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Die Stollenanlage und das KZ-Ebensee · The tunnel system and the Ebensee concentration camp

Die Stollenanlage und das KZ-Ebensee · The tunnel system and the Ebensee concentration camp

Die Stollenanlage und das KZ-Ebensee (Zur Video-Dokumentation) Ebensee | AT · 1980-er-Jahre (Fotos © Hans Kienesberger; Tableau: © PP · #2370 · www.ewigesarchiv.at) Aus Anlass des neuen Filmes: „Lager des Schreckens - Hitlers Raketenprojekt in Ebensee“. Ein Dokumentarfilm über die Zwangsarbeit zur Zeit des NS-Terror-Regimes beim Bau der Stollen in Ebensee. Regie: Andreas Kurz, ua. mit Dr. Wolfgang Quatember, Zeitgeschichte Museum Ebensee. Diese hier zusammengestellten Fotos wurden von Hans Kienesberger in den 1980-er Jahren bei der Erstbegehung einiger Teile der weitläufigen Stollenanlage aufgenommen.

Das KZ Ebensee war ein Außenlager des KZ Mauthausen, die Häftlinge im KZ Ebensee wurden eingesetzt, um Stollen und Kavernen für die unterirdische Produktion von Raketen auszuheben. Nachdem im August 1943 die wichtigsten Produktionsstätten für die V2-Raketen durch britische Luftangriffe auf Peenemünde-Ost in der „Operation Hydra“ zerstört worden waren, verlangte Hitler von seinem Rüstungsminister Speer, dass die Produktionsstätten in unterirdische Stollen verlegt werden sollten. Am 8. November 1943 wurden die ersten Häftlinge in die Nähe der Ortschaft Ebensee verlegt, um Häftlings- und Werkstättenbaracken zu bauen. Als Tarnnamen für diese KZ-Anlagen wurden „Zement“, „Kalksteinwerke“, „Solvay“, „Dachs II“ oder „Taube I“ gewählt. Die Häftlinge mussten unter größten körperlichen Anstrengungen innerhalb kürzester Zeit die Stollen bis zu 250 Meter in den Berg hineintreiben. Das gesamte Stollensystem war durch ein Schienensystem untereinander verbunden. Es sollte ein Raketen-Entwicklungswerk mit Prüfständen entstehen, wo das Aggregat 9 (A9) produziert werden sollte. Ende 1944 wurde in den Ebenseer Stollen mit der Errichtung einer Schmierölraffinerieanlage begonnen. Die Raffinerie begann dann auch im Februar 1945 zu produzieren. Letztendlich sollten noch im Frühjahr 1945 in der Anlage B Motoren für Panzer und Flugzeuge hergestellt werden. In der Zeit von November 1943 bis Mai 1945 starben im KZ Ebensee 8.745 Häftlinge. Ende April 1945 gab es 18.437 Häftlinge in Ebensee. Einen Tag vor der Befreiung des Lagers, am 5. Mai 1945, versuchte der Lagerkommandant noch, die Häftlinge in die Stollen zu treiben. Sie leisteten allerdings so stark Widerstand, dass der Lagerkommandant das Vorhaben fallen ließ.

Text zum Film

„Eine ORF-III-Neuproduktion über das KZ Ebensee, die unglaublichen Opferzahlen der NS-Zwangsarbeit und den unbeugsamen Willen zum Widerstand, der trotz allem überlebte. Als das Deutsche Reich 1943 in die Defensive gerät, verlagert das NS-Regime die Produktion seiner so genannten Wunderwaffen unter Tage. Das Raketen-Entwicklungswerk aus dem norddeutschen Peenemünde soll ins oberösterreichische Ebensee übersiedelt werden, wofür KZ-Häftlinge zwei riesige Stollenanlagen ins Dachsteinmassiv treiben müssen. Einer der ersten Häftlinge in Ebensee ist Drahomír Bárta, ein tschechischer Gymnasiast. Unter größter Lebensgefahr gelingt es dem sprachbegabten jungen Mann in den folgenden Monaten, eine Widerstandsgruppe innerhalb des KZs aufzubauen. Seine Kontaktperson zur Außenwelt ist der ehemalige Luftwaffenoffizier Josef Poltrum, der in der Bekleidungskammer der SS arbeitet und auch unter den Bewachern des Lagers eine Widerstandsgruppe organisiert. Poltrum versorgt die Häftlingsgruppe fortan mit Informationen, Nahrungsmitteln und Waffen. Obwohl die Fronten unaufhaltsam näher rücken, treibt die SS das Geheimprojekt "Zement" rücksichtslos weiter. Die beteiligten Unternehmen fordern sogar, dass auch Kranke und Verletzte zur Arbeit gezwungen werden. Im Winter 1944 treffen Evakuierungstransporte aus östlichen Konzentrationslagern ein, und es verbreitet sich das Gerücht, die SS plane die 16.000 in Ebensee befindlichen Häftlinge zu ermorden. Die Männer rund um Drahomír Bárta und Josef Poltrum bereiten im Geheimen den bewaffneten Kampf gegen die SS vor. Und tatsächlich versucht diese am 5. Mai 1945 sämtliche Häftlinge in die Stollen zu treiben und dort durch eine große Sprengung zu ermorden. Die Häftlinge, die gewarnt sind, weigern sich aber, dem Befehl des Lagerkommandanten Folge zu leisten. Die SS zieht sich zurück und verlässt Ebensee. Tags darauf befreit die US Army die Gefangenen. In den Ebenseer Stollen wurde kein einziges Raketenelement gefertigt und kein Strich aufs Konstruktionspapier gesetzt. In nur 18 Monaten starben von den rund 28.000 Personen, die man ins KZ Ebensee verschleppt hat, fast 10.000. Das Durchschnittsgewicht der Überlebenden lag im Mai 1945 bei nur noch 34 Kilo. Regisseur Andreas Kurz erzählt in der Dokumentation die unglaubliche Geschichte vom Widerstandsgeist einiger weniger und vom grausamen System der Zwangsarbeit im Nationalsozialismus.“ (ORF)

The tunnel system and the Ebensee concentration camp (to the video documentation) Ebensee | AT · 1980s (Photos © Hans Kienesberger; Tableau: © PP · #2370 · www.ewigesarchiv.at) On the occasion of the new film: “Camp of Terror – Hitler’s Rocket Project in Ebensee”. A documentary film about forced labor during the construction of the tunnels in Ebensee during the Nazi terror regime. Director: Andreas Kurz, among others. with dr Wolfgang Quatember, Contemporary History Museum Ebensee. The photos compiled here were taken by Hans Kienesberger in the 1980s during the first ascent of some parts of the extensive tunnel system.

The Ebensee concentration camp was a satellite camp of the Mauthausen concentration camp. The prisoners in the Ebensee concentration camp were used to dig tunnels and caverns for the underground production of rockets. After the most important production facilities for the V2 rockets had been destroyed by British air raids on Peenemünde-Ost in “Operation Hydra” in August 1943, Hitler demanded from his armaments minister Speer that the production facilities should be relocated to underground tunnels. On November 8, 1943, the first prisoners were moved near the village of Ebensee to build prisoner and workshop barracks. “Zement”, “Kalksteinwerke”, “Solvay”, “Badger II” or “Taube I” were chosen as camouflage names for these concentration camps. The prisoners had to drive the tunnels up to 250 meters into the mountain within a very short time, with great physical exertion. The entire tunnel system was connected to one another by a rail system. There should be a rocket development plant with test benches, where the Aggregat 9 (A9) should be produced. At the end of 1944, construction of a lubricating oil refinery began in the Ebensee tunnels. The refinery then also began to produce in February 1945. Ultimately, in the spring of 1945, engines for tanks and aircraft were to be manufactured in Plant B. Between November 1943 and May 1945, 8,745 prisoners died in the Ebensee concentration camp. At the end of April 1945 there were 18,437 prisoners in Ebensee. One day before the camp was liberated, on May 5, 1945, the camp commander tried to drive the prisoners into the tunnels. However, they put up so much resistance that the camp commander dropped the plan.

text to the movie
“An ORF III new production about the Ebensee concentration camp, the unbelievable number of victims of Nazi forced labor and the indomitable will to resist, which survived despite everything. When the German Reich got on the defensive in 1943, the Nazi regime moved the production of its so-called wonder weapons underground. The rocket development plant from Peenemünde in northern Germany is to be relocated to Ebensee in Upper Austria, for which concentration camp prisoners have to drive two huge tunnels into the Dachstein massif. One of the first prisoners in Ebensee is Drahomír Bárta, a Czech high school student. In the months that followed, the young man, who was gifted in languages, managed to set up a resistance group within the concentration camp at great risk to his life. His contact person to the outside world is the former Luftwaffe officer Josef Poltrum, who works in the SS clothing depot and also organizes a resistance group among the camp guards. From then on, Poltrum supplied the group of prisoners with information, food and weapons. Although the fronts are getting closer and closer, the SS ruthlessly pursues the secret project “Cement”. The companies involved are even demanding that sick and injured people be forced to work. In the winter of 1944, evacuation transports from eastern concentration camps arrived and rumors spread that the SS were planning to murder the 16,000 prisoners in Ebensee. The men around Drahomír Bárta and Josef Poltrum secretly prepare the armed struggle against the SS. And indeed, on May 5, 1945, they tried to drive all the prisoners into the tunnels and murder them there with a large blast. The prisoners, who have been warned, refuse to obey the camp commander’s orders. The SS retreats and leaves Ebensee. The next day, the US Army freed the prisoners. Not a single rocket element was manufactured in the Ebensee tunnels and not a single line was drawn on the construction paper. In just 18 months, almost 10,000 of the 28,000 people who were deported to the Ebensee concentration camp died. The average weight of the survivors in May 1945 was only 34 kilos. In the documentary, director Andreas Kurz tells the incredible story of the spirit of resistance of a few and of the cruel system of forced labor under National Socialism.” (ORF)

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