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Auf der Alm · On alpine pastures

Auf der Alm · On alpine pastures

Ein Selfie auf der Alm: Zeit im Bild. Ebensee | AT · um 1920 (Fotos: Johann Promberger, © PP · Ewiges Archiv) Corona-Reisebeschränkungenbedingt, sind die heimischen Berge und Landschaften stark bewandert und begangen, die Sportgeschäfte verbuchen Rekordumsätze. Die hier zusammengestellten SW-Aufnahmen hat mein Großvater vor etwa 100 Jahren gemacht, mit einer auf handliche Größe zusammenklappbarenLaufboden-Kamera (17,5 x 12,5 x 5 cm), mit der er mit lichtempfindlicher Emulsion beschichtete Glasplatten („Trockenplatten“) in Postkartengröße belichten konnte. Die oberen beiden Aufnahmen sind auf der Bromberg-Alm in Langwies entstanden, die unteren beiden vor der „Seppala“-Hütte am Feuerkogel bei Ebensee, beides im oberösterreichischen Salzkammergut. Von den lange nach dem Tod des Fotografen aufgefundenen Glasnegativen habe ich vor 40 Jahren Kontaktabzüge hergestellt, diese Nachbar*innen und Menschen aus der Gegend gezeigt und versucht, weitere Informationen zu den Bildern zu bekommen.
Heute früh ist mir beim Betrachten des linken oberen Fotos (wiedereinmal?) aufgefallen, dass links von den drei Almerinnen ein „transparenter“ Mann zu sehen ist, den Arm auf das Holzgeländer gestützt. Es ist mein Großvater, der sich offensichtlich, nachdem er den Auslöser der auf einem Stativ befestigten Kamera betätigt hatte, noch schnell zum Gruppenfoto gestellt hatte – die „Trockenplatten“ verlangten relativ lange Belichtungszeiten. Er hat also ein „Selfie“ ohne Smartphone produziert – konnte es aber vor 100 Jahren nicht so schnell „ins Netz“ uploaden. Beide Aufnahmen sind jedenfalls am selben Tag und kurz nacheinander entstanden – die Reihenfolge ist natürlich nicht feststellbar.
Bei den unteren beiden Aufnahmen habe ich mich damit beschäftigt, ob die beiden Fotografien am selben Tag entstanden sind – dass sie die selbe Almhütte zeigen, ist ja offensichtlich – der Zeitpunkt nicht unbedingt. Beide Aufnahmen sind eine „gestellte“ Gruppenaufnahme im Freien, auf der linken stehen die Personen in Reihen hintereinander, daneben in einem Kreisbogen. Ich bin der Auffassung, dass beide Fotos in größerem zeitlichem Abstand gemacht wurden: die Grasnarbe im Vordergrund vor der Hütte ist klar anders, das Gras könnte entweder abgetreten oder nachgewachsen sein. Jedenfalls ist der Holzstoß im Hintergrund rechts verändert, links unter der Bank stehen im oberen Foto Holzschuhe, darunter ist der Bereich leer. Deutlicher Unterschied auf der rechten Seite der Hütte: nicht nur ist der Tisch hochgeklappt, sondern der Boden an der Seite scheint verändert. Außerdem ist ein Fenster in der Wand eingesetzt worden. Bei beiden gleich ist aber, dass fast alle Personen Gegenstände in Händen halten: Butter- und Holzfass, Säge, Holz, Werkzeuge – und/oder Musikinstrumente: Gitarre, Maultrommel (oder Mundharmonika?) oben, eine Mandoline(?) unten. Die Absicht des Fotografen scheint also gewesen zu sein, Arbeits- und Freizeits-Beschäftigung in diesen Gruppenfotos zu zeigen. Auch hier mussten die Menschen einigermaßen ruhig stehen bzw. sitzen – was sich an der Bewegungsunschärfe des Kopfes der am unteren Foto links Sitzenden zeigt. Insgesamt also überlegt positionierte Fotos, die späteren Betrachter*innen (zumindest) Kleidung, Aussehen, Haartracht und Beschäftigung der temporären Almbewohner*innen vermitteln können.
Der Fotohistoriker Timm Starl schreibt: „Eine Fotografie ohne Autor, Ort und Datum ist – wie jedes Bild – ein Vortrag ohne Geschichte. Ihre Botschaft ist nicht zeit- und ortlos, sondern haltlos: wie ein Echo, das von nirgendwo kommt und im Irgendwo verklingt. Was immer das Bild darstellt, ihm fehlen die Vergangenheit, aus der es erwachsen ist, die Umgebung, in der es hergestellt wurde, die Stimme, die Betonungen setzt, die Adressaten, die es erreicht hat – mit einem Wort: es fehlen das Vorher und Nachher, also alles, was Dasein ausmacht. . .“
(Timm Starl, Bildbestimmung, Marburg, 2009)

 
 
 
 
 

A selfie on the alpine pasture: time in the picture. Ebensee | AT · around 1920 (Photos: Johann Promberger, © PP · Eternal Archives) Due to corona travel restrictions, the local mountains and landscapes are heavily populated and walked, the sports shops record sales. My grandfather took the SW pictures compiled here about 100 years ago with a collapsible walking-floor camera (17.5 x 12.5 x 5 cm) with which he coated glass plates (“dry plates”) coated with light-sensitive emulsion. could expose in postcard size. The top two pictures were taken on the Bromberg Alm in Langwies, the lower two in front of the “Seppala” hut on the Feuerkogel near Ebensee, both in the Upper Austrian Salzkammergut. 40 years ago, I made contact prints of the glass negatives found long after the photographer’s death, showed them neighbors and people from the area, and tried to get more information about the pictures.
This morning when I looked at the top left photo (again?) I noticed that a “transparent” man can be seen to the left of the three Almer women, his arm resting on the wooden railing. It is my grandfather who, after pressing the shutter release of the camera attached to a tripod, apparently quickly turned to the group photo – the “drying plates” required relatively long exposure times. So he produced a “selfie” without a smartphone – but couldn’t upload it “online” so quickly 100 years ago. In any case, both pictures were taken on the same day and in quick succession – the order, of course, cannot be determined.
In the lower two pictures I was concerned with whether the two photographs were taken on the same day – it is obvious that they show the same alpine hut – the time is not necessarily so. Both shots are a “posed” group shot outdoors, on the left the people stand in rows in a row, next to them in an arc. I believe that both photos were taken at a greater interval: the turf in the foreground in front of the hut is clearly different, the grass could either be worn or regrown. In any case, the pile of wood in the background has been changed on the right, on the left below the bench there are clogs in the upper photo, the area below is empty. There is a clear difference on the right side of the hut: not only is the table folded up, but the floor on the side seems to have changed. A window has also been installed in the wall. It is the same for both, however, that almost everyone has objects in their hands: butter and wooden barrel, saw, wood, tools – and / or musical instruments: guitar, jaw harp (or harmonica?) Above, a mandolin (?) Below. The photographer’s intention seems to have been to show work and leisure activities in these group photos. Here, too, people had to stand or sit reasonably calm – which is shown by the blurred motion of the head of those sitting in the photo below on the left. Overall, therefore, carefully positioned photos that later viewers can (at least) convey the clothing, appearance, hairstyle and occupation of the temporary alpine residents.
The photo historian Timm Starl writes: “A photograph without an author, place and date is – like every picture – a lecture without a story. Your message is not timeless and locationless, but baseless: like an echo that comes from nowhere and fades away in somewhere. Whatever the picture represents, it lacks the past from which it grew up, the environment in which it was made, the voice that emphasizes it, the addressees it reached – in one word: the before and is missing Afterwards, everything that makes up existence. . . “
(Timm Starl, image determination, Marburg, 2009)

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