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11 Männer blicken mich an · 11 men are looking at me

11 Männer blicken mich an · 11 men are looking at me

11 Männer blicken mich an. Sagt ein Bild wirklich mehr als 1.000 Worte? Ebensee, Wien | AT · um 1910–2021 (© PP · Ewiges Archiv, Foto: Johann Promberger) Mit dieser Gruppenaufnahme von Arbeitern der Saline Ebensee, die mein Großvater Johann Promberger etwa zwischen 1910 und 1920 aufgenommen hat, beschäftige ich mich jetzt seit 44 Jahren. Mein Opa war 1962 verstorben, als ich acht Jahre alt war, dieses und etwa 200 Glasnegative – jedes etwa Postkarten-groß – waren 1977 gefunden worden, als nach dem Tod meiner Oma Aloisia der Dachboden ausgeräumt wurde, in dem meine Großeltern gelebt hatten und in dem ich geboren und die ersten Jahre aufgewachsen war: Ebensee am Traunsee, Trauneck 6. Von diesem und allen anderen hinterlassenen Negativen habe ich Kontaktabzüge hergestellt, über dieses und alle anderen Fotos habe ich meine Abschlussarbeit zu meinem Studium an der Angewandten geschrieben: „Ein Versuch, für den Amateur-Photographen Johann Promberger einen Platz in der Geschichte der Photographie zu finden“, gemeinsam mit Hans Kienesberger in der von uns zwischen 1978 und 1981 herausgegebenen Bild-Text-Edition „Der Traunseher“ die uns am interessantesten erschienenen Fotos publiziert. Hochauflösende Scans einiger Aufnahmen schenkte ich 2014 dem Oberösterreichischen Landesarchiv, das sie in einem großformatigen Buch gemeinsam mit anderen Aufnahmen aus der 1918–1938 veröffentlichte. Zuletzt produzierte ich gemeinsam mit Moni Parii / On Screen das 33-minütige Video: „Johann Promberger – Ein Amateur-Photograph sieht die Wirklichkeit“ (link. s. u.)

Keine Ahnung, wie oft ich diese Gruppenaufnahme der 11 Männer betrachtet habe: Alle in Arbeitskleidung, alle mit teils „aufgezwirbelten“ Schnauzbärten, alle mit Schirmmützen („Kappen“). Die Aufnahme selbst ist so scharf und das Glasnegativ so perfekt und hochauflösend gescannt, dass die Textur der Arbeitskleidung sichtbar ist, die „Zollstöcke“ in den eigens aufgenähten Futteralen, die Hand, die die „Virginia“-Zigarillo im „Spitz“ hält, (gr. Foto) die herausragenden weißen Krägen und vieles mehr. Heute habe ich erstmals genauer auf das Holzpodest geschaut, auf dem fünf Männer in zweiter Reihe stehen, das hatte ich bisher nicht wirklich beachtet. 

Alle schauen ruhig und direkt in die auf einem Holzstativ befestigte Plattenkamera meines Großvaters, sie mussten ruhig stehen, die Belichtungszeit war sicher länger. Zum Zeitpunkt des Fundes der Negative, also 1977, waren vermutlich die meisten, wenn nicht alle der Abgebildeten längst verstorben, ebenso wie mein Großvater.

Keinen konnte ich also befragen – das Bild selbst bleibt still. Trotzdem gibt es mir viele Antworten auf ungestellte Fragen, ist es eine Möglichkeit, mein Leben in Beziehung zu setzen zum Leben anderer vor mir und meiner Zeit.

Bertolt Brecht meinte: „Die Lage wird dadurch so kompliziert, daß weniger denn je eine einfache „Wiedergabe der Realität" etwas über die Realität aussagt. Eine Photographie der Krupp-Werke oder der AEG ergibt beinahe nichts über diese Institute. Die eigentliche Realität ist in die Funktionale gerutscht. Die Verdinglichung des menschlichen Beziehungen, also etwa die Fabrik, gibt die letzteren nicht mehr heraus. Es ist also tatsächlich "etwas aufzubauen", etwas "Künstliches", etwas "Gestelltes"." (1931)

11 men are looking at me. Does a picture really say more than 1,000 words? Ebensee, Vienna | AT · around 1910–2021 (© PP · Ewiges Archiv, Photo: Johann Promberger) I’ve been working on this group photo of workers at the Ebensee saltworks, which my grandfather Johann Promberger took between 1910 and 1920, for 44 years now. My grandfather died in 1962 when I was eight years old; this one and about 200 glass negatives – each about the size of a postcard – were found in 1977, when, after the death of my grandmother Aloisia, the attic where my grandparents lived was cleared out where I was born and grew up for the first few years: Ebensee am Traunsee, Trauneck 6. I made contact prints of this and all the other negatives I left behind. I wrote my thesis on my studies at the University of Applied Sciences about this and all other photos: “An attempt to find a place in the history of photography for the amateur photographer Johann Promberger ”, together with Hans Kienesberger in the picture-text edition“ Der Traunseher ”published by us between 1978 and 1981, which published the most interesting photos. In 2014, I gave high-resolution scans of some of the photos to the Upper Austrian Provincial Archives, which published them in a large-format book together with other photos from 1918–1938. Most recently, I produced the 33-minute video together with Moni Parii / On Screen: “Johann Promberger – An amateur photographer sees reality” (link. See below) I have no idea how often I looked at this group photo of the 11 men: All of them in work clothes, all of them with mustaches that are partly “twisted”, all of them with peaked caps (“caps”). The picture itself is so sharp and the glass negative scanned so perfectly and with such high resolution that the texture of the work clothes is visible, the “folding rules” in the specially sewn on cases, the hand that holds the “Virginia” cigarillo in the “Spitz” ( gr. photo) the outstanding white collars and much more. Today I took a closer look at the wooden pedestal for the first time, on which five men are standing in the second row, I hadn’t really paid attention to that before. Everyone looks calmly and directly into my grandfather’s plate camera, which is attached to a wooden tripod, they had to stand still, the exposure time was certainly longer. When the negatives were found, in 1977, most, if not all, of those depicted had probably long since died, as was my grandfather. So I couldn’t question anyone – the picture itself remains silent. Nevertheless, it gives me many answers to unasked questions, is it a way of relating my life to the life of others before me and my time. Bertolt Brecht said: “The situation is so complicated that a simple” representation of reality “says less about reality than ever. A photograph of the Krupp works or the AEG shows almost nothing about these institutes. The actual reality is in The reification of human relationships, such as the factory, no longer gives out the latter. So it is actually “to build something”, something “artificial”, something “placed”. ” (1931)

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11 Männer blicken mich an · 11 men are looking at me

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