur Übersicht zu gelangen.

Click this control or use the ESC (“escape” key) to go back to the overview.

 

Übersicht
Klicken Sie dieses Bedienelement, das Bild/Video selbst oder verwenden Sie die “i”-Taste, um die zusätzliche Information zum Bild/Video zu schließen.

Click this control, the image/video itself or use the “i” key to close the additional information to the image/video.

 

Übersicht
Klicken Sie dieses Bedienelement, das Bild/Video selbst oder verwenden Sie die “i”-Taste, um die zusätzliche Information zum Bild/Video anzuzeigen.

Click this control, the image/video itself or use the “i” key to show the additional information to the image/video.

 

Übersicht
Klicken Sie dieses Bedienelement, oder verwenden Sie die Pfeiltaste nach links, um das vorherige Bild/Video anzuzeigen.

Click this control or use the arrow left key to show the previous image/video.

 

Übersicht
Klicken Sie dieses Bedienelement, oder verwenden Sie die Pfeiltaste nach rechts, um das nächste Bild/Video anzuzeigen.

Click this control or use the arrow right key to show the next image/video.

Lade...
DE
|
EN

Reimo S. Wukounig, Künstler und Zögling Nr. 33 · Reimo S. Wukounig, Artist and Pupil No. 33

Reimo S. Wukounig, Künstler und Zögling Nr. 33 · Reimo S. Wukounig, Artist and Pupil No. 33

Reimo S. Wukounig, bildender Künstler und Zögling Nr. 33 – Alles Gute zum 79. Geburtstag! Wien | AT · 2002–2022 (© PP · # 2401 · www.ewigesarchiv.at) „Kennen Sie, kennst Du Reimo Wukounig?“ Nicht viele, darunter einige Künstler*innen, die ich in den letzten Monaten gefragt hatte, konnten mit diesem Namen etwas anfangen, die allermeisten verneinten. Bei der Eröffnungsausstellung „Beginning“ der Albertina modern im Künstlerhaus war er mit vier wesentlichen Arbeiten prominent vertreten, im schweren Katalog-„Ziegel“ sind ihm einige Seiten gewidmet. Drei der Arbeiten sind aus dem Zyklus „Zöglinge – Einatmen/Ausatmen“, der gesamte Zyklus – 16 Arbeiten – war 1976 Teil des österreichischen Beitrages auf der Biennale Venedig. Reimo Wukounig signiert manchmal mit „R. W., Zögling Nr. 33“, seine Nummer in der Erziehungsanstalt „Harbach-Limmersach“, Klagenfurt, später Landesjugendheim „Rosental“, Görtschach bei Ferlach. Ich lernte ihn kennen auf der Angewandten im Jahr 1974, als er Assistent von Adolf Frohner war, dem Professor für Aktzeichnen – bis er irgendwann verlauten ließ, Frohner sei der „Heinz Conrads des Wiener Aktionismus“ gewesen, dann war’s vorbei mit seiner Anstellung. Reimo W. ist ein beständiger Widerständiger, „Ich anerkenne, was mir passt und nicht was auf der Linie liegt“, dieses Zitat von Antonin Artaud, den er besonders schätzt, stand auf einer früheren Ausstellungseinladung geschrieben. Er wurde 1943 in Klagenfurt geboren, sein Vater ist sehr früh verstorben, seine Mutter war lange Jahre in einem Krankenhaus, darum war er 1950 – 1958 Zögling Nr. 33 in den oben erwähnten Heimen – eine für ihn traumatisierende Zeit, von der er immer wieder berichtet, die er auch in seinen Arbeiten und Ausstellungen thematisiert. 

In den Heimen war der Kinderarzt Franz Wurst tätig, ab 1951 Leiter des jugendfürsorgeärztlichen und heilpädagogischen Dienstes des Bundeslandes Kärnten in Klagenfurt. Dr. Franz Wurst, der noch später stolz darauf war, „der jüngste Arzt des Dritten Reiches“ gewesen zu sein, ließ immer wieder Kinder zu sich kommen, ließ sie ausziehen und fotografierte sie nackt. Viele Jahre später hat Wukounig bei einem Besuch des Heimes in einer Schachtel auch Fotografien von sich selber gefunden. Wurst –  der später seinen Patensohn, den er jahrelang sexuell missbraucht hatte, anstiftete, seine Ehefrau zu ermorden – habilitierte sich 1964 an der Universität Wien im Bereich Kinderheilkunde. 1968 wurde er Primarius der heilpädagogischen Abteilung des Landeskrankenhauses Klagenfurt. 1971 wurde er an der Universität Wien zum außerordentlichen Professor ernannt. Er war auch Gastprofessor an der Universität Klagenfurt und arbeitete als Gerichtssachverständiger. Wurst trug den Titel Hofrat und erhielt 1981 die Goldene Medaille der Stadt Klagenfurt, 1987 bekam er das Große Goldene Ehrenzeichen des Landes Kärnten, 1998 den Paracelsusring.  Der Eintrag in Wikipedia zu F. W. ist lesenswert. (s.u.)

Zurück zu Reimo Wukounig. Er verlor viele seiner Werke, als während einer Ausstellung in der Galerie Ariadne in der Bäckerstraße im 1. Bezirk in Wien die Galerie in Konkurs ging bzw. die gesamte Ausstellung gepfändet wurde. Vielen Radiohörer*innen von Ö1 ist er sicher bekannt, weil er ein verlässlicher Anrufer in der (früheren) Ö1 Sendung „Von Tag zu Tag“ war – Rainer Rosenberg und Johann Kneihs werden das sicher bestätigen können – Reimo kann zu fast allen Themen Kommentare beitragen – er ist insbesondere in Literatur und Kunstgeschichte besonders versiert. Auch als ich 2012 in „Von Tag zu Tag“ wegen meines damals erschienen Buches „Das Ewige Archiv“ bei Johann Kneihs zu Gast war, war er der erste Anrufer, 2014 – als mich Elisabeth Scharang in einer Nachtsendung eingeladen hatte, war er der letzte Anrufer.  

Vor einiger Zeit habe ich mich entschlossen, eine Videodokumentation über Reimo Wukounig und sein eminentes Werk zu machen, und konnte bereits eine Reihe von interessanten Interviwes mit Kunsthistoriker*innen und Kurator*innen führen, die durchwegs der Meinung waren, es sei höchst an der Zeit, Person und Werk wieder mehr Aufmerksamkeit zu schenken. (Kamera Patrick Spanbauer, on screen)

Zu den Fotos:

SW-Portraits links, 2013; oben re.: Ausstellung „Reimo Wukounig. Le Code Noir - Das Gedächtnis der Löschwiege, Universität für angewandte Kunst Wien, Heiligenkreuzer Hof, 2017; Farb-Portrait re: 2022

unten: R. W., 2002; Reimo Wukounig mit einer Arbeit aus der Serie „Vera Ikon“ vor seiner Zeichnung „Vincent van Gogh Vison II, Verwesung, Verstörung, 1977, beide Sammlung Das Ewige Archiv, 2009; re. unt.: R. W. scheixxt P.P. wegen seines ewigen Fotografierens zusammen, Foto © Hannes Reisinger.

Dass sein Geburtstag am 5. März am gleichen Tag ist, wie der des Schriftstellers und Filmregisseurs Pier Paolo Pasolini, freut Reimo Wukounig besonders! Alles Gute von Herzen, Reimo!

Reimo S. Wukounig, Visual Artist and Pupil No. 33 – Happy 79th Birthday! Vienna | AT · 2002–2022 (© PP · # 2401 · www.ewigesarchiv.at) “Do you know, do you know Reimo Wukounig?” Not many artists, including some artists I’ve asked in recent months, could use this name start something, most of them said no. At the opening exhibition “Beginning” of the Albertina modern in the Künstlerhaus he was prominently represented with four important works, in the heavy catalog “Brick” a few pages are dedicated to him. Three of the works are from the cycle “Zöglinge – inhalation/exhalation”, the entire cycle – 16 works – was part of the Austrian contribution to the Venice Biennale in 1976. Reimo Wukounig sometimes signed ‘R. W., pupil no. 33”, his number in the “Harbach-Limmersach” educational establishment in Klagenfurt, later the “Rosental” state youth home in Görtschach near Ferlach. I met him at the University of Applied Sciences in 1974 when he was an assistant to Adolf Frohner, the professor of life drawing – until at some point he announced that Frohner was the “Heinz Conrad of Viennese Actionism”, and then his job was over. Reimo W. is a constant resister, “I recognize what suits me and not what is on the line”, this quote from Antonin Artaud, which he particularly appreciates, was written on an earlier invitation to the exhibition. He was born in Klagenfurt in 1943, his father died very early, his mother was in a hospital for many years, which is why he was pupil no. 33 in the above-mentioned homes from 1950 to 1958 – a traumatizing time for him, from which he keeps coming back reports, which he also addresses in his works and exhibitions.
The pediatrician Franz Wurst worked in the homes, and from 1951 he was head of the youth welfare medical and curative education service of the federal state of Carinthia in Klagenfurt. dr Franz Wurst, who later was proud of having been “the youngest doctor in the Third Reich”, repeatedly had children come to him, had them undress and photographed them naked. Many years later, when Wukounig visited the home, he found photographs of himself in a box. Wurst – who later instigated his godson, whom he had sexually abused for years, to murder his wife – habilitated in 1964 at the University of Vienna in the field of paediatrics. In 1968 he became head of the curative education department at the state hospital in Klagenfurt. In 1971 he was appointed associate professor at the University of Vienna. He was also a visiting professor at the University of Klagenfurt and worked as a court expert. Wurst held the title of Hofrat and in 1981 received the Golden Medal of the City of Klagenfurt, in 1987 he received the Great Golden Medal of the State of Carinthia, and in 1998 the Paracelsus Ring. The entry in Wikipedia for F. W. is worth reading. (see below)
Back to Reimo Wukounig. He lost many of his works when the gallery went bankrupt during an exhibition in the Ariadne gallery on Bäckerstraße in Vienna’s 1st district and the entire exhibition was seized. He is certainly known to many Ö1 radio listeners because he was a reliable caller on the (former) Ö1 show “Von Tag zu Tag” – Rainer Rosenberg and Johann Kneihs will certainly be able to confirm that – Reimo can contribute comments on almost all topics – he is particularly well versed in literature and art history. When I was a guest at Johann Kneihs in 2012 in “From day to day” because of my book “Das Ewige Archiv” that had been published at the time, he was the first caller, in 2014 – when Elisabeth Scharang invited me to a night show, he was the last Caller.
Some time ago I decided to make a video documentary about Reimo Wukounig and his eminent work and have already had a number of interesting interviews with art historians and curators who all felt it was high time , to pay more attention to person and work. (Camera Patrick Spanbauer, on screen)
About the photos:
SW portraits left, 2013; top right: Exhibition “Reimo Wukounig. Le Code Noir – The memory of the blotter, University of Applied Arts Vienna, Heiligenkreuzer Hof, 2017; Color portrait re: 2022
below: R.W., 2002; Reimo Wukounig with a work from the “Vera Ikon” series in front of his drawing “Vincent van Gogh Vision II, Decay, Disorder, 1977, both collection The Eternal Archive, 2009; re. below: R. W. scheixxt P.P. because of his eternal photographing together, photo © Hannes Reisinger.

Reimo Wukounig is particularly pleased that his birthday on March 5th is on the same day as that of the writer and film director Pier Paolo Pasolini! All the best from the heart, Reimo!

DE
|
EN

Reimo S. Wukounig, Künstler und Zögling Nr. 33 · Reimo S. Wukounig, Artist and Pupil No. 33

Reimo S. Wukounig, Künstler und Zögling Nr. 33 · Reimo S. Wukounig, Artist and Pupil No. 33

Reimo S. Wukounig, bildender Künstler und Zögling Nr. 33 – Alles Gute zum 79. Geburtstag! Wien | AT · 2002–2022 (© PP · # 2401 · www.ewigesarchiv.at) „Kennen Sie, kennst Du Reimo Wukounig?“ Nicht viele, darunter einige Künstler*innen, die ich in den letzten Monaten gefragt hatte,... mehr lesen

Reimo S. Wukounig, Visual Artist and Pupil No. 33 – Happy 79th Birthday! Vienna | AT · 2002–2022 (© PP · # 2401 · www.ewigesarchiv.at) “Do you know, do you know Reimo Wukounig?” Not many artists, including some artists I’ve asked in recent months, could use this name... read more