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Dreharbeiten im Museum Liaunig · Filming at the Liaunig Museum

Dreharbeiten im Museum Liaunig · Filming at the Liaunig Museum

Dreharbeiten im Museum Liaunig. Neuhaus / Suha, Wien | AT · 2002–2022 (© PP · # 2689 · www.ewigesarchiv.at) Für mein derzeit in Arbeit befindliches Video über Person und Werk des Künstlers Reimo Wukounig (Fotos li. ob.) drehten wir im vergangenen Sommer 2022 auch im Museum Liaunig in Neuhaus, slowenisch Suha in Kärnten. Das bemerkenswerte Museum wurde im Auftrag von Herbert Liaunig vom Architekturbüro „querkraft“ geplant und liegt in der Nähe von Lavamünd. Mein Vorhaben war, insbesondere im Schaulager des Museums Aufnahmen der dort vorhandenen Arbeiten von Reimo Wukounig zu machen und auch in der aktuellen Ausstellung „Lost in Space“, in der eine Installation mit Bodenbürsten (links unten) zu sehen war. Die Assemblage der Bodenbürsten nimmt Bezug auf die Kindheit des Künstlers, der acht Jahre in Kärntner Heimen aufgewachsen war, in denen Kinder vom Arzt Franz Wurst und anderen schwerst missbraucht wurden. Eine der Strafarbeiten in diesen Heimen war, die Linoleumböden mit Bodenbürsten auf Hochglanz zu polieren. Für das Video wurden freundlicherweise die beweglich gelagerten, großen Gitterwände herausgeschoben – das Schaulager ist für die Besucher*innen nur im geschlossenen Zustand durch eine Glaswand getrennt zu sehen. Aufnahmeteam: Monica Parii und Patrick Spanbauer, Onscreen.

Zu Reimo Wukounig:

Bei der Eröffnungsausstellung „Beginning“ der Albertina modern im Künstlerhaus war er mit vier wesentlichen Arbeiten prominent vertreten, im schweren Katalog-„Ziegel“ sind ihm einige Seiten gewidmet. Drei der Arbeiten sind aus dem „Zöglings-Zyklus“ „Einatmen – Ausatmen“, der gesamte Zyklus – 16 Arbeiten – war 1976 Teil des österreichischen Beitrages auf der Biennale Venedig. Reimo Wukounig signiert manchmal mit „R. W., Zögling Nr. 33“, seine Nummer in der Erziehungsanstalt „Harbach-Limmersach“, Klagenfurt, später Landesjugendheim „Rosental“, Görtschach bei Ferlach. Ich lernte ihn kennen auf der Angewandten im Jahr 1974, als er Assistent von Adolf Frohner war, dem Professor für Aktzeichnen – bis er irgendwann verlauten ließ, Frohner sei der „Heinz Conrads des Wiener Aktionismus“ gewesen, dann war’s vorbei mit seiner Anstellung. Reimo W. ist ein beständiger Widerständiger, „Ich anerkenne, was mir passt und nicht was auf der Linie liegt“, dieses Zitat von Antonin Artaud, den er besonders schätzt, stand auf einer früheren Ausstellungseinladung geschrieben. Er wurde 1943 in Klagenfurt geboren, sein Vater ist sehr früh verstorben, seine Mutter war lange Jahre in einem Krankenhaus, darum war er 1950 – 1958 Zögling Nr. 33 in den oben erwähnten Heimen – eine für ihn traumatisierende Zeit, von der er immer wieder berichtet, die er auch in seinen Arbeiten und Ausstellungen thematisiert. 

In den Heimen war der Kinderarzt Franz Wurst tätig, ab 1951 Leiter des jugendfürsorgeärztlichen und heilpädagogischen Dienstes des Bundeslandes Kärnten in Klagenfurt. Dr. Franz Wurst, der noch später stolz darauf war, „der jüngste Arzt des Dritten Reiches“ gewesen zu sein, ließ immer wieder Kinder zu sich kommen, ließ sie ausziehen und fotografierte sie nackt. Viele Jahre später hat Wukounig bei einem Besuch des Heimes in einer Schachtel auch Fotografien von sich selber gefunden. Wurst –  der später seinen Patensohn, den er jahrelang sexuell missbraucht hatte, anstiftete, seine Ehefrau zu ermorden – habilitierte sich 1964 an der Universität Wien im Bereich Kinderheilkunde. 1968 wurde er Primarius der heilpädagogischen Abteilung des Landeskrankenhauses Klagenfurt. 1971 wurde er an der Universität Wien zum außerordentlichen Professor ernannt. Er war auch Gastprofessor an der Universität Klagenfurt und arbeitete als Gerichtssachverständiger. Wurst trug den Titel Hofrat und erhielt 1981 die Goldene Medaille der Stadt Klagenfurt, 1987 bekam er das Große Goldene Ehrenzeichen des Landes Kärnten, 1998 den Paracelsusring.  Der Eintrag in Wikipedia zu F. W. ist lesenswert. (s.u.)

Zurück zu Reimo Wukounig. Er verlor viele seiner Werke, als während einer Ausstellung in der Galerie Ariadne in der Bäckerstraße im 1. Bezirk in Wien die Galerie in Konkurs ging bzw. die gesamte Ausstellung gepfändet wurde. Vielen Radiohörer*innen von Ö1 ist er sicher bekannt, weil er ein verlässlicher Anrufer in der (früheren) Ö1 Sendung „Von Tag zu Tag“ war – Rainer Rosenberg und Johann Kneihs werden das sicher bestätigen können – Reimo kann zu fast allen Themen Kommentare beitragen – er ist insbesondere in Literatur und Kunstgeschichte besonders versiert. Auch als ich 2012 in „Von Tag zu Tag“ wegen meines damals erschienen Buches „Das Ewige Archiv“ bei Johann Kneihs zu Gast war, war er der erste Anrufer, 2014 – als mich Elisabeth Scharang in einer Nachtsendung eingeladen hatte, war er der letzte Anrufer.  

Vor einiger Zeit habe ich mich entschlossen, eine Videodokumentation über Reimo Wukounig und sein eminentes Werk zu machen, und konnte bereits eine Reihe von interessanten Interviews mit Kunsthistoriker*innen und Kurator*innen führen, ua. mit Klaus-Albrecht Schröder, Generaldirektor der ALBERTINA, Wien, Dr.in Antonia Hoerschelmann, ALBERTINA, Dr.in Brigitte Borchardt-Birbaumer, Prof. Herbert Lachmayer, die durchwegs der Meinung waren, es sei höchst an der Zeit, Person und Werk wieder mehr Aufmerksamkeit zu schenken.  

Filming at the Liaunig Museum. Neuhaus / Suha, Vienna | AT · 2002–2022 (© PP · # 2689 · www.ewigesarchiv.at) For my video about the person and work of the artist Reimo Wukounig (photos top left), which we are currently working on, we also shot in the Liaunig Museum last summer 2022 in Neuhaus, Slovenian Suha in Carinthia. The remarkable museum was planned on behalf of Herbert Liaunig by the architects “querkraft” and is located near Lavamünd. My plan was to take pictures of the works by Reimo Wukounig in the museum’s display warehouse and also in the current exhibition “Lost in Space”, in which an installation with floor brushes (bottom left) could be seen. The assemblage of the floor brushes refers to the artist’s childhood, who grew up in Carinthian homes for eight years, where children were severely abused by the doctor Franz Wurst and others. One of the detentions at these homes was polishing the linoleum floors to a high shine with floor brushes. The movable, large lattice walls were kindly pushed out for the video – the Schaulager can only be seen by visitors when it is closed, separated by a glass wall. Recording Team: Monica Parii and Patrick Spanbauer, Onscreen.

About Reimo Wukounig:
At the opening exhibition “Beginning” of the Albertina modern in the Künstlerhaus he was prominently represented with four important works, in the heavy catalog “Brick” a few pages are dedicated to him. Three of the works are from the “pupil cycle” “Inhale – Exhale”, the entire cycle – 16 works – was part of the Austrian contribution to the Venice Biennale in 1976. Reimo Wukounig sometimes signed ‘R. W., pupil no. 33”, his number in the “Harbach-Limmersach” educational establishment in Klagenfurt, later the “Rosental” state youth home in Görtschach near Ferlach. I met him at the Angewandte in 1974 when he was an assistant to Adolf Frohner, the professor of life drawing – until at some point he announced that Frohner was the “Heinz Conrad of Viennese Actionism”, then his job was over. Reimo W. is a constant resister, “I recognize what suits me and not what is on the line”, this quote from Antonin Artaud, which he particularly appreciates, was written on an earlier invitation to the exhibition. He was born in Klagenfurt in 1943, his father died very early, his mother was in a hospital for many years, which is why he was pupil no. 33 in the homes mentioned above from 1950 to 1958 – a traumatizing time for him, from which he keeps coming back reports, which he also addresses in his works and exhibitions.
The pediatrician Franz Wurst worked in the homes, and from 1951 he was head of the youth welfare medical and curative education service of the federal state of Carinthia in Klagenfurt. dr Franz Wurst, who later was proud of having been “the youngest doctor in the Third Reich”, repeatedly had children come to him, had them undress and photographed them naked. Many years later, when Wukounig visited the home, he found photographs of himself in a box. Wurst – who later instigated his godson, whom he had sexually abused for years, to murder his wife – habilitated in 1964 at the University of Vienna in the field of paediatrics. In 1968 he became head of the curative education department at the state hospital in Klagenfurt. In 1971 he was appointed associate professor at the University of Vienna. He was also a visiting professor at the University of Klagenfurt and worked as a court expert. Wurst held the title of Hofrat and in 1981 received the Golden Medal of the City of Klagenfurt, in 1987 he received the Great Golden Medal of the State of Carinthia, and in 1998 the Paracelsus Ring. The entry in Wikipedia for F. W. is worth reading. (see below)

Back to Reimo Wukounig. He lost many of his works when the gallery went bankrupt during an exhibition in the Ariadne gallery on Bäckerstraße in Vienna’s 1st district and the entire exhibition was seized. He is certainly known to many Ö1 radio listeners because he was a reliable caller on the (former) Ö1 show “Von Tag zu Tag” – Rainer Rosenberg and Johann Kneihs will certainly be able to confirm that – Reimo can contribute comments on almost all topics – he is particularly well versed in literature and art history. When I was a guest at Johann Kneihs in 2012 in “From day to day” because of my book “Das Ewige Archiv” that had been published at the time, he was the first caller, in 2014 – when Elisabeth Scharang invited me to a night show, he was the last Caller.
Some time ago I decided to make a video documentary about Reimo Wukounig and his eminent work, and have already conducted a number of interesting interviews with art historians and curators, including: with Klaus-Albrecht Schröder, Executive Director of the ALBERTINA, Vienna, Dr. Antonia Hoerschelmann, ALBERTINA, Dr. Brigitte Borchardt-Birbaumer, Prof. Herbert Lachmayer, who were all of the opinion that it was high time to pay more attention to the person and the work.

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