Citylight in Brüssel – auf eine verhältnismäßig brachiale Weise zum Erlöschen gebracht. Bruxelles / Brussel / Brüssel | BE · 2024 (© PP · # 3131 · www.ewigesarchiv.at) Eine meine recht seltenen Dienstreisen im Auftrag des Ewigen Archives führte mich kürzlich nach Bruxelles / Brussel, einer, wie ich finde, sehr lebendigen Stadt mit konsequent durchgehaltener Zweisprachigkeit – Dimensionen entfernt von der kärglichen, immer wieder angefeindeten und in keiner Weise ernsthaft sichtbaren, durch Staatsvertrag festgelegten Zweisprachigkeit in den slowenischsprachigen Gebieten in Kärnten. Unabhängig davon sind mir auch euphemisch als „Citylights“ bezeichnete Werbedisplays aufgefallen, die noch größer sind, als die in Wien. Aufgestellt, betrieben und kommerzialisiert werden sie vom französischen Unternehmen JCDecaux, dem auch 67% der GEWISTA gehören.
Über die GEWISTA und JCDecaux habe ich einen Beitrag für das von Bernhard Hachleitner und Julia König herausgegebene Buch „Das Plakat in der Stadt – 100 Jahre Plakatsammlung der Wienbibliothek im Rathaus“ verfasst:
Peter Putz
Werden mir in den letzten Momenten meines Lebens Bilder von Burger King oder von McDonald’s eingespielt?
„ . . . diese intelligenten Algorithmenverwalter, die Algorithmen selbst, sind fähig, unsere Wünsche früher zu erkennen, als wir selbst. Sie können’s bei Amazon schon angedeutet sehen – das wird sich vertiefen. Und wenn der Gegenstand der Entfremdung, der Besitznahme durch Fremde, nicht nur meine Arbeitskraft ist, sondern meine Libido, Denkfähigkeit, meine Wünsche, die subjektive Seite, dann ist das eine Veränderung in der Intensität!“1)
Alexander Kluge
Einer weit verbreiteten Vorstellung nach, laufen kurz vor dem Tod die wichtigsten Bilder aus dem Leben des/der Sterbenden wie in einem maßgefertigten Kürzest-Dokumentarfilm ab, ziehen eindrückliche Sequenzen vorbei. Neue Erkenntnisse untermauern diese Vorstellung:
„Ein tragischer Zufall hat Wissenschaftlern einen Einblick in das neurologische Geschehen während des Sterbens gewährt: Ein 87-jähriger Patient kam nach einem Sturz in die Notaufnahme, und da er an Epilepsie und Krampfanfällen litt, wurde er zur Überwachung an die kontinuierliche EEG angeschlossen. Während dieser Aufzeichnungen verstarb der Mann an einem Herzinfarkt. Dieses unerwartete Ereignis erlaubte es zum ersten Mal, die Aktivität eines sterbenden menschlichen Gehirns aufzuzeichnen. Ein internationales Team von Wissenschaftlern unter der Leitung des Neurochirurgen Ajmal Zemmar von der Universität von Louisville im US-Staat Kentucky wertete die Daten aus. Zemmar, gegenüber «Frontiers Science News»:
«Wir haben 900 Sekunden Gehirnaktivität um den Todeszeitpunkt herum gemessen und uns darauf konzentriert, was in den 30 Sekunden vor und nach dem Herzstillstand passiert. Unmittelbar bevor und nachdem das Herz aufhörte zu schlagen, stellten wir Veränderungen in einem bestimmten Bereich neuronaler Oszillationen fest, den sogenannten Gamma-Oszillationen, aber auch in anderen wie Delta-, Theta-, Alpha- und Beta-Oszillationen.» In den 30 Sekunden vor dem Herzstillstand des Patienten zeigten die Hirnwellen dasselbe Muster wie bei hochkognitiven Funktionen – etwa Konzentration, Träumen, Meditation, Gedächtnisabruf, Informationsverarbeitung und bewusster Wahrnehmung. Dieses Muster blieb auch während den 30 Sekunden nach dem Herzstillstand erhalten. Für Zemmar deuten diese Ergebnisse darauf hin, dass das Gehirn während des Sterbens aktiv und koordiniert bleiben könnte: «Durch die Erzeugung von Oszillationen, die am Gedächtnisabruf beteiligt sind, könnte das Gehirn eine letzte Erinnerung an wichtige Lebensereignisse kurz vor unserem Tod abspielen, ähnlich wie bei Nahtoderfahrungen.»2)
Zu den prägendsten Einflüssen meines Lebens zählen ohne Zweifel die unablässig und unausweichlich mir aufs Auge gedrückten Werbe-Banner, die 8-, 16- und 24-Bogenplakate, die Mega- und Rolling Boards, die Citylights bei Straßen- und Bushaltestellen, Litfaß-Säulen und vieles mehr. Insofern erscheint es naheliegend, dass Werbesujets einen Teil meines letzten „Lebensfilms“ ausmachen werden.
Wem gehört der öffentliche Raum?
Wie komme ich dazu, dass ich ständig visuellem und akustischem Sperrfeuer ausgesetzt bin? Wieso ist es so, dass ich auf die Straße gehe und mir riesige, mit Werbe-Texten und -Bildern bestückte Plakatflächen, Rolling Boards, Citylights und drehende Litfaßsäulen vor die Augen geknallt werden und ich permanent zum Kaufen und Verbrauchen aufgefordert werde? Was bleibt von den Gigaschichten der Bilder und Töne, die von der Werbeindustrie unablässig auf mich abgeladen werden, wie verändert sich mein gesamtes Leben durch dieses unzählbaren Folien der Anzeigen und Kauf-Impulse. Verdammt zur Funktion als „Ziel-Gruppe“ einer Kommerz-Industrie, im Fokus von „Kreativ-Direktor*innen“ der Werbeagenturen und Marketing-Manager*innen. Jeder verfügbare Platz zugedröhnt mit Botschaften, die mich auffordern, zu kaufen, zu verbrauchen und wegzuschmeißen, die mir monatlich, wöchentlich, täglich automatisiert Geld und Energie absaugen wollen. Auf Litfaß-Säulen und Plakatwänden werden die angeklebten Papierschichten von Zeit zu Zeit mit Kettensäge und Brecheisen abgetragen, um Platz für die nächsten zu machen. Die Schichten, die mir aufgebrannt wurden, sind niemals ablösbar und werde ich bis zum Ende in mir tragen müssen.
Wer verkauft meinen Blick? Wem gehören MEGABOARD und die GEWISTA?
„Die Gewista wurde am 8. November 1921 als Gemeinde Wien – Städtische Ankündigungsunternehmung der Magistratsabteilung der Stadt Wien zur Vermarktung von Verkehrsmittelwerbung gegründet. Erst im Jahr 1974 wurde die Gewista aus dem Städtischen Magistrat ausgegliedert. Mehrheitsbesitzer war nun die WABVG – Wiener Allgemeine Beteiligungs- und Verwaltungsgesellschaft (ab 1983 Wiener Holding, seit 2003 Wien Holding), die restlichen 49 % hielten die Progress Werbung und die IWG. 1993 übernahm die Bank Austria die Mehrheitsanteile der Gewista und übertrug diese im Jahr 2000 an ihre Stiftungstochter B&C Holding.3)
Die Gewista stellt sich selbst vor:
„Zahlreiche innovative Media-Werbeformen wie mobile und interaktive Außenwerbung, Sonderwerbeformen auf all unseren Werbeträgern, Inszenierungen von Einkaufsstraßen und U-Bahnstationen, Möblierung von Fußgängerzonen, Transparente, Fassadenwerbung, Verkleidung von Rolling Boards und interaktive City Lights runden unser umfassendes Portfolio stimmig ab. Progress Beteiligungsgesellschaft: 33 %, JCDecaux Central and Eastern Europe Holding: 67 %“4)
„Megaboard“ ist eine der größten Firmen für Großflächen-Außenwerbung und Teil der GEWISTA. Die Megaboard GmbH wurde 1989 von der Unternehmensgruppe Soravia (Schwerpunkt Immobilien- und Baugewerbe) gegründet, von der Gewista zu 100 % übernommen und fusionierte Anfang 2018 mit der ISPA Werbung GmbH.
„Der in Besitz der Gewista WerbegesmbH und der steirischen Ankünder GmbH stehende Außenwerbe-Allround-Spezialist ISPA GmbH (51% Gewista/49% Ankünder) und die auf Großflächenwerbung fokussierte Megaboard GmbH (100% Gewista) fusionieren mit Jahresbeginn 2018 und firmieren ab sofort unter dem Namen Megaboard GmbH. Gewista hält nunmehr 51 Prozent der Firmenanteile und der Ankünder, an der gleichzeitig die Gewista ihre Anteile von 24,9 auf 33,3% aufstockt, 49 Prozent.“5)
JCDecaux „möbliert“ Städte und stellt sich auch selbst vor:
„1964 gründete Jean-Claude Decaux das Unternehmen JCDecaux. Seiner Idee, öffentliche Service-Einrichtungen mit Werbung zu kombinieren, entsprangen die ersten modernen Straßenmöblierungen. Heute führen die Söhne Jean-Francois Decaux und Jean-Charles Decaux das Unternehmen. Die Gewista ist international in den JCDecaux-Konzern integriert. Im Segment Streetfurniture ist JCDecaux mit insgesamt 524.000 Werbeflächen weltweit die Nr. 1. Auch in Österreich ist JCDecaux als Mehrheitseigentümer der Gewista die unbestrittene Nummer 1.
JCDecaux ist weltweit die Nummer 1 bei Straßenmöblierungen, weltweit die Nummer 1 bei Verkehrsmittelwerbung, der europäische Marktführer bei Plakatflächenwerbung . . . Der Konzern beschäftigt 12.850 Mitarbeiter, ist in mehr als 70 Ländern auf der ganzen Welt aktiv und in 4.435 Städten mit über 10.000 Einwohnern vertreten.“6)
Rolling Boards rollen unablässig
Massive Stahlpylone, Stahlrahmen, beidseitig riesige, aufschwenkbare Sichtflächen, bestückt mit sich nach festgelegtem Rhythmus unablässig auf und abrollenden Bildbahnen. Eines von vielen Objekten, die von Werbefirmen wie Gewista, JCDecaux oder Ankünder und wenigen anderen Werbefirmen in der Stadt aufgestellt, mir ins Blickfeld gehängt, gedrängt, gepresst werden. „Stadtmöbel“ sind natürlich auch Wartehäuschen mit beleuchteten „Citylights“, Litfaßsäulen, gewaltige digitale Screen-Panels entlang der sogenannten „Einkaufsstraßen.“ Ich gewöhne mich nicht daran, ich empfinde das als unpackbare Anmaßung, als Frechheit, als Übergriff sondergleichen. Dieses Konglomerat will mich zum Kauf, zum Verbrauch, zum Wegschmeißen und Neukaufen auffordern – mit den sichtbaren und unsichtbaren Folgen, unter denen ich und der Großteil der restlichen Welt ächzt und leidet und wohl über kurz oder lang zugrunde gehen wird.
Das Ewige Archiv – Eine Beweisaufnahme für das Jüngste Gericht?
Die hier publizierten Tableaux sind Zusammenstellungen aus dem Projekt Das Ewige Archiv. Das Ewige Archiv wurde im Jahr 1980 vom Autor dieser Zeilen gegründet und versteht sich als dynamische Enzyklopädie zeitgenössischer Wirklichkeiten und als bildgebendes Diagnose-Instrument.
Es ist eine der umfangreichsten nichtkommerziellen und unabhängigen Bilddatenbanken Österreichs, mit einem Bildbestand ab dem Jahre 1905, mit Metadatenverzeichnis und detaillierter Beschlagwortung. Schwerpunkt ist die permanente fotografische Notiz: Spurensicherung des Alltags, Dokumentation und Vergleich unterschiedlicher Lebens- und Arbeitsräume. Diese Aufzeichnungen verdichten sich zu größeren Bezugsräumen und bilden ein facettenreiches Gewebe verschiedenster Realitäten mit besonderem Augenmerk auf Spektakulär-Unspektakuläres. Bilder der Sammlung werden zu themenbezogenen Tableaux zusammengefasst.
Das Ewige Archiv ist ein Versuch, eine Antwort auf die Frage zu finden, ob es möglich sei, durch beharrliches Beobachten der nächsten Umwelt und das Zusammentragen und Zusammenfügen von visuellen Dokumenten aller Art, so etwas wie Erkenntnis der Welt zu erlangen. Im Ewigen Archiv geht es nicht um das einzelne Bild, sondern um eine Zusammenstellung von Materialien aus verschiedenen Entitäten und Zeiten in der Hoffnung, daraus eine Anregung über den Zustand zeitgenössischer Lebensform zu finden.
Anmerkungen
1) Alexander Kluge, Schriftsteller und Filmemacher, in einem Interview, das vom Autor im Juni 2018 für das Video „Das Ewige Archiv – ordnen und geordnet werden“ geführt wurde.
https://www.youtube.com/watch?v=jE4ODekHbfE
2) Läuft vor dem Tod der «Film des Lebens» ab? Erstmals Hirnaktivität beim Sterben gemessen. https://www.watson.ch/wissen/forschung/656319133-film-des-lebens-vor-dem-tod-erstmals-hirnstroeme-beim-sterben-gemessen
abgerufen am 20.10.2022
3) GEWISTA: https://de.wikipedia.org/wiki/Gewista
abgerufen am 16.9.2022
4) Über Gewista: https://www.gewista.at/de/ueber-gewista
abgerufen am 16.9.2022
5) http://www.jcdecaux.com/ abgerufen am 16.9.2022
6) Fusion MEGABOARD & ISPA Werbung
https://www.megaboard.at/fusion-megaboard-ispa-werbung
abgerufen am 16.9.2022
„Das Plakat in der Stadt – 100 Jahre Plakatsammlung der Wienbibliothek im Rathaus“
Hrsg. Bernhard Hachleitner und Julia König
Salzburg – Wien 2023, Residenz Verlag
Citylight in Brussels – extinguished in a relatively brutal way. Bruxelles / Brussel / Brüssel | BE – 2024 (© PP – # 3131 – www.ewigesarchiv.at) One of my rather rare business trips on behalf of the Eternal Archives recently took me to Bruxelles / Brussel, a very lively city, in my opinion, with a consistently maintained bilingualism – dimensions away from the meagre, repeatedly criticised and in no way seriously visible bilingualism in the Slovenian-speaking areas of Carinthia, which is defined by a state treaty. Irrespective of this, I have also noticed advertising displays euphemistically referred to as “Citylights”, which are even larger than those in Vienna. They are set up, operated and commercialised by the French company JCDecaux, which also owns 67% of GEWISTA.
I wrote an article about GEWISTA and JCDecaux for the book “Das Plakat in der Stadt – 100 Jahre Plakatsammlung der Wienbibliothek im Rathaus”, edited by Bernhard Hachleitner and Julia König:
Peter Putz
Will I be shown images of Burger King or McDonald’s in the last moments of my life?
” . . . these intelligent algorithm administrators, the algorithms themselves, are able to recognise our wishes earlier than we do. You can already see a hint of this at Amazon – this will deepen. And if the object of alienation, of possession by strangers, is not just my labour power, but my libido, my ability to think, my desires, the subjective side, then that is a change in intensity!”1)
Alexander Kluge
According to a widespread belief, shortly before death the most important images from the life of the dying person run like in a customised short documentary film, impressive sequences pass by. New insights underpin this idea:
“A tragic coincidence has given scientists an insight into neurological events during dying: An 87-year-old patient came to the emergency department after a fall, and because he suffered from epilepsy and seizures, he was connected to continuous EEG for monitoring. During these recordings, the man died of a heart attack. This unexpected event made it possible for the first time to record the activity of a dying human brain. An international team of scientists led by neurosurgeon Ajmal Zemmar from the University of Louisville in the US state of Kentucky analysed the data. Zemmar, told Frontiers Science News:
“We measured 900 seconds of brain activity around the time of death and focused on what happens in the 30 seconds before and after cardiac arrest. Immediately before and after the heart stopped beating, we found changes in a specific area of neuronal oscillations, called gamma oscillations, but also in others such as delta, theta, alpha and beta oscillations.” In the 30 seconds before the patient’s cardiac arrest, the brain waves showed the same pattern as in highly cognitive functions – such as concentration, dreaming, meditation, memory recall, information processing and conscious perception. This pattern was also maintained during the 30 seconds following cardiac arrest. For Zemmar, these results suggest that the brain could remain active and coordinated during death: “By generating oscillations involved in memory recall, the brain could replay a last memory of important life events shortly before our death, similar to near-death experiences. “2)
One of the most formative influences in my life has undoubtedly been the incessant and unavoidable advertising banners, the 8, 16 and 24-sheet posters, the mega and rolling boards, the city lights at street and bus stops, advertising pillars and much more. In this respect, it seems obvious that advertising subjects will make up part of my last “life film”.
Who owns the public space?
How is it that I am constantly exposed to visual and acoustic barrage? Why is it that when I walk down the street, huge billboards, rolling boards, city lights and rotating advertising pillars covered with advertising texts and images are slapped in front of my eyes and I am constantly being asked to buy and consume? What remains of the gigantic layers of images and sounds that are constantly dumped on me by the advertising industry, how is my entire life changed by these countless foils of adverts and buying impulses? Condemned to function as a “target group” of a commercial industry, the focus of “creative directors” of advertising agencies and marketing managers. Every available space is saturated with messages that ask me to buy, consume and throw away, that want to automatically suck money and energy out of me on a monthly, weekly or daily basis. From time to time, the layers of paper stuck to advertising pillars and billboards are removed with chainsaws and crowbars to make room for the next ones. The layers that have been burned onto me can never be removed and I will have to carry them with me until the end.
Who is selling my gaze? Who owns MEGABOARD and GEWISTA?
“Gewista was founded on 8 November 1921 as Gemeinde Wien – Städtische Ankündigungsunternehmung der Magistratsabteilung der Stadt Wien for the marketing of transport advertising. It was not until 1974 that Gewista was spun off from the Municipal Department. The majority owner was now WABVG – Wiener Allgemeine Beteiligungs- und Verwaltungsgesellschaft (from 1983 Wiener Holding, since 2003 Wien Holding), with the remaining 49% held by Progress Werbung and IWG. In 1993, Bank Austria took over the majority shareholding in Gewista and transferred it to its foundation subsidiary B&C Holding in 2000.3)
Gewista introduces itself:
“Numerous innovative forms of media advertising such as mobile and interactive outdoor advertising, special forms of advertising on all our advertising media, staging of shopping streets and underground stations, furnishing of pedestrian zones, banners, façade advertising, cladding of rolling boards and interactive city lights harmoniously round off our comprehensive portfolio. Progress Beteiligungsgesellschaft: 33%, JCDecaux Central and Eastern Europe Holding: 67%”4)
“Megaboard” is one of the largest companies for large-scale outdoor advertising and part of GEWISTA. Megaboard GmbH was founded in 1989 by the Soravia Group (specialising in the real estate and construction industry), acquired 100% by Gewista and merged with ISPA Werbung GmbH at the beginning of 2018.
“The all-round outdoor advertising specialist ISPA GmbH (51% Gewista/49% Ankünder), which is owned by Gewista WerbegesmbH and the Styrian company Ankünder GmbH, and Megaboard GmbH (100% Gewista), which specialises in large-scale advertising, merged at the beginning of 2018 and will now operate under the name Megaboard GmbH. Gewista now holds 51 per cent of the company shares and Ankünder, in which Gewista simultaneously increased its stake from 24.9 to 33.3 per cent, holds 49 per cent. “5)
JCDecaux “furnishes” cities and also introduces itself:
“In 1964, Jean-Claude Decaux founded the company JCDecaux. His idea of combining public service facilities with advertising gave rise to the first modern street furniture. Today, his sons Jean-Francois Decaux and Jean-Charles Decaux run the company. Gewista is internationally integrated into the JCDecaux Group. In the streetfurniture segment, JCDecaux is the number 1 worldwide with a total of 524,000 advertising spaces. As the majority owner of Gewista, JCDecaux is also the undisputed number 1 in Austria.
JCDecaux is the world’s No. 1 in street furniture, the world’s No. 1 in transit advertising, the European market leader in billboard advertising . . . The Group employs 12,850 people, is active in more than 70 countries around the world and is represented in 4,435 cities with a population of over 10,000. “6)
Rolling boards roll incessantly
Massive steel pylons, steel frames, huge swivelling screens on both sides, fitted with image panels that roll up and down incessantly according to a fixed rhythm. One of many objects that advertising companies such as Gewista, JCDecaux or Ankünder and a few other advertising companies set up in the city, hanging, pushing, pressing into my field of vision. Of course, “street furniture” also includes bus shelters with illuminated “city lights”, advertising pillars and huge digital screen panels along the so-called “shopping streets”. I can’t get used to it, I find it unbelievably presumptuous, impertinent, an unparalleled assault. This conglomerate wants to encourage me to buy, to consume, to throw away and buy again – with the visible and invisible consequences from which I and the majority of the rest of the world groan and suffer and will probably perish sooner or later.
The Eternal Archive – Evidence for the Last Judgement?
The tableaux published here are compilations from the project The Eternal Archive. The Eternal Archive was founded in 1980 by the author of these lines and sees itself as a dynamic encyclopaedia of contemporary realities and as an imaging diagnostic instrument.
It is one of the most comprehensive non-commercial and independent image databases in Austria, with a stock of images dating back to 1905, with a metadata index and detailed indexing. The focus is on permanent photographic notes: securing traces of everyday life, documenting and comparing different living and working spaces. These records are condensed into larger reference spaces and form a multi-faceted fabric of the most diverse realities with a special focus on the spectacular and the unspectacular. Images from the collection are summarised into themed tableaux.
The Eternal Archive is an attempt to find an answer to the question of whether it is possible to achieve something like knowledge of the world by persistently observing the immediate environment and collating and assembling visual documents of all kinds. The Eternal Archive is not about the individual image, but about a compilation of materials from different entities and times in the hope of finding a suggestion about the state of contemporary life.
Notes
1) Alexander Kluge, writer and filmmaker, in an interview conducted by the author in June 2018 for the video “Das Ewige Archiv – ordnen und geordnet werden”.
https://www.youtube.com/watch?v=jE4ODekHbfE
2) Does the “film of life” run before death? Brain activity during death measured for the first time. https://www.watson.ch/wissen/forschung/656319133-film-des-lebens-vor-dem-tod-erstmals-hirnstroeme-beim-sterben-gemessen
retrieved on 20/10/2022
3) GEWISTA: https://de.wikipedia.org/wiki/Gewista
retrieved on 16.9.2022
4) About Gewista: https://www.gewista.at/de/ueber-gewista
accessed on 16 September 2022
5) http://www.jcdecaux.com/ accessed on 16 September 2022
6) Merger of MEGABOARD & ISPA Advertising
https://www.megaboard.at/fusion-megaboard-ispa-werbung
retrieved on 16.9.2022
“The poster in the city – 100 years of the poster collection of the Vienna City Hall Library”
Edited by Bernhard Hachleitner and Julia König
Salzburg – Vienna 2023, Residenz Verlag