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Besuche im Paradies von Cornelius Kolig · Visits to paradise by Cornelius Kolig

Besuche im Paradies von Cornelius Kolig · Visits to paradise by Cornelius Kolig

Besuche im Paradies von Cornelius Kolig. Katalog 1981–2020 (© PP · # 3238 · www.ewigesarchiv.at)

Das „Paradies“, das ist heute ein etwa 5.000 m2 großes Areal in Vorderberg im Gailtal in Kärnten, dem Geburtsort von Cornelius Kolig, auf dem seit 1979 Gebäude und Gartenelemente für die darin versammelten Objekte und Installationen entstanden sind. Ältester Teil und Kern des „Paradieses“ ist die „Rote Grube“ (6 x 10 m groß, 3 m tief) im Zentrum der Anlage, für die Anwendung des „Schädelbrechers“ 1979 auf freiem Feld betoniert. Von hier entwickelte sich die Anlage radial nach außen. 1983 folgte die Ummantelung der „Roten Grube“ durch die seitlichen Langhallen „Sau- und Kuhstall“. „Refugium“ und die Mauer im Süden schlossen dann das Atrium und bildeten den „Großen Innenhof“ mit dem „Lilienfeld“. Nächster Bauabschnitt waren 1984 die beiden apsidialen Elemente im Süden und Norden, „Weingarten“ und „Pantheon“ mit der „Gipserei“ und der „Kotstreckerei“, dazwischen im „Vorhof“ das „Schiff“.  

 „Antrieb für die Realisierung des „Paradieses“ war die Überzeugung, dass aus dem Zusammenwirken, der Zusammenschau und dem symphonischen Zusammenklang vieler aufeinander bezogener Arbeiten ein höherer Grad an Komplexität und Intensität erreicht werden kann, als es durch die vom Kunstbetrieb in der Regel bevorzugte Portionierung künstlerischer Konzepte zu warenverkehrstauglicheren Einzelwerken möglich ist. So entwickelte sich im Laufe mehrerer Jahrzehnte aus ganz unterschiedlichen Elementen wie Werkstätten, Schaulager, Friedhof, Archiv, Innenhöfen Gärten und aus Objekten, Bildern, Plastiken, Hörbildern, Zeichnungen, Natur- und Körperinszenierungen ein untrennbar mit dem Standort verbundenes Lebens- und Gesamtkunstwerk.

Die Bloßlegung und Verstärkung des Sinnlichen und damit Vermittelbaren des Lebens, seiner Schönheit und seiner Schrecken, von Wollust und Ekel, von Liebe, Gewalt, Krankheit, Leid, Tod, berauschter Existenzergriffenheit, des Stoffwechsels, der Farben, des Gestankes, der Wohlgerüche, des Tastens, der Freuden des Schmeckens und des Hörens, in neuen kombinatorischen Verbindungen und Verquickungen ihrer Bedeutungen in multimedial und mit allen Sinnen erfahrbaren Installationen ist Inhalt des „Paradies“-Projektes. Das „Paradies“ ist amoralisch, es wertet nicht . . . “

aus: Cornelius Kolig, Das Paradies. Die Bedienungsanleitung. 

Klagenfurt, Wien: Ritter Verlag, 2013

Visits to paradise by Cornelius Kolig. Catalogue 1981-2020 (© PP – # 3238 – www.ewigesarchiv.at)  Today, “Paradise” is an area of around 5,000 square metres in Vorderberg in the Gailtal valley in Carinthia, the birthplace of Cornelius Kolig, where buildings and garden elements for the objects and installations gathered there have been created since 1979. The oldest part and core of the “Paradise” is the “Red Pit” (6 x 10 m in size, 3 m deep) in the centre of the complex, concreted in the open field in 1979 for the use of the “Skull Crusher”. From here, the facility developed radially outwards. In 1983, the “Red Pit” was encased by the long “sow and cow sheds” at the sides. The “Refugium” and the wall to the south then closed the atrium and formed the “large inner courtyard” with the “Lilienfeld”. The next construction phase in 1984 was the two apsidal elements to the south and north, “Weingarten” and “Pantheon” with the “Gipserei” and “Kotstreckerei”, with the “Schiff” in between in the “Vorhof”.
“The driving force behind the realisation of the “Paradise” was the conviction that a higher degree of complexity and intensity can be achieved through the interaction, the synopsis and the symphonic harmony of many interrelated works than is possible through the portioning of artistic concepts into individual works that are generally preferred by the art world. Thus, over the course of several decades, very different elements such as workshops, display warehouses, cemeteries, archives, courtyards, gardens and objects, pictures, sculptures, audio images, drawings, nature and body stagings have developed into a life and total work of art that is inseparably linked to the location.
The content of the “Paradise” project is the exposure and amplification of the sensual and thus communicable aspects of life, its beauty and its horrors, of lust and disgust, of love, violence, illness, suffering, death, intoxicated existential tenseness, metabolism, colours, smells, fragrances, touch, the pleasures of tasting and hearing, in new combinatorial connections and intermingling of their meanings in installations that can be experienced with all the senses through multimedia. Paradise” is amoral, it does not judge . . . “
from: Cornelius Kolig, Paradise. The instruction manual.
Klagenfurt, Vienna: Ritter Verlag, 2013

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Besuche im Paradies von Cornelius Kolig · Visits to paradise by Cornelius Kolig

Besuche im Paradies von Cornelius Kolig · Visits to paradise by Cornelius Kolig

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