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In der Cité internationale des arts

In der Cité internationale des arts

In der Cité internationale des arts. Nachdenken über eine schwierige Zeit. Paris | FR · 1990 (© PP · # 3420 · www.ewigesarchiv.at) Es fällt mir nicht leicht, diese Zusammenstellung von Bilder anzuschauen, manche Gefühle aus einer nun mehr als 35 Jahre zurückliegenden Zeit ansatzweise wieder zu spüren und einige Textzeilen dazu zu formulieren. Wenn ich das nicht aus einer Art Routine heraus machen würde, um diese Micro-Dokumente für die website des Ewigen Archivs www.ewigesarchiv.at aufzubereiten und sie kurz auf FB „äußerln“ zu führen, würde ich dies sicher nicht tun. Wäre kein Problem für die Nachwelt, nichts davon würde fehlen – andererseits: vom Standpunkt her, dass die Beobachtung und das Reflektieren persönlichen Erlebens – so unscheinbar und unspektakulär auch immer – eine Möglichkeit der „Welterkenntnis“ ist – von diesem Ausgangspunkt, der ja der Nukleus des Ewigen Archivs ist, ist es gerechtfertigt. Das halbe Jahr, das ich 1990 in einem Atelier des Landes Kärnten in der „cité internationale des arts“, der „internationalen Stadt der Künste“ (Foto li.unt.), verbrachte, war eine der schwierigsten Zeiten meines Lebens. Das Jahr vorher hatte ich in einer Art Vakuum gelebt, konnte in Österreich nach einer intensiven Zeit als artist in residence in Montréal nicht Fuß fassen. Im Atelier in Paris war ich lange Zeit unschlüssig, wie ich weiterarbeiten sollte – das Foto links oben zeigt mich an einer Wand des Studios beim Arbeiten an großformatigen Zeichnungen, die SW-Fotos darunter, von meiner Schwester Andrea bei einem Besuch aufgenommen, fassen gut meine damalige Orientierungslosigkeit zusammen.  Das rechte Foto ist ein beiläufig entstandenes Selbstportrait, während ich den Angriff auf die LIBRAIRIE OGMIOS dokumentierte (siehe nähere Information unterhalb). Es ist interessant, nach vielen vergangenen Jahren, mich selbst im Spiegel zu sehen: Sehr konzentriert und fokussiert auf das Schaufenster, die Spuren des Einschlages, in der Hand an diesem Tag eine kleine Canon Kompaktkamera (natürlich „analog“, mit Diafilm, 36 Aufnahmen pro Rolle), bekleidet mit einer praktischen Anglerjacke á la Joseph Beuys (dessen Markenzeichen diese Art von Jacke war). 

Der Angriff auf die LIBRAIRIE OGMIOS. Paris | FR · 1990 Sehr verkürzt handelte es sich an diesem Tag um ein weiteres dramatisches Ereignis in einer ganzen Folge von Geschehnissen, die ausgelöst wurden durch die entsetzliche Schändung des jüdischen Friedhofs im südfranzösischen Ort Carpentras, bei der in der Nacht zum 9. Mai 1990 nicht nur dreißig Gräber verwüstet worden waren, sondern die Täter überdies den Leichnam eines kurz zuvor Verstorbenen exhumiert und in besonders entwürdigender Weise auf einem anderen Grab abgelegt hatten. In Folge kam es zu großen Demonstrationen in Paris (s. link unten) und auch zu dem in diesem Tableau dokumentierten Angriff einer Gruppe von jüdischen Aktivisten auf eine Buchhandlung, die bekannt dafür war, dass sie rechtsextreme und nationalistische Bücher und Publikationen vertrieb. (s. dazu Essay von des Journalisten Richard Bellet unten). Dieser massive Protest waren einer von vielen Auseinandersetzungen, Demonstrationen, Umzügen und Protesten, die ich im Frühsommer 1990 im Rahmen eines 6-monatigen Aufenthaltes in Paris in der cité des arts internationale fotografiert hatte, die oft „begleitet“ wurden durch einen massiven Aufmarsch der CRS, der Compagnies Républicaines de Sécurité (Republikanische Sicherheitskompanien). 

Die Einsätze der CRS und Demonstrationen sind auch Teil meines damals entstandenen Films 

„Paris Paname“ aus 1990

At the Cité internationale des arts. Reflecting on a difficult time. Paris | FR – 1990 (© PP – # 3420 – www.ewigesarchiv.at) It’s not easy for me to look at this compilation of images, to feel some of the feelings from a time more than 35 years ago and to formulate a few lines of text. If I wasn’t doing this out of a kind of routine in order to prepare these micro-documents for the website of the Eternal Archive www.ewigesarchiv.at and briefly ‘externalise’ them on FB, I certainly wouldn’t be doing this. It wouldn’t be a problem for posterity, none of it would be missing – on the other hand: from the point of view that observing and reflecting on personal experience – however inconspicuous and unspectacular – is a way of ‘recognising the world’ – from this starting point, which is the nucleus of the Eternal Archive, it is justified. The six months I spent in 1990 in a studio of the province of Carinthia in the ‘cité internationale des arts’, the ‘international city of the arts’ (photo below left), was one of the most difficult times of my life. The year before, I had lived in a kind of vacuum, unable to gain a foothold in Austria after an intensive period as artist in residence in Montréal. In the studio in Paris, I was undecided for a long time as to how I should continue working – the photo at the top left shows me on a wall of the studio working on large-format drawings, the black and white photos below, taken by my sister Andrea during a visit, summarise my lack of orientation at the time. The photo on the right is a casual self-portrait taken while I was documenting the attack on the LIBRAIRIE OGMIOS (see more information below). It’s interesting to see myself in the mirror after many years gone by: Very concentrated and focused on the shop window, the traces of the impact, in my hand that day a small Canon compact camera (of course ‘analogue’, with slide film, 36 shots per roll), dressed in a practical fishing jacket á la Joseph Beuys (whose trademark was this kind of jacket).

The attack on the LIBRAIRIE OGMIOS. Paris | FR – 1990 In a nutshell, this day was another dramatic event in a whole series of events triggered by the appalling desecration of the Jewish cemetery in Carpentras in the south of France, in which not only thirty graves were vandalised on the night of 9 May 1990, but the perpetrators also exhumed the body of a recently deceased person and placed it on another grave in a particularly degrading manner. This led to large demonstrations in Paris (see link below) and also to the attack by a group of Jewish activists on a bookshop known for selling right-wing extremist and nationalist books and publications, as documented in this tableau. (see essay by journalist Richard Bellet below). This massive protest was one of many clashes, demonstrations, processions and protests that I photographed in the early summer of 1990 during a 6-month stay in Paris in the cité des arts internationale, which were often ‘accompanied’ by a massive deployment of the CRS, the Compagnies Républicaines de Sécurité (Republican Security Companies).

The CRS operations and demonstrations are also part of the film I made at the time
‘Paris Paname’ from 1990

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In der Cité internationale des arts. Nachdenken über eine schwierige Zeit. Paris | FR · 1990 (© PP · # 3420 · www.ewigesarchiv.at) Es fällt mir nicht leicht, diese Zusammenstellung von Bilder anzuschauen, manche Gefühle aus einer nun mehr als 35 Jahre zurückliegenden Zeit ansatzweise... mehr lesen

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