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Einmarsch der US-Army in Ebensee am 6. Mai 1945 · Invasion of the US Army in Ebensee on May 6, 1945

Einmarsch der US-Army in Ebensee am 6. Mai 1945 · Invasion of the US Army in Ebensee on May 6, 1945

Wie der zwölfjährige Emmerich Gaigg den Einmarsch der US-Army in Ebensee am 6. Mai 1945 erlebte. Panzer vor dem Hotel Post. Ebensee | AT · 1945 (Fotos ob. Reihe: Gertrud Schneggenburger; unt. Reihe Zeitgeschichte Museum Ebensee (ZGM) · Text: © Ing. Emmerich Gaigg, Tableau PP · # 2810 · www.ewigesarchiv.at) Am 6. Mai 1945 besetzte die US-Army Ebensee und befreite das KZ-Ebensee, in dem 8.745 Häftlinge umgekommen waren. Der Ebenseeer Ing. Emmerich Gaigg schrieb seine Erinnerungen an diesen Tag auf, damit seine Enkelkinder sie einmal lesen können. Der Schriftsteller Walter Pilar hat diese Aufzeichnungen bearbeitet und sie in seinem Buch „Lebenssee 3. Welle, Wandelalter“, gemeinsam mit Fotos, die im Zeitgeschichte Museum archiviert sind, veröffentlicht. Ich danke Herrn Ing. Emmerich Gaigg sehr für die Zustimmung, seinen Text hier in der originalen Version online zu stellen und Ruth Schneggenburger für die Information zu den Fotos ihrer Großmutter Gertrud.
 
Kriegsende
In den letzten Kriegstagen war eine Luftwaffeneinheit mit Fliegerabwehrgeschützen und anderen leichten Geschützen im Neudorf stationiert, oder vielleicht im Rückzug "hängengeblieben". Die Flak war hauptsächlich auf der Großvater-Wiese, wo jetzt die Siedlung an der Pfaffingstraße ist stationiert. Nach dem Krieg haben dann dort die Amerikaner ihre Zelte aufgeschlagen (tatsächlich Zelte) und einen Feldflugplatz für Kleinflugzeuge angelegt. Auch in unserem Hof stand eine Vierlingsflak der deutschen Wehrmacht und ein paar andere Fahrzeuge. Ein Feldwebel, ein Wiener, schlief bei uns in der Wohnung. Wieso, warum, weiß ich nicht mehr. Wahrscheinlich wollte er nicht im Zelt oder im Fahrzeug schlafen, Anfang Mai war es ja doch noch recht kühl. Auf Grund seiner gehobenen Stellung war es ihm möglich, sich um ein „Privatquartier“ umzusehen. Alle die Leute, die fallweise bei uns einquartiert waren, und das war damals oft der Fall, schliefen in unserem Wohnzimmer, der "Bauernstube", der „guten“ Stube, durch die wir in das Schlafzimmer gehen mussten, denn in den alten Häusern waren die meisten Räume „gefangene Räume“, d.h. man musste jeweils durch einem in den nächsten gehen.
Am Morgen des 6. Mai 1945, einem Sonntag, lag etwas in der Luft. Das merkte jeder, aber man wusste nicht was. Unser Feldwebel rasierte sich am frühen Morgen, bisher hatte er den Bart wuchern lassen. Ganz plötzlich und klammheimlich zog die Luftwaffeneinheit ab.
Mein Freund Lois (mein späterer Schwager) und ich, gingen am späten Vormittag des 6. Mai in die "Låmbå" (so nennt man in Ebensee das Ortszentrum westlich der Traun) bis zur Traunbrücke und noch ein Stück auf die Brücke. Die damalige Brücke war aus Beton, zwei Bögen spannten sich oberhalb der Brücke über den Fluß, in der Mitte ein mächtiger Pfeiler. Dieser Pfeiler sollte eine oder zwei Fliegerbomben enthalten, das wusste ich, oder gaubte ich zu wissen. Ich war nämlich daran zumindest indirekt beteiligt gewesen, als man sie in der Nacht (unmittelbar davor?) für den Transport dorthin vorbereitete, mit eigenen Augen habe ich sie gesehen. Zunächst waren die Bomben in dem Luftschutzstollen gelagert, der in der Ischlerstraße nächst der Brücke war. Es waren Fliegerbomben angeblich amerikanischer oder britischer Herkunft. Jedenfalls glaube ich, dass die Aufschriften in englischer Sprache waren. Weiß der Teufel, wo praktisch nagelneue „feindliche“ Fliegerbomben herkamen. Bisher hatte ich von amerikanischen Bomben nur indirekt gehört, wenn sie riesige Schäden angerichtet hatten, oder höchstens von Blindgängern. Mag sein, dass das „restaurierte“ Blindgänger waren.
Ob der Brückenpfeiler überhaupt eine Sprengkammer hatte, und wenn, ob dort tatsächlich eine Bombe untergebracht worden war, wußte ich nicht, aber ich war davon überzeugt, dass es da eine Bombe gab. Es waren ja alle möglichen, strategischen Orte zur Sprengung vorgesehen gewesen, allle Brücken, die Sonnsteintunnels, die Eisenbahn usw.
Auch ich war dazu auserkoren gewesen, mit einigen anderen 13/14-jährigen Buben kleine Fliegerbomben – vielleicht hatten sie 10 Kilo oder weniger – an den Weichen des Verschiebebahnhofes zu situieren und mit einer gut einen Meter langen Zündschnur zu zünden; ein "todsicheres" Himmelfahrtskommando. Für uns Buben waren solche Aktionen aber so etwas, wie Indianerspielen.
Wie ernst und wie gefährlich das war, war uns nicht bewusst. Wer uns dazu „angeheuert“ hatte, weiß ich nicht mehr, ich kann mich nur erinnern, dass wir im Warteraum des Bahnhofs einen Plan der Gleisanlage in die Hand gedrückt bekamen, wo die Sprengstellen eingezeichnet waren. Wer uns „eingeschult“ hat, weiß ich nimmer, ob es ein Soldat, ein Zivilist oder Parteifunktionär war. Es kam nicht dazu, warum weiß ich auch nicht. Wahrscheinlich weil niemand mehr da war, der uns den Befehl dazu gegeben hätte, Gott sei Dank! Im Zusammenhang mit dem Auftrag zu diesem Sprengkommando, eines Nachts (unmittelbar vor dem 6. Mai?) in dem genannten Stollen sah ich auch die großen Bomben. Die Pioniere, die sie hierher transportiert hatten, sprachen davon, dass sie für „die“ Brücke bestimmt seien. Ob damit tatsächlich die Traunbrücke gemeint war, weiß ich nicht, aber ich nahm es an. Strategisch „sinvoller“ wäre ja die Sprengung der „Kaiserbrücke“ nahe der Einmündung der Langbathstraße in die Hauptstraße gewesen, denn damit wäre sowohl die Verbindung nach Bad Ischl, als auch zum Ortsteil rechts der Traun unterbrochen worden.
Lois und ich standen jetzt in der Mitte der Brücke, genau über der vermuteten Bombe im Pfeiler. Ob sie wirklich da war? Daran dachte ich in diesem Augenblick aber nicht, Lois wusste ohnedies nichts davon. Wenn alles programmgemäß abgelaufen wäre, hätten wir auch keine Gelegenheit mehr gehabt zum Denken, denn die Brücke hätte spätestens jetzt in die Luft fliegen müssen. Ganz ernst dürfte ich die Sache aber trotzdem nicht genommen haben, denn sonst wäre ich nicht dort gestanden. Es ist gut, dass Programme nicht immer erfüllt werden. Die schweren Lastwagen der Luftwaffeneinheit, die erst jetzt die Brücke erreicht hatten (warum haben die für die kurze Strecke so lange gebraucht?) donnerten über die Brücke, aber die Brücke stand fest und keine Bombe explodierte.
Drüben läuft die Ischlerstraße die Traun entlang. Die Brücke stieß damals dort im rechten Winkel an die Straße an. Anfangs der 1950er Jahren, als man die Brücke neu und wegen der früher sehr häufigen Überschwemmungen pfeilerlos baute, glaubte man, dass das nicht gut sei und baute sie schräg über die Traun. Neue Zeiten – neue Perspektiven. An diesem Maitag wusste aber davon noch niemand etwas und es wäre auch ganz egal gewesen, in welchem Winkel die Lastwagen-kolonne mit den Geschützen die Traun überquerte. Sie bog drüben nach links in die Straße Richtung Bad Ischl ein. Gegenüber der Brücke war die Gewerbebank (so hieß sie damals, später wurde sie in Volksbank umbenannt), davor ein eisernes Geländer, wo früher immer Pensionisten standen oder daran lehnten, oder auch Schichtarbeiter, noch früher Arbeitslose. Arbeitslose gab es 1945 ohndies keine, ob es wieder einmal welche geben würde, darüber machte sich damals niemand Gedanken. Kein Mensch stand dort. Pensionisten schien es auch keine mehr zu geben, alle standen nämlich mit der Waffe in der Hand in den Reihen des "Volkssturms" um für "Führer und Reich" zu kämpfen.
Wir hielten inne in der Mitte der Brücke. Die Wagenkolonne stockte auch. Die Wagen, die schon nach links, Richtung Ischl, abgebogen waren, fuhren weiter. Die anderen hielten auf und vor der Brücke. Von rechts, auf der Hauptstraße – Adolf-Hitler-Straße hieß sie zu der Zeit natürlich noch – kamen andere Militärfahrzeuge, kleinere, wendige Wagen. Diese Type hatten wir noch nie gesehen. Später wussten wir, dass das („Ur-‟)Jeeps waren. Sie hatten eine andere Farbe, als die deutschen, aber nach Dreck sahen beide Farben aus Soldaten dort und da. Auch die Uniformen in den anderen Fahrzeugen hatten eine andere Farbe, aber auch wie Dreck. (In der Lesung anlässlich des Festivals der Regionen in Ebensee interpretierte Walter Pilar das so, dass die Autos und Uniformen dreckig waren. Gemeint ist ist aber hier von mir, dass die Farben „dreckähnlich“ waren). In einem der kleinen Wagen stand ein Soldat aufrecht, Stahlhelm mit Tarnnetz. Dahinter tauchte das Kanonenrohr eines Panzers auf. An allen Fahrzeugen, die von Norden kamen, von unten, von Traunkirchen, waren eigenartige Peitschen, wie wir sie von Bierfuhrwerken der Brauereien kannten, nur viel länger. Wozu brauchen die Peitschen, die haben doch keine Pferde? So oder ähnlich dachten wir – oder erst später, denn wir dachten in diesem Augenblick wahrscheinlich gar nichts, weil wir zu sehr damit beschäftigt waren, das Neue überhaupt zu verdauen (die "Peitschen" waren Antennen der Funkgeräte). Die Brücke stand noch immer. Die Kolonnen standen auch. Es tat sich eine scheinbare Ewigkeit nichts, rein gar nichts. Alle standen und schauten. Warum schießt niemand? Warum geht die Brücke nicht hoch? Auf einmal durchzuckte mich es mich wie ein Blitz und ich sagte zu Lois – aber in einem Ton, wie wenn ich sagen würde, es werde bald regnen – "dös san Amerikaner!" Amerikaner hatten wir bisher nur als hochfliegende Flugzeuge gekannt, nicht einmal als Kriegsgefangene hatte man diese Gattung zu Gesicht bekommen (weil es wahrscheinlich keine gab). Jetzt kamen sie auf einmal auf der Straße daher, wie Menschen sahen sie aus, wie unsereiner. Wieso wußte ich, dass das Amerikaner waren? Sind das Menschen wie wir? Bisher hatte man's anders gehört, Untermenschen seien das. Tarnfarbe hatten manche im Gesicht, später allerdings kamen wir darauf, dass das keine Farbe war, sondern dass es Neger waren (das Wort „Farbige“ kannten wir damals noch nicht, jedenfalls war es nicht üblich), es waren also doch nicht alle "ganz wie wir". Für uns und für mich begann jetzt so etwas wie die „Stunde Null“, obwohl mir das nicht bewusst war.
Noch in der Früh – ich war beim See unten, am Landungsplatz gewesen, nachdem ich aus dem "Nachtdienst" (siehe unten) im Volkssturmhauptquartier im heutigen Museum am Heimgehen war, war Seilbahn- und Schiffahrts-Direktor Ippisch – der, als er noch Schustergeselle war, viel in der Welt herumgekommen ist und angeblich sogar Hofschuhmacher am englischen Hof gewesen war und daher Englisch konnte – mit einer zusammengerollten weißen Fahne am Ortseingang gestanden, an der Straße, nach der Bahnübersetz. Auch dort war ein eisernes Geländer, wo früher die Rentner und Schichtarbeiter lehnten. Auch dort lehnte niemand mehr. Mit ihm standen dort der jetzt noch amtierende Nazi-Bürgermeister Hermann Heißl und noch einige Leute, auch solche, die vor wenigen Tagen oder Stunden noch politisch untragbar gewesen waren und die man am liebsten als Kommunisten an die Wand gestellt hätte. Es war ein Glück, dass das niemand getan hatte, aber die Abzüge der Exekutionsgewehre lagen locker in diesen Tagen. Der letzte Bürgermeister vor 1938 war auch dabei, ein „Schwarzer“, der spätere ÖVP-Nationalratsabgeordnete Josef Mittendorfer. Das waren bei Gott alle keine Kommunisten, aber in dieser Zeit war in den Augen der Mächtigen, oder jener, die sich so fühlten, alles, was nicht faschistisch war, kommunistisch.
Eine knappe Woche davor, am 1. Mai 1945, im Morgennebel, war plötzlich eine rot-weiß-rote Fahne von einer Felswand am Wimmersberg gehangen. „Eine Kommunistenfahne“ sagte die Frau des Vizeortsgruppenleiters, oder was immer er oder sie gewesen sein mag. „Eine Kommunistenfahne“ sagte auch der Gustl, mein Jungzugführer bei der DJ. Ich sagte zu ihm „ich hab´ sie gesehen, aber es ist nur eine rot-weiß-rote Fahne“. Gustl konnte mit diesen Farben offensichtlich nichts anfangen. Aber „eine Kommunistenfahne“ sagten alle im Dunstkreis der NSDAP. Die anderen, die Rot-Weiß-Rot von Rot unterscheiden konnten, auch politisch, hätten den Begriff „Kommunistenfahne“ eher mit Hammer und Sichel in Verbindung gebracht, aber diese Symbole waren weit und breit nicht zu sehen. Die Fahne war Rot-Weiß-Rot und in den nächsten Tagen, ab dem 6. Mai, wechselten alle Fahnen sehr rasch über Weiß auf Rot-Weiß-Rot und nichts war kommunistisch. Eine weiße Fahne zu früh zu hissen, war zu dieser Zeit aber gefährlich, denn so lange das deutsche Militär und vor allem die Waffen-SS noch da waren, bedeutete dies mit hoher Wahrscheinlichkeit den Tod.
Mir war damals nicht bewusst, dass Rot-Weiß-Rot bald wieder „unsere“ Farben sein werden, dass praktisch der Krieg und das Nazi-Regime zu Ende sei und dass wir künftig in einem neuen Staat leben werden. Die Zweite Republik begann in Ebensee damit aber bereits am 1. Mai 1945, wenn auch der Krieg noch nicht zu Ende war. Es ist nie bekannt geworden, wer diese Fahne am Wimmersberg-Felsen angebracht hat, zumindest ist es mir nicht bekannt geworden. Diesem Patrioten würde zumindest eine Gedenktafel gebühren. Es war wahrscheinlich jemand aus der Widerstandsbewegung, und da diese von den Komunisten dominiert war, war es insofern doch eine „Kommunistenfahne“, aber eine österreichische und unter Lebensgefahr angebracht.
Ein- zwei Tage vor dem Eintreffen der amerikanischen Truppen in Ebensee war noch von Verteidigung unseres Ortes die Rede gewesen, von Verteidigung bis zum Letzten. Von einer Festung war die Rede. SS-Lastwagen mit übergroßen Hakenkreuzfahnen, wie ich sie noch nie gesehen hatte, fuhren durch Ebensee in Richtung KZ. In der Almhausstraße fuhren sie mit lautem Heil-Geschrei an unserem Haus vorbei. „Wir verteidigen euch!“ sollte die Botschaft sein. Aber wir wollten eigentlich gar nicht verteidigt werden, Alle wollten, dass der Krieg endlich zu Ende wäre. Anderseits hatten wir aber auch Angst vor einem letzten Angriff, und Angst vor der Niederlage, den wir hatten ja keine Ahnung davon, wie das ausgehe. Schließlich ahnten wir ja doch, wie es in den von Deutschland eroberten Gebieten zugegangen war.
Wie die Kriegspropaganda wirkte, besonders auf Jugendliche und Kinder, kann ich mit folgender kleinen Geschichte illustrieren. Mitte April traf ich auf der Adolf-Hitler-Straße, ungefähr auf der Höhe der Konsum-Zentrale (das weiß ich noch genau) meinen Jungzugführer Gustl Stöttinger. Das muss man sich ja auch vorstellen: Ich war knapp 13, mein unmittelbarer „Chef“ um zwei Jahre älter. Diesem erzählte ich, was ich kurz vorher im Radio gehört hatte, dass der amerikanische Präsident Roosevelt gestorben sei. Gustl „freute“ sich übeschwenglich und sagte „in Russland will das Volks auch nicht mehr“ und deutete damit an, dass der Krieg zu Gunsten Deutschlands bald zu Ende sein könnte. Kann sein, dass er das selbst glaubte und ich ihm auch glaubte.
Auch auf den Lastwagen auf der Brücke gab es jetzt, am Vormittag des 6. Mai, auf einmal Fahnen, aber weiße. Wo die plötzlich herkamen? Natürlich waren sie vorbereitet worden, um zu kapitulieren. Von einem der ersten Lastwagen stieg ein Soldat aus, ohne Stahlhelm, unbewaffnet, mit einer weißen Fahne, ein Oberleutnant, wie wir mit Kennerblick sofort feststellten. Von den anderen Fahrzeugen in der Adolf-Hitler-Straße stieg ebenfalls ein Soldat aus. Stahlhelm mit Tarnnetz, schussbereite Maschinenpistole in der Hand. Dienstgrad konnten wir keinen erkennen, die Rangabzeichen schienen uns getarnt, weil die amerikanischen nicht so auffällig waren, wie die deutschen. Sieger und Besiegte waren aber deutlich zu unterscheiden. Beide Soldaten salutierten und reichten sich dann die Hände. Das schaute so unwirklich aus – immerhin hatte der Ami unter dem anderen Arm die Maschinenpistole – und doch so selbstverständlich. Feinde? Soldaten? Menschen ?
Wo waren die Parlamentäre jetzt, die unten beim See gestanden hatten, jetzt, wo die Amerikaner so einfach auf der Straße daherkamen? Oder war der Ort schon übergeben? Wie man später erfuhr, sind die Amerikaner an der "Übergabedelegation" einfach vorbeigefahren, haben einen oder mehrere Panzer beim Hotel Post aufgestellt (weil dort mehr Platz war) und haben der gaffenden Menge bedeutet, dass alle Zivilisten, also auch die Parlamentäre binnen fünf Minuten den Platz zu räumen hätten. Dolmetsch brauchten sie dazu keinen, die Leute verstanden auch so.
Wie es auf und um die Traunbrücke weiter ging, bekam ich nicht mit. Als Kriegskinder erwarteten oder befürchteten wir, dass jetzt etwas passieren werde, dass geschossen werde oder dass Gefangene gemacht werden. Vorsichtshalber suchten wir rasch das Weite.
Ich war in Zivil, grauer Lodenumhang, grauer Hut, es regnete ganz leicht. In manchen, späteren Berichten über diesen 6. Mai soll von einen „schönen Maitag“ die Rede sein. Ich erinnere mich aber sehr genau, dass es am Vormittag leichten Nieselregen gab. Erst am Nachmittag traf der „schöne Maitag“ zu. Zivil trug ich erst seit dem Morgen, am Tag davor und in der Nacht war ich noch in Uniform, dunkelblaue Winteruniform der DJ mit der Armbinde "Deutscher Volkssturm - Wehrmacht". Am Morgen, nach dem letzten Nacht-"dienst" vom 5. auf den 6. Mai, sagte eine Frau in der Standort-führung zu mir: "Zieh´ besser Zivil an" und ich tat es. Warum? Weil es so ähnlich wie ein Befehl geklungen hatte. Nach dem oben beschriebenen Gang über die Brücke wollte ich mich eigentlich „zum Dienst" melden, in Zivil, aber das war jetzt hinfällig.
Jetzt war der Krieg offiziell zu Ende. Es wurde nicht mehr geschossen und es fielen keine Bomben mehr. Was nun auf uns zukam, davon hatten wir keine Ahnung. Ist das der Friede? Was ist "Friede"? Wir wussten es nicht. Wir Halbwüchsigen hatten ja praktisch immer im Krieg gelebt. Ein paar Tage später beging ich meinen dreizehnten Geburtag, von Feiern und Geschenken war ohnedies keine Rede. Es war aber nach sechs Jahren der erste Geburtstag ohne eigentlichen Krieg, aber trotzdem kann ich mich an diesen Geburtstag nicht erinnern, weil uns (zumindest mir) damals alles rundherum wichtiger erschien als feierlose Geburstage.
Am Nachmittag des 6. Mai 1945 waren in der Almhausstraße amerikanische Panzer an unserem Haus vorbei gefahren, Richtung KZ-Lager. Die Panzer waren bereits von österreichischen Mädchen „besetzt“. Am Tag davor waren es wehende Hakenkreuzfahnen gewesen, jetzt waren es wehende Dirndlröcke. Ich wußte gar nicht, dass Panzer so schnell fahren können, dass die Röcke wehen. Wir Buben gingen "Amerikaner schauen". In der Traunkirchner Straße, ein Stück vor dem Löwen-denkmal war ein Panzer mit Motorschaden oder so was, liegen geblieben. Während die "gemeinen" Soldaten sich bemühten, ihn wieder in Gang zu bringen, saß ein Offizier gelangweilt daneben auf einem Stein. Wir bestaunten den für uns „riesigen“ Panzer gebührend bis uns der Offizier zu sich winkte. Er fragte uns etwas, was, weiß ich nimmer, ich habe wahrscheinlich auch sehr wenig verstanden. Kurt Orthofer antwortete ihm, ein von Linz wegen der zunehmenden Bombenangriffe zu seiner Großmutter in Ebensee evakuierter Gymnasiast. Er war ein Jahr älter als ich und konnte viel besser Englisch als ich,. Es entspann sich trotzdem ein ewas mühsames Gespräch, an dem ich mich doch auch mit ein paar Brocken beteiligte. Vielleicht war der Amerikaner froh darüber, wieder einmal mit Zivilisten sprechen zu können, vielleicht hatte er auch Kinder, oder er wollte einfach etwas Gutes tun. Jedenfalls schenkte er uns ein paar kleine, graue Schachteln, die so was wie eine Kampfverpflegung enthielten. Später bekamen wir öfter auch so ähnliche "Eiserne Rationen", da war neben nahrhaften Lebensmitteln, Kaugummi, ein paar Zigaretten, auch ein Kondom drinnen. Die Amerikaner dachten eben an alles (trotz Fraternisierungsverbot). Diese, die wir hier bekamen, enthielten hauptsächlich Schokolade und Kaugummi. Die Schokolade war sehr hart und dunkel, ähnlich einer Kochschokolade. Freudestrahlend brachte ich eine Schachtel heim und gab ein Stück Schokolade gleich meiner Schwester, die war damals viereinhalb Jahre alt und hatte in ihrem ganzen bisherigen Leben noch keine Schokolade gesehen, woher auch? Die Kriegsjahre ab 1942, hatte sie doch schon einigermaßen bewusst erlebt, da gab es keine Schokolade. Sie drehte das Stück nach allen Seiten und gab es mir wieder, als etwas Essbares erkannte sie es nicht. Erst als alle davon versuchten und ganz begeistert waren, wagte sie sich auch darüber. Kaugummi war uns allen unbekannt. Ein Bub aus meiner Umgebung, der Randacher Sigi, etwa gleich alt wie ich, sagte über Kaugummi, dass er ihn nicht vertrage, er liege ihm im Magen. Ich habe auch gehört, dass andere Kinder, die von den Amerikanern Zahnpasta bekommen haben, diese schleckten, weil sie so schön süß schmeckte. Auch das war der Anfang vom Frieden.
 
Text: © Ing. Emmerich Gaigg
Anmerkungen:
* Deutsches Jungvolk (DJ) – NS-Organisation für 10–14 jährige Jungen.
** Hitlerjugend (HJ) – NS-Organisation ab 14 Jahren

Anmerkungen:

* Deutsches Jungvolk (DJ) – NS-Organisation für 10–14 jährige Jungen. 

** Hitlerjugend (HJ) – NS-Organisation ab 14 Jahren

Fotos: 

US-Panzer und LKWs vorm Hotel Post 1

US-Panzer und LKWs vorm Hotel Post 2

Neugierige vor US-Panzerspähwagen nahe Hotel Post (re. ob.)

Befreite russische KZ-Häftlinge auf LKWs gegenüber Konsum bzw. Hotel Post (re. unt.)

Entnommen bzw. gescannt aus: 

Walter Pilar, Lebenssee 3. Welle, Wandelalter, 

How twelve-year-old Emmerich Gaigg experienced the US Army’s invasion of Ebensee on May 6, 1945. Tanks in front of the Hotel Post. Ebensee | AT – 1945 (Photos top. row: Gertrud Schneggenburger; bottom. row Contemporary History Museum Ebensee (ZGM) – Text: Emmerich Gaigg, Tableau PP – # 2810 – www.ewigesarchiv.at) On May 6, 1945, the US Army occupied Ebensee and liberated the Ebensee concentration camp, where 8,745 prisoners had perished. Ebensee engineer Emmerich Gaigg wrote down his memories of this day so that his grandchildren could read them one day. The writer Walter Pilar edited these notes and published them in his book “Lebenssee 3. Welle, Wandelalter”, together with photos archived in the Zeitgeschichte Museum. I would like to thank Emmerich Gaigg for his permission to publish the original version of his text online and Ruth Schneggenburger for the information on the photos of her grandmother Gertrud.

“In the last days of the war, an air force unit with anti-aircraft guns and other light weapons was stationed around Neudorf and also in our courtyard, or perhaps “got stuck”. One of the sergeants, “the Viennese”, slept in our apartment. Why, why I don’t know anymore. All these people slept in our living room, the “Bauernstube” or “gute” Stube, through which we had to go to the bedroom.
On the morning of May 6, 1945, something was in the air. Everyone noticed that, but nobody knew what. Our sergeant shaved early in the morning; so far he had let his beard grow.
All of a sudden and on the sly, the Luftwaffe unit withdrew.
In the morning my younger friend Lois and I walked “in d’Laumbä” (that’s what the direction of walking towards the town center is called in Ebensee) to the Traunbrücke and a little further to “auf d’Bruggn”. The bridge of that time was also made of concrete, as it is today, but two arches stretched over the river above those girder elements, which were supported in the middle by a mighty pillar. I knew that pillar was supposed to hold a bomb or two. I had been involved, at least indirectly, when they were being prepared for transport there that night. I saw them with my own eyes. Before that, these rumm bombs had been stored in the air-raid shelter on Ischlerstrasse, next to the bridge. They were said to be of American descent. Hell knows where those brand new American aerial bombs came from. Until now I only knew about American bombs indirectly, if they had caused huge damage elsewhere; or were they at most “duds”? It may be that they were “restored duds”. In any case, the inscriptions on it were in English. It would have been my job, with a few other 13-14 year old boys, to set up smaller bombs – they weighed a maximum of 10 kilos – at the points of the train station and detonate them with a fuse a good one meter long: a “sure-fire” suicide mission!
But it didn’t happen, why? I do not know it anymore. Perhaps there was no one left who would have given us the order to do so. Thank God!

Lois and I were now standing in the middle of the bridge, just above the suspected bomb in the pier. I wasn’t thinking about that at the moment and the younger Lois didn’t know about it anyway. If everything had gone according to plan, we would not have had the opportunity to think, because the bridge would have to blow up by now at the latest!
It is good that programs are not always fulfilled.
Meanwhile, the trucks of “our” Luftwaffe unit thundered over the bridge concrete. And that was fixed.
Ischlerstraße runs along the river bed on the left side of the Traun. The bridge met the road at right angles. After the war, when the bridge was rebuilt, it was assumed that this was not good and it was built diagonally across the Traun. New times – new perspectives.
On this May day, however, no one knew anything about it and it would not have mattered at all. That column of trucks, which also carried artillery pieces (so-called quadruple anti-aircraft guns), turned left onto the road towards Bad Ischl. Opposite the bridge support was the “Gewerbebank” (that’s what it was called at the time, later it was renamed “Volksbank”), in front of it an iron railing, where “d’Bruggnsteha” used to stand leaning against it: pensioners or shift workers and more formerly unemployed (above all in the “system time”; see text about February ’34).
But there were no unemployed in 1945. Would there be any again? Nobody really thought of that at the time. Nobody was there. And there were no more pensioners. Because all the men and young people stood “arms in hand” in the ranks of the “Volkssturm” to fight for “Führer and Reich”.
Lois and I were still standing in the middle of the bridge. Now the military column also came to a standstill. Only those cars that had already turned left drove further “up” on Ischlerstraße, following the direction arrow Ischl. The others stopped on and in front of the bridge.
From the right, on the main street (it was still called Adolf-Hitler-Straße), other military vehicles came along, smaller, manoeuvrable vehicles. We had never seen these guys before! Later we learned that they were “Dschieps”.
They had a different coat of paint than the usual German ones, but both colors looked like dirt. soldiers there and there.
Nevertheless, the uniforms in those differently colored automobiles also had a different coloration, but they also seemed somehow dirty, field-like.
In the foremost of the little wagons a soldier stood upright. He wore a steel helmet with a camouflage net. The barrel of a tank appeared just behind it.
All the vehicles slowly approaching from the north, from Traunkirchen below, had strange whips, like those on the breweries’ beer wagons, only much longer. “Why do they need the whips, you don’t see any horses anywhere?” We thought something like that – or didn’t I think anything at all in those moments? because I was too busy trying to digest the new stuff (the “whips” were antennas for the radios).
Thank goodness our bridge is still standing. And the truck convoy was now waiting on it.
Then for what seemed like an eternity nothing happened, nothing at all. Everyone stood and looked.
Why is no one shooting? Why doesn’t the bridge blow up? Suddenly it hit me like lightning and I said to Lois in a tone as if I wanted to say it was going to rain soon: “Des san d’Amerikänä!”
We had hitherto known Americans only as high-flying enemy bomber squadrons flying in formation; this type of soldier had not even been seen as a prisoner of war. Now they came all at once along the main street and looked like people, like us. Aren’t they people like us?

Until now, people had heard it differently: “subhumans” were those. Some had camouflage paint on their faces. A short time later we realized that it wasn’t a color, but that it was “negroes” (this word was taken for granted then, today: colored people).
Down at the landing place – time-shifted scene change,
Early in the morning the cable car and shipping director R. Ippisch Sr., who, when he was still a journeyman shoemaker, traveled a lot and therefore spoke English well, stood at the entrance to the village with a rolled-up white flag, “at the railway crossing” below at the lake.
There, still in front of the trees on Traunkirchnerstrassenallee, there was also an iron railing where pensioners and shift workers used to stand leaning against it.
But again, no one leaned that morning. Instead, the (self-appointed) parliamentarians stood there together: with Dir. Ippisch, the Nazi mayor Herman Heissl and a few other people, including those who just a few days or hours ago had been politically intolerable and who the Nazis therefore preferred to call communists against the wall would have asked. It was fortunate that no one did, although the execution rifle triggers were loose those days.
Josef Mittendorfer, the last mayor before 1938, a “black” and later ÖVP member of the National Council, was also there. By God they weren’t communists, but at that time everything that hadn’t declared itself National Socialist was immediately considered communist.
When a few days ago (May 1, 1945) a red-white-red flag suddenly hung down from a rock face on the Wimmersberg out of the morning fog, the wife of the deputy local group leader S. is said to have commented as follows: “A so a communist faune is äwaghenggt”. And Gustl, my young train leader at DJ*, also called it a communist flag. “A communist flag” said everyone from the orbit of the NSDAP. Some of the others who could tell red-white-red from red, even politically, might have seen the hammer and sickle scurry by at these statements. But the flag was red-white-red, although all the flags changed very quickly over the next few days: from red to white to red-white-red, and there was nothing more communist about it.
But now, where had the parliamentarians gone? Now that US Army soldiers just drove up the street? Has the place already been handed over?

As was later learned, the Americans are said to have simply driven past the “handover delegation” at the landing site and set up several tanks further up, behind the historic salt works – because there was enough space opposite the Hotel Post. Above all, they made it clear to the gaping crowd that all civilians, including the parliamentarians who followed, had to leave the square within five minutes. They didn’t need an interpreter for that, people understood it very quickly.

Back at the Traunbrücke – the day before, there was still talk of defense, of holding out to the last. There were rumors of a “fortress”, even an “Alpine fortress”. SS trucks with oversized swastika flags had driven through Ebensee. “We defend you!” should be the message. But we didn’t want to be defended anymore. Most just wanted the war to be over.
Now flags suddenly appeared on the trucks waiting in line on the bridge, but white ones. Where did they come from so suddenly? A soldier got out of one of the first trucks on the bridge, without a steel helmet and unarmed: a lieutenant, as we, with our trained connoisseur’s eyes, immediately determined.
A soldier also got out of one of the other vehicles that stopped on Adolf-Hitler-Strasse. Steel helmet with camouflage net, submachine gun in hand. We couldn’t see any rank because we assumed they were camouflaged anyway.
Both saluted… And then they actually shook hands without being ordered.
It looked so unreal and yet we took it for granted.
enemies? Enemy soldiers? Or simply people who met each other again with respect and dignity.
I was in civilian clothes: gray loden cloak, gray hat, because it was raining lightly. I had only been in civilian clothes since morning, because the day before and the night before I was still in uniform. In the dark blue winter uniform of the DJ* with the (unauthorized) armband “Deutscher Volkssturm Wehrmacht”, sewn on the right sleeve (or was it the left?), below the elbow, it was chic. Fashion worries I had these days.
In the morning, after the “courier service”, a woman on the site tour said to me: “Better dress in civilian clothes”.
And I did. Why? Just because it had sounded something like an order? After going to the bridge, I actually wanted to report for duty in civilian clothes, but that was no longer necessary.
Now the war was over!

What now awaited us, who could have any inkling of it? Had the handshake between the enemy soldiers already been peace? What is “peace”? We didn’t know. A few days later I celebrated my thirteenth birthday; there was no talk of celebrations or gifts. But it was the first birthday in peace after six years. But why can’t I still remember?
Then, on the afternoon of May 6, 1945, we boys went to “watch Americans”. A tank with engine damage had broken down on Traunkirchnerstrasse, a short distance in front of the lion monument. While the “common soldiers” struggled to get it going again, an officer sat bored on a rock next to it. We duly marveled at the tank, which was huge for us, until the officer waved us over.
He asked us something, I never know what, probably because I understood very little. Kurt Orthofer, a high school student evacuated from Linz, was a year older and spoke much better English than me. He answered him. A somewhat tedious conversation ensued, in which I also took part with a few scraps. Perhaps “da Americana” in uniform was glad to once again be able to speak to civilians. Maybe he also had children or he just wanted to do something good. Anyway, he gave us some little gray boxes that contained something like battle rations. Later we often got similar “iron rations”; there was nutritious food, chewing gum and a few cigarettes, as well as a condom inside. Despite the ban on fraternization! The Americans thought of everything.
The rations we got here mainly contained chocolate and chewing gum. The chocolate was very hard, similar to a rib of cooking chocolate. Beaming with joy, I brought one box home and gave a piece of it to Inge, my sister. She was four and a half years old at the time and had never seen chocolate in her entire life, let alone tasted it. From where, too, because during the war, especially in the years after 1942 (which she had experienced with her childlike “consciousness”), there hadn’t been anything like that.
She turned the piece on all sides and handed it back to me because she didn’t recognize it as something to eat. Only later, when everyone nibbled on it and was very enthusiastic, did she dare to try it. That too was a beginning of peace.”

Text: Ing. Emmerich Gaigg
Edited by Walter Pilar in Sept/Oct 2014

Remarks:
* Deutsches Jungvolk (DJ) – NS organization for 10-14 year old boys.
** Hitler Youth (HJ) – NS organization from the age of 14

Photos: Contemporary History Museum Ebensee (ZGM)
US tanks and trucks in front of Hotel Post 1
US tanks and trucks in front of Hotel Post 2
Curious in front of US armored cars near Hotel Post (top right)
Liberated Russian concentration camp inmates on trucks across from Konsum and Hotel Post (bottom right)
Taken or scanned from:
Walter Pilar, Lake of Life 3rd Wave, Age of Change, Ritter Verlag, Klagenfurt and Graz 2015

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Einmarsch der US-Army in Ebensee am 6. Mai 1945 · Invasion of the US Army in Ebensee on May 6, 1945

Einmarsch der US-Army in Ebensee am 6. Mai 1945 · Invasion of the US Army in Ebensee on May 6, 1945

Wie der zwölfjährige Emmerich Gaigg den Einmarsch der US-Army in Ebensee am 6. Mai 1945 erlebte. Panzer vor dem Hotel Post. Ebensee | AT · 1945 (Fotos ob. Reihe: Gertrud Schneggenburger; unt. Reihe Zeitgeschichte Museum Ebensee (ZGM) · Text: © Ing. Emmerich Gaigg, Tableau PP · # 2810 ·... mehr lesen

How twelve-year-old Emmerich Gaigg experienced the US Army’s invasion of Ebensee on May 6, 1945. Tanks in front of the Hotel Post. Ebensee | AT – 1945 (Photos top. row: Gertrud Schneggenburger; bottom. row Contemporary History Museum Ebensee (ZGM) – Text: Emmerich Gaigg, Tableau... read more