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Einen Gameboy in Wachs abgießen · Casting a Gameboy in wax

Einen Gameboy in Wachs abgießen · Casting a Gameboy in wax

Einen Gameboy in Wachs abgießen. Wenn alles kompliziert erscheint: einfach machen! Wien | AT · 2008–2023 (© PP · # 2910 · www.ewigesarchiv.at) Wenn das Durcheinander in meinem Schädel und/oder meinem Studio zu groß, zu übermächtig, zu erdrückend erscheint, beginne ich (an guten Tagen) mit dem Abwaschen des angehäuften Geschirrs, das sich auf der Arbeitsplatte der Kochnische türmt. Ich schaffe nur in seltenen Fällen, alles abzuwaschen, aber zumindest einen Teil – und dann denke ich oft an die französische Filmregisseurin Agnès Varda, die sinngemäß sagte: „Wenn man einen Film macht oder sonst künstlerisch tätig ist, ist das ein Versuch, zumindest temporär eine Ordnung einzuführen und ein oder zwei Dinge auf diese Weise zu klären . . .“ Die Welt des „Gameboys“ und der „Pokémon“ (eig. „Pocketmonster“ – gute Bezeichnung, weil sie das Geld der Eltern aus den Taschen ziehen, Anm. PP), die mein Sohn einst sehr liebte, blieb mir in ihrer Komplexität verschlossen – aber ich sah die vielen interessanten Aspekte und ich freute mich an der Freude und dem Interesse des Sohnes daran. Wir gingen in Comics-Läden und suchten nach seltenen „Decks“ – das sind Spielkarten-Sets mit den vielen kleinen Pokémons, die „trainiert“ und getauscht werden und verschieden „entwickelt“ werden können. Ich fragte immer wieder nach, aber ich verstand tatsächlich nie die Systematik dieser Spielkarten. Meine erste „Ersteigerung“ bei ebay war eine Disc mit einer Software für ein „historisches“ Gameboy-Spiel, im Regal neben mir im Studio stehen zwei unterschiedlich große würfelförmige Boxen mit ganz kleinen Pokémon-Figuren, ich selbst habe ca 20 verschiedene Pokémon-„Characters“ um ein Vielfaches vergrößert gezeichnet. Irgendwann machte ich den Vorschlag, den „Gameboy“ – eine kleine Spielkonsole mit Display und Steuerungstasten (s. Foto li. unt.) – in Wachs abzugießen. Ich fand das ganz witzig, ein sehr komplexes System – das extrem lukrativ von mehreren Konzernen „monetarisiert“ wird – in eine andere Erscheinungsform umzuwandeln und auf diese Weise zu personalisieren. Wir verpackten also das Gerät, ummantelten es mit vollständig mit Ton, schnitten, nachdem der Ton etwas angetrocknet war, die Umhüllung seitlich auf, strichen die beiden Hälften der Hohlform mit Seifenschaum als Trennmittel aus, fügten sie wieder zusammen und gossen durch eine oben verbliebene Öffnung flüssiges Wachs rein. Es war großartig, nach dem Trocknen den wächseren Gameboy in Händen zu halten – es ist nach wie vor eines meiner liebsten Stücke und wird in einer kleinen Glasvitrine gemeinsam mit der ebenfalls abgegossenen Hand meines Sohnes (gr. Foto re.) und einem Pokémon-Character (oben, 3. Foto), der, so denke ich zumindest „Lugia“ heißt und einer wächsernen Schrifttafel (natürlich seitenverkehrt) aufbewahrt.

Einfach machen bzw: etwas einfach machen!

Casting a Gameboy in wax. If everything seems complicated: just do it! Vienna | AT 2008–2023 (© PP # 2910 www.ewigesarchiv.at) When the mess in my skull and/or studio seems too big, too overwhelming, too overwhelming, I (on a good day) start washing the crockery piled up on the kitchen countertop. Rarely do I manage to wash everything off, but at least part of it – and then I often think of the French film director Agnès Varda, who said: “When you make a film or do some other artistic work, it’s an attempt, at least temporarily to put in order and sort out a thing or two that way . . .” The world of the “Gameboy” and the “Pokémon” (aka “Pocketmonster” – a good name because they take money out of their parents’ pockets, note PP), which my son once loved very much, stayed with me in theirs Complexity closed – but I saw the many interesting aspects and I enjoyed the joy and interest of the son in it. We would go to comic book stores looking for rare “decks” – which are sets of playing cards with the many little Pokémon that can be “trained” and traded and “evolved” in various ways. I kept asking, but I never actually understood the system of these playing cards. My first “bid” on ebay was a disc with software for a “historical” Gameboy game, on the shelf next to me in the studio there are two cube-shaped boxes of different sizes with very small Pokémon figures, I myself have around 20 different Pokémon Characters” enlarged by a multiple. At some point I suggested casting the “Gameboy” – a small game console with a display and control buttons (see photo below left) – in wax. I thought it was quite funny to convert a very complex system – which is extremely lucratively “monetized” by several corporations – into a different appearance and personalize it in this way. So we packed the device, covered it completely with clay, cut the casing open on the side after the clay had dried a bit, spread soap foam on the two halves of the hollow mold as a separating agent, put them back together and poured through an opening that remained at the top pure liquid wax. It was great to hold the waxy Gameboy in my hands after it dried – it’s still one of my favorite pieces and is in a small glass case together with my son’s cast hand (large photo right) and a Pokémon character (above, 3rd photo), which I think is called “Lugia” and is kept on a wax tablet (inverted of course).
Just do it or: just do something!

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