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Aloisia Promberger

30/08/201908/30/2019

Meine Oma – Fischerin am Traunsee – auf einer Ansichtskarte. Langwies, Traunkirchen | AT · um 1920–1975 (Fotos: NN, außer: ob. Reihe rechts: © PP · Ewiges Archiv) Vor etwa einem Monat hat mir mein Bruder eine Abbildung einer auf der Website eines Ansichtskartenverlages angebotenen Karte geschickt: Drei Fischer, eine Frau und zwei Männer, bei der Arbeit in einem Boot stehend, im Hintergrund das Kloster Traunkirchen, also am Traunsee. (Abb. rechts unten). Die Vorlage zu dieser kolorierten, gemalt anmutenden Karte hängt als etwa A4 großes SW-Foto seit Jahrzehnten in unserem Haus: die im Boot – einer „Plätte“ – vorne stehende Frau ist unsere Großmutter, die beiden Männer ihre Brüder. Das kleine SW-Foto auf der rechten Seite zeigt sie rechts stehend neben ihrer Mutter Cäcilia und ihrem Vater Johann, neben ihr einer der Brüder, links sitzend ihre Schwester Anna (unsere Tante „Nanni“). Die beiden Fotos oben habe ich 1975 aufgenommen.

Unsere Oma entstammte einer Fischerfamilie am Traunsee, ihr Vater war der „ledige“ Sohn eines Italieners aus dem Trentino, der beim Bau der Traunkirchner Straße gearbeitet hatte – über ihre Mutter weiß ich nichts. Vier Brüder, eine Schwester. Das Fischereirecht wurde den Söhnen vererbt, den beiden Töchtern nicht. Heirat mit Johann Promberger, Schlosser, später Werkmeister in der Saline Ebensee. Ein Sohn: Walter und eine Tochter: Ernestine. Der Sohn wurde eingezogen zur Wehrmacht, kam in französische Kriegsgefangenschaft und starb 1956, erst 36-jährig.

Ich selbst bin als Kind jahrelang am Samstag abend mit dem Zug von Langwies zu ihr nach Ebensee gefahren, wo sie am Bahnhof auf mich gewartet hat, mir 5 Schilling für ein „Heftl“ (Micky Maus, Bessy, Fix und Foxi . . .) gegeben hat. Bei ihr zuhause dann gemeinsam abendessen, lesen – sie ihre „Roman-Heftln“. Später am Abend dann zur Nachbarin Karten-Spielen und fernsehen.

Eine starke, resolute Frau, die ich sehr gern hatte.

PS: Die angebotene Postkarte habe ich natürlich sofort online bestellt, vorausbezahlt – trotz mehrmaliger telefonischer Urgenz, mails und eingeschriebenem Brief wurde sie bis heute nicht geliefert.

My grandmother – fisherwoman at the Traunsee – on a picture postcard. Langwies, Traunkirchen | AT · around 1920-1975 (photos: NN, except: ob. Row right: © PP · Eternal Archives) About a month ago, my brother sent me a picture of a map offered on the website of a postcard publisher: three fishermen, one woman and one Two men, standing at work in a boat, in the background the monastery Traunkirchen, ie at the Traunsee. (Picture below right). The template for this colored, painted-looking card hangs as an A4-sized SW photo for decades in our house: in the boat – a “plate” – the front standing woman is our grandmother, the two men their brothers. The small SW photo on the right side shows her standing next to her mother Cäcilia and her father Johann, next to her one of the brothers, sitting on the left her sister Anna (our aunt “Nanni”). I took the two pictures above in 1975.
Our grandmother came from a fishing family on the Traunsee, her father was the “unmarried” son of an Italian from Trentino who had worked on the Traunkirchner Straße – I know nothing about her mother. Four brothers, one sister. The fishing right was passed on to the sons, the two daughters. Marriage with Johann Promberger, locksmith, later foreman in the Saline Ebensee. One son: Walter and one daughter: Ernestine. The son was conscripted into the Wehrmacht, came into French captivity and died in 1956, only 36 years old.
On a Saturday evening I drove as a child by train from Langwies to Ebensee, where she waited for me at the train station. She gave me 5 shillings for a “Heftl” (Mickey Mouse, Bessy, Fix and Foxi …) has given. At their home then dinner together, read – they are their “novel-Heftln”. Later in the evening then to the neighbor card games and watch TV.
A strong, determined woman, whom I liked very much.
PS: Of course, I have ordered the postcard offered online, prepaid – despite multiple telephone Urgenz, mails and registered letter, it has not been delivered to this day.