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Mr. Promberger, wie haben Sie das gemacht? · Mr. Promberger, how did you do that?

Mr. Promberger, wie haben Sie das gemacht? · Mr. Promberger, how did you do that?

Mr. Promberger, wie haben Sie das gemacht? Fragen, die mich schon mehr als 40 Jahre beschäftigen. Ebensee oder Langwies | AT · um 1910 (Fotos: Johann Promberger · Scan (li.): Christoph Pallinger, Repro (re.): Dieter Brasch © PP · www.ewigesarchiv.at) Linke Seite: eine sehr klare, eindeutig beschreibbare Fotografie: Ein Mann mit hochgezwirbeltem Schnurrbart hält mit seinen Händen die Griffe eines beidseits nach schräg unten gerichteten „Lenkers“ eines Fahrrades. „Klassische“ Spielbein-/Standbein Stellung bzw. Haltung, sein Blick nach links oben (von der Seite des Mannes aus gesehen) in die Ferne gerichtet, am Kopf einen Hut mit Gamsbart. Er trägt einen Trachten-Janker mit Hirschhorn-Knöpfen, darunter eine Weste und ein weißes Hemd mit Stehkragen, dunkle Hose. Seine Schuhe mit Absatz, wohl bereits längere Zeit getragen. Ein Herrenfahrrad mit Blockbremse vorne, Kettenantrieb ohne Schaltung, gegenwärtig wohl als „Fixie“ zu bezeichnen. Metallklingel, eine Vorrichtung unterhalb des Lenkers, die möglicherweise ein Licht, vielleicht eine Karbidlampe aufnehmen könnte. Mann und Fahrrad stehen auf Schotterboden, davor ein Stück Gras sichtbar, dahinter ein gemauerter Blumentrog mit Kapuzinerkresse, Efeu und zwei Blumentöpfen, im Hintergrund die Mauer eines Hauses mit Fensteröffnung, Fenstergitter und geöffneten, sicher grün gestrichenen Holzjalousien. Mit diesem Foto als Sujet habe ich im Jahr 1979 das erste Plakat zu Johann Promberger (1886–1962) gemacht. In Ebensee und Umgebung war sein Hausname „Nigala“, abgeleitet von Nikolaus. Er war ausgebildeter Schlosser und später Werkmeister in der Saline Ebensee, Tischler, Modellbauer, ein „Neuheitenfanatiker“ – wie viele, die ihn gekannt hatten, ihn beschrieben – er besaß ua. Tandems, Hochräder, Autos (alles gebraucht gekauft), einen Filmprojektor und gekaufte 35 mm Filme, eine Laterna Magica und 9 x 9 cm große Dias (auch dazugekauft, nicht selbst fotografiert), baute ein Motorboot, das 1945 von der US-Army, die das KZ Ebensee befreit hatte, beschlagnahmt wurde und war Amateur-Photograph. Er hinterließ mehr als 200 etwa postkartengroße Glasnegative aus der Zeit 1905–1930, einzigartige Dokumente, die erst 1977, nach dem Tod seiner Frau Aloisia beim Ausräumen des Dachbodens wieder aufgefunden worden waren. Johann Promberger war mein Großvater, mein Opa – ich kann mich sehr gut an ihn erinnern, ich war acht Jahre alt, als er verstorben ist. Ich war oft bei ihm in der kleinen Werkstatt mit den vielen Blechdosen, gefüllt mit alten Schrauben, Muttern, Beilagscheiben, habe mit ihm gebastelt und ihn sehr gerne gehabt. Das Plakat war eine der Beilagen der Bild-Text-Edition „Der Traunseher“, die Hans Kienesberger, Walter Pilar und ich in den Jahren 1978 bis 1981 herausgegeben haben. 

Im Konvolut fand sich auch noch eine zweite Glasplatte mit augenscheinlich demselben Sujet, allerdings war die Schichtseite, also die Trägerschicht des Negativs stark verändert, oxidiert, zugedunkelt, die Emulsion war gesprungen und hatte sich an einigen Stellen vom Glas abgelöst. Dieses Glasnegativ wurde erst vor wenigen Wochen von meinem Studionachbarn, dem Fotografen Dieter Brasch professionell in hoher Auflösung reproduziert – ich hatte davon vor mehr als 40 Jahren nur eine Kontaktkopie machen können. Dieses fleckige, stark veränderte Foto zeigt Johann Promberger in einer veränderten Haltung: Die Hand in die Hüfte gestützt hält sein linker Arm die Jacke offen und gibt somit den Blick frei auf die Uhrkette, die in einem Knopfloch befestigt war. 

Besonders bemerkenswert: die Position des Fahrrades selbst ist nahezu völlig ident auf beiden Aufnahmen. Bei der verwendeten Laufboden-Kamera musste nach jeder Aufnahme eine unbelichtete Trockenplatte in einem blechernen Plattenhalter eingeschoben werden und das die empfindliche Schicht vor Licht schützende Blech herausgezogen werden. Es musste also einige Zeit vergehen zwischen den Aufnahmen. Wer hat die Aufnahmen gemacht, wer die Platten gewechselt? Wie war es möglich, dass das Fahrrad so „festgefroren“ an Ort und Stelle blieb?

Nicht nur das würde ich so gerne meinen Opa fragen können. 

Die goldene Taschenuhr meines Großvaters wurde mir bei einem Einbruch in mein Studio im Jahr 2014 gestohlen. 

Mr. Promberger, how did you do that? Questions that have preoccupied me for more than 40 years. Ebensee or Langwies | AT · around 1910 (Photos: Johann Promberger · Scan (left): Christoph Pallinger, Repro (right): Dieter Brasch © PP · www.ewigesarchiv.at) Left side: a very clear, clearly writable photograph: A man with With his mustache twisted up, his hands hold the handles of a “handlebar” of a bicycle that is tilted downwards on both sides. “Classic” free leg / supporting leg position or posture, his gaze directed to the top left (seen from the man’s side) into the distance, a hat with a chamois beard on his head. He wears a traditional jacket with staghorn buttons, including a vest and a white shirt with a stand-up collar, dark trousers. His heeled shoes, probably worn for a long time. A men’s bike with a block brake at the front, chain drive without gearshift, currently probably a “fixie”. Metal bell, a device below the handlebars that could possibly pick up a light, perhaps a carbide lamp. Man and bicycle stand on gravel ground, in front of which a piece of grass is visible, behind it a brick flower trough with nasturtiums, ivy and two flower pots, in the background the wall of a house with a window opening, window grilles and open wooden blinds, certainly painted green. With this photo as the subject, I made the first poster for Johann Promberger (1886–1962) in 1979. In and around Ebensee his house name was “Nigala”, derived from Nikolaus. He was a trained locksmith and later a foreman in the Ebensee saltworks, a carpenter, model maker, a “novelty fanatic” – as many who had known him described him – he owned, among other things. Tandems, high bikes, cars (all bought second-hand), a film projector and purchased 35 mm films, a magic lantern and 9 x 9 cm slides (also purchased, not photographed yourself), built a motorboat, which was used in 1945 by the US Army, who liberated the Ebensee concentration camp, was confiscated and was an amateur photographer. He left behind more than 200 glass negatives, roughly the size of a postcard, from the period 1905–1930, unique documents that were not found again until 1977, after the death of his wife Aloisia while clearing the attic. Johann Promberger was my grandfather, my grandfather – I remember him very well, I was eight years old when he passed away. I was often with him in the small workshop with the many tin cans filled with old screws, nuts, washers, and I did handicrafts with him and loved him very much. The poster was one of the supplements to the picture-text edition “Der Traunseher”, which Hans Kienesberger, Walter Pilar and I published between 1978 and 1981.
In the bundle there was also a second glass plate with apparently the same subject, but the layer side, i.e. the carrier layer of the negative, was heavily changed, oxidized, darkened, the emulsion had cracked and had become detached from the glass in some places. This glass negative was professionally reproduced in high resolution by my studio neighbor, the photographer Dieter Brasch, only a few weeks ago – I was only able to make a contact copy of it more than 40 years ago. This blotchy, heavily altered photo shows Johann Promberger in a different posture: with his hand on his hip, his left arm holds his jacket open, revealing the watch chain that was fastened in a buttonhole.
Particularly noteworthy: the position of the bike itself is almost completely identical on both images. With the walking floor camera used, an unexposed drying plate had to be inserted into a sheet metal plate holder after each exposure and the sheet metal protecting the sensitive layer from light had to be pulled out. So it had to pass some time between the recordings. Who made the recordings, who changed the records? How was it possible that the bike stayed so “frozen” in place?
That’s not the only thing I would love to be able to ask my grandpa about.
My grandfather’s gold pocket watch was stolen when my studio was broken into in 2014.

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