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„Going fully equipped“

„Going fully equipped“

„Going fully equipped“ vs „Reisen mit leichtem Gepäck“ Amsterdam | NL; Brooklyn | US; Tokyo | JP; Wien | AT · 1994–2022 (SW-Foto © Nobuyoshi Araki · © PP · # 2629 · www.ewigesarchiv.at)  „Going fully equipped“ ist im englischen Sprachgebrauch (GB) ein Synonym für Menschen, die auf der Straße leben und alle ihre „Habseligkeiten“ bei sich haben bzw. bei sich haben müssen. Klar überlege ich mir jedesmal für Momente, wenn ich in verborgenen Ecken Schlafende sehe, wenn ich Menschen sehe, die vollgestopfte Plastiksäcke im Einkaufswagen schieben: „Darf ich das jetzt fotografieren? Ist das jetzt „Sozialporno“? Und: wozu überhaupt? Ich als Reicher beobachte die Armen!“ Ich beruhige mich dann schnell und zerre meine Schutzpatrone heraus: Jacob van Riis, Heinrich Zille, Hermann Drawe, August Sander, Diane Arbus – seit Neustem verweise ich mir gegenüber auch auf Nobuyoshi Araki (SW-Foto re. ob. Obwohl: der scheixxt sich ja sowieso gar nix) Das Einzige, was ich zu meiner „Verteidigung“ immer anführe: Ich achte immer und ganz besonders darauf, dass ich so fotografiere, dass die Fotografierten nichts davon bemerken. Ja – so präpotent es klingt: ich sehe mich sehr wohl im Bereich der Sozialdokumentation. In Abwandlung des Spruches „Schreib’ das auf, Kisch!“ bezogen auf den Journalisten Egon Erwin Kisch, denke ich mir „Fotografier’ das jetzt, Peter!“ Die Assemblage von mit Plastikfolie abgedeckten Einkaufswagen fiel mir 1995 in Brooklyn auf, das Foto daneben machte ich vor einem Jahr in Amsterdam. Das „Stillleben“ mit Plüschpferd und BILLA-Sack verbinde ich mit einer alten Frau, die ich seit Jahren auf der Gumpendorferstraße im 6. Bezirk in Wien beobachte, sie saß lange vor einer Apotheke, in letzter Zeit weiter Richtung Stadtzentrum, oft inmitten von Lebensmitteln, Kleidern etc. Manchmal gebe ich ihr etwas, sie bedankt sich murmelnd – möglicherweise bulgarisch – und mit Gesten, ich bilde mir ein, sie auch schon mal in besserer Kleidung gehend gesehen zu haben. Vielleicht täusche ich mich auch. 

Ich denke, mich interessiert dieser Bereich auch deshalb sehr, weil ich am liebsten „mit leichtem Gepäck“ reise, versuche, meine angehäuften Dinge so nach und nach zu reduzieren. Das letzte Hemd hat bekanntlich keine Taschen und der Künstler Timm Ulrichs will ja die Welt „besenrein verlassen“. Bis jetzt hat sich aber noch kein Museum gefunden, das seine Ansammlungen übernehmen will. 

Ab und zu überlege ich mir, was ich mitnehmen würde, wenn ich flüchten müsste, wenn ich mich verstecken oder im Notfall mein Studio sofort verlassen müsste. Es ist vermutlich mehr die Entscheidung, alles – oder fast alles – zurückzulassen und irgendetwas Naheliegendes mitzunehmen. Als ich vor einigen Jahren telefonisch von meinem Nachbarn verständigt wurde, dass im Studio eingebrochen wurde, war nach dem ersten Schock die Frage, ob die externen Festplatten beim Computer noch da seien. Mir war eingefallen, dass auf diesen mein gesamtes Bildarchiv – mein sogenanntes „Ewiges Archiv“ – meine Sammlungen und Zusammenstellungen von mehr als 40 Jahren gespeichert waren und ich keinerlei externes Backup hatte zu diesem Zeitpunkt. Zu meiner Erleichterung waren sie noch da – was sollten auch Einbrecher mit digitalem Zeug anfangen. Erst später bemerkte ich, dass persönliche Erinnerungsstücke fehlten, die mir mehr wert waren als virtuelle Daten. Ich nehme an, dass im Falle des Falles wohl Überlebenswichtiges schnell gepackt wird. Trotzdem: mittlerweile habe ich externe Backups, Online-Sicherungen und vor einiger Zeit habe ich die Daten der digitalen Tableaux des „Ewigen Archiv“ – mittlerweile mehr als 2000 Zusammenstellungen – auf einen USB-stick gespeichert und diesen neben die Eingangstür des Studios gehängt. Aber dieser würde mich nicht wärmen, wenn ich auf der Straße schlafen müsste und essen könnte ich ihn auch nicht.

“Going fully equipped” vs “travelling light” Amsterdam | NL; Brooklyn | US; Tokyo | JP; Vienna | AT 1994–2022 (B&W photo © Nobuyoshi Araki © PP # 2629 www.ewigesarchiv.at) “Going fully equipped” in English (GB) is a synonym for people who live on the streets and all their Have or must have “belongings” with you. Of course, every time I see people sleeping in hidden corners, when I see people pushing stuffed plastic bags in their shopping trolleys, I think to myself: “May I take a picture of that now? Is this now “social porn”? And: why at all? As a rich man, I watch the poor!” I then calm down quickly and pull out my patron saints: Jacob van Riis, Heinrich Zille, Hermann Drawe, August Sander, Diane Arbus – recently I also referred to Nobuyoshi Araki (b/w photo right Although: he doesn’t give a damn anyway) The only thing I always cite in my “defense”: I always and especially make sure that I take pictures in such a way that the person being photographed doesn’t notice anything. Yes – as pretentious as it sounds: I see myself very well in the field of social documentation. In a modification of the saying “Write that down, Kisch!” referring to the journalist Egon Erwin Kisch, I think to myself “Photograph that now, Peter!” The assemblage of shopping trolleys covered with plastic film caught my eye in Brooklyn in 1995, the photo next to it I did a year ago in Amsterdam. I associate the “still life” with plush horse and BILLA sack with an old woman I have been observing for years on Gumpendorferstrasse in Vienna’s 6th district. She sat for a long time in front of a pharmacy, lately further towards the city center, often surrounded by groceries , clothes, etc. Sometimes I give her something, she says thank you with a murmur – possibly in Bulgarian – and with gestures, I imagine that I have seen her walking in better clothes before. Maybe I’m wrong too.
I think I’m also very interested in this area because I prefer to travel “light luggage” and try to reduce the things I’ve accumulated little by little. As is well known, the last shirt has no pockets and the artist Timm Ulrichs wants to “leave the world clean”. So far, however, no museum has been found that wants to take over his collections.
From time to time I think about what I would take with me if I had to flee, if I had to hide or if I had to leave my studio immediately in an emergency. It’s probably more a decision to leave everything – or almost everything – behind and take something close to hand with you. When my neighbor called me a few years ago that the studio had been broken into, after the initial shock I was asked whether the external hard drives were still there with the computer. It had occurred to me that my entire image archive – my so-called “eternal archive” – ​​my collections and compilations of more than 40 years were stored on these and I had no external backup at that time. To my relief they were still there – what should burglars do with digital stuff. It was only later that I realized that I was missing personal memorabilia that were worth more to me than virtual data. I assume that if the worst comes to the worst, survival essentials will be packed quickly. Nevertheless: meanwhile I have external backups, online backups and some time ago I saved the data of the digital tableaux of the “Eternal Archive” – ​​meanwhile more than 2000 compilations – on a USB stick and hung it next to the entrance door of the studio. But this wouldn’t keep me warm if I had to sleep on the street, and I couldn’t eat it either.

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„Going fully equipped“ vs „Reisen mit leichtem Gepäck“ Amsterdam | NL; Brooklyn | US; Tokyo | JP; Wien | AT · 1994–2022 (SW-Foto © Nobuyoshi Araki · © PP · # 2629 · www.ewigesarchiv.at)  „Going fully equipped“ ist im englischen Sprachgebrauch (GB) ein Synonym für Menschen,... mehr lesen

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