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„Hyperglöckler“ von Walter Pilar im „Traunseher Nr. 9“ · “Hyperglöckler” by Walter Pilar in “Traunseher No. 9”

22/01/202301/22/2023

„Hyperglöckler“ von Walter Pilar im „Traunseher Nr. 9“. Ebensee, Traunkirchen | AT · 1981 (Grafik: Walter Pilar, Tableau © PP · # 2716 · www.ewigesarchiv.at) Der am 1. Jänner 2018 verstorbene Schriftsteller Walter Pilar begeisterte sich zeitlebens für den Glöcklerlauf in Ebensee, kaum jemals ließ er es aus, sich in der letzten Rauhnacht, am 5. Januar, der Nacht vor Dreikönig, in Ebensee das Vorbeilaufen der „Passen“ anzuschauen, er befasste sich auch in seinem schriftstellerischem Werk damit. (s. u.) Für die 9. und letzte Ausgabe der von Hans Kienesberger, Walter Pilar und mir von 1978–1981 herausgegebenen Bild-Text-Edition „Der Traunseher“ zeichnete Walter Pilar 1981 die Grafik „Hyperglöckler (fliegende Projekte): Strichzeichnung (schwarz) und Bauplan eines Kastendrachens (rot), 2-färbiger Offsetdruck auf flugtauglichem Druckträger (gelblades Leicht-papier), 43 x 62 cm“ (O-Ton W.P.), die in diesem Tableau veröffentlicht wird.

Transkription der handgeschriebenen Texte in der Zeichnung, von li. ob.:

(Super-) Überglöckler*) im Telemarkabflug // Ein sowjetischer Drachen*) entführt die Edelweißgruppe Kohlstatt**) Ortsteil von Ebensee mit gigantischen Glöcklerpassen & Kappenbaumeistern // Die Pass der Rauhpräservativglöckler in dieser denkwürdigen Rauhnacht (Rauhreifler aus Kondomas) // METSCHLESS LEBE HOCH EBENSEE Teil einer Glöcklerpass nach der industriellen Revolution //

Text am rechten Rand:

Schwarzer Teil: Hyperglöckler. Grafiken aus dem Ideenfluß des Salzkammergutschnürlregenzeichners Walter Pilar, in denen er sich mit dem Brauch des Glöcklerlaufens (am Abend vor Dreikönig – 6. Jänner) auseinandergesetzt hat. Zum Brauch: Bei diesem magisch -mythisch angehauchtem Kollektivgeschehen laufen weißgekleidete Glöcklerpassen in verschiedenen Tanzformen (Kreise, Achter, Spiralen) & tragen dabei verschiedene Kappenformen (Sterne, Halbkreise = Sturmhauben, 5 zack, 7 zack etc.) wodurch sie symbolisch Sterne & Planeten bewegen, phonetisch unterstütz t durch helle oder dumpfe Glockenschläge (aus den umgehängten schweren Glocken). Mittels dm weißen Gewand (im Schnee!) suggerieren sie durch ihre kopflings getragenen hellerleuchteten Kappen (in der dunklen Winternacht) die Illusion schwebender Symbole. Zur Form der Glöcklerkappen: . . . auch liegen die bizarren Bergspitzen & -formen sehr nahe vor ihren alltäglich mehr oder weniger bewußt lebenden Augen. W. P.

„Glöckler sind Figuren aus den Rauhnachtsbräuchen im Salzkammergut und angrenzenden Regionen darstellende Menschen. Bei den verkörperten Figuren handelt es sich um Schönperchten, gute Lichtgeister, welche die Rauhnachtsgeister, die Wilde Jagd, endgültig vertreiben sollen. Die Stammform, der traditionelle Ebenseer Glöcklerlauf, wurde mit 2010 in das Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes in Österreich aufgenommen.^“

“Hyperglöckler” by Walter Pilar in “Traunseher No. 9”. Ebensee, Traunkirchen | AT 1981 (Graphic: Walter Pilar, Tableau © PP # 2716 www.ewigesarchiv.at) The writer Walter Pilar, who died on January 1, 2018, was enthusiastic about the Glöcklerlauf in Ebensee all his life, he hardly ever failed to get involved in the last rough night, on January 5th, the night before Epiphany, to watch the “Passen” run past in Ebensee, he also dealt with it in his literary work. (see below) For the 9th and last issue of the image-text edition “Der Traunseher” published by Hans Kienesberger, Walter Pilar and me from 1978-1981, Walter Pilar drew the graphic “Hyperglöckler (flying projects): line drawing (black) in 1981 and construction plan of a box kite (red), 2-color offset print on airworthy print medium (yellow blade lightweight paper), 43 x 62 cm” (O-Ton W.P.), which is published in this tableau.
Transcription of the handwritten texts in the drawing, from left. if.:
(Super-) Überglöckler*) in a telemark descent // A Soviet kite*) abducted the Edelweißgruppe Kohlstatt**) District of Ebensee with gigantic Glöcklerpassen & cap builders // The pass of the Rauhprservativglöckler in this memorable Rauhnacht (Rauhreifler from Kondomas) // METSCHLESS LIFE HOCH EBENSEE Part of a Glöckler Pass after the industrial revolution //
Text on the right margin:
Black part: Hyperglöckler. Graphics from the flow of ideas by the Salzkammergut corded rain artist Walter Pilar, in which he dealt with the custom of the Glöcklerlaufen (on the evening before Epiphany – January 6th). About the custom: In this collective event with a touch of magic and myth, white-clad Glöcklerpassen run in various dance forms (circles, figure eights, spirals) and wear various cap shapes (stars, semicircles = balaclavas, 5 zack, 7 zack, etc.) whereby they symbolically move stars and planets , phonetically supported by bright or dull chimes (from the heavy bells hung around the neck). Wearing their white robes (in the snow!), they suggest the illusion of floating symbols with their headlong, brightly lit caps (in the dark winter night). About the shape of the Glöckler caps: . . . the bizarre mountain peaks and forms are also very close in front of her more or less consciously living eyes. W.P.

“Glöckler are people portraying figures from the Rauhnacht customs in the Salzkammergut and neighboring regions. The embodied figures are Schönperchten, good spirits of light who are supposed to drive out the Rauhnachtsgeister, the Wild Hunt, once and for all. The original form, the traditional Ebensee Glöcklerlauf, was included in the register of intangible cultural heritage in Austria in 2010.”

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