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Annäherung an „Steinhof“ · Approaching “Steinhof”

Annäherung an „Steinhof“ · Approaching “Steinhof”

Annäherung an „Steinhof“. Wien | AT · 1932–2023 (© PP · # 2768 · www.ewigesarchiv.at) Es gibt Themen, die mich seit vielen Jahren beschäftigen, die aber so unfassbar sind, dass ich das Gefühl habe, sie auch nicht annähernd „verstehen“ zu können, dass mir auch die Energie und die Lebenszeit fehlt, mich ausreichend damit zu beschäftigen. Dazu gehören die Verbrechen des NS-Terror-Regimes, die immer wieder mäandernd in mein Leben treten. Derzeit arbeite ich an einem Video über den Künstler Reimo Wukounig, der acht Jahre in Kärntner Kinderheimen aufgewachsen ist, der Titel dafür stammt von ihm selbst, es heißt: „Der Schmerzraum des Zöglings 33“ und ich hoffe, dass es bald fertig wird, es ist ganz sicher meine bisher größte Herausforderung bei einer Videoproduktion. Im Video sagt Reimo Wukounig unter anderem: „ . . . ich hab’ verweigert das Bundesheer, ich hab gesagt: ich war schon bei den Nazis, quasi, meine Erzieher waren solche Leute . . .“ und Dr. Antonia Hoerschelmann, Kuratorin der ALBERTINA Wien, die an der Eröffnungsausstellung der ALBERTINA modern maßgeblich beteiligt war, meinte in einem Interview, das ich mit ihr für dieses Video führte „ . . eine Auswahl von Zeichnungen aus dem Zöglingszyklus von Reimo Wukounig, wo eben auch diese Folgen des Nationalsozialismus in Erziehung in Zucht, in Ordnung thematisiert wird, und der gegenübergestellt den frühen Zeichnungen von (Gottfried, Anm.) Helnwein, wo es um die unglaublichen Verbrechen des Psychiaters Gross geht.“

In den vergangenen Wochen habe ich zwei Mal einen Bekannten, der am Pavillon 13 zur Rehabilitation liegt (Gr. Foto re.), besucht, die Betreuung dort scheint mir ausgezeichnet, die Räume sind modern, sehr gut ausgestattet, die Mitarbeiter*innen sehr freundlich.

„Steinhof“ ist in Wien das Synonym für die Psychiatrische Anstalt „Am Steinhof“ auf der Baumgartner Höhe im 14. Bezirk in Wien, ein weitläufiges Gelände mit einer sehr wechselhaften Geschichte – ich möchte mich in naher Zukunft noch mehr damit auseinandersetzen.

Die jetzige „Klinik Penzing“ hieß bis vor kurzer Zeit „Otto-Wagner-Spital“ nach dem Architekten der Kirche am Areal, jedenfalls noch früher hieß die weitläufige Anlage: „Steinhof“. Steinhof war eine „Psychiatrische Anstalt“, ein Gelände mit vielen Pavillons im 14. Wiener Bezirk, hoch gelegen. Es ist zu Fuß mühsam, zu den teils höher gelegenen Gebäuden zu gelangen. Über „Steinhof“ auch nur einigermaßen komplex zu schreiben, würde ein kleiner Text wie dieser zu einem Tableau nicht im Entferntesten genügen, würden mein Wissen, meine Kapazität in keiner Weise ausreichen. Jedenfalls am Abend, nach dem Besuch ging ich am Mahnmal für die ermordeten Kinder und Jugendlichen vorbei – ich sah sie erstmals in der Nacht und war bewegt und beeindruckt. Ich kannte die Gedenkstätte schon von früheren Besuchen. Leider ist nur die Hälfte der Lichtstelen derzeit beleuchtet. 

Es gibt einen weiteren Grund, warum mich dieses Mahnmal beschäftigt: Wenige Tage vor seinem selbstbestimmten Verlassen dieser Welt sagte mir Peter Katlein bei meinem letzten Besuch, dass er ein langes Interview mit Friedrich Zawrel auf Video aufgezeichnet und dass er dieses Material jemandem übergeben hätte. 

Der Zeitungsausschnitt unten stammt aus der Dauerausstellung: Der Krieg gegen die „Minderwertigen“. Gedenkstätte Steinhof. Zur Geschichte der NS-Medizin in Wien – Ausstellung des Dokumentationsarchivs des österreichischen Widerstands im Otto-Wagner Spital der Stadt Wien.

Links ein Foto des Primarius Heinrich Gross, des meistbeschäftigen Gerichtspsychiaters der zweiten Republik (12.000 Gutachten), der Arzt war an der Nationalsozialistischen Euthanasieanstalt „Am Spiegelgrund“ am Steinhof, wo in den Jahren 1940–1945 772 Kinder und Jugendliche ermordet worden sind. Rechts ist ein Foto von Friedrich Zawrel, der als 10-jähriges Kind am Spiegelgrund untergebracht war, von Gross „begutachtet“ wurde und ihm Jahrzehnte später wieder als zu Begutachtender gegenüber saß und in ihm seinen Peiniger erkannte. 

Approaching “Steinhof”. Vienna | AT · 1932–2023 (© PP · # 2768 · www.ewigesarchiv.at) There are topics that have occupied me for many years, but which are so incomprehensible that I have the feeling that I can’t even come close to “understanding” them that I also lack the energy and time to deal with it sufficiently. This includes the crimes of the Nazi terror regime, which meanderingly enter my life again and again. I’m currently working on a video about the artist Reimo Wukounig, who grew up in Carinthian children’s homes for eight years is definitely my biggest challenge in video production so far. In the video, Reimo Wukounig says, among other things: ” . . . I refused the federal army, I said: I was already with the Nazis, so to speak, my educators were such people. . .” and Dr. Antonia Hoerschelmann, curator of the ALBERTINA Vienna, who played a key role in the opening exhibition of the ALBERTINA modern, said in an interview I conducted with her for this video ” . . a selection of drawings from Reimo Wukounig’s pupil cycle, which also addresses these consequences of National Socialism in education in discipline, in order, and which is compared with the early drawings by (Gottfried, note) Helnwein, which deal with the unbelievable crimes of the Psychiatrist Gross is leaving.”
In the past few weeks, I have twice visited an acquaintance who is in Pavilion 13 for rehabilitation (large photo, right). The care there seems excellent to me, the rooms are modern, very well equipped, and the staff is very friendly .
In Vienna, “Steinhof” is synonymous with the psychiatric institution “Am Steinhof” on Baumgartnerhöhe in Vienna’s 14th district, a spacious site with a very checkered history – I would like to deal with it more in the near future.
The current “Klinik Penzing” was until recently called “Otto-Wagner-Spital” after the architect of the church on the site, at least the extensive complex used to be called “Steinhof”. Steinhof was a “psychiatric institution”, a compound with many pavilions in the 14th district of Vienna, high up. It is difficult on foot to get to the buildings, some of which are higher up. To write about “Steinhof” even in a reasonably complex way, a small text like this would not be remotely sufficient for a tableau, my knowledge, my capacity would not be sufficient in any way. At least in the evening, after the visit, I walked past the memorial for the murdered children and young people – I saw them for the first time at night and was moved and impressed. I knew the memorial from previous visits. Unfortunately, only half of the light columns are currently illuminated.
There is another reason why this memorial concerns me: A few days before his self-determined departure from this world, Peter Katlein told me during my last visit that he had recorded a long interview with Friedrich Zawrel on video and that he had given this material to someone.
The newspaper clipping below is from the permanent exhibition: The War on the “Inferior”. Steinhof Memorial. On the history of Nazi medicine in Vienna – exhibition of the documentation archive of the Austrian resistance in the Otto-Wagner Hospital of the City of Vienna.
On the left is a photo of Primarius Heinrich Gross, the busiest forensic psychiatrist in the Second Republic (12,000 opinions), the doctor was at the National Socialist euthanasia facility “Am Spiegelgrund” at Steinhof, where 772 children and young people were murdered between 1940 and 1945. On the right is a photo of Friedrich Zawrel, who was housed at Spiegelgrund as a 10-year-old child, was “assessed” by Gross and decades later sat opposite him to be assessed and recognized him as his tormentor.

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Annäherung an „Steinhof“ · Approaching “Steinhof”

Annäherung an „Steinhof“ · Approaching “Steinhof”

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