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Einübung in den Wiener Aktionismus · Practice in Viennese actionism

Einübung in den Wiener Aktionismus · Practice in Viennese actionism

Einübung in den Wiener Aktionismus: Privatperformance in Küche-Kabinett mit Klo am Gang. (M)eine künstlerische Sozialisation in den 1970er Jahren. Wien | AT · um 1975 (© PP · # 2237 · www.ewigesarchiv.at) Es ist wie ein Blick auf ein fremdes Leben, das mir sehr vertraut ist, wenn ich den etwa 3 Minuten langen, stummen SW-Film anschaue, von dem ich hier wenige Einzelbilder der Anfangssequenz zusammengestellt habe. Was hat mich dazu veranlasst, im schmalen Kabinett meiner „Küche-/Kabinett-Wohnung“ in der Schönbrunnerstraße 111 im 5. Wiener Bezirk meine Normal 8 mm Kamera auf ein Stativ zu stellen, einen 500 Watt-Strahler (die Verpackung steht geöffnet auf dem Tisch rechts im Bild) auf mich zu richten und mich nackt vor die Kamera zu stellen und aufzunehmen? Allein der Blick in das schmale Zimmer ist – zumindest für mich – jetzt, fast 50 Jahre später, höchst interessant. Die Wohnung war im dritten Stock des Hauses (das natürlich mittlerweile „dachausgebaut“ ist, klar), kein Lift, WC am Gang, keine Dusche, in der Küche ein Waschbecken. Abgewaschen wurde in einem orangenen „Plastikschaffel“, geduscht im städtischen „Tröpferlbad“. In einer Ecke der Küche stand ein „Durst“-SW-Vergrößerungsapparat, mit dem ich meine SW-Fotografien ausbelichtete. Im Kabinett in der linken Ecke der Kohleofen mit tapetenartiger Eckverkleidung, die Wände mit „Musterrolle“ gewalzt. Für die Bücher einige Holzkisten vom Naschmarkt schwarz angestrichen und aufeinandergestellt. Zum Schlafen hatte ich zwei Betteinsätze (Matratzen auf Holzrahmen mit Federkern) übereinandergestellt – für den Fall, dass mehr Platz benötigt wurde, wurden sie nebeneinander gestellt, das ging sich in der Breite des Zimmers gerade noch aus. An der linken Seite des Kabinetts eine Kleistergouache von mir, rechts am Kasten eine Federzeichnung. Das Plakat an der Tür habe ich immer noch und ist nach wie vor eines der mir liebsten: Ausstellungsplakat von Walter Pichler in der Galerie Grünangergasse. Zu der Zeit machte ich einerseits eine Ausbildung an der Sozialarbeiterschule der Gemeinde Wien in der Ottakringerstraße 200 (ich wollte ja „die Basis“ kennenlernen, soziale Erfahrungen sammeln) und andererseits das erste Jahr an der Angewandten.

Was hat mich zu dieser Zeit aber interessiert, beeinflusst, beschäftigt? Natürlich der damals an vielen Stellen der Stadt und in den Kreisen, in denen ich mich bewegte, auftauchende Wiener Aktionismus, die Mühl-Kommune, die Arbeiten von Arnulf Rainer („face farces“), die Filme von Peter Kubelka, Kurt Kren, Ernst Schmid jr, Andy Warhol etc., die ich im Österreichischen Filmmuseum sehen konnte, das ich damals häufig frequentierte. Die Mitglieder der „Mühl-Kommune“ traten mit gestreiften Latzhosen auf, alle, Frauen und Männer den Kopf kahl rasiert, manche mit einer oft unverschämten, provozierenden Selbstsicherheit. Die Kommune selbst war damals in der Praterstraße. Es war die Zeit der aufkommenden „Selbsterfahrungs-Gruppen“, der „Gruppendynamik-Seminare“, der Bioenergetik, Wilhelm Reich und die „Funktion des Orgasmus“ wurde wiederentdeckt und diskutiert, ich selbst machte ua. ein Wochenend-Marathonseminar um „Körperblockaden“ und „Körperpanzer“ aufzuspüren und in Folge aufzubrechen, damit die „Orgone“ fließen können . . . etc. Bei dem Seminar lernte ich auch zwei Mitglieder der Mühl-Kommune näher kennen. Es war jedenfalls in mir eine Faszination am Aufbrechen der Normen, am Ausprobieren, am Auflösen von handelsüblichen Grenzen, die den Hintergrund bildete zu dieser und anderen „Selbstdarstellungen“, die ich teils auch mit anderen Freund*innen auf Film und Fotografien produzierte. 

Es ist für mich eine ganz besondere Erfahrung und Möglichkeit, über die kurzen Filme und Fotografien von damals einen Blick auf meine eigenen Denk-, Erfahrungs- und Lebenswelten machen zu können. Auch wenn’s ab und zu Gefühle höchster Peinlichkeits in mir hochschwappt. So isses eben. Auch eine Erfahrung – eine Art von „Fremdschämen für sich selber.“ ;-)

Practice in Viennese actionism: private performance in a kitchen cabinet with a toilet in the hallway. (M) an artistic socialization in the 1970s. Vienna | AT · around 1975 (© PP · # 2237 · www.ewigesarchiv.at) It’s like looking at a strange life that is very familiar to me when I watch the 3-minute long, silent b / w film about which I am I have put together a few individual images from the opening sequence here. What prompted me to put my normal 8 mm camera on a tripod in the narrow cabinet of my “kitchen / cabinet apartment” in Schönbrunnerstrasse 111 in the 5th district of Vienna, a 500 watt radiator (the packaging is open on the Table on the right in the picture) to point at me and to stand naked in front of the camera and record? Just looking into the narrow room is – at least for me – now, almost 50 years later, extremely interesting. The apartment was on the third floor of the house (which of course has now been “lofted”, of course), no elevator, toilet in the corridor, no shower, and a washbasin in the kitchen. The dishes were washed in an orange “plastic bowl” and showered in the city’s “Tröpferlbad”. In one corner of the kitchen was a “Durst” black and white enlarger with which I exposed my black and white photographs. In the cabinet in the left corner the coal stove with wallpaper-like corner paneling, the walls rolled with a “pattern roll”. For the books, some wooden boxes from the Naschmarkt painted black and stacked. For sleeping, I had two bed inserts (mattresses on wooden frames with spring core) stacked on top of each other – in the event that more space was needed, they were placed next to each other, which was just about the width of the room. On the left side of the cabinet a paste gouache by me, on the right side of the box a pen drawing. I still have the poster on the door and it’s still one of my favorites: Walter Pichler’s exhibition poster in the Grünangergasse gallery. At that time I was doing an apprenticeship at the social worker school of the municipality of Vienna at Ottakringerstraße 200 (I wanted to get to know “the base”, gain social experience) and, on the other hand, the first year at the Angewandte.
But what was it that interested, influenced and preoccupied me at that time? Of course, the Viennese actionism that appeared in many parts of the city and in the circles in which I moved, the Mühl commune, the works of Arnulf Rainer (“face farces”), the films of Peter Kubelka, Kurt Kren, Ernst Schmid jr, Andy Warhol etc., which I was able to see in the Austrian Film Museum, which I frequented at that time. The members of the “Mühl-Kommune” appeared in striped dungarees, all women and men shaved their heads, some with an often outrageous, provocative self-confidence. The commune itself was then on Praterstrasse. It was the time of the emerging “self-experience groups”, the “group dynamics seminars”, bioenergetics, Wilhelm Reich and the “function of orgasm” was rediscovered and discussed, I did it myself, among other things. a weekend marathon seminar to track down “body blockages” and “body armor” and then break them open so that the “orgons” can flow. . . etc. At the seminar I also got to know two members of the Mühl commune better. In any case, I was fascinated by breaking the norms, trying things out, dissolving customary boundaries that formed the background to this and other “self-portraits” that I sometimes produced with other friends on film and photographs.
It is a very special experience and opportunity for me to be able to take a look at my own worlds of thought, experience and life through the short films and photographs from back then. Even if I feel extremely embarrassed every now and then. That’s the way it is. Also an experience – a kind of “stranger’s shame for oneself.” 😉

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