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Mich an Kestutis Lapsys erinnern · Remembering Kestutis Lapsys

Mich an Kestutis Lapsys erinnern · Remembering Kestutis Lapsys

Mich an Kestutis Lapsys erinnern – zwei Tage nach einem Erdbeben, bei dem mehr als 8.000 Menschen ums Leben kamen und mindestens 39.000 verletzt wurden. Wien | AT · 2016–2020 (© PP · # 2751 · www.ewigesarchiv.at) Ab und zu wache ich auf und überlege kurz, welche Zusammenstellung ich aus dem Material des Ewigen Archivs machen könnte, dann denke ich an ein oft banales, unspektakuläres Thema – und wie in einem Nachschlag, einem Hammer der Realität fällt mir ein: „Aber das ist doch völlig lächerlich, absurd, fast obszön, angesichts des Erdbebens in der Türkei und in Syrien, zwei Tage nach einer wie so vieles unvorstellbaren Katastrophe (natürlich immer wieder auch: in Zeiten des Ukraine Krieges . . . ). Was kann ich tun, außer zu spenden? Wie denken in dem verwüsteten Gebiet Menschen an ihre verstorbenen, verschütteten Angehörigen, Freund*innen, wie gehen sie mit ihrem Schmerz, ihrer Trauer um? Ich habe keine Antwort.

Nun also eine Zusammenstellung von Zeichnungen, die ich vom im März 2021 verstorbenen Kestutis Lapsys im Laufe einiger Jahre machte – (m)eine Form der Erinnerung an einen lieben Freund.

Kestutis Lapsys (* 1947, Hall/Tirol – † 16. März 2021, Wien), geboren als Sohn litauischer Einwanderer, die vor den Russen geflüchtet waren, aufgewachsen in einem Lager für „Expatriierte“ in Kufstein. Studium der Grafik an der Hochschule für angewandte Kunst und der Akademie der bildenden Künste, Meisterklasse Melcher, Mag. art. 

Reisen und Aufenthalte in Asien und Amerika, Ausstellungen in Italien, Österreich und USA. Von 1976–2007 Lehrtätigkeit als Kunsterzieher am ORG I., Hegelgasse 14, Wien, wo er 1978 Wolfgang Egger (1951–1991) kennenlernte. Es entstand eine tiefe Freundschaft und Verbundenheit über die berufliche Tätigkeit hinaus. Gemeinsame Reisen und Aufenthalte in den USA.  

Die Stimme des Kestutis Lapsys war so beruhigend, angenehm und sanft, dass ich einmal, auf der Couch liegend, er am Kopfende sitzend, eingeschlafen bin während er erzählte, was ihn in der Folge so ärgerte, dass er kurz darauf konsterniert abzog. Kennengelernt habe ich Kestutis im Jahr 1991, nachdem sein enger Freund und Kunsterzieher-Kollege, der Maler Wolfgang Egger verstorben war. Mit Wolfgang hatte ich 1977/78 ein Auslandstudien-Jahr in Poznan/Polen verbracht, Kestutis kümmerte sich um den Nachlass, einige Zeit später arbeiteten wir an einem Katalog mit den hinterlassenen Arbeiten des Künstlers und freundeten uns an. Er erzählte mir immer wieder von seiner über seine Kindheit in einem Lager für „Expatriats“ am Rande von Kufstein, in dem er mit seinen Eltern, die aus Litauen geflüchtet waren, aufgewachsen war. Ich bedaure sehr, dass ich kein Video aufgenommen habe mit ihm, mit Ausnahme eines ganz kurzen, nur 27 Sekunden langen Videos. 

Kestutis war ein „very special character“. Ein Kunsterzieher in bestem Sinne, beliebter Professor, Künstler, ein großartiger Zeichner – mit Bleistift und Smartphone gleichermaßen, ein wunderbarer Erzähler und lieber Freund. Kestutis hat mir bei seinen fallweisen Besuchen im Studio entweder strikt verboten, ihn zu fotografieren (hat mir dann aber einmal schriftlich bestätigt, dass ich ihn das nächste Mal fotografieren darf), oder er hat begeistert mitgemacht. 

Remembering Kestutis Lapsys – two days after an earthquake that killed more than 8,000 people and injured at least 39,000. Vienna | AT · 2016–2020 (© PP · # 2751 · www.ewigesarchiv.at) Every now and then I wake up and think briefly about what compilation I could make from the material from the Eternal Archive, then I think of an often banal, unspectacular topic – and like in a look-up, a hammer of reality occurs to me: “But that is completely ridiculous, absurd, almost obscene, in view of the earthquake in Turkey and in Syria, two days after an unimaginable catastrophe like so many other things (of course always again: in times of the Ukraine war . . . ). What can I do besides donate? How do people in the devastated area think of their deceased, buried relatives and friends, how do they deal with their pain and grief? I have no answer.
So now a compilation of drawings I made over the course of a few years by Kestutis Lapsys, who died in March 2021 – (m)a form of remembrance for a dear friend.

Kestutis Lapsys (* 1947, Hall/Tyrol – † March 16, 2021, Vienna), born as the son of Lithuanian immigrants who had fled from the Russians, grew up in a camp for “expatriates” in Kufstein. Studied graphics at the University of Applied Arts and the Academy of Fine Arts, Melcher master class, Mag. art.
Travels and stays in Asia and America, exhibitions in Italy, Austria and the USA. From 1976 to 2007 he taught art at ORG I., Hegelgasse 14, Vienna, where he met Wolfgang Egger (1951–1991) in 1978. A deep friendship and connection developed beyond the professional activity. Joint trips and stays in the USA.
The voice of Kestutis Lapsys was so soothing, pleasant and gentle that I once, lying on the couch with him sitting at the head end, fell asleep while he was talking, which subsequently annoyed him so much that he left in consternation shortly afterwards. I got to know Kestutis in 1991 after his close friend and fellow art teacher, the painter Wolfgang Egger, passed away. I spent a year studying abroad with Wolfgang in Poznan/Poland in 1977/78, Kestutis took care of the estate, some time later we worked on a catalog with the artist’s works and became friends. He kept telling me about his childhood in a camp for “expatriates” on the outskirts of Kufstein, where he grew up with his parents who had fled Lithuania. I am very sorry that I didn’t record any video with him, except for a very short video that was only 27 seconds long.
Kestutis was a “very special character”. An art teacher in the best sense, a popular professor, artist, a great draftsman – with pencil and smartphone alike, a wonderful storyteller and dear friend. During his occasional visits to the studio, Kestutis either strictly forbade me to photograph him (but then once confirmed in writing that I could photograph him next time), or he enthusiastically participated.

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