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Am Tag als der (Stark-)Regen kam · The day the (heavy) rain came

Am Tag als der (Stark-)Regen kam · The day the (heavy) rain came

Am Tag als der (Stark-)Regen kam, langersehnt, heiß erfleht. Und wieder einmal die Frage nach der persönlichen Betroffenheit und Lebenssituation. Unterferlach/Spodnje Borovlje, Villach, Wien | AT · 1979–2024 (© PP · # 3278 · www.ewigesarchiv.at) Es ist eindeutig was anderes, frühmorgens im Studio zu sitzen, Tee zu trinken, die Bilddatenbank nach den Begriffen „Regen“, „Regenschirm“, „Regenbogen“, „Regenwald“ zu durchsuchen, den gegen die Atelierfenster peitschenden Regen und die Windböen zu hören, als nach einer Evakuierung in einer Unterkunft zu warten, Sandsäcke zu füllen, im Unwetter einen Staudamm aufzubauen. Aber: ich bin jetzt und heute in dieser privilegierten Situation, um anhand einiger Bilder über „Regen“ nachzudenken. 1979, zu der Zeit, als ich das große SW-Foto links in Unterferlach/Spodnje Borovlje in Kärnten aufnahm, kannte ich sicher das Wort „Starkregen“ noch nicht. „Heute regnet’s aber stark!“ klar – aber den erwähnten Begriff kenne ich erst seit wenigen Jahren. Das Foto zeigt einen Sturzbach auf dem Schotterweg vor dem kleinen, nicht unterkellerten Haus, in das B. und ich von Wien her übersiedelt waren, das wir einigermaßen hergerichtet hatten (Böden, Küche, winziges Bad im Giebel), das kleine Foto links oben zeigt vom gleichen Standpunkt aus den Blick Richtung Kirche. Ich habe gezögert, das große Foto daneben in dieses Tableau einzusetzen – vermutlich würde ich diese Aufnahme heute nicht mehr machen (ganz sicher bin ich nicht), aber: das Foto existiert nun einmal, es ist eine Situationsaufnahme und zur Fragestellung der persönlichen Betroffenheit, der Empathie oder Egozentrik passt es allemal. Und: immerhin reflektiere ich selbst darüber (und ich ziehe natürlich auch diejenigen Dokumentar-Fotograf*innen, die mir besonders wichtig sind, als „Entlastung“ bei). 

Das mittlere Foto unten zeigt den Blick aus einem Unterstand bei einer Baustelle, in den ich mich mit dem Rad, von der Neueröffnung des mumok kommend, bei strömendem „Starkregen“ gestellt hatte. Ein junger Mann mit Regenschirm gesellte sich zu mir, wir kamen kurz ins Reden. Er erzählte mir, er käme aus den Niederlanden, dort kenne er natürlich Regen, klar – aber SO einen Regen, so einen Regen wie hier, hätte er dort noch nie erlebt. Wir lachten beide und irgendwann setzte ich mich aufs Rad, fuhr los und er ging weiter.

Am Tag als der Regen kam - Dalida

Am Tag, als der Regen kam

Lang ersehnt, heiß erfleht

Auf die glühenden Felder

Auf die durstigen Wälder

Am Tag, als der Regen kam

Lang ersehnt, heiß erfleht

Da erblühten die Bäume

Da erwachten die Träume

Da kamst du

Ich war allein im fremden Land

Die Sonne hat die Erde verbrannt

Überall nur Leid und Einsamkeit

Und du, ja, du

So weit, so weit

Doch eines Tag's von Süden her

Da zogen Wolken über das Meer

Und als endlich dann der Regen rann

Fing auch für mich das Leben an

Ja ja ja ja ja ja ja

Am Tag, als der Regen kam

Lang ersehnt, heiß erfleht

Auf die glühenden Felder

Auf die durstigen Wälder

Am Tag als der Regen kam

Weit und breit, wundersam

Als die Glocken erklangen

Als von Liebe sie sangen

Da kamst du, da kamst du

On the day the (heavy) rain came, long awaited, hotly requested. And once again the question of personal involvement and life situation. Unterferlach/Spodnje Borovlje, Villach, Vienna | AT – 1979-2024 (© PP – # 3278 – www.ewigesarchiv. at) Sitting in the studio early in the morning, drinking tea, searching the image database for the terms “rain”, “umbrella”, “rainbow”, “rainforest”, listening to the rain lashing against the studio windows and the gusts of wind, is clearly different from waiting in a shelter after an evacuation, filling sandbags, building a dam in a storm. But: I am now and today in this privileged situation to reflect on “rain” with the help of some pictures. In 1979, at the time when I took the large black and white photo on the left in Unterferlach/Spodnje Borovlje in Carinthia, I certainly didn’t know the word “heavy rain”. “But it’s raining heavily today!” sure – but I’ve only known the term mentioned for a few years. The photo shows a torrent on the gravel path in front of the small house without a cellar that B. and I had moved to from Vienna, which we had renovated to some extent (floors, kitchen, tiny bathroom in the gable), the small photo at the top left shows the view towards the church from the same vantage point. I hesitated to include the large photo next to it in this tableau – I probably wouldn’t take this photo today (I’m not quite sure), but: the photo exists, it is a situational shot and it certainly fits the question of personal involvement, empathy or egocentricity. And: at least I reflect on it myself (and of course I also include those documentary photographers who are particularly important to me as “relief”).
The middle photo below shows the view from a shelter at a construction site, where I had parked my bike coming from the reopening of the mumok in pouring “heavy rain”. A young man with an umbrella joined me and we got talking briefly. He told me that he came from the Netherlands, where he knew about rain, of course – but he had never experienced rain like this there. We both laughed and at some point I got on my bike, rode off and he went on his way.

The day the rain came – Dalida
The day the rain came
Long longed for, hotly pleaded for
To the glowing fields
To the thirsty forests
On the day when the rain came
Long longed for, hotly implored
Then the trees blossomed
Then the dreams awoke
Then you came
I was alone in a strange land
The sun scorched the earth
Everywhere only suffering and loneliness
And you, yes, you
So far, so far
But one day from the south
Clouds drifted over the sea
And when the rain finally fell
Life began for me too
Yes yes yes yes yes yes yes
The day the rain came
Long awaited, long begged for
On the glowing fields
To the thirsty forests
On the day the rain came
Far and wide, wondrous
When the bells rang out
When they sang of love
Then you came, then you came

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