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Nächtlicher Versuch über die Jukebox · Nightly attempt on the jukebox

Nächtlicher Versuch über die Jukebox · Nightly attempt on the jukebox

Nächtlicher Versuch über die Jukebox. Für Peter Handke und Jörg Czuray. Wien | AT · 2019–2022 (© PP · # 2671 · www.ewigesarchiv.at) In meinem Nachbarstudio steht eine „Jukebox“, genauer: eine AMI-Musicbox (AMI = American Music Industries), sie gehört dem Fotografen Stefan Liewehr (li. ob.) der sie vor x-Jahren gebraucht gekauft hatte, sie mit ausgewählten (meist) Rock & Roll-Platten bestückte und die Titel handschriftlich – oft mit Fotos – auf der Musik-Auswahl-Menükarte liebevoll vermerkte. Von Zeit zu Zeit wird sie in Betrieb gesetzt, in den letzten Jahren eher selten, aber relativ häufig wird sie „serviciert“, da und dort klemmt etwas, die gewählte Platte will nicht herausgehoben werden, Kontakte müssen verbessert, Gelenke geschmiert werden, was weiß ich. Wenn der Techniker kommt (auf seiner Visitkarte steht „Coinboy“) und ich zufällig im Studio bin, schaue ich gerne zu, stelle die üblichen laienhaft/neugierigen Fragen – gestern zB.: obs Teile gibt, die häufig getauscht werden müssten etc. „Coinboy“ meinte daraufhin, die Geräte seien extrem stabil gebaut worden, damals (wohl in den 1960-er Jahren) sehr teuer gewesen – an die 100.000 Schillinge, etwa zwei Kleinwägen – hätten sich aber an guten Standorten oft schon nach einem halben Jahr amortisiert, wären also famose „Cashcows“ gewesen. Gastwirte hätten sie nicht gekauft, wenn sie nicht langlebig gewesen wären. Werfe ins Gespräch ein, wie kurzlebig im Vergleich dazu meine (nicht nur meine) apple-Computer seien, schweineteuer im Ankauf und nach wenigen Jahren nicht mehr verwendbar, weil sie nicht mehr für die jeweils aktuellen Betriebssysteme geeignet sind. Erstklassige Beispiele für „Geplante Obsoleszenz“, eine Nicht-Nachhaltigkeit, die mich unglaublich ärgert. Zurück zu den Musicboxen – hierorts meist unter dem Synonym „Wurlitzer“ bekannt. Meine Beziehung dazu ist eher marginal, ich gehöre nicht zu denen, die viele Münzen eingeworfen haben, ja, ab und zu in Gasthäusern im 16. Bezirk, in der Hasnerstraße, als ich 1972/73 in der Haberlgasse in einer Bassena-Wohnung wohnte und die Tristesse spätabends durch alte „Hadern“ im Wirtshaus toppen wollte. Den intensivsten Kontakt zu einer Musicbox hatte ich etwa 1993, als ich in der Digitalen Grafik des ORF arbeitete und kurze animierte Signations für das ORF-Kinderprogramm produzierte, ua. für die Sendung „Wurlitzer“. (s. Link unten, ab 03:15 min). 

Peter Handke schrieb eine Reihe von „Versuchen“, eher kurzen Erzählungen, einer davon ist „Versuch über die Jukebox“, erschienen 1990 bei Suhrkamp. Diesen Versuch habe ich noch nicht gelesen (möchte ich aus gegebenem Anlass heute nachholen), andere schon, aber dieses Tableau widme ich Peter Handke und auch meinem verstorbenen Freund Jörg Czuray, engagierter Kunsterzieher, großartiger Aquarellist, überzeugter Wanderer (wie der Schriftsteller) und Handke-Leser.

 „Versuch über die Jukebox“

„Zu Ende ging das Jahr 1989, »da in Europa von Tag zu Tag und Land zu Land so vieles, und so wunderbar leicht, anders zu werden schien.« Könnte er sich in einer Zeit, als »das große Märchen der Welt« sich selber forterzählte, an einem weltfremden Gegenstand, der Jukebox ersuchen?

Im Hotel fand er ein Zimmer, das ihm Fläche genug bot für ein Blatt Papier, Bleistifte und Radiergummi. Zunächst war ihm sein Versuch über die Jukebox als Dialog auf der Bühne, als »Bühnen-Zwiegespräch« in den Sinn gekommen, jetzt, in der Einsamkeit und Freiheit von Soria, drängte sich ihm auch die Befreiung von gegebenen literarischen Formen auf, eine Befreiung für neue, unbekannte literarische Möglichkeiten.Der Held von Handkes neuer Erzählung ist die Erzählung selbst. Ihre Struktur bringt den Leser immer wieder dazu, den Verlauf des Erzählten für sich aufzunehmen. Roland Barthes hat geschrieben, ein Text errege ihm dann als Leser die größte Lust, »wenn es ihm gelingt, sich indirekt zu Gehör zu bringen, den Kopf zu heben, etwas anderes zu hören«. So wirken auch Handkes Texte; man solle beim Lesen, so sagte er einmal, innehalten, tief einatmen, »sich von der Sonne bescheinen lassen, auch wenn diese gar nicht scheint«. Selten hat Handke so wie hier das Konkrete, das Äußere einer Landschaft, einer Stadt, einer Zivilisation der Zeitgeschichte beschrieben und damit auch das Innere getroffen. In dieser Erzählung halten sich Phantasie und Welt in großem, schönem Gleichgewicht.“ (suhrkamp)

Nightly attempt on the jukebox. For Peter Handke and Jörg Czuray. Vienna | AT · 2019–2022 (© PP · # 2671 · www.ewigesarchiv.at) In my neighboring studio there is a “jukebox”, more precisely: an AMI music box (AMI = American Music Industries), it belongs to the photographer Stefan Liewehr (l. ob.) who had bought them used x years ago, equipped them with selected (mostly) rock & roll records and lovingly noted the titles by hand – often with photos – on the music selection menu card. From time to time it is put into operation, in recent years rather seldom, but it is “serviced” relatively often, something is stuck here and there, the selected plate does not want to be lifted out, contacts need to be improved, joints lubricated, who knows I. When the technician comes (his business card says “Coinboy”) and I happen to be in the studio, I like to watch, ask the usual amateur/curious questions – yesterday, for example: whether there are parts that need to be replaced frequently, etc. “Coinboy “ then said that the devices were built to be extremely stable, at that time (probably in the 1960s) were very expensive – around 100,000 shillings, about two small cars – but would often have paid for themselves after half a year in good locations so been famous “cash cows”. Innkeepers wouldn’t have bought them if they hadn’t been long-lived. Throw into the conversation how short-lived my (not only my) apple computers are in comparison, how expensive they are to buy and after a few years they can no longer be used because they are no longer suitable for the current operating systems. Prime examples of “planned obsolescence,” a non-sustainability that annoys me beyond belief. Back to the jukeboxes – mostly known here under the synonym “Wurlitzer”. My relationship to it is rather marginal, I’m not one of those who put in a lot of coins, yes, from time to time in inns in the 16th district, on Hasnerstraße, when I lived in 1972/73 in a Bassena apartment on Haberlgasse and wanted to top off the sadness late in the evening with old “Hadern” in the tavern. I had the most intensive contact with a jukebox around 1993 when I worked in digital graphics at the ORF and produced short animated signations for the ORF children’s program, among other things. for the program “Wurlitzer”. (see link below, from 03:15 min).
Peter Handke wrote a series of “Versuchen”, rather short stories, one of which is “Versuch über die Jukebox”, published by Suhrkamp in 1990. I have not yet read this attempt (I would like to do so today), others have, but I dedicate this tableau to Peter Handke and also to my deceased friend Jörg Czuray, committed art teacher, great watercolourist, convinced hiker (like the writer) and Handke -Reader.

“Try About the Jukebox”
“The year 1989 came to an end, “because so much seemed to change from day to day and country to country in Europe, and so wonderfully easily continued telling himself, on an unworldly object, ask the jukebox?
In the hotel he found a room with enough space for a piece of paper, pencils and an eraser. At first his attempt at using the jukebox as a dialogue on the stage, as a “stage dialogue” came to mind, now, in the solitude and freedom of Soria, the liberation from given literary forms also forced itself on him, a liberation for new, unknown literary possibilities. The hero of Handke’s new story is the story itself. Roland Barthes wrote that a text gives him the greatest pleasure as a reader “if he manages to make himself heard indirectly, to raise his head, to hear something else”. This is how Handke’s texts work; One should pause while reading, he once said, take a deep breath, “let the sun shine on you, even when it’s not shining at all.” Rarely has Handke described the concrete, the exterior of a landscape, a city, a civilization of contemporary history and thus also hit the inside as he does here. In this story, imagination and the world are in great, beautiful balance.” (suhrkamp)

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