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Firewalls und Zeichen an der Wand · Firewalls and signs on the wall

13/10/202210/13/2022

Firewalls, Zeichen an der Wand und das unablässige Vergehen meiner Lebenszeit. Wien | AT · 1973–2016 (© PP · # 2584 · www.ewigesarchiv.at) Gestern hatte ich wirklich netten Besuch von zwei Kollegen: Dirk Uhlenbrock aus Essen und Markus Hanzer, Freund aus Studienzeiten an der Angewandten. Beide ausgewiesene Typographie-Spezialisten, Markus hat vor Jahrzehnten seine umfangreiche Sammlung von Schriftbildern in seinem großartigen „Typemuseum“ online veröffentlicht, Dirk ist ebenso wie Markus Gestalter von „Fonts“, sammelt Typographiebücher und entdeckt bei seinen Stadtwanderungen auch hier in Wien immer wieder alte, interessante Geschäfts- und Hausbeschriftungen und veröffentlicht sie häufig auf FB. Dieses „Type-Tableau“ widme ich also Dirk und Markus und halte dazu hier folgend fest (klingt doch gut als Intro ;-) Das SW-Foto fotografierte ich mit einer zweiäugigen Rolleiflex im Format 6 x 6 im Jahr 1973 am Gaudenzdorfer Gürtel in der Nähe der damaligen Stadtbahn- heutigen U-Bahn-Haltestelle Gumpendorfer Gürtel. Zwei Feuermauern, also „Firewalls“, wobei der Begriff damals noch nicht eine Software zum Schutz vor Viren am Computer bezeichnete, wie das heute der Fall ist. „sei mobil mit Mobil“ – mit Neonumrandung. „Mobil“ war wie die ebenfalls verschwundene Marke „Esso“ ein Erdöl-Konzern. An der rechten Feuermauer schwer leserlich schon damals: Eine Werbung für „HABSBURG HAUSWÄSCHEREI“ mit einem „Schwan gespiegelt auf Wasser“-Logo. An der Unterseite Plakate für KRONE DEN ZIRKUS DEN DIE WELT KENNT. Die „Zum Würzen natürlich nur KOTÁNYI PAPRIKA KOTÁNYI GEWÜRZE BEWÄHRT SEIT 1881“-Werbung am rechten Bild sah ich 2016 in der Nähe der Nußdorferstraße: offensichtlich war das davor stehende Haus abgerissen worden und für kurze Zeit tauchten Feuermauer und Wandmalerei wieder auf.

Warum habe ich damals Häuser mit Werbung fotografiert und mache es noch heute? Warum „sammeln“ Dirk Uhlenbrock, Markus Hanzer und viele andere Beschriftungen, interessieren sich für Schrift und Schriftgestaltungen? Warum es die anderen machen, kann ich nur vermuten, aber für mich sind das Dokumente des Lebens, manche völlig banal, manche spannend. Sie geben mir die Möglichkeit, über die Situation der Welt nachzudenken, über das Vergehen der Zeit, insbesondere das Vergehen meiner eigenen Lebenszeit. Aber nicht nur: zB die Werbung für „Mobil“ – den Konzern unter diesem Markennamen gibt es nicht mehr, aber die Problematik von fossilen Brennstoffen hat sich in der mittlerweile vergangenen Zeit potenziert. Ich studierte damals an der TU Wien Architektur und besuchte mit wenigen anderen eine neu eingeführte Lehrveranstaltung: „Ökologie“. Damals ein noch weitgehend unbekannter Begriff.

Firewalls, signs on the wall and the relentless passing of my lifetime. Vienna | AT · 1973-2016 (© PP · # 2584 · www.ewigesarchiv.at) Yesterday I had a really nice visit from two colleagues: Dirk Uhlenbrock from Essen and Markus Hanzer, friend from student days at the Applied Sciences. Both proven typography specialists, Markus published his extensive collection of typefaces online in his great “Typemuseum” decades ago, Dirk, like Markus, is a designer of “Fonts”, collects typography books and, on his walks through the city, keeps discovering old, interesting business and house lettering and posts them frequently on FB. So I dedicate this “type tableau” to Dirk and Markus and record it here (it sounds good as an intro 😉 I took the black and white photo with a two-lens Rolleiflex in 6 x 6 format in 1973 on the Gaudenzdorfer Gurtel in the Near the former Stadtbahn – today’s subway station Gumpendorfer Gurtel. Two walls of fire, i.e. “firewalls”, although the term did not refer to software to protect against viruses on the computer at the time, as is the case today. “be mobile with Mobil” – with a neon border. Like the Esso brand, which also disappeared, “Mobil” was an oil company. Hard to read on the fire wall on the right: an advertisement for “HABSBURG HAUSWÄSCHEREI” with a “Swan reflected on water” logo. At the bottom posters for KRONE THE CIRCUS THE WORLD KNOWS. I saw the “For seasoning, of course, only KOTÁNYI PAPRIKA KOTÁNYI SPICES PROVEN SINCE 1881” advertisement on the right picture in 2016 near Nußdorferstraße: obviously the house in front of it had been demolished and for a short time the fire wall and wall painting reappeared.
Why did I photograph houses with advertising then and still do it today? Why do Dirk Uhlenbrock, Markus Hanzer and many others “collect” lettering, are they interested in typefaces and typeface designs? I can only guess why the others do it, but for me they are documents of life, some completely banal, some exciting. They give me the opportunity to think about the situation in the world, about the passage of time, especially the passage of my own lifetime. But that’s not all: eg the advertising for “Mobil” – the company no longer exists under this brand name, but the problem of fossil fuels has increased over the past few years. At that time I was studying architecture at the Vienna University of Technology and attended a newly introduced course with a few others: “Ecology”. At that time it was still a largely unknown term.

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